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UZ » LL7 > s kür >ellm '' l > ' « r. >n r- --r k 8N S ». K lg se- » lkrtrüche», >c» »uv. crRnkrik en 1 : ä-t v! .17! Nnmmer 188 — 29. Iahrganq >»1i»e«n> »mal wSchtl.m» Mus»r.»raN«»«Uassen .Heimat un» >«ll»»nd derMnderboilage.Frohmut, lowie den Tcltbcilage« ,Et. Benno-ViaU», ,u»ier!>ail»»ii u»d Wissen'. .Die Wett d« ffran». «erziiicher Nalaeder». .Tu« a»te Bv«». .ssilmriind. schau». Monalttche- «-»»«»pretS 3 M'. cint»>. ^'Itellael» Hrrzelmimmer IO ^ Soilnabend- »». ^ Hauvr«^rt'!ic'tfr Dr. Drenslag, den 12. August I93a 41 er t a a s o r« I »r«»d«a «nzetgenprette r Die igeivaNene PetNiieUe n« g.FamiN««- anieiae» u.Stellenaetnche »<»4. Die Pelltreltamezelle. Wmoa bretl. I Für Slnzeiqe» ausserhalb de« LerdreUu»n«qebIcI«I 4«, 4 die VetttreNamezeite l.:»«>». Ar>en,eb..'N»4. Im Fall, »vherer ««wall erlsschi lete «erpsstchiun- aus LleserunA >o«t« Trlalluna b. Nnzelgen-Vuskttzen u. velktunq d. Gchadenersatz, «e'Lss'tN»« Teil ?sra», Bunaar». Dre-be». ««elchaNSftclle. Trott ».Verlaa: «ermania. ittr Verlag und Drillerei. Filiale Dresden. DreSden-vl. 1. Polierstrahe 17. .zernrn'2I0I2. Vostichelftonio IreSden 27tt3. Vansfonti" Ltadtbani Dresden ^7 ' NN< Kür christliche Politik und Kultur .Itevaktlou der «arynilven Volk-zeituna DreSdsll-AUstadl 1. Pollerstra^c 17. Zernru» 2(7711 ,md -tOI'2. Das aufgeleille Vürgerlum Dersassungstag 193« In Berlin Berlin. 11. August. Die amtlichen Feiern des Versassungstages 1!R0. der im Zeichen der Rheinlandbefreiung steht, wurden Sonntag nach mittag mit einem von der Neichsregierung, der preußischen Staatsregierung und der Stadt Berlin veranstalteten Festspiel im Deutschen Stadion eröffnet, dem die Reichsminister Dietrich, Dr. Grüner und Dr. Wirth und der preußische Iustizminister Dr. Schmidt beiwohn ten. Nach dem Einzug eines Chores, der schwarzrotgold ge kleidet als Rahmen die Reichsgrenze darstellte, traten nach einander die Chöre auf, die die deutschen Strö m e ver körperten. Rach ihrem Zusammenströmen in der Mitte der Ärena erschienen die Städte des besetzten Gebietes gefesselt und mit umflorten Wahrzeichen und die Sinnbilder der Rheinlande. Als dann von den Chören die Kette der Knechtschaft zerrissen worden war, strömte der Rhein ein. Zn diesem Augenblick wurde das Reichsbanner gehißt, dessen Aufgehen vom Deutsch landlied begleitet war. Nach feierlicher Musik beendete ein Schlußspruch des Herolds das vom Reichskunstwart Redslob inszenierte und verfaßte Spiel Deutschlands Strom. Die Ge sangs- und die Bewegungschöre wurden von 7000 Schülern und Schülerinnen gestellt. Weiler veranstalteten am Sonnabend die st a d t i s ch c n B eamten in der Stadthalle und am Sonntag die Berli ner Schu tz p oIizei im Lustgarten eine Berfassungsseier. — Am heutigen Montag findet die Hauptveranstaliung der Neichsregierung wie üblich im Plenarsitzungssaale des Reichstages statt, u» »war um 12 Uhr unter Teilnahme sämtlicher Behörden un. Karlsruhe, 11. August. In Anwesenheit des Reichsaußen- nnnisters Dr. Curtius fand gestern hier eine stark besuchte Ber- tretvversammlung des Landesverbandes Baden der Deutschen Polksparlei statt. Einstimmig wurde, unter lebhaftem Beifall der langjährige Spitzenkandidat Reichsaußenminister Dr. Cur- tius wiederum ausgestellt. Die Deutsche Bolkszxrrtei teilt parteiamtlich folgendes mit' Zwischen der Deutschen Staatspartei und der Deutski)«» vollis- partei in Baden und Württemberg iverden aussichts reiche Berhandlungen über den Abschluß eines Wahlabkommens geführt. Es handelt sich um die Aufstellung gemeinsamer Listen. Reichsminister Dietrich hat Reichsminister Dr. Curtius die Füh rung der Einheitsliste in Baden angetragen, ivährend die Liste in Württemberg durch Dr. Heuß geführt werden soll. In Baden ist an zweiter Stelle der Einheitsliste Reici-sminister Dietrich sLtaatsl'arteis und in Württemberg der Rcichslagsabgeordnete Keinat sD. Bp.1 vorgesehen. Die Selbständigkeit der beiden star teten wird durch das Abkommen nicht berührt. Wie weiter verlautet, wollen in Bayern die Staats- zxrrlei. die Deutsche Bolkspartei und die Konservativen eine gemeinsame Liste ausstellen, worüber aber eine Cinscheidung noch nicht getroffen ist. Der alte Satz, das; die Wähler im Laude klüger sind als die Herren in Lterlin, bestätigt sich also einmal wieder. Wenn die Wahlabkommen in der angestrebten Form in Staden, Württembeig und Stauern tatsächlich zustande kommen, dann wird das ein größerer Dienst für die staatsbürgerliche Samm lung sein als all das Gerede der letzten Wochen. Koch-Weser an Körsing Der Bnndesvorsitzende des Reichsvanners Schwarz-Rot Gold, Otto Hörsing, hat sich wegen der Stellungnahme der Staatspcr-.. tei zum Reichsbanner mit einem Schreiben an den Reichsministcr «. D. Koch-Weser gewandt. In diesem Schreiben hatte Hörsiug die Frage ausgeworfcn, wie sich das Reichsbanner zu der neu- gegründeten TX'utschen Staatspartei verhalten solle. Um diese Frage zu beantworten, die ans den Kreisen des Reichsbanners immer stärker hervortrete, lege er, Hörsiug, Wert daraus, zu er fahren. was für eine politische Einstellung die Deutsche Staals- Osrtei belike. s vor geladenem Publikum. Die Be r f a ss u n g s r ed e hält der Reichs-Innenminister Dr, Wirth. die kurze Ansprache Reichs kanzler Dr. Brüning. Eingerahmt werden die Reden durch musikalische Vortrüge, und zwar durch Chorgcsunge, die vorgc- tragen werden vom Staats- und Donichor unter Leitung van Professor H u g o R ü d e l. Es sind di« beiden Chöre: „Flamme empor" sin Gedenken an di« Nheinlandbesreiungl und „Lob der deutschen Lande" von Walter von der Bogelwcide sin Ge- enken an die Siebcnhundertjahrseier für diesen großen deut schen Liederdichter). Der Festakt schließt mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes. Den Abschluß der Festlichkeiten bildet die Abend - feier im Sportpalast, ebenfalls am M ontag , abends 20 Uhr. Die Ansprache hält dort der prcußisäie Siants- M'nisrcr Grimme. Einaeleilet wird di« Feier durch Hündels ..Hallelujah" aus dem Messias. Die Leitung hat Bruno Kittel. Zum Vortrag gelangt dann noch Beethovens 0. Sym phonie mit Schillers Schlußchor „Ode an die Freude" unter Lei tung des Generalmusikdirektors Hermann Abendroth Köln. In Dresden August. Aus Anlaß des Dersassungstages um und zahlreiche private Gebäude Flaggen schmuck angelegt. Um 11 Uhr fand im Ausstellungspalasl eine gemeinsame Feier der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden statt, an der sich auch die Ministerien beteiligten. Die Festansprache hielt Kreishauptmann Buck. Rach der Rede saug die Versammlung stehend das Deutschlandlied. Mnsilialische Darbietungen der Gesangvereine der Polizei- und Wohisahrts- palizeibeamken und der Kapelle des Reiterregiments 12 um rahmten die Feier. Hörsiug nennt fünf Punkte, auf die er eine Antwort er bitte. Der eine betrifft die Weimarer Verfassung, der zweite die Farben S ch w a r z - R o t - E o l d, der dritte die Frage, ob die Deutsche Staalspartei den sozialen Schutz der Kops- und Handarbeiter gegen eventuelle Uebergrisse der Wirtschaftsmächte abwehrcn werde, der vierte die Ncpubli- kanisierung von Reich, Staat und Gemeinden, der fünfte den k u l t u r s ch ä n d e n d c ii A n t i j e m i t i s in u s, dessen Ab lehnung und Bekämpfung notwendig sei. Auf diesen Brief hat, K o ch - W c s c r folgende Ant wort gegeben: Die Frage 1) möchte ich uneingeschränkt mit Ja beantwor ten. Im Aufruf der Deutsche,i Stantszmrlei heißt es an her vorragender Stelle: „Die Deutsche Staalspartei steht aus dem Boden der Rcichsvcrsassiing", es wird dann weiter ein Bekennt nis zum „volksstaatlichen Aufbau der Republik" abgelegt. Da mit ist das deiiiokratisch-rcpublikanijche Bekenntnis der Deutschen Staatspartei in aller Klarheit gegeben. Ihre zweite Anfrage beantworte ich gleichsolls u n einges ch ränktzusti in in e n d, ebenso die Frage drei. Die vierteFrage ist nicht ohne weiteres i» ihrer Bedeu tung zu erkennen. Die Deutsche Siaatspartci steht aus dem Standpunkt, daß jeder Beamte in Reich, Staat und Ge meinde seinem Diensteid getreu, sür die Verfassung ein - treten muß. Die A » stelluug und Besörder u » g der auf dem Boden der Verfassung stehenden Beamten soll aber nach dem Ausruf der Deutschen Staatspartei nach der Lei stung, nicht »ach der Parteizugehörigkeit er folgen. Die Deutsche Stnatspartci lehnt de» knl- t n r s ch ä ii d e n d c n Antisemitismus ab und be kämpft ihn. Die Antwort des .Herrn Koch ist im Punkte vier bemerkenswert. Koch fürchtet wohl, daß unter dem Gesichtspunkt „Nepublikaiiisteruiig von Reich, Staat und Gemeinden" S o z i a l d c m o k r a t i s i e r u n g gemeint sei (was ja beim Reichsbanner nicht von der Hand, zu wei sen ist), und er gibt deshalb eine ausweichende und kluge Antwort. Herr Koch-lilK'jer hat sich hier — das muß mau sagen — nicht ungeschickt aus der Klemme geholfen. iBon unserer Berliner Schrislieilung.) 8. 8. Wenn nicht alles trügt, stehen wir nach dem negativen Ausgang der Aussprache D r. Scholz und Höpker- Aschosf an einem vorläufigen Ab schluß der Sammlungsbewegnng, die sofort nach Auf lösung des Reichstages in den Führerschichten der Parteien rechts vom Zentrum eingesetzt hat. Die Bilanz kann für die Beteiligten kaum erfreulich sein. Die vielerlei Gruppen haben es nur zu einem Wahl-Burgfrie den gebracht, um sich wenigstens nicht untereinander zu bekämpfen. Ein Merkmal ist zunächst ganz allgemeinhin offenbar: Diese Sammlungstendenz ist, wie aus der Ge schichte der langwierigen, nicht uninteressanten und doch auch wieder leidvolle» Berhandlungen hervorgeht, nicht eine Volksbewegung von unlen auf, sondern eine Neu gruppierung von oben her, und die Massen werden erst noch zu zeigen haben, wohin sie sich wenden und zu welcher Gruppe sie marschieren wollen. Die poli tische Umgruppierung, wie sie jetzt vor uns steht, kam nicht spontan, sie war durch die parlamentarischen und politischen Ereignisse längst vorbereitet. Sie nahm Gestalt an, weil die Reichstagsauslösung den Appell ans Volk notwendig macht. Um so eigentümlicher wirkt auf den Außenstehen den, der die Vorgänge leidenschaftslos und sozusagen aus der Vogelperspektive betrachtet, drr Umstand, daß trotz der langen geistigen Vorbereitung (oder vielleicht gerade ihret wegen) nicht mehr herausgekommen ist. Was da ist. sin Ansätze und zunächst nur Ansätze. Noch etwas anderes hat sich gezeigt: eine unverständ liche Unklarheit in der notwendigen geistigen Grundlegung politischer Gebilde und eine Kluft zwischen geistigem Wollen und berussständigen Interessen. Am ehesten Hütten wir der Sammelbewegung der konser vativen Kreise einen vollen Erfolg zugesprochen, die schon längst das Tischtuch zwischen sich und Hilgenberg zerschnitten hatten. Hier erschien uns der Weg zu einer innerlich g e s ch l o s s e n e n konservativen Staatspartei am leichtesten. Einmal, weil der Kampf gegen die erstarrte Form des Partei- Konserva tiven zugunsten der lebendigen Ausprägung des (0 ei st i g - Konservativen diese Krusie schon längst zusammen- geführt hatte, und zweitens, weil die gemeinsame Abwehr- front gegen den bürokralischen. aus der Geldmacht regie renden, vom Liberalismus insizierlen Diktator von selbst zu einer eigenen, festen Gruppenbildung führen mußte. Nicht anders ist die Aeußerung von D r. H o e tz j ch zu ver stehen: „Endlich ist das Wort „konservativ" wieder zum Recht gekommen", eine Aeußerung. der man sichtlich die innere Erlösung von einem äußeren Zwange ansieht. Es ist ganz unzweifelhaft von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung'für die Gesamtpolitik, daß nunmehr auf der ehemals deutschnationalen Rechten die . Scheidung der Geister reinlich vollzogen ist, und niemand Kat das rückhaltloser anerkannt, als gerade wir im Zentrums wir haben die „Konservative Bolkspartei" begrüßt. „.Kon- servativ sein heißt: das geschichtlich Gewordene erhallen und organisch weiterbilden im ewig wechselnden Leben des Volkes." So sagt Hoetzsch. Wenn also diese Gruppe von wirklich konservativem Eeistesgut ausgehen will, um — und darauf kommt es wesentlich an — der politischen Gegenwart und den politischen Realitä- 1 e n gerecht zu werden und mit der gegebenen Staatsform für. eine gesunde fortschrittliche Entwicklung cinzutre» ten: dann sind wir überzeugt, daß für die parlamentarische Arbeit ein Gewinn zu verbuchen ist. Hier aber kommen einige Einwände. Dieser Gruppe junger konservativer Politiker ist cs zunächst nicht ge lungen, auf den ersten Anhieb den sländucivn Gedanken, der innerhalb der deutschnationalen Rechren stark aus geprägt war, zu überwinden. Reben der Konservativen Bolkspartei steht die Landvolkpartei, die sich insonderheit auf Vcrufsiiitercssen stützt. Ist das an sich eine Schwc^ chung der Sammlungsheivegung auf der konservativen Rechten, so ist die Gruppierung von der wirtschaftlichen Seite her vor allen Dingen g e s a m t p o l i t i s ch gesehen, stets ein U e b e l. Wir begreifen es daher, daß Graf W e st a r p sofort nach Bildung dieser Gruppe den Wunsch aussprnch, dieser berufsständischc Zusammenschluß des Landvolkes dürfe in der Politik nicht das letzte Wort sein. „Denn keine Bcruispartei komme darum herum, eine ein heitliche pol-ilische Staatsauffasiuiig zu gewinnen." Die Perseibständiguilg der Landvolkpartei mag wahltak - tisch gesehen nützlich sein — gcsamtpolilisch gesehen ist sie ungesund,' sie ist ebenso ungesund wie die Eristenz der Wirlschaftspartei, weil, wie ebenfalls Graf Westarp neu lich in der Kreuz-Zeitung richtig sagte, jede Berusspartei im Reichslag sich täglich vor die Notwendigkeit gestellt sieht, staatspolitische Entscheidungen zu treffen, die den Beru§ nicht uumitlelbar berükreu." Das Zentrum Kal von jeher Die Wühler find klüger Zusammengehen von Dolksparlei und Slaalsparlei in Baden» Württemberg» Bayern