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vei VVunüeräoktor von Osllspaok Eallspach war früher «In schlichtes Dorf ln Oberösterreich, etwa ti Kilometer von der nächsten Bahnstation «nlsernl. Di« Menschen waren besolden und freundlich: es war ein Ereignis, wenn einmal das Auto fremde Käste aus den Marktplatz führte. Heute Hut sich das Bild vollkommen ge wandelt. Kallspach ist der Mittelpunkt Oherösterreichs. Tausende fahre» alljährlich hin: >m Mittelpunkt von Eallspach steht Valentin Zei leis, der „Wunderdoktor", der behauptet, ellc Krankheiten in Sekunden erkennen und heilen zu können. Lein „Heilverfahren" beruht in der Hauptsache aus der Behand lung mit Hochfrequenz-Dusche». Seine Methoden machten in -er letzten Zeit Schule und er gründet« in anderen Orten Zweiginstitute, die mit seinen „Originalapparaten" ausgerüstet sind. Es ist nun vor einiger Zeit di« Wissenschaft ausgetreten, di« gegen Zeile!» scharfen Protest erhebt. Professor Paul Lazarus. Berlin, hat in der Berliner Medizin!, schen Gesellschaft den Standvunkt des Fachmannes gegenüber den „Heilmethoden" des „Wunderdoktors" dargetan. Darauf antwortete Zeileis mit einer Klag« aus Unterlassung der seinen Betrieb schädigenden Behauptungen. Der Prozefz wird am lt>. März verhandelt. Es handelt sich bei dieser gerichtlichen Auseinandersetzung nicht um einen Fall Lazarus contra Zeileis. sondern um den Fall Wissenschaft contra Kurpfuschertum. Und somit gewinnt dieser Prozeß «ine ganz ungeheure Bedeutung. Kernde, weil die Meinungen über Zeileis so gegensätzlicher Art sind, wird man den Ausgang dieser Verhandlung mit Span nung erwarten. Es ist heut« noch so, das; weit« Kreis« aus Zeileis schwören, während ihn di« gesamte Wissenschaft ein- müiig ablchnt. Ein Blirk in die im neuen Eallspach erscheinen den Zeitungen, di« sich in gan.zen Sonderausgaben lediglich mit Zeileis beschäftigen, gibt einen Einblick in di« Methoden von ssustlstxrch, und in di« Hintergrund« dieser sonderbaren „Hei lungen". Lallspacker WerkunF „HOMO Menschen suchten im vergangenen Jahr in Galt st',ich Heilung. In Lourdes danegen waren nur 129 999, Wir Huben also Lourdes überlrossen , so ungefähr sagt der Vürger- meisler des Ortes Eallspach. Dieser Vergleich mit Lourdes, diese iiunNschreierisch« Reklame und größenwahnsinnigen Anpreisun- ,c» sind das Kcnnzeichcn für Eallspach. Man geht wohl nicht ehl, wenn man annimmt, daß die Zeitungen, di« diese markt- chreierisckce Propaganda für Zeileis machen, zum mindesten gain starke Interessen mit dem „Wnnderkurort" verbinden. Eallspach — ein« streng wissenschaftliche Tatsache!", „Neue Auge der Medizin!", so heißt es in großen Lettern tn einer Loiicerausgab« des Marktredwitzer Anzeigers. Hier steht der Name Valentin Zeileis' nicht etwa neben Röntgen, sondern über ihm. Sein Name ist neben den anderen günstigen Wisscn- sckegilern, die die Heilung der Menschen um eine» rvesentbick-en S1,nll vora »gebracht haben, in fetten Lettern gedruckt. „Eall- Il'aih wird für alle Zeiten der Wendepunkt »euer Heilverfah ren tTheraviens bleiben und zu Lebzeiten seines Erfinders Zeileis ein Wallfahrtsort der leidenden Menschheit bleiben" — 10 heißt es ini Vorwort dieser Sonderausgabe, die — und das ist lein Witz — mit den Versen des Dr. Eisenbarth, dcr die Leut' nach seiner Art kuriert — schließt. Da wir schon beim Dr. Eisenbarth sind — Zeileis' Freund« selbst haben uns tiicaus gebracht —, so müssen wir, wenn wir diese spalten- laiige» Anpreisungen gelesen haben, feststellen, das; — zumindest tu r Methode der Reklame — ein Vergleich mit Eisenbarth gei!a,!et ist. Und die Aerzte und die Wissenschaft sagen sogar, daß man diesen Vergleich auch auf die Art der Behandlung aus- dcbien dürfe. Doch davon später. Vorerst die Propa« gaudamet Hoden von Enllstmch, Die Sondernummer des „bmllspacher Anzeiger" gibt zunächst eine Schilderung des Ortes und nann über mehrere Seiten «ine ausführliche Anleitung für Veibalten der nach Eallspach kommenden Kranken. Es fällt d»b>ü auf. das; der Bchandlungskarte, die drei Schilling kostet,, so mager Lkert beigemessen wird. „Ich mache die Besucher mei- n Laboratoriums aufmerksam, das; ich weder graduierter Dok tor noch Professor bin, sondern nur ans Grund meiner Kennt nis trachte, meinen Mitmenschen zu helfen." So sagt Valentin Zeileis in einem Plakat von sich selbst. Die Verantwortung stir die Behandlung übernimmt sein Cohn, Dr. F. E. Zei'. leis. Valentin Zeileis, der Begründer selbst dagegen ist hm zünftiger Midizincr, darf daher in Oesterreich keine ver- ouuoortlichen Krankenbebandlungen durchführen, weil in Leiierreich Krankenbehandlung durch Laien als Kurpfuscher tum bezeichnet und als solckscs bestraft wird. Diesem Gesetz geht Zeileis aus dem Wege, indem er seinen Cohn vorschiebt. Nie mand aber kommt zu seinem Sohn, sondern zu ihm, dem ,,Wunderdoktor", den seine Freund« als einen Gelehrten und übe n agenden Entdecker feiern. Eine Berliner Zeitung brachte kürzlich das Bildnis von Valentin Zeileis. das aus einer noch nicht allzu lange zurück liegenden Zeit stammt: Der Wunderdoktor im Schmuck eines indncl'en Fakirs! Auch das gehört zu Zeileis und zu seiner Werbemethode, Wenn er heute in Hemdärmcln di« Kranken behandelt, so tut er das in dem Bewußtsein, genügend Glo riole zu haben und a»f den Fakirputz verzichten zu dürfen. Al; er noch nicht so berühmt war. trug er indisck>«n Kopfputz. 11 :> es wird von ihm crzälstt, daß er tatsächlich irgendwo ans „Wunder-Unbekannt" stamme. In Wirklichkeit aber kommt er aus Machcnrodt In Franken. Das geheimnisvolle Dunkel da! zum großen Teil die Popularität Zeileis bewirkt. Um ihn ist alles so geheimnisvoll und rätselhaft, wie es seine De- hin'dlungsmethoden sind. Dadurch schon hebt sich di« Methode Zeileis von dcr medizinisckien Wissenschaft ab: denn die Wi>- seol.twft bat niemals Geheimnisse gemacht, sondern sie hat ihre «euen Erkenntnisse stets in aller Eindeutigkeit offenbart und einer exakten Nachprüfung anheimgegcbcn. O!e Ke! Nach übereinstimmenden Berichten spielt sich die Behandlung wie folgt ab: Vor dem Zeileis-Jnstitut ist die Auffahrt der kranken und Gebrechlichen, Hier sicht man Mütter mit miß- gcßaltetcn Kindern, man sieht Kreise, die durch Jahre hindurch an unheilbare» Krankheiten leiden, man sieht alle Arten von »umschlichen Gebrechen, und alle erhoffen von dem „Wunder doktor" Heilung. Die Tauscde, die nach Eallspach kommen, sehen diese Zusammenkunft allen menschlichen Elends draußen vor dem Institut. Die Sensation lst geschaffen. Die Kranken, die dann zur Behandlung kommen, nehmen im W.ntcraum Platz. Und dieser Warteraum hat — ebenso wie die Eiendsparade vor dem Institut — seine ganz besondere Fnultion innerhalb des Rätsels Eallspach. Hier wird die Suggestion vorbereitet. Hier wird die Verwirrung des Geistes ui ü des Herzens geschallen. Alles Geheimnisvolle, das den Mann Zeileis umschwebt, wird hier lebendig, nimmt hier grcif- l> -c Gestalt an. Als feststehende Tatsache werden hier Gerüchte ll'ipaitiert, die die einfachen Menschen, die hier Heilung suchen, icual verwirren. Blinde, Krüppel, Unheilbare aller Art wur den durch wenige Behandlungen „geheilt. Und wer von diesen Aermsten hcgte'nicht ,m Innersten einen Funken Hoffnung, auch u >der des Glückes der Gesundheit zuteil zu werden. Hier wird diecer Funken künstlich zur Flamme entfacht; die Menschcn.glau Wl886N8Okslt §e§en 2eilei8 ben an diesen „Wunderdoktor- und sind deren, ,,cy ,ym au» Ver derb und Gedeih anzuverlrauen Dann kommen die Kranken zu mehr als hundert in den Vehandlungssaal, wo sie Zeileis persönlich empfängt. Jedoch nicht früher, ehe sie an der Kasse ihren Obulus entrichtet haben. Etwa 12l> Personen gehen vom Marteraum zum Auskleideraum, wo sie ihren Oberkörper ent blößen, und treten dann in den Bchandlungssaal ein. Wer bis dahin noch ruhige Nerven behalten hat, der wird hier endgültig aus der Fassung gebracht Farbige elektrische Röhren geben ein unheimliches, gespensterhastes Licht. Die Motoren der Hochfrequenzmaschinen rattern, Funken knallen, — kurz es ist alles zur Suggestion vorbereitet. Der Kranke kommt dann schließlich zu Zeileis selbst. Der streicht mit einem „Wun derstab" über den Körper des Kranken und diagnostiziert. Zwei, drei Sekunden genügen ihm, um mit Sicherheit einen Magen geschwür, einen Krebs, eine Gehirnentzündung und alle mög- lichen anderen schweren Leiden sestzustellen. In den nächsten Se kunden erhält der Kranke eine Dusche mit Hochfrequenz, geht an ein paar Apparaten vorbei und ist entlasten Dreimal täglich muß er sich dieser Behandlung unterziehen, dreimal täglich diese Nervenaufpeitschung, und dreimal täglich drei Schil ling. Das geht durchschnittlich durch zwei Wochen, und oft in mehrmaligen Wiederholungen, alle paar Monate Oder eben solange, wie die Spargroschen dcr Aermsten für die immer vor aus zu entrichtenden Gebühren reichen. Professor Lazarus berichtete in der Verl, med Gesell- schast, daß es für den objektiven Beobachter nichts Erschüttern deres gibt, als diese Ansammlung aller Leiden, daß es nichts Rührenderes gibt, als die Sorg« und Liebe dieser unglücklichen Mütter um ihr mißgeborencs Kind, die hier unter Entsagungen aller Art ihre letzten Pfennige zum Wunderdoktor bringen, Um so erschütternder ist das Ganze, als der Fachmediziiter vielen aus den ersten Blick ansieht, daß sie nicht zu heilen sind Noch ein zweites Moment ist für die Beurteilung von Eallspach sehr wesentlich. Di« llnterbringungsmöglichkeiten sind im Orte heute noch zum Teile so primitiv, daß man vielfach nicht von Hygiene sprechen kann. Zwar haben sich niit dem Aufblühen des Ortes neue Hotels etabliert, aber die meisten der vielen tausend Kran ken müssen noch in ganz unzulänglichen Unterkünften Herberge suchen. Und da es sich zum Teil um Schwerkrauke handelt — sogar Sterbende tragen ihre letzte Hoffnung nach Eallspach — so muß der Mediziner auf die außerordentlichen Gefahren dieser unzulänglichen Unterkünfte und des Mangels an geeignetem Pflegepersonal nachdrücklich Hinweisen. Auch die Art der Be handlung im Zeileis-Jnstitut erfüllt den Arzt und Hygieniker mit Grauen, Auch im neuen Institut werden auf einen Raum mehr als hundert Menschen mit Krankheiten aller Art zusam mengepfercht, so daß sich hier ganz notwendig ein Infektions herd bilden kann, der allen Gesetzen der Hygiene, selbst den Ge setzen einfachster Reinlichkeit Hohn spricht. Wer ivurcle in 6a!!spack xekeilt? Es ist selbstverständlich, daß sich der Ruf des Wunderdoktor Zeileis nicht auf ein Nichts begründet, es ist selbstverständlich, daß hier Menschen geheilt wurden — wenn auch die meisten „Heilungen" lediglich aus Suggestion beruhen. Die Gefahr — und um dieser Gefahr »willen erhebt die gesamte Wissenschaft und erheben die Behörden ihre Stimme zum Protest gegen Zeileis — ist die, daß der Wunderdoktor vorgibt, alle Krank heiten zu heilen und damit für manche schwersten Schaden hcraus- beschwört. Prof. Laurus hat mehrere dicke Aktenbände Material zum ,, .!l Zeileis gesammelt. Niit jeder Post fliegen ihm Stimmen aus der Aerzteschast zu, die bestätigen, daß durch die Zeileis« Methoden an diesem und jenem Patienten nicht wieder gut zumachender Schaden entstanden ist. Professor Haberer- Düsseldorf schreibt, daß er als Leiter der chirurg. Universität-;, klinik in Graz eigene Abteilungen für unheilbare Krebskranke errichten mußte, deren Leiden durch verschiedene kurpsuscherische Methoden, darunter Eallspach, verschleppt worden waren. Zahl reiche andere Fälle einer vollkommen unsachgemäßen Behand lung von heilbare» und operablen Krankheiten, di« dadurch ver schleppt und unheilbar wurden, sind bekannt. Dr. Joses Peer, Badearzt in Cchallerbach in Oberösterrcich schreibt: „Schrecklich sind die Verwüstungen, die Zeilsig bei Krebs- und Lungen kranken anrichtet. Krebse wachsen unter dieser Behandlung sehr rasch." Co und ähnlich lauten zahlreiche Gutachten aus Acrüe- kreisen. Alle betonen daneben auch die große Gefahr der In fektion im Gallspach-Institut. Oer kaekmann Kat rla» Wort Wir geben im folgenden einige Gutachten von Sachverstän digen der Medizin und der Physik wieder, die für sich selbst sprechen. Oberingenieur Friedrich Janus reiste im De zember 1929 mit dem Ziel Nach Eallspach, fort festzu st eilen, ob und wie viele Röntgenstrahlungen in Eallspach angewendet werden. Im einzelnen geht der Referent auf die Verhältnisse im Ort und im Institut ein. Es,heißt dort: Alle Tische, Stöhle, Unlersuchungssopha lagen voll Kleiber. Auch auf bercitgelegte Scheren und Instrumente wuAwn Kleider gelegt. Die Behand lung der Patienten ging außerordentlich schnell vor sich. Cie dauert an jeder Stelle nur ein bis zwei Sekunden. Meist läßt Zeileis scn„ dcr von Patienten und Schwestern als „Herr Pro fessor" angeredct wird, eine Reihe kräftiger Funken von der Pinselelektrode ans Brust und Rücken des Patienten aus etwa 10 bis 1b Zentimeter aufschlagen." An anderer Stelle heißt es dort: „An der Hochfregnen.zanlage konnle ich nichts Besonderes wahrnehmen, die osscnarbcitcnde Knalliunkenstreckc hinter der Appnratewand — Schalttafel — knatterte wie bei jedem Arson- val-Apparat — ich schätze die Länge der Knallsunken ans etwa 19 Zenlimeter, An eine besondere Freaucnz kann ich nicht glauben." Weiter erzählt der Gutachter, daß er aus der Rück reise mit einer ganzen Anzahl von Patienten zusammentraf, deren Stimmung nicht sehr gut war über die erzielten Erfolge. Des weiteren daß Zeileis gelegentlich erklärt habe, die Be handlung in seinen Zweiginstituten sei nicht jo wirksam, wie dir Behandlung durch ihn persönlich, da er das „Wichtigste in seiner Behandlung" nickt bckanntgebe Das könne man „nur" in Gallsvach haben. Der Gutachter schließt: „Theater ist: e r st e n s die Behauptung, die Bogenlampe sei keine gewöhnlicke, sondern eine Hclinmbogciilampe. zweitens die Behauptung, die Heilerfolge seien an eine ganz besonders ausprobicrlc Fre- gucnz gebunden, drittens die Anwendung der Beleucktungs- körperscklangcn, v i e r t e n s die Anbringung der Vacunmröhre an der Decke, s ii n st e n s die Anwendung zu vieler Meßgeräte, sechstens die Diagnvieröhre mit angeblicher Aktimiumiüllung, siebtens die Braunsche Röhre an der Decke." Als zweites Gutachten möchten wir hier »ock annidren die vreniingnah-me ves Nobelpreisträgers Wagner« Janregg, das geradezu vernichten» ist für Zeileis. Einleitend wird dort die Vergangenheit Zeileis' dargetan, di« schon immer die Neigung zur Kurpsuscherei geofsenbart Hab«. Dann mar Zeileis — nach dem Gutachten — wegen Lebens mittel-Verschleppung während des Krieges viermal zu Geld strafen verurteilt, Meiler heißt es dort, daß Zeileis es ver standen habe, seinen Ruf als Heilkunstler durch Verbreitung von lügenhaften Angaben und Erdichtungen zu erhöbe». Bald stamme er aus Indien, bald aus Persien er ließe fick Doktor und Professor nennen: Weiter heißt es dort' „Ein Haupttrick von ihm besteht darin, daß er bei leinen Pa tienten iraendein unheilbares oder töd liches Leiden diagnostiziert, das sie gar nicht haben, bei weiteren Besuchen eine Besse rung fest st eilt, um schließlich als Lebensrett«« d a z u st e h e n." Warnungen Aller Voraussicht nach — man kommt z» dieser Erkenntnis, wenn man sich einmal eingehend mit dem Ma.erial, das über Zeileis vorlicgt, beschäftigt hat — führt die ganze Affärr Eallspach zu einem europäischen Skandal, Man muß sich nur wundern, wieso der Z u s a in m e n b r u ch , der ganz bestimmt zu erwarten ist, nicht schon längst cintrat. Es sind die oberösterreichi schen Behörden, die dem Wunderdoktor zur Seite stehen, obwohl die Ministerien in Oesterreich wie auch in Deutichland gegen die Wunüerkur Stellung genommen haben. Der Ehes des De partements VIII des Rundes minister, ums soziale, Berwaltung, Ministerialrat Dr Josef Müller, macht« einem Mitarbeiter des österreichischen Pressedienstes Mit teilungen zum Falle Zeileis, Es heißt dort, „daß man diesem Mann mit größtem Mißtrauen begegnen muß, Zeileis habe einen Hang zu». Fabulieren". Seine Aeußerunczen über seine Radiumgruben in Kamtschatka, fein patriarchalisches Alter, sein« Irreführungen der Behörden bezüglich des Geburtsdatums seine indischen Fakirweisheicen, alles Gis muß jeden klardenkenten Menschen mit Widerwillen und Mißtrauen erfüllen, Weiler heißt es: „Bon gewissen Kreisen in Oberösterrcich erfreut sich der Kurpfuscher außerordentlichen Schutzes. Es wird vielfach der Umstand ins Tressen gesührt, daß seine Tätigkeit in Eallspach von außerordentlichem wirtschaftlichen Nutzen begleiiet ist, und daß der Bezirk Criesiirchen und darüber hinaus die Bevölkerung von Oberösterrcich durch den Zustrom der Zeileis Patienten wirtschaftliche Varleile von lehr großer Bedeulnng einhcimsen. Es liegt nun die Frage vor, ob man aus einem Spiel mitdc, Gesundheit von Tausenden von Menschen, ja aus dem Spiel mit Menschenleben einen wirt schaftlichen Nutzen ziehen darf, und ob dieser Nutzen höher zu stellen sei, als die Geiundhcit und das Leben kranlei oder psuchopatischer Menschen, oie einer Massensuggestion unter legen sind," Soweit eine Stimme aus dem österreichischen Ministerium. Auch der amtliche Preußische Pressedienst ver sendet eine Warnung vor den Giljwack llnstituten z,?? u, a. heißt: „Neben Erfolgen, die offenbar lediglich auf suggestk» ver Wirkung beruhen, mehren sich die Fälle, in denen Migerwlg« eingetreten und Schädigung durch Versäumnis rechtzeitige, anderweitiger Behandlung vvrgekonnucn sind. Apparate, di, durch Physiker und Aerzte van Weltruf erfunden und scir be sondere Fälle in die Krankenbehandlung eingestihrt worden sind, werden hier von unberufener Seile in ihrer Anwendung vernli- gemcinert und mit dem Zauber eines Allheilmittel- umgeben. Die Gefahr, die mit den, llebergreisen einer derartigen Heil methode aus das Deutsche Reichsgebiet gegeben ist, liegt offen zutage. In Deutschland ist die Ausübung der Heilknnsi »ich, an den Besitz einer ärztlichen Approbation gebunden Die; hat zur Folge, daß geschäststüchiige Personen zur Gründung der artiger Unternehmungen schreilen können Selbst wo Verur teilungen wegen Deirugs, fahrlässiger Tötung oder Korper- vcrleßung vorlicge», gibt es zur Zeit kein Mille!, diese Ge schäftsleute an der Weilerführung ihrer Unternehmungen ,u verhindern. Wer daher dcrar'ige Anstalten in Anspruch nimmt, muß sich darüber klar sei», daß in ihnen eine Gsmahr für fach gemäße Kranlcnbehandluna in keiner Weise geboten wird." üvünl l uninev. 100 jakre !'>em6<?nle<;i'tin Wir lesen i» der K. A.: Die Franzose» sind mit M'.ug auf die Propaganda gegen die Fremdenlegion hockst empfind lich. lieber die deutschen und englischen Schrillen, die gegen die Fremdenlegwn erscheinen, ärger» sie sich am meisten. Gleichwohl behaupte» sie, daß diese Schriften nicht schadeten: wenn dem so sein sollte, wnre'der Aerger nicht >za»Z verständlich. Leider ist die Annahme berechtigt, daß die Lechau Ersatz in. Hülle und Fülle hal. Als die russischen Weißeil Armeen eiuwaiiuek, als in Deutschland die Spartakisten und deren Antipoden von der Straße verdräng! irmren, solid man sehr viele Aluchieder jener Heerhausen vor de,, Wer1>ebüros der Fremdeniegivn Fnststgc dieses Zustromes mußlen drei Reaunenlcr neu aukgelleilt nn- den, darunter ein Kavallerieregiment .Heule zähl! dm Legion 29 900 Köpfe' davon sind nicht weniger a!-., zwei Dritte! germa nischer Abstammung, d e .Halite besteht aus Tcmschen. Angesichts dieser Zahlen darf zum iviederhvilen Allste ge fragt werden, ob die Warnungen vor der Legion geholfen oder das Gegenteil hewirln haben In dieser Zeit einer lähmenden und wähl lange noch hegst,ungsloseu ArbcNslosiglieit slehl zu besürchlen, daß die Legion im IM. Fahre ihres Bestehens neuen Zuzug erhält. Die Gloriole, die jetzt in Frankreich für dies« Truppe bereitet wird, Istiuiile bestechend auf Gemuler wirken, die nur die Abenteuer, aber nicht die — Toten sehen. t-einenksur * j k. ttsekt Dsunsn «tscksn Int,,: blermann Trunk VeerelLn j uc,ii Wstt5trsKe6 i W- bekannt lti, ^ I lOll- OusMsrr- j Wsre! Tür keükjsk« „nci Lomn»S« neu cingeti ollen: 1(161^61* unci kür Keine. 8trslZe, 8>iort