Volltext Seite (XML)
Die Japanerin von treute 8r»Li»Ie — Weibliclie „Llerlr»" unii Kucl»- Iisltvrinnei» — ^etrrerionen kür Nlumenarrao^Eva^nk» We» setnc Kenntiils der japanischen Frau nur aus ve» pvejicvotten Jiipanbüchern des nippontrunkenen Engländers Loscodio Hear», aus dem farbigen Meisterwerk des Globetrotters Pierre Loti. dein zartelegisckxen Roman „Madame Chrysan- theme" schöpft, oder gar aus dem tragisckxen Musikwerk Puccinis „Madame Butterfley" und der leicht geschürzten Operette „Die Geisha", der wird von der modernen werktätigen st>>l'a»erin, dem Produkt der rasenden Entwicklung der Frauen bewegung der leisten Jahrzehnte und besonders der Jahre nach dem Weltkrieg, so gut wie nichts erfahren. Die Stellung der flr.in im fernen Osten und besonders i» Japan war von jeher durch die Lehren Buddhas und des Konfuzius bestimmt und ge regelt. Sie uurr die Sklavin und Dienerin des Mannes, von dem niedrigeres Wesen. Ihre Beipflichtungen der Treue und Er ste wirtschaftlich völlig abhängig war. und galt allgemein als gebcuheit erstreckten sich aber nicht nur aus ihren Gatten, sondern «uf die gesamte, oft umfangreiche Familie ihres Gatten, seine Elter», Großeltern. Geschwister usw., wodurch ihre Last natür lich bedeutend erhöht wurde. Aber die Zeiten haben sich auch in Japan geändert, und heute ist die Zahl der Frauen in Japan bereit-:- groji, die ihre völlige Gleichberechtigung mit dem Manne vcilaugen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Nachkriegs zeit und der damit verbundene immer härter werdende Kampf ums 2 ascin haben auch der Japanerin die bisher verschlossenen Pforte» zu den männlichen Bernsen geössnet und ihr damit die rrsihnte wirtschastliclfe Unabhängigkeit, soziale Freiheit und ssn-nä berechtig»»!, gebracht. Nickt nur japaniscke Mädcken --nck verheiratete Frauen sind heute in Japan beruflich mit Erfolg tätig Bor ungefähr 30 Jahren hielten die ersten Tippfräuleins in Jap.i, ihren Einzug. Sie wurden zuerst nur von ausländischen Firmen in Yokohama und Kobe beschäjtigt. Heute gibt cs in SchNohama und Kanda besondere Schulen, in denen Mädchen, die eine höhere Mädchenschule absolviert haben, einen drei- nwucrugen Schreibmaschinenkursns drirchmachen können, wäh rend die Ausbildungszeit für Stenotypistinnen in englischer Tpracke sogar ein halbes bis ein Jahr dauert. Die Nachsrage noch japanischen und englischen Slcnotristinncn ist groß und ,„lickst bändig. Verlangt werden als Durchschnittsleistung 40 bis g» Mmchaben in der Minute. Das Ansangsgehalt beträgt ;!N Pen <1 Pen — lOO Sen, ca. 2 NM.) nnd steigt bis zu Ibb ' ' monatlich. Slenolripisrinnen für Englisch beginnen mit 'm i>y Neu und bringen es in Yokohama sogar bis zu 300 Pen im Monat, ein gewiß respektables Einkommen. Weibliche „Elerks" gibt es in allen Banken, wo sic vorwiegend als Buch- tt-IIerin Beschäftigung finden, und größere» Handelshäusern, auch liier ist die Nachsrage nach weiblichen Kräften in ständigem Wachseri begriffen. Diese Mädchen müssen eine höhere private oscr s!aatlirl>c Mädchenschule besucht haben und sich dann noch riner besonderen Eignungspriisung durch ihre Arbeitgeber rmteraehcn. Ihr Gehalt beginnt mit 20-35, Pen monatlich und steigt bis zu 00 Pen. Die »reisten dieser „Clerks" pslegen vach ä tijühriger Berufsarbeit glücklich im Hafen der Ehe zu lande». Die japanische» Warenbauler bcschästigen vor,niesend v >Iiche« Personal. Verkäuferinnen, die in der Volksschule r bildet sind, beginnen als Kellnerinnen in den Erfrischungs- r.uine» der Warenhäuser mit einem täglichen Lohn von 45, Sen ihre Lausbahn, um »ach einer ein. bis zweijährigen Tätigkeit als Kellnerin in die Ncckanssabteilungen überzugehen, wo sie anfangs 00 Sen täglich verdienen, um es schließlich bis zu einem Monatseinkommen von 70—80 Pen zu bringen. Die japanisch)« Klingelsee macht mit 13 Jahren einen dreimonatigen Aus» bilduiigskursus durch und beginnt ihren Berujt als Telephonistin mit einein Monatsgehalt von 25»—30 Pen. Als „Hannin", d. h. als Telephonistin bei Negierurrgsämtern, erzielt sie sogar ein monatliches Einkommen von »0 Pen. Auch verheiratete Frauen bis z» 30 Jahren pslegen sich ost als Telephonistinnen zu be tätigen. Ein geschuhter und angesehener Perus ist der Lehre- rinncnberuf, sowohl bei der Volksschule als auch bei der höheren Töchterschule und den Lyzeen. Eine Bolksschullehreri» verdient im Monat 45 Pen, eine Lehrerin der höheren Mädchenschule 70 Pen und am Lyzeum sogar 100—15,0 Pen. Lehrerinnen im Kindergarten — auch in Japan gebraucht man dies druck Froebel weltbekannt gewordene deutsche Wort — erhalten monatlich 30 Pen. Der Berus der Hebamme ruht auch in Japan van altersher in weiblichen Händen. Besondere gesehliche Vorschriften regeln die Vorbildung der Hebamme, die in Hebammen-Lehranstalten oder Frauen Spitälern erfolgt. Die Hebamme erhält sür ibre Hilfeleistung bei der Entbindung 30—5,0 Pen. Ost haben sie noch auch die Berechtigung, sich nebenbei als Pslegerin zu betätigen, wodurch ihr Einkommen bedeutend vermehrt wird. Eine Pflegerin arbeitet «»erst praktisch tn Hospitälern, »in dann zwei Jahre lang in einer besonderen, den Krankenhäusern ange- gliederten Schule ausgebildet zu werden. Sie haben ei» Examen azulegen und treten besondere» Pjlegerinnenvereinignngen bei, als deren Mitglieder sie darr» ihren Beruf arrsüben. der ihnen täglich 2,5,0- 2,5,0 Pen cinbringt, wovon sie jedoch 30 Prozent an ihre Organisation absuhren müssen. Sie bringen es mit den Trinkgeldern, die sie von ihren Patienten erhallen, uns 80 bis 100 Pen im Monat. Obwohl schon im Jahre 1881 weibliche Aerste in Japan gesetzlich anerkannt wurden, dauerte es doch noch manches Jahr, ehe dieser Berus allgemeine Anerkennung sand. Die erste bedeutende Aerzlin in Japan »mV eine hervorragende Vorkämpscrin der japanische» Frauenbewegung war Payoi Pvshivka, die an den, einzigen privaten medizinischen College Eaiseigakusha Medizin studierte. Sie wurde anfangs von der damals noch rückständigen Gesellschaft mit Spott und Hohn ver folgt, aber der Sieg war schließlich ans ihrer Seile. In, Jahre 1000 gründete sie in Tokio eine kleine Schule sür weibliche Aerzle, die sich im Laufe der Jahre zu der imponierenden Institution des „Tokyo Women's Medical College" entwickelt hat. das von 000 Studentinnen besucht wird und bereits 800 weibliche Aerztc heraugebildct hat. Der Unterricht in weiblichen Hnndarheitcu war sckgm seit allen Zeiten eine beliebte Veschüjtiguug der vornehme» Japa nerin, Heute gibt es technische Schulen, in denen Kurse sür Näharbeiten und Schneiderei abgehnlten verden, und die ein zelnen Lehrerinnen treten daher mehr zurück. Ihr Einkommen richtet sich ganz »ach der Art und Qualität des Stoffes, den die Lernende unter ihrer Anleitung zurcchtsthneidert. Je besier das Kleid, desto höher der Lohn. So werden 10—>3 Pen für ein „,l>zo-mc>vn" lRockniuster). 2—25,0 Pen für ein Seiden-Kimono und 3- 5, Pen sür ein „mnru-'cki" lein aus einem Stück Tuck» hergestellter Eürtelj bezahlt. Eine Veruisschuetderin sür west. 2um VoIkstrsuertsZ Oer Wind weht über die Brüder in Polen Es weht ein Wind aus West, aus West, Heimatwmd. (Hottesiviud. der Kreuz und Kranz erheben läßt, wa er ein Grab in Palen find't. Es jagt und lilaat der Wind aus West: Weh. deutlicher Erde Kind, was hält dich Polens Erde fest? Die deutsche Erde lrühlt so lind — dich kühlt sie nicht! Es iveht ein Wind aus Ost. aus Ost. Gräderwind. lHotteswmd: „Du liebe Heimat, sei straft, wir hleihen deiner Erde Kind!" Bon allen (Krädern weht'o aus Ost: Erde ist immer lind. Erde, aus Heimaterde ei,tiproßt, mir leidst nur Heimaterde sind. Fürchtet euch nicht! VaM-r m>>« er, littk OeHDH liche Kleider henölig! einer drei'ihrigen Ausbildung und bringt es an der Nähmaschine bis ,u 5>o Pen im Monat. Der Beruf der Hausaugeüellten, die sich mmeist aus der ungebildeten Land- bevötkeiling rekrutieren, ist infolge des iuedligen Lennes nicht sehr beliebt. In den Großstädte» hat sich jedoch der Tnp der „Hashuisiisi," heransgebildet. die sich nur für eine bestimmte Zeit — auch tngeweiie zu 1.5,0 2 Pen — engagiere» lagen, sehr gesucht lind »nd infolgedessen das ganze Jahr hindurch beschädigt sind. Sie haben ei» monaNiches Einkommen von 0' Pen, das das der gewöhnlichea H»n Angestellte» bedeutend übe:neigt. 10 20jährige Mädchen von hübschem Aeußere» erstatte» leicht eine S'otliing als Kellnerin in Enses und Neiian!»als, wo si< zwar nur 2b-5>g Pen in, Moral an Lohn eiiipiangeu. es aber infolge der reichlichen Trinlgeldec oft bis zu 300 Pen bürgen. In den slottgehende» Eaft-s in Ajnlusa und Ging, erhalte si« nur Trintgelder und stehen sich natürlich ausgezeichnet dabei. Ei» beliebter und sehr gesurbier Berus ist für die modern« Japanerin der Berns der Kiiionbiiii-pieleriii. die als eine» Neguisil über hervorragende Schönheit verfüge» muß. Bevor zugt werde» von den japanijcheii Kinoregigeure» A liniigerinnen, die sel'cg, uiid tnlentierl nnd »nö sich mit einem Monat geholt von 2>> 3n Peil begnügen. Diese Kompaige» juckt man dann zu höheren Leistungen nach M-ngabe irrer F.,h. .! len heran- zubilde». Kino Stars, wie Poshilo Kaivaba. No'.-rtto, Saliuki und Sumiko Kurishima, verdienen monatlich 3>>o bei Pen. Auch der Perus des weiblichen Modells «st in Japan „i ht si md, er existiert ollerdings erst seit der Meist A.-ra Das Mode» er halt für eine zweistündige Sitzung t,5>o 3 Pen, und da viele von ihnen ost dreimal am Tage verpflichtet find, sa versaaen sie über ein ganz hübsches Einlommcn. Ein ganz »euer Beru>s» zweig ist der Japanerin in der Peichisttiguiig in SM »Heils» i»lo»s erwachsen, deren Ausgabe es ist. Frauen chic nun elcg cnt zu kleiden und für Hochzeiten und andere feierliche Gelegen» heilen seitlich uns vor allem ickan herzurichten. Eine V ri-h-.ne» riiiia des Gmachi^ k-o.g , -> f,,. Hitle» dnsicktbsre Oekskr Koiusn von örrinkilckv l1olm»nn llO. Iorlstyung.) Näiii konnte hier am Feilster stehen, durch das Zimmer wau. d o> > er das Telephon anstarren — es brachte weder Hüse »och Mcrung. Nur in dcm psanloien Wechsel gedankenloser Hano- Mild die Ueberspaiinuiia der Nervcit ein automaiisches Not- Tann blieb man wieder stelzen und horchte, »ahm wobi auch >>> Hörer in die Hand, um selbst die Gesandtschaft auziiruseil und ' ' ' mt Ungewißheit ein Ende zn machen. Vernunft und Wille P c o.rloreii die Hcrriclmlt nicht ganz bei einer Naitir von Inge -B- ai.- schwerblütiger Art. stinnial auch stand sie im Schaken gez dämmernden Rarnnss " - . i fragte sich, ob diese analvolle Spannung lediglich ans die nn den Ansentlmlt des Tlalers ziirückziiiichreu sei. Man durste jlce „sch, täuschen wollen, mußt« den Dingen klar ins Auge sehen — '-M », PH „m,r denn, daß da noch di« Sorge um einen anderen l:en war — ebenso beiß nnd brennend. Ja, in der Unmiltel- >rr ihm in Vieser Stunde vielleicht droheiHen Gefahr hei- S-r o-nh, Ties erkitiinle Inge Hollen a» de» barte» und hastigen Herz- >' denen solche Vorstellungen sie wehrlos auSliescrlcn. ' roher Gott!" stöhnte sie. dem Schöpfer dieses Herzens die r:Wartung für ein Schicksal ,»schiebend, das es ibr bereitete. Sinvohl dieses nnrubvolle Denken von dein, den ibre besorg- .danken in dieser Stunde suchte», «mpsunden ivürde? fragte 'ck Sicherlich solllc man d,«S glaube», meinte sie. 'Aber ivissen Dazu wäre zn sagen, daß Konstantin Krass! in eben jenen - > cken seinerseits das Telepbon ii» Zinuner deS Gesandten ae mßle, von dein beviiiienden Wnnsche ixieelt, aiif die eine - : andere Art seil,« ivarneude Slimmc zu der Freundin dringen i- o 'en. T.umchlich schiuirrte in diesen, Moment das Zimmeileierchon, «!be,i 'Aleniziige noeb streckte Inge die Hand anS, ii>n den :ni Obre zn führen Es nmr schock' «in« vollkommen fremd ?. Stimme, die sich meldete »yd das enttäuschte sie lies. Gleich darauf jedoch horchte sie belrossen ans das, was diB« iie>e und weiche Stimm« mit «livaS sremdivrochlichen, Anktang rhr zu sagen Hill«, und daS sehr nach emer Warnniig klang: „Fräusesn Holten dort? Sie brauchen um Leben und Ge sundheit Ihres Vaters nicht z» fürchten Er wird bald zu Jbncn zurückkehren. Las'eu Sie sich nicht durch sa. !e 2Ae'cn»,ien dazu verleiten, unvorsichtig zu kmnüeln. svnder» w-nien Sie." „Wer ist da?" ries Inge so atemlos in den Apvarat, als könne sie dadurch den Unbekannten zunicklialten. der indes «ii bereits abgehcnmt hatte, wie lie bön«. Ihre soioclige Nückirag« an das Amt ergab daß d e Verbin- oung durch einen ÜAiiiizseiuwrcchec hergesiellt worden sei. 12 Kavitel Während Inge Hollem i» dem nun ,'ask ganz duickie» Zim mer stand, von der geheimnisvolle» Boischatt au?S tielne de regt, läutcie der Apparrck bereits wieder. Es nmr ö.e S: mnie des Por tiers dicSinal, die nie-öet«. ei» Herr von See Doan'. chen >befand jchaft lei kur und wolle Fräuicin Ho!:en pei'ön'ich wreche». Bei dieser Nachricht beinächtigte sich Inges eine nahezu fata listische Ruhe „Ich lasse bitten." Sie Ickiallete dcis Licht ein. stand gefaßt in rußiger Erwar tung, alz der ihr völlig unbekannte Mann mit de» a'iat: cke„ e- sichlszügen ehrerbietig eintral Er überreichte ibr ett, Schrecken und wünschte 'Antwort miuunebmen, Inge kielt einen Briefumschlag ohne Autschr lt in der Ha-d: sie riß ilm aus und entnahm ihm ein Pavier Mit kurze» Wonen bat Krasst. dem Boten die Auszeichnungen ibreS 'Vaters auSzusän- Sigen, eS lei die letzte Möglichkeit der Rettung. Diele wenigen Worte trafen Inge Hotten wi« ein Eckigg vor de» Kopf. Sie mußt« sieb an der Kante des T et>S Pe - neben den, lie »and Ihr 'ckn'uivtte :n diett-t' nch übernürutuder Empfindungen 'A-.:s zermurt-c te: Sev De: Hofsnung eniporgernen. üüNtr Ser neue 7 D - eck ^ nächst in die Die'« der Brr,".'« 2. " ' Doch das ' ng io.c Die Dinge iia!-n>m wieder teste G<da!: an. A.ck dal 7 : ai de: Gelabr bin meide!«,- sich in dem :ap'«-.«n M>icch, ck- «- .? d Enrstchlossenbeik 7.e r-.ckKere ck ar.' Ncckte d,m ttzca . liinnber und v.gle rubm: A-aiten 7 e diauste T.enr jc'-oeh.st'ü'd Sa. >ie m-.t UNO ick-i-n nichts oän-r' ci: tnibeil. Daran' un v. 7..-,:» ab ua vl-oi'e ,nr Hai-'- unc --"t.ioi'e ni" ' ' - 'erl-u-'en >: >"t::-n 8 -ei: einer h o 7 »' - : ' ' ^^ ' Japaner nm Er l ck i' - "o b o- im i '?»:« V H ram: - ein >.»l0 v-r-uch'« t'sck» e -: - a> o.n - c - ?.e,le„ in Ruck -n 7- n a"-' tnnng Dar 'i -e F-rder I . i > - ^ ' .chm- t'üte'k' » Dry a ! r -''ani-'n'. : n ' a--' n - r «-S t-'.' ck! c'n- «- S.chrt-'t-ii-.- o> S '-ü-rde d.>. -n 0->! ao:r n>e -t u ->em ^ - . a t s-u'-- ! u - n - n - . - ! cn. „ >:' . Ai'or' i, n t- - '-S aber. > ^n o noch j,„ Sri '. A:ii>. er »>:: -.s -^!t--an -- D' -> AD- im :: Er nv:' - .'.ir ' -ui . n . >r c 'r . ^ '7' me.- ^.