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5eike ö — »Dresdner Nachrichten" —. Mi^woch. ». Januar 1»27 „Das Gymnasium." Die jetzt endgültig erfolgte Besetzung der Prsdigerstellen .1» der Evangelische» Dvinkirche unserer Stadt lenkt den Blick auf dieses ehrwürdigste, Älteste Gotteshaus Dresdens. Als ältestes ist es deshalb anznspreche», weil eS die einzige unserer Dresdner Kirchen ist, die noch e r h e b l ich e T e i l e ihxer ursprünglichen Gestaltung und Fnn- d a in e n t i e r n n g bewahrt lwt. i» der gröbere «trecke» -eS ersten Mauerwerkes nvch heute nachweisbar sind. Trotz mannigfacher baulicher 'Veränderungen, die im Lause der Jahrhunderte ihrer Schauseile und dem Innere» ein anderes und zuletzt geschmackvolles modernes Gepräge verliehen habe», hat das Gotteshaus seine ausängliche Eigenart bewahrt. Ja, es bildet im Kirchenban bis ans unsere Tage eine Selten heit; denn cs ist , zweischifsig. Diese Eigenart bestand von allem Anfang an. Zwei Schiffe, jedes mil einem achteckigen hohen Chor im Osten sind so nebeneinandergesiigt, das, sie nur durch drei hohe Säulen ge ^v. AuS einer Reihe von Vorträgen. die Hochschuf, und tSym. nasiallehrer auf Anregung des ZentraltnstitutS für Erziehung und Unterricht im Frühjahr lil.'b in Berlin gehalten haben, ist dies Buch hervorgegangen, und nun es von Otto Morgen» stern im Verlag von Quelle de Mener in Leipzig heraus gegeben ist, dem Biele zugedacht, den Begriff deö Gym nasiums zu klären und damit das LebenSrecht deö Gym nasiums. d l>. des humanistischen Gymnasiums, zu erweisen, stell! es üch dar nicht als eine ,Fachschrift, bestimmt, im engen Kreise zu wirke» »ad nnterzugehen. sondern als ein Anruf an die G e > o in t h e i t -d e r h » m anistisch Gebildete n. Wenn daS Buch so verstanden werden darf, dann sollte eS freilich nicht au' seine gegenwärtige Form beschränkt bleiben, dann iollie eiiie Sonderausgabe dazu veranstaltet werden, die das rein Sachliche ausschiede und mit den Aufsätzen Werner Faegers, Waller Kranzens, Qlto HofiinannS. Otto stiegen- bvgens niid Eduard Sraenkels das grundsätzlich Wichtige her- ausliöbe. Eine Besinnung auf die Idee der humanistischen B l l d u n g tat nvi. wie sie nun hier gegeben worden ist. ES unterliegt keinem Bweikel. das, die Bettung deö Gnm- nasiuuis mit dieser 'Vransstellnna deS 'VildnngSzieleS nocki nicht geleistet ist. Auch BildnngSziele sind abhängig von Werturteilen, und was als Werl gesetzt. umS als schön und erstrebenswert oder als »üblich nud erstrebenswert angesehen wird, das ist starker Berändernug fähig. Bollends bedenklich ist die Lage i» einer Beil, wo, mit Werner IaegerS bitterer, aber zutreffender Feststen»»« Arbeiteruiasse und Grosckapltal, zwei bestimmende Machte der Gegenwart, dem Inhalte der humanistischen 'Bildung fremd »nd keuntniSloS gegenüber- itehe». 'B.-aS fruchtet die 'Besinnung, ivo die Kenntnis mangelt'? Sagt dies Buch um diese Schmierigkeit greifbar zu machen dem Realisten entfernt daS, ivaS eS dem Humanisten be deuten mlls,'? Und dennoch kan» diele 'Besinnung aufs Wesen der huma nistischen Bildung nicht vergebens gehen,e» werden. Denn mindestens an einzelnen der 'Aufsätze, an Werner IaegerS Anseinaiiderietznng Uber Antike »nd Humanismus, an Eduard SraenkelS Darstellung der Bolle des BomertumS in der humanistische» Bildung wird es klar, wie sehr wir. wenn wir ganz nur Me nahen der anneren 'Beherrschung des Lebens, Tätige. Bollbringer. Leistnngswntige. von hastiger Arbeit zu rasch verschlungenen, «Senns, Gehetzte werden, wie sehr wir an'horen in, ecinesten Tiune Deutsche zu sein. Denn was mst uns Hnmanisinns? Er soll unS das Er lebnis zun, gestaltenden Prinzip unseres MenschtumS machen, daS zuerst Neil e n i s cst gewesen ist und das dann, auf der Höhe unserer nilbi zwar technisch materiellen, aber geistigen Bildung, die G o e t li e und H n m boldt, die Hölderlin und Hegel und S «Helling begeisterungsvoll erfüllte. Was steili da-.> ,!iel des '''nnigtiismiis? Humanität. «Koeihe >>at es in die zwei Wor:e gesagt: reine Menschlichkeit. DaS will bedeuten: erhöhte M.'Nützlichkeit,' das will steinen: Er weckung jeder Sudividnalitai zu der menschlichen Beife. zu der versielienden gronlierzigen. nmiaisenden und darum über legenen S'alinng, dii. als gleichsam göttliche 'Anlage in ihr rnlst. Die Griechen nannten diele Haltung: iveiSheitsvvlle Besonnenheit «Sovlnosnnei. Das so«l und lvü! das «Kinnngstnin leisten: nichts inv- niiitelbar Praltiictzes in Dollar Um ziimünzendes. Betriebs- tüchtige-.- 'Amerifani dies also nicht den stomme maelcine-, den mechanisierten Menschen, den Menschen als Fratze seiner Gvtt- ästnlichkeit. den 'Plenschen als vollkommenes Werkzeug. Hu manismus ist die Anschauung, das, es einen Selbstwert deS Menschen gibt. Humanität ist die Darstellung des gerrciften Menschen, der in sich ausgeglichenen, welinberlegenen, lebens lustigen tzeriönlichk>.it. Damit diele Persönlichkeit erstehe »ins, der Jugendliche an dem E r l e b n i s d e r A ntike liingesülirt iverden. Es kommt, wie Otto Hossmann in seinen „Biele» des lateinischen und griechischen Svrachiinterrichtes" mit Becht betont, nicht ans die Erhaltung des überlieferten Sprachunterrichtes mit jeder Schrulle an: es kommt wie Eduard Fraenkel mit höch stem Beeilte festste»!, nicht ans die eigensinnige Einvrägung ,ed r neuesten Schrulle der Wissenschaft «Ansivrache des La teinischen» an: sondern das wesentliche ist: Griechentum und Bömerlnm müssen erlebt iverden beide als einzigartige Tat bestände der bekannten Menschheitsgeschichte: die «Kriechen als das Bolk. das in seiner llririschen Fugendlichkett ans alle be wegenden .Tragen der Menschheit anistien und sie so beant- wortete. wie es bis heute die Menschheit nicht anders gelernt stai: und die Bömer als das Bolk. das den Staat der Staaten schuf ei» Beugnis über alle Beiträume hinweg von der Macht und Grone des menschliche» Gestalterivillens. Mn goldener Beredsamkeit ist von Walther .Kranz sen gend und Antike» und von Eduard Fraenkel anseinauder- gelegt, was »nS »nd was den Jugendliche» zumal Griecheu- und Bömcrtum bedeuten. Bämlich die Vergegenwärtigung zweier 'Bö.ker von denen das eine durch das Wort des ägnviischeil Priesters zu Solo» gekennzeichnet wird: Solo». Solon Istr «'riehen seid einig Kinder: einen greisenhaften Hellenen gibt es nicht — und von denen das andere in so ehernen Gestalten wie dem Zensor Appins Elandins und Pta re ns PoreinS Eako verkörpert wird. Es ist wahr und im höchsten Sinne wahr, da:, von diesen Eindrücken des Jüng lings deutsches Maniiesnim seine besten Kräfte gezogen hat und das, kein redlicher Deutscher an diesen Vorbildern sein Deutschtum geschwächt l»ir. da er es vielmehr heroisch daran stählte. Das; den, !v ist. beweisen zwei Tatsachen der deutsche» Geschichte: das Körnergesctzlcctzt von 1BN und die Kriegsfrei willigen von IUI l. So ist dieses 'Buch, das mit groszer Erhebung geschrieben ist »nd den Leser mit Lehrern bekannt macht, wie wir sie unserer Jugend wünsche» eine mächtige Predigt für den H » »r a n i s m n s geworden. Lassen wir ihn eine unter gehende oder eine bestehende Welt sein: die Blicke sind mit Sehnsucht daraus gezogen. „Des tiefsten Herzens frühste Kräfte anellen an'." Ja. er war der beste Teil in un'eres Volkes Weie»' E. G n r a tz s ch. -* Krähenvertilanng im Winter lll'27 in Sachsen. Das! Selbstmord eines Milbelei,Men. - Der falsche Wirl'chaslsiinnisterinni hat. ivie im vergangenen Jahre, auch! Sch Vssermeifler. für das neue Fahr tt'27 eine allgemeine Krähenvertilgnng > Am Moniagvvrmiitag gelang cs der Leipziger Kriminal- dnrch Ansleaen von Giubrocien angeordnet. Bnnächit soll Polizei, zwei Mitglieder einer Einbrccherbande sesiziinchnic», nntt'.' '««ttinurlntig vandnurien und Iagdiachverständigen die in der vergangenen Wockw einen schweren Einbruch aus iestgestellt iverden, >vo eine tür die Saaten lind die Jagd ge fahrdrohende Kräheinstage zu verzeichnen ist. Dann wird die Saadaniucsttshehörde die Fagdansübuiigsberechtiaten mit der Krahenv. rtilanna beanitrage». Das, das Anslegen der Brvcken nicht vlanlos geschehe» darf, vielmelir vrdeiillich überivacht iverden mn>, und nach dem 'BertiiaunaStagc die iibriaen Brocken wieder gesammelt und vernichtet iverden müssen, weil: ne auch Hunden und anderen Haustieren Gefahr bringen Unsre evangelische Dvinkirche. Schicksale und Wandlungen de» «Metten Dresdner Gotteshauses Die ehemalige Sophienkirche bis zum Zahre 1844. schieben sind. Ans ihnen ruhen die Gewölbe, die sich im Chor aus einem Halbpfeiler vereinen. Vom zweiten Chor ist heute freilich fast nichts mehr erkenntlich. An ihn wurde im lä. Jahr hundert eine Südkapelle angeliaut, die als Begräbnisstätte einer angesehenen Dresdner Familie B n sz m a n n diente. Setzt wird deren Baum durch die Tanssakristei aiisgesüllt, während unter ihr sich die Krnpta dehnt, in -er eine Beihe Wettiner ihre letzte Ruhestätte gesunden haben. Erstmalig wird die Kirche in de» Urkunden am Ausgange des Ist. Jahrhunderts erwähnt. Damals zogen sich am Süd rand des Taichenberges zwei Ggssen entlang, an deren west lichem Ende sich die Gebäude des Barsnßcrllostcrs erhoben. Bon ihm haben beide «Kassen die Bamen erhallen, die uns nvch immer geläufig sind, die G r v st e und di e Klei n e B r ü - d e r g a «i c. Inmitten der >chm»cklv>en Klosteranlage» erhob sich am 'Bordrande des kleineren Hofes die Kirche. Sie war also in ihren Anfängen Kloster- oder Franziska ncrkirchc. Entsprechend dem Eharattcr dieser Bruderschast war das Gotteshaus schlicht und einfach .Keine vrnnkvotle 'Wallfahrts kirche sollte es sein. Bur eine Predigistäite wollten die Mönche in ihr haben. Es lam aber ein Bweites Hinz». Bings um sie debnte sich der K l v st e rsriedho s. Auf ihm saude» nichl nur die frommen Bäler ilire letzte Buliestalt. De» Franzis- lanern war das Begräbnisrechl zugeuchert. Dieses Privileg schlang ein festes 'Band zivi-chen Orden und Bürgerschaft. Denn es dünkte unsere» Bvrsabren wohl, ihre Entschlafenen im Frieden des Klosters zu winen, sei cS auf dem Friedhöfe selbst, oder drinnen in der Klosterkirche. So ward diese zur gesuchte» Begriibnisklrchc » der Stadt. Zahllose Grabdenkmäler sind bei den Um. baiiie» in ihrem Inneren »nd neben ihr wieder aufgedeckt worden. Die schönsten von ihnen haben nach der Wiederher. stcllung ii» Jahre lNlti ihren Platz i» der Kirche gefunden, auch die Gruft der W.Uiiner ist in würdigem Glanze erstanden und jetzt täglich zugänglich gemacht worden. Bis zur Besvrmation diente die Kirche ihrem doppelten Bwcckc. Der katholische Gottesdienst ward nach deren Ein führung verboten. Kirchen- und Klvstergülcr wurden etn- gezogcn, sofern sie nicht dem evangelischen Gottesdienste zu gänglich gemacht werde» konnte». Das Frauziskanerkloster mii seiner Kirche ward dein Bäte der Stadt übergeben. Da dicker aber die Gebäude nicht in Benutzung »ahm, wandelte sic der Landesherr in ei» Zeughaus um. Bach Vollendung des neue» Arsenals am Blegeltor wurde «lies Kriegsmaterial dahin übcrgcsühri. und die leer, stehenden Banlichkeüen zu anderen Zwecken benutzt. Da ging eS den» seltsam zu im ehemaligen Gotteshaus. Salz, Ge treide, Proviant aller Art ward tu ihm ansgespeichert, auch eine Böttcherei, in der die Weinkilffen der Hofkellerei ge zimmert wurden, war in ihr eingerichtet. Pferdestäilc. Wagc»- rcmifen, Kutscherwohniingcn breiteten sich »m die Kirche aus. Bretterverschläge ivaren in ihr ansgeschlagen, zwei Getreide böden streckten sich unter ihren Gewölbe». Zn ihnen sührle eine Windcvorrichtung, die noch heute im Dachgebälk er halten iit. Der Bat hatte zu wiederholten Malen um Rückgabe der Kirche gebeten, sicherte auch ihre Instandsetzung zu. aber erst die völlige Unzulänglichkeit des kleinen FranenkirchleinS. das dringende Bedürfnis nach neuen Begräbnisplätzen brachten die Befreiung des Gotteshauses mit sich. Bin, ward sie wieder Fricdhosokirche. Auch Wochcnprcdigien sollten eingerichtet werden ES kam jedoch vorderhand nicht dazu. Erst als der 'Wnnich danach in der Bürgerschaft immer reger wurde, sührten die Berhand- lungcn znm Erfolg. Die Kurfürst!», der das Gotteshaus unterstand, interessierte sich lebhaft snr diese Pläne und wandte ihr ihre besondere Zuneigung zu. Schon in seinem ersten Ge such um Wiederherstellung hatte der Bat die Bitte aus gesprochen, die Kirche ans den Bame» der Kurfürstin-Witiv« weihen zu dürfen. Da dies gewährt wurde, erhielt das Ve- gräbniSkirchlem den Bamen Sophlenkirche. . Er blieb, da er bald volkstümlich wurde, bis in nufere Tage ihr erhalten. Erst die Umwandlung unseres kirchlichen Lebens durch Eiiniihrnng der neuen .Kirchenversassung hat ihn verdrängt. Die Lophienkirche svllte bald snr die cvangelifche Landeskirche Sachsens weitestgehende Bedeutung erlange». Der Ucbcrtritt Augusts des Starken brachte allerlei Ber- äiidernngen im Schlosse mit sich. Der bis dahin ,n der Schloss kapcll« abgebalienc Gottesdienst wurde ans dieser verlegt, da sie bis zur Fertigstellung der katholischen Hofkirchc für den römischen Gottesdienst gebraucht wurde. Man mußte sich des halb nach einer geeigneten Stätte snr den evangelischen H«n- gvttesdienst nmsche». Man sand diese in der Sophienkirche. In sie siedelte die Hosgemcinde über. So ward ans der einstigen Franziskaiicrkirchc, dem Zeughaus, der Begräbnis- kirche, die evangelische Hoskirche. Das Gebäude selbst gehörte als Fllial zur Kreuzkirchc. Bo» ihr ans wurde allioiintäglich mittags .'--12 Uhr nach dem Hos- gvtlSdienst Sopliiengoltesdienst gehalten. Erft vor wenige» Jahren löste der Bat der Stadt Dresden dieses Verhältnis und übergab dem Evangelischen LandeSbonfistorium das Gotteshaus zu eigen. Jetzt soll sic als Landeskirche unter der Bezeichnung Evangelische Domkirchc weiter dienen znin Segen und zur Erbauung unseres Volke?. Bicht immer hat ne so schmuck und gefällig ausgesehen, ivie wir sie kennen. 'Bis znm Jahre lkill war ihr Aon sie res arg entstellt durch allerlei Anbanten wenig schöner Art, »nö wohl niemand wird in dem Bilde unsere Domkirche ver muten, obgleich ihr Grundriß nie verlorengcgangcn war. Erst die großen Umbauten in der zweiten Hälfte des lll. Jahr hunderts verliehen ihr das heutige Gewand. R. Pr. — Das I. Dresdner Knabe»- „nd ,st»ae>»dorchefter veranstaltet am ,Treitag im tKewcrbeliause ein Beilmachtskonzcrl, bestehend aus Darbietungen der Streiche, »nd Blaserabteilungcn unter Leitung deS Kapellmeisters Ernst va»eck und Kammervirtuos Otto Fried man» von der Sächsischen Snaisoper. DaS vorgenannte Orchester zählt rund 2Uä musiknbcnde und lernende jugendliche Mitglieder. — HeqmerS illnstricricS Post- und Telcgraphcnbaudbvch <8. Jahrgang. W i n l c r a u s a a b c 1 l> 2 ä / 2 7 , bearbeitet von Ernst M e ii s ch k e . Obcrposlin'pcklor im BeichSvost- ministcrium Berlin. -Preis NM :I!M. cinichlieblich Bcrsandspcsen. H. öl. Picrer, Berlagsbnchhandluna, ','lltcnbnrg in Thiir. Taö schon seit dem Fahre IBN regelmäbia erscheinende Oandbnch enthäli sämlliche siir den Kauimann >oichngen 'Bestimm,macn und Gebühren deS inneren Post-, Postscheck-, Telegraphen- »nd Fernsprechverkehrs, sowie des Verkehrs mii dem ölnslande, mit den Tarifen iiber Bries- lendunaen. Postaniveisungei!, ötachnnlimen, Postausträge, Wertbriese, Pakete »nd Telegramme: angcrdem die Bestimmungen über die ttastpslicht der Tentschen Neichspost und über die Behandlung zvll- pilichtiger Postsendungen, ein Verzeichnis der in der '.ttahzone Berlins gelegenen Postoric nin>. Feslnahme einer vierköpsigen Einbrecher- bande in Leipzig. dem Dresdner Frciladebahnhos in Leipzig verübt hatte, wobei es zu einem Fcnergescchi zwischen den fliehenden Einbrechern und der Polizei gekommen war. Am Bachmittag sollte eine weitere Festnahme stattsinden. Fm Angoublick der 'Verhaftung schoß sich der Ver dächtigte eine B e v o l v e r k n g c l d « rchden Kops. Ans dem Transpor, nach dem Krankcnhaiisc ist der tonnen, vernetzt ncki zwar von selbst, wird aber manchmal »ich, „ , ciniv-ind'iei aeliandtzgtzt P«"l> dem Geständnis eines der 'Verhafteten sind aus das - Fahrbnch für »rieasbcschädlgte und »ricgerhlnterblieben«. Konto der Bande nicht weniger als rs schwere E>n- Ter .lriiira verband deutscher Kriegsbcichädiater und Krlcgerhlitlcr- brüchc zu blichen, darunter Gcldschrankcinbrüche, die seit bliebener hg! ivebe» ecn Fahrbuch lierailsgeaeben, dcise» 2<lv Leiten September vergangenen Jahres in Leipzig verübt worden sind. - - - - ^xxhgstetcn sind junge Leute im Alter von 18 bis Lä Jahren. Ein Arsenal von Schnßwafscn und Munition wurde in ihrem Besitze ansgcsiindcn und beschlagnahmt. Eigenartig ist die Art »nd Weise, wie eS zur Verliastung der Einbrecher kam. Durch einen Zigarrenhändler in Lcipzig- Eniritzich wurde der Kriminalpolizei gemeldet, daß ein ge wisser Martin T > ch v , ch versucht habe, Briefmarken in Zahlung zu geben, und zugleich im Bam-en seines Meisters, des Schlossers Willi Degen, angefragt habe, ob der Ge schäftsinhaber weitere Postwertzeichen in Zahlnna nehme» wolle. Der Vigarrenliändler cnisann sich, daß in letzter Zeit wiederholt größere Briesmarienbestände gestohlen worden waren. Dieser 'Verdacht vcranlaßtc die Polizei znm sofortigen Eingrciscn. Am Montag früh erschienen mehrere Beamte in der Schlosscrwerkstatt und nahmen den Meister, der sich seinen NN- >cnder Anhalt nir alle KI icgsbescbädiaien und Krlcger- lnntccbiö.benen von ansiereldenlttcher Bedeutung ist. Neben den Bestimmungen über die tSewährung der Bnsatzrente und der ailliopadächen HillSminel enibatt es auch die Wortlaute des Ver- iahrensgeleoes »nd des «Seleyes über die Beickältiguna Lchioer- belehadi'Ner lanne die neuesten Nentcntgbellen, die die Neiiteniätze >>«> stiiegsbeiätadigie. Kiiegerioilwen. Kricgcreltei». Kriegeriogiien pnd die „e>,eiten Einkammensgrenzen und Biiiatzrcnienbciräge iür alle .'.uien-rcnienempsaiiger ausweiicn. Daneben iverden eine all- aemeinverstandltzbe ölniveiinng über das 'Verhalten in Ncnlciistreii- «an-e» vor dem Veriorgnngs- und dem Ülelchsveriorgiingsgerlch! er teilt und zahlreiche andere vrakiiiche 'Winke und Naischläge gegeben. 'Bestellungen sind an die Lgndcsncichg'tsstclle Oetzsch bei Leipzig, Dam reuie 7, des Beniralverbandes denischer Kriegsbeschädigter und ariegerbintcrbliebeiier z» richten. Ter Versänü ersvlgt unter Nachnahme oder gegen Voreinsendung des Betrages tön Pfg.l an Walter Werchan, Vorsitzender deS Landesverbandes Lachse». Oetzsch z elpr:,z. Tim ml, rage 7. Titel fälschlich z u g c l c gt hatte, und seinen Gesellen fest. Willi Degen machte vor seiner Abführung einen ver geblichen 'Versuch, an eine in der Werkstatt liegende Schlosscr- iacke heranznkommcn. Die Jacke wurde untersucht und ei» scharf geladener Bevvlvcr darin gefunden. Ti« weitere Untersuchung der Räumlichkeiten förderte noch g-wei geladene B evvIver zntggc. Bei einer späteren Durch- suchnna wurden noch eine S ch r c ck s ch ii ß p i st o l e und m c brerc hundert s ch a r f e P a t r o n c n entdeck!. Plc ist er und Geselle wurden der .Krinrinalpolizei zngesnlnt und legt e n e in Ge st ä » d n i s a b. Beide gaben als Mü- läter den 18 Jahre alten Arbeitslosen «Kroßmann an. Am Montagnachmiltag schritten mehrere Kriminalbeamite zur F c st n a h in e des B erdächtigtc n. Da Großmann als sebr gefährlich geschildert worden war, versuchten die Beamten es mit einer Ueberrniupelnug, die auch vollständig gelang. Mit vorgehaltencm Revolver und dem Buse: ,,Hände hoch!" drangen drei Beamte zugleich in die elterliche Wohnung des Einbrechers ein. Der junge Mann griff beim Erscheinen der Beamten z-wji'che„ Sosasitz »nd Seitenlehne, riß eine große F l i c g e r v i st o l e hervor und gab in Schnell feuer drei S cki ü s s e ab. Einer davon fuhr i» die Decke des Zimmers, die beiden anderen drangen ihm durch den Kops. Nvch lebend, wurde er im Bcttnngsauto dem Krankcn- lianse zngesnhrt, starb jedoch sogleich nach seiner Einlieserniig, Wie sich heransgcstellt hat, ist es der Arbeitslose Großmast» gewesen, der bei dem Einbruch ans dem Frciladcbahnhof den über eine Planke kletternde» Polizei beamten mit einer Schuß waffe ciitgegengetreten ist. Die Pistole, mit der er damals die 'Beamten bedrohte, war die gleiche, mit der er sich jetzt der Verantwortung vor dem Richter entzogen hat. Der Kriminalpolizei gelang cs in den Abendstunden, noch einen vierten i n » g e n Menschen f e st z n n c h m e n, der ebenfalls mit den 'Verbrechern in Verbindung stand. So weit es sich bisher hat sestslellcn lassen, sind der Einhrcchci- bandc bei einzelnen Streuzngen Beträge in einer Gcsauilhölie von etwa 3Nl»«> Mark in die Hände gefallen. In vielen anderen Füllen handelt cs sich »m kleinere Beute. Bei der Festnahme der Beteiligten und bei der Durchsuchung ihrer Quartiere ivnrdcn größere Geldbeträge nicht mehr vorgefnndcn. An geblich ist das Geld jedesmal sofort »ach dem Raube ver jubelt worden. Vettermvirt8äiskt II d»«Insl»hl Ihren De'rlrb «nilnlllg. L«r SffrnN. Vrd»II,nach«»I» v»rmlII«II nnch dr« «SrnndlnN drslrr »I,,n>>, »nd weist Ihnen dnher deslenl»« dl» leelinelsl« «rnsl zn. Anruf: 2SSS1 u. 24831