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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270105012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927010501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927010501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-05
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1927
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Mittwoch. 5. Januar 1927 »Dresdner Nachrichten* — Zwei Jahre bürgerliche Mehrhetispoltttk im Bezirkstage der Amtshaupimannschast Dresden. von Karl rog«l. Mlbglled des BeztrkStase». Di« organtsatortsch« Zusammensaffuna der kleineren Städte «nb aller Landgemeinden in UeztrtSvrrbänbe Hai in der letzten Zeit dahin geführt, dag «ine Füll« von Aufgaben der einzelnen Gemeind« entzogen und der G«. iamthett der im vezirtSoerband verbundenen Gemeinden übertragen worden sind. Die- gilt «anz besonders von der «samten Wohlfahrtspflege, die beute durch die Ve-trt-verdänbe auSaeübt werden. Die Amtö- haupttnannschaft Dresden vereinigt unter ihrer Führung den größten sächsischen Bezirksverband in einer Größe von K2.IK8 Hektar Fläche und 168.01k Etnwobiiern nach der amtlichen Volkszählung vom 16. Juni >02k. Die ein gesessene Bevölkerung wird neben ihren Gcmetndekollegten vertreten durch dev Bezirkstag der AmtShauptmannschaft. Dort bat sich in den letzten zwei Jahren eine bedeutsame polt, tische Vntwtcklung vollzogen. Der Bezirkstag umfaßt SO Ab- geordnet«, die im September 1024 »um ersten Male ans den vereinigten beiden AmtShauptmannschafdcn DreSden-Alt- und .Neustadt zuiammentratrn. Politisch setzte sich der nun ab- gelaufene Bezirkstag zusammen aus 22 bürgerlichen Abgc- ordneten, iS Sozialisten und 8 Kommunisten. Zum ersten Mal« nach der Revolution etue bürgerliche Mehrheit. Diese Datsache hat natürlich zu mancherlei Kämpfen geführt, die den einzelnen Bezirkstagen tetlioeisc lehr stürmischen Charakter gaben und deren Folge starke -ln- griffe in der sozialistischen Presse gewesen sind. Am Ende einer solchen Epoche ist es wertvoll, in ganz kurzen Strichen die geleistete Arbeit zu skizzieren. Die Linke batte gleich von vornherein ihre Hoffnung darauf gesetzt, daß dir bürgerliche Fraktion zu spalten sei. DaS ist ihr in den vergangenen Jahren nicht gelungen. Ter bürgerlichen Frak- lion bek Bezirkstages gehören 14 ver>chtede»e Berufe an. sie besteht aus Angehörigen sämtlicher Parteien, die sich aus de» Poücn bürgerlicher Politik stellen von de» Völkischen bis zu den Demokraten. Wertvoll ist und vorbildlich, daß d i e s« Ar a k t i o n z u s a ni m e n g e h a l t c „ hat von der ersh« n biS zur letzte» Sitzung: nicht ein ein. ttgcS Beispiel liegt vor. wo auch nur ein A b - eordncter sich von der Mehrheit getrennt at. Diese Einigkeit und Etiiheiilichbeit lmt natürlich der Politik starke Kräfte verliehen. Noch im letzten Bezirkstage versuchte die Linke durch namentliche Abstimmung zu er- reichen, daß sich Absplitterungen zeigten, vergeblich. Die Mit glieder der Fraktion stehen aus dem Standpunkte, der durch die Erfahrung begründet ist: was im Bezirkstage Dresden möglich war. müßte bei einigermaßen «utem Willen auch in Stadtverordnetenkol- lcgien und in anderen Parlamenten möglich zu machen sein. Ein wesentliches Merkmal trug die BczirkStagSpolitik durch baS Ringen um die H a u S h a l t p l ä n e. Natur, gemäß zeichnet« sich die Linke durch stark« Mchrsorderungen auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege auS, während die Siechte bemüht war. die Ausgaben in Einklang zu bringe» mit den möglichen steuerlichen Einnahmen. Wiederholt hat die .VolkSzeltung" betont, daß die Rechte den wirtschaftlichen Er. sorderntsscn nur gerecht werde durch Abbau der Wohlfahrts pflege. Die bürgerliche Mehrheit snit diese Vorwürfe wett von sich gewiesen und hat betont, daß sie sich in ihrer soziale» ilebcrzeugung durch die Sozialisten und Kommunisten nicht irr« machen laste und baß auch die Fürsorge für die schwächsten Glieder unter ihnen genau so anerkannt werde, wie aus der anderen Seite. Als Ergebnis der nun abgc- luiscnen politischen Epoche kann sestgesrelli werden, daß die Lasten der Bczirksumlage durch die Beschlüsse der bürgerlichen Mehrheit von Jahr zu Jahr gesenkt wurden, daß der Bezirk Dresden auf dcti Kopf der Bevölkerung gerechnet mit am niedrigsten belastet ist. daß aber zugleich die Sätze der Wohlfahrtspflege in keiner Weise unter denen der anderen Bezirke im Lande stehen, vor allem, daß sie zum Teil noch höher sind als die dcra» grenzenden Nachbar bezirke. Die Schulzahnpflege ist nach eingehender Prüfung aus de» ganzen Bezirk auSgedeh», und vollständig durchgeführt wor den. Hinsichtlich dieses Zweiges steht der Bezirk Dresden an erster Stelle im ganzen Lande und vor mancher bezirkssreten Stadt. Das Ergebnis der Politik der letzten Jahre, die ziel klar von Anfang an betrieben worden ist. ist der Beweis dafür, daß nian mit Sparsamkeit doch gleich, stöbe Leistungen verbinden kann. Dabet ist weiter zu berücksichtigen daß im Jahre 1025/26 der letzte Mouats- bctrag der Bezirksumlage den Gemeinden erlassen werden tonnt«. AuS diesmal hat die Fraktion der bürgerliche» Abgo ordneten wieder einen Antrag etngcbvacht, der auch Annahme fand, daß die Kastenverhältntste deS Bezirks eingehend zu prüfen seien, und daß. wenn irgend möglich, die letzte Mate ganz oder zum Teil zu erlassen ist. T-amit hat die bürger liche Politik de» Bezirkstage», die hinsichtlich dieser Fragen gegen stärkste Opposition der Linken durchgesützrt worben ist, zugleich bewtelen, baß man trotz der schweren Notzeit doch auch der stnanztellcn Vag« der Gemeinden Rechnung tragen kann, indem man die ihnen aufzulegenden Lasten Io niedrig wie möglich stellt. Zugleich Ist diese Politik verbunden gewesen mit mög. lichster Senkung der aus der BezirkSbevülkc- rung liege iiden steuerlichen Lasten. Gegen die Linke wurde l«21 und l025 die Zugtier st euer aus den einsachen Satz gesenkt. Die Interessen der Grundbesitzer und Gewerbetreibenden wurden dadurch gewürdigt daß in den Ausschußvcrhaiidlungeii der Antrag deS Bezirksausschusses, die Grund- und Gewerbesteuer im Bezirk aus ISO Prozent fest, zusctzcn. abgelehnt worden ist, so daß die Zuschlag», st euer, soweit der Bezirk zuständig ist. mit 100 Prozent veranlagt worben t st. Die verschiedenen Fragen, die der um das gesamte Stadt- gebiet herumliegende Bezirk mit der Stadt Dresden zu lösen hatte, haben ebensalls wichtige Abschnitte in der letzten Periode bedeutet. Der Großstadt Dresden gegenüber ist der Bezirk säst immer in die Berteidtgung g e - stellt. In der Regel ist der Einfluß der Großstadt so weit im Vorsprung, daß die beide Teile berührenden Probleme dem Bezirk erst dann bekannt werden, wenn sie zwischen den anderen Verhandlungspartnern — in den vorliegenden Fällen zwischen Staat und Stadt — zu einem gewissen Ergebnis ge- siihrt haben. Auch in dieser Beziehung ist die bürgerliche Mehr eil in der Führung geblieben. In zwei wichtigen Fällen ist cm Bezirkstag, der sich einheitlich hinter dasselbe Ziel ge- stellt hat, voller Ersolg beschicken gewesen. Die bis zur Neuregelung staatlichen elektrischen Außenbahnen sollten zwischen Stadt und Staat ausgetcilt werden. Jetzt ist der Bezirk an der aus Grund deS LanotagS- beschlusscS neu gegründeten Gesellschaft zu entsprechendem Kapital beteiligt, und der Einsluß der Vororts, g e in c t n d e n i st in vollem Maße gesichert. Ebenso wurde der Stabt Dresden gegenüber ein voller Erfolg bei der Frage der Zuteilung der Lai, deSschule errungen. Obwohl die Stadt Dresden bereit war. l Million Zuschüsse zu de» Baukosten zu leisten, hat der Bezirk erreicht, daß die LandcSschnle der Gemeinde Klotzsche zugetetlt und damit im Bezirk der Amtshaupimannschast Dresden verbleibt. Dieser Ersolg wurde errungen auf Grund von Vorstellungen bet den zuständigen Regierungsstellen, denen noch «in Antrag der dcutschiiativiialeii Fraktion des Landtages zur Seite trat, ohne daß der Bezirk eine entsprechende Baubeihilse hätte zu zahlen gehabt. Wertvoll ist in diesem Zusammenhang« auch die wich tige Entscheidung deS GesamtininisteriumS, wonach die A l b c r l st a d t mit den militärischen Gebäuden, darunter der neuen I n s a n t e r i e s ch u l e. u n d dem großen I n d u st r i e g e I ä ii d c selbständiger Guts, bezirk bleibt und nicht der Stadt Dresden zu- g e t e i l t w i r d. In der Frage des WaldfriedhofcS In der jungen Heide ist dem Bezirk der Erfolg versagt geblieben. Auch die nächste Entwicklung wird die Bezirkspolitik immer wieder in Abwehr gegen die großstädiischen AuSbreitungSgelüste sehen. Dabei vertritt der Bezirk nicht nur eigene egoistische Wünsche, sondern er tritt bewußt aus den Boden einer Politik, die in den großstädtischen Wasserköpfen nicht daS Ziel einer heilsamen Bevölkerungsbewegung sieht. Tie Ergebnisse der bürgerlichen Politik und der Drang nach einheitlicher Stclinngnahiiie und Entschließung Hai dann in, Verlause deS letzten Jahres dazu gcsührt, daß die in der gesamten K r e i s h a u p t in a n n I ch a s t wirkenden bürgerlichen BczirkSsrakttonen zu einer Ar- b e i t S g e in c i ii s ch a s t zusaiiiiiiciigetreteii sind. Damit wurde eine einheitliche Führung der k o m m u» nalcn VczirkSpolitik in den Bezirken Dres den , F r c i b c r g , P i r » a , G r o ß c n h a i n u n d M c t ß e n a ii g e st r c b t und teilweise erreicht. In den grund- sätzlichcn Fragen ist auch hier allenthalben einheitliches Handeln erreicht worden, so daß man ruhig von einer in den großen Zügen einheitlichen Politik in der gesamten Krets- hairptniaiinschast reden kann. Auch hier kann gesagt werden,daß in allen Sitzungen diescrArbettö- g e in e t n s ch a s t durchaus Einheitlichkeit der Aussassuug geherrscht hat. Gewiß sind auch liier die verschiedenen Seiten der Probleme je nach Parle! und Bcrufö- interesie beleuchtet worden, aber die Ergebnisse der Beratun gen haben tn keinem Fall zu verschiedener Abstimmung ge führt. Damit schließt die BeztrkstagSpolitik der bürgerlichen Mehrheit mit einem verheißungsvollen Ausblick ans die fernere Entwicklung. Auch in andere» Kreishauptmaiuischasten ist der Wille wiederholt bekundet worden, in gleicher Weise zu ge meinsamer Marschrichtung und zu gemeinsamem Handeln zu kommen. Es wird der kommenden Fraktion, die am 23. Ja nuar gewählt werden wird, als Vermächtnis der alten Nr. S Seil« 5 auszuerlegen lein, dir tn Dresden begonnene Entwicklung für da» ganze Land zu vollziehen Verheißungsvolle Anfänge sind bereit» gemacht, «l» letzte» Ziel einer nach großen Gesicht»- punkten aufgefaßten vrzlrkvpoltttk ist fa letzten Ende» nicht di« Lösung dieser oder teuer lokalen Frage zu betrachten, sondern die Betonung, daß eS auch im kommunalen Ringen einer etnbeitltchrn Arbeit tm ganzen Lande bedarf. Neben dem zersplitterten und zer» sahrenen Landtag soll eine einheitlich zu» sammengesaßte bürgerliche Kommunalpolltlk stehen. Da» muß das lebte grobe Ziel sein, damit dann» wenn die Gesetzgebung versagt, wenigstens die Verwaltung nach einheitlichen Gesichtspunkten arbeiten kann Die Wahlen zum Bezirkstage habe» zunächst zur Ein reichung der Listen geführt — und haben, soweit tm Augen blick schon sestgestellt werden kann, in allen Bezirken bürger liche Einheitslisten gebracht. Dir öffentliche Meinung mag aus vorstehenden kurzen Streiflichtern erkennen, daß r» trov größter Interessen- und Parretgegeniäve dock möglich ist, zu einer einheitlichen politischen Willenskundgebung zu kommen. Nur dann wird sich auch die Besserung der Verhält nisse ermöglichen lallen. Tie politisch« Arbeit der bürgerlichen Mehrheit im Bezirkstag der AmlShauptinannschast Dresden hat den Beweis erbracht, daß dieses Ziel erreichbar ist. — Wintererhokuug für Kinder. Die wertvollen Heil- Wirkungen unseres heimischen Winters besonders für Kinder werden noch zu wenig «schätzt, sei cs auS Unkenntnis, sei eS auS falscher Gewöhnung. Mehr als durch dasSommerkltma wird durch das Klima des Winters der kindliche Körver wider standsfähig gemacht. Besonders wertvoll sind Winterkurcn für erholungsbedürftige Kinder die unler ungünstigen Woh- nungsverhältnillen zu leiden haben. Ihnen bringt ein« Winterkur nicht nur Entlastung von all den gesundheitsschäd lichen Einwirkungen schlechter WohnnngSnerhältiiille. sondern läßt mich die Seele vom Druck des Wohnii"gSelends sich er- holen. Gerade in unserer Zelt schlechter Wvhnnngsverhält- ntsse muß daher auf Winterkurcn besonderer Wert gelegt werden. Das KindcrerholungLhetn, des Stadt- vcretnS fürJnnere Mission tn tiefer Waldctnsam. kcit aus dem Ungerberg bet Neustadt gelegen, bietet Ge legenheit zur Durchführung solcher Winterkurcn. DaS Heim nimmt vier- bis vierzehnjährige Kinder beiderlei Geschlechts auf vier Wochen auf. Für die erste Belegung In diesem Jabr«. die am N. Januar beginnt, sind noch einige Plätze frei. An meldungen täglich ll bis 2 Uhr in der Kanzlei der Dresdner Stadtmission. Ztnzendorsstraße 17, Erdg. l. — AnSfteNnng der Bolkökunftichnle. Vom II. bi» 28. Januar veranstaltet die als Abteilung mit der Dresdner Volkshochschule verbundene, unter Leitung von Alexander Walt» stehende Volk»- k u n ft s ch u I e eine Ausstellung von Zeichnungen und Aqua- rellcn ihrer Schüler Im AuSstellungSgebäude, Eingang Len nsst ratze. Di- Ausstellung wird am Sonntag, dem II. Januar, vormittag» II Uhr vor geladenen Güsten eröffnet und ist bann ieden Tag von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abend» zu besichtigen. — DI» Bereinigung ehemaliger Qberreallchttlrr sB. «. V.f der Oberrralschule Johannstabt leierte Ihr 28. Stiftung-fest mit eln«m stark besuchten Ball im Stüdltschen Au-stellungSpalast. Vbrrpost- sekretär Feile sprach einen vom Oberpostsekretär Streit verfaßten gedankenreichen Prolog. Obervostsekrelür Burkbardt begrübt« die zahlreichen Gäste mit dem Ehrenvorsitzenden Obcrstudirndircktor i. R. Prof. Dr. Schöpfe an der Spitze, und erstattete dann einen kurzen Jahresbericht, ln dem er mit Genugtuung feststrllen konnte, daß tm vergangenen VereinSiahr der über 588 Mitglieder zählende Verein trotz der Not der Zeit in altbewährter Weise zahlreich« Schulgeld- beihilsen und Bstcherprümlen lür bedllrktlg« und würdige Schüler der Schule zur Verfügung stellen konnte. Der Rektor der Schul«. Obcrsbudi«ndirektor Dr. N c s s e r.übermittelte der Bereinigung den Dank und die Glückwünsche der Gäste und besonder» der Schul«. Edle Kunst und frischen Humor boten dann die Mitglieder Günther, Sind. rer. pol. Trcsny und Lberpostsekretzr Streit. — Ren« VolkSwohl-Rartragsreihen beginnen In den nächsten Tagen, und zwar am 7. Januar, '/48 Uhr, ein neuer Znklus der Vorträge von Protest"! O. Enking über »M etsterwerke der Weltliteratur", die diesmal die Slawen Btörnson, Grillparzer. Grabbe, Gutzkow, H'bbcl, Ludwig, Kleist, Hermann Votzdors und Karl Gscllerup zu Ehren bringen, und am Ist. Januar eine Serie psychologischer Vorträge über „Rätsel -eS Seelenleben»" von Professor Dr. Job. Schäfer. Anmeldungen für beide Kurse, die 12 bzw. ll> Abende umfassen, werden noch In der BolkSwohl- Bücheret, WatsenhanSstraße SS, angenommen. — Der Elenographenvereln GabelSberger „DreSden-Sild" er. öffnet für Herren und Damen aller Berufe neue Anfängerkurse tn E'nhettSkurzschrist Freitag, den 7. Januar, in der Srcuzschule. Georgplatz 8. und Dienstag, den ll. Januar, In der Pohlandschulc, Eingang Dormler Strotze. Wetter eröffnet der Verein Montag, den tll. Januar, in der Sreuzschnle einen RedeschrtltkursiiS mit prakti- schen SchnclligkcitSübungcn. Beginn der Kurse abends 7 Uhr. An- Meldungen zu Beginn deS NnlerrtchtS. Geschäftsstelle: Drevdcn- Grnna, Lange Zeile 16, Fernsprecher 81188. ; RA- jSroiie »srm. pöneksl : Butt- 1 ^ M« oIT S ; 0»rr,»r,- f » Urgr 1»«« SeAvttnt-trnL« 10/21 streng geheiingchaltencii Anweisungen, Messing und Zinklcgte. inngen daS Aussehen von Gvlb und Silber zu geben, gleichen fast der heutigen Hcrstellungsmethode. Jene Priester sollen auch noch im Besitz dieses Steines der Weisen gewesen sein. Eine sgst vergessene und kaum noch gekannte christliche Legende nennt nun aber als dessen ersten Besitzer die drei Weisen auS dem Morgenland«, deren Huldigung vor dem Christkinde in Bethlehem noch heute von der Kirche in einem hohen Festtage gefeiert wird. Ans deutschem Boden erhielt dieser Tag dadurch eine besondere Bedeutung, daß die Gebeine der drei Weisen 1166 durch den großen Kanzler Friedrich Barbarossas, den Erzbischof Heinrich von Dassel, nach Köln übcrgcsiilirt worden sind, womit Köln zum Mittelpunkt dieses KnltnS wurde. Seit her sührt die Stadt auch drei goldene Kronen im Wappen. Unabhängig davon hat sich in Vorderasscn eine andere Legende erhalten, die uns der venezianische Reisende Marco Polo tn seinem berühmten Retscwerk überliefert hat. Marco Polo war der erste Europäer, dein eS gelang, tn dle Wunder länder dcä fernen Ostens vorzudrtnaen. Seine Berichte wur-- den aber, als er sie in Venedig veröffentlichte, für so unglaub würdig gehalten, daß die Priester ihn noch auf dem Totenbett beschworen, dteie Lügen zu widerrufen. Heute wissen wir durch Forschungsretsende — darunter Sven Hedtn —, die seinen Spuren gesvlgt sind, daß Marco PoloS Schilderungen Hock- asiens, EhinaS und Indiens von einer geradezu photographi schen Treue und Zuverlässigkeit gewesen sind. Marco Polo Hörle diese anmutige und gedankenreiche Le gende in Savah bei Teheran, wo ihm die Grabdenkmäler der drei Welsen gezeigt wnrden, In denen ihre Körper noch unver sehrt erhalten gewesen sei» sollen. Marco Polo zeichnet die Erzählung in solgcndcr Form aus: Vor langen Zeiten gingen drei Könige auS. einem Weise» zu dienen, der in jenen Tagen geboren worden war. Sie nahmen drei Dinge mit, sic dem Kinde anznbtetcn: Gold, Weihrauch und Mnrrhen. Sie dachten: Nimmt er den Weihrauch, lo Ist er göttlicher Natur, wählt er das Gold, so ist er ein König, greift er aber nach de» Mnrrhen. io ist er ein Arzt. Die drei Könige Melchior, Balt hasar und Kaspar waren der erste «in GreiS. der zweite ein Mann, der dritte aber ein Jüngling. Kaspar trat zuerst zn dem Kinde binctn »nd kgnd einen Jüngling, gleich sich selber. Bnltbgsar und Melchior fanden jeder statt eines Kindes einen Menschen ihre» Alter». Als sie dann noch einmal zusammen bi icingin"«» landen lle ein Ki»d. wie sie e» erwartet hatten. Ta beugten s.e die Knie und boten ihre Gcichenke an: das >tind nahm sic alle, Gold. Weihrauch und Mnrrhen. und reichte Ihnen eine geschlossene Büchse, Diese öffneten sic aut der Heimreise und fanden darin einen Stein. Da begannen sic zn grübeln, wa» diese Gabe bedeuten möchte, und warfen den Stein schließlich unwillig in einen Brunnen. Aus der Stelle loderte ihnen Feuer ins Gesicht. Mit ihrem Schluß lenkt die Legende dann in den persischen Kultus über. Sie berichtet nämlich, daß die drei Weisen einen Brand von dem Feuer mitgenommen und ihn in einem Heilig tum verwahrt haben. Seitdem erweise man dort dem Feuer göttliche Ehren und lasse es nie ausgchen. Jedenfalls eine eigenartige Verbindung dieser christlichen, über 1200 Jahre in Persien sortlcbeiidcn Legende mit der Verehrung der wärmenden und leuchtenden Flamme, die aus der Erde selbst durch das ihr cntanellcndc Erdöl, daS Naphta, am Leben er halten wird. Liegt hier doch auch der Ursprung der ewigen Lampe der katholische» Kirche, die ebenfalls mit Oel gespeist wird und die. wie so vieles andere tm christlichen Kultus, dem persischen Knliiirkreiie entstammt. Diesen verlorenen Stein der Weisen haben dann die Al chimisten wieder zu erlangen versucht. Vielfach olmc Frage tn ehrlichem wisicuschastlichen Streben und in der Hoffnung auf Erfolg, bis dann die Goldmachcrkunst, mit der auch rin so auf geklärter Herrscher wie Friedrich der Große Versuche aiisteNcn ließ, in reiner Eharlataneric und meist in eindeutigen be trügerischen Manövern endete. Erst unsere Zeit hat tm chemi- scheu Laboratorium wieder Fäden zu den Alchimisten des Altertums zu spinnen begonnen, wie ja auch die heutige Astro logie wieder ans die Himmelskunde der Babnlonier zurück- greist, Dr. FerdtnandGrantofs. Bücher un- Zeitschriften. V DaS französische Schulwesen, mit besonderer Berücksichtigung der h ö h c r c n S ch u I c n AIS Tcilband des „Handbuchs für l> ö st e r c Schulen", herauSgcgcben von Ministerialdirektor Dr. I a h n k e und Oberstudiendlrcltor Dr. Behrend, erscheint so eben bet Quelle K Meyer. Leipzig, ein IK4 Setten umsagtndcS Buch über da» französische NnterrlchtSwcsen. da» einen erlahrenru Fach mann, der vor dem Kriege längere Zeit al» /Vnnintnnt nllornanck au einem französischen LncSe gewirkt hat, Studiendirektor Dr. Franz Laue, Halbcrstadt, zum Verfasser hat. Ein geschichtlicher Neberblick über die Entwickelung des gcfamlen Schulwesen» in Frankreich von der Zeit de» alten Königtum» und der großen Re volution über die Zustände Im navoleonischen Kaiserreich, während der Restauration und der zweiten Republik hinweg bl» zu Napo leon III. und der dritten Republik belehrt zunächst über die tm ganzen rech« mangelbatte Fürsorge, die der französiiche Staat leinen Schulen zngcwaiidt hat. Den weitaus größten Teil de» Buche» be anspruch! aber die Darlegung der heutigen ichullichen Einrich. Hingen In Frankreich. Tie allgemein vcrpslichiende, schuigeldireie Laien-V o l k S i ch u l e, ihr» Organisation, Lehrmittel, Abichluß- prülung, die Ausbildung, Besoldung »nd gelellschaltliche Stellung der Volksichullehrer. ferner die sakultatlven Fortbildungsschulen <Lour» ck'nckults»), Volkshochschulen und höheren Volksschulen llücols» vrirnaires supSrioiiresi machen den Anfang. Mit noch eingehenderer Gründlichkeit sind sodann die höheren Schulen ll'-nnslanomont soconclsiroi und die Universitäten ib'nnoiirnamonl anrisr >>ri behandelt. Dir höheren Schulen sind entweder Lyese» lstaalllchel oder Eollsge» lkommunale Anstaliens, die sich von den deulschcn entsprechenden Schulen vornehmlich da durch unterscheiden, daß sie tgleich unteren Fürstenlchuleni mit Internaten verbunden sind. Da» höhere Mädchenschulweten, daS bi» gegen Ende de» 18. Jahrhundert» nur tn Klostertchulen eine obendrein ziemlich dürsltge Pflegstätte gesunden hatte, trägt auch heule noch vieliach die Souren der Kinderschuhe, das deullche tund lchwctzerikchel Vorbild ist hier unverkennbar. Dem Zuge der Zeit solgend haben sich die TvcSe» <ls ivunes killss tan denen übrigen- nur Damen unlerrichlent neuerdings immer mehr tn ihren Lehr plänen, Zielen und Prtii""'a"rdnungkn den entsprechenden Schulen für daS männliche Geschlecht anaeglichen. Auch bezüglich de» höheren Unierrtchlvwesen» beschränkt sich da» Läuclche Buch nicht bloß aus OrganisattonSsragen, sondern gibt auch schätzbare, zu Vergleichen anregende Ausschlüße über die SchulaussichlSbehörden, über dle Schulgebäude, über die Vorbildung der verschiedenen Lchrcrgruppen iUnIversittttSlehrer. winenickaittiche. Fach» und nebenamtt'ch be schäftigte Lehrer an höheren Schulen", über Gehalt-iragen, Amts pflichten der Lehrer, über Abionderll^rktten >m Schnileben iUni- sorm der Schüler, Schnisreikici» am DvnnerSiaa. RrciSvericilung. Ocineours esnSral, Schülerveretne. Ellernbeirati uiw. In einem Anhang gebt daS Buch auf da» recht gut auSgestakieke Fachschulwesen »in. — Da der Versager bi» zur Gegenwart in reger Fühlung mit französischen Schulmännern gestanden und natürlich auch die gesamte neuzeitliche Schuiiragcnliieralur Frankreichs herangezogeu hat, so ist ein Werk entstanden, da» nicht bloß für den Neuphilologen von höchstem Jnlereiie ist, sondern auch iür seden Freund der Schule und der Jugend, der gern auch einmal über die Grenzviähle des eigenen Vaterlandes hinan-lchaiil. allerlei wertvolle Au-blicke und Anregungen vermittelt, —ckt- X LangeoS Bücher der Bildung. Band 2ö: Ludwig N l> l a u d. He l d e n I a g e und Rittertum: Band 27: Herder, Vo n deutscher Art und Kunst, Band 28: DaS deullche Antlitz. Sin Lesebuch. iBerlag von Albert Langen in München.» Wie zettlo» klar und zielbewußl da» Programm der in ihrer Art einzigen Sammlung „Bücher der Bildung" ist bewciien diese drei neuen Bände. IlblaudS „Heldcniag- »nd Rittertum" ver einig» seine heule noch unübcrlrosicneii Würdigungen der dentichen Heldenepen un» Grgisiogen. Herder wird erneuert in dem Bande „Von deutscher Art und Kunst" durch sein Wesentliche-: einen Humani-mu», der lies im Nationalen wurzelt. Ein kleine- Lese buch iür große Leuie, nicht» andere», schein« ..Da» deullche Antlitz" aus den ersten Blick. Aber ieder der Beilräge Hai etwa- Besondere- auvzusagcn zu der Frage: Wa» ist dcuiich? Groben Toten: Goethe. Richard Wagner, Han» Thoma, Fichte, Han» v, Marse», Adolf Htidebrand, Mar Dautbenden gesellen sich Lebende' Thoma» Mann. Ernst Bertram, Karl Schessler Rudoli G. Btudtng Haus Earosia. Han» Piiyner. Georg Dchio. Karl Alexander v. Müller. Andreas Hc»»ler, Han» Joachim Moier. und c» ist ergreifend, wie sie olle im ttesste» sich begegne» und bestätigen. Joses Hosmiller gib« damii ein Brevier innerlichen DeittsihlumS.
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