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M>i,ci,w«>sabrik und Schiffswerft iu Dresden-Iieustadc und Sumr.rer n Co. m Sriederiedlitz ausfiibtten. Die Dresdner Mnschü>c„sabnk bttdeiligte sich außerdem an der Lieferung von sechs Ueffeln. Die i-dngen zehn stammen von Snlzberger «. Co. in Jlöba. Eine ^wildere Eiaenthümlichkeit besitzt das Krastiverk noch insofern, als mit einer Central Kondensation mit Rtickkühlaiilage ausgerüstet sil. an welche sämnitliclie BrtrlebSmaschineu angeschlossen sind. D«r riesige Schornstein, heraestellt von der Dresdner Finna Müller, bertiiüt keine beiden Genossen in der Hübe noch um 10 Meter bei Nieter o. l. W. Beide Werke sind mit Cchaltbühnen zur -amnilmig mid Stronivertheilung versehen. Entsprechende 'tippaiate und Metzinskuniente geben jederzeit Aufschluss über die Etwmabaabe. da sämmtliche Speisekccbel nach der Schaltbübne „»!> Iertiieilungs-Schalttvaud führen. Unter Hinzurechnung des Zweckes a» der Hertelstraße ergeben diese unisangreichen Anlagen eine Leißungssähigkrit. wie sie in Deutschland nur von den Ver -E »nd Hamburger Werten übertroffen wird. — Dem Landesverband Sachten des Allgemeinen Deutschen Zchul ver eins bewilligten die städtischen Kollegien aus die , al,rc 1001 bis 10M eine lähriiche Beihilfe von 1000 Mk. - Am 28. d. M. findet Nachm. '/«.'» Uhr im „Europäische» Hc-i" eine Veriaminlmia englischer Staatsangehöriger halt, in der eine Resolution ans Anlaß des Ablebens der Königin Airwna gefasst werden toll. - Einem unbemittelten Snbalternbeamteu kan» vom Justiz- i üislerimii zum Gebrauche einer Kur in Marienbad aus den 'Mein einer Stiftung eine Uutersi ü Huna im Betrag von M Mk „der nach Befinden freie Wohnung in Aussicht gestellt werde». Geinche, unter Beifügung ärztlichen Zeugnisse», sind bis ,»m 21 März an daS Justizministerium einzurcicheu. - Das neue Krankenhaus in der Iobainistadt soll mimnclir am 1. Oktober in Betrieb genommen werden. Die ge lammte Anlage umfaßt, wie bereits niitgetheilt. 18 Gebäude, die an, dem Areal des ehemaligen Birkeinväldchens erstanden sind. Tic Ausstattung der zunächst in Betrieb zu nehmende» Gebäude IM rund 28"000 Ml. und für den laufende» Betrieb der An „alt im ersten Vierteljahre sind 80 .>70 Mk. Ausgaben eingestellt. - In Leipzig ist gestern infolge eines Cchlagansallcs der Iliiivernläts Rcntineisler Herr Hosrath Ernst Gebhardt ge Mi'k» Der Entschlafene hat dem NiiIversitäiS-Neiitamt viele Ist,re in Treue vorgestaiide». - In einer demnächst in Zwickau stattsindeliden öisciitlichen Icisiniimlung soll ein n a t i v n a li o z ta ler Cand. Phil, über Hrndkl-zverttäge und Brotlvuchcr reden. Hoffentlich, bemcrtt die .reutichc Dagesztg,". ist der junge Manu wahlfähig, sonst würde l ach dt»! „ichsisthen Geseire lein rednerisches Auftreten in einer - ertliche» Veiiammlung unmöglich sein. Unseres Erachtens hätte te- ledeumlls noch sehr nigendliche Herr etwas Besseres zn thnn. > !- eine etwas neubackene Weisheit über den Brvlwucher zu lAattte zu tragen. Wenn die Nationalsozialei! so svrtfahrcn, ? erden sie nächstens die Gvmnasiaslcn gegen den Brotwncher nnstnl machen. TageSneschichte. Deutsches Ncich. Der Kaiser verläßt England erst nach den Lwuerseierlichkeiten für die Königin Victoria. Der Krvn- riin; iriiit in OSbvrnc am 2<i. d. M. ein. Kaiser Wilhelm rechte gestern Vorniittag in Begleitung des Herzogs Arthur von Cimmmglst einen Spaziergang in der Umgebung von Osbornc An> die vom Hamburger Senat anläßlich des Ablebens der Migin Victoria von England an den Kali er und an de» t-sirn» Heinrich von Preußen gerichteten Beileidstelegramme sind Agende Antworten drahtlich eiugegangen: ..Bürgermeister Hach nimm. Präsident des Senats Hamburg. Osbome, 20. Januar. Einer Magnifizenz und dem Senat der Freie» Hansestadt Hain ding '„reche ich Meinen besten Dank ans mr die warmen Worte der rhcilmchme anläßlich des Hiiischeidcns Meiner geliebte» Gwß- nmtter. Ihrer Majestät der Königin von England. Der Antheil. »eichen der Senat a» dein Verluste »iiimtt. der Ihre Majestät die Menu, Mich und Mein HanS betroffen l>at, thut Meinem Her,rn wohl, da ich weiß, daß er auL treuer Gesinnung entspringt. MM l. 1'.* - „An den Präsidcncen des Senats, Hamburg. ALl'!; Ir:cdrichsl»os. 20. Januar. Unseren ticfciuvsundeiien Dank 'dmiic ich de», Senate von Hamburg aus für die woblthucnden Vene der Tbciliiahnle angesichts unseres großen Kummers. Heinrich. Prinz von Preußen." Aus das Beileidstelegramm des Iien.ee Senats traf folgende Antwort ein: .Bürgermeister Schuld, ÄHiiden! des Senats Bremen. Euerer Magnifizenz und dem Sciiiit der Freien Hanst'stadt Bremen danke ich aus'S Wärmste für de» Ausdruck des Beileids an dem schmerzlichen Verluste, den Ich und Mein HauS durch de» Tod Meiner geliebten Großmutter, lei,'lonigiii von England, erlitten haben. Äilbelm 1. U," Ter H erzog vonAnhalt bat au den Hans und Staats- iiimsiter Dr. v Koseritz folgriidcn Erlaß gerichtet: „Nachdem Mir weiiiacu Jahren gelegentlich Meines Ljährigen Rraicr- '! isndiiuums aus allen Schichten der Bevölkerung Meines äent« ' überreiche Huldigungen dargebracht worden sind, wünsche dt, Meinen im kommenden Frühiahr bevorstehenden 70. Geburts- ' inr ii' der Stille zu begehen. Ich beaustrnge Sic. diese M AstlleiiSnieiimng. zur Bermeidilng etiva geplanter Vor- ien tnnnei,. rechtzeitig zur Kenntniß Meiner getreuen Landcskinder ö> tningei!^ Friedrich." H, dein Befinden des an de» Maiern erkrankten Großherzogs - e, t,, e« Wc i ni a r ist eine kleine Besserung eingetreten. ?e Az,nett: nimmt zu; ledoeb läßt das Allgemeinbefinden noch zu "'"„'den übrig. Bis jetzt ist kein Anlaß zu ernsten Besorgnissen iMti-inben. ,nen» der Äenejungsvrozcß foitschrcitct und keine 'lWNlilatwiien dazu komnren. Aue München wird der „Nat.-Ztg." geschrieben: Tic 'enewche ultrnnwntnnc Preffc übcrtrifft wieder eininal sich selbst, eil", i!,r genauester Kenner hatte nichts so Widriges erwartet, els „c sich anläßlich der Affaire Prinz Alfons leistet. Der Ar in i'i in der Bevölkerung sehr beliebt und zeigt gern seine 'Münde gläubige Gesinnung, wenn auch manche Episode aus miiem Heben nicht sehr sronrmer Natur ist. Diese beiden Facta A'ii,innen die führenden EentrinnSblätter zu einem perfide» f^eld- siiilc. der sich, ohne daß inan die Person des Prinz-Regenten er- Hlliien würde, doch ausschließlich gegen ihn richtet. Während das « Legan de» Prinzen Alfons zu einer militärischen Kapazität Aiml» möchte, bringt es die .N. Basic. Ztg." fertig, an die Aiizt-laiastrophe zu erinneni inid zn tagen: „Die Schatten des '«iliis 188,! kehren wieder, Prinz Ludwig Ferdinand und sein Inder Prinz Alfons haben gegen die Entmündigung des Königs Hdivia Ist gestimmt." Damit wird überdies eine alte unwahre 'Mr wstder anfgewärmt. denn es hatte damals nur der Minister- ch ein Votum abzngebcn. In der Behauptung liegt aber zugleich >e besipiellose Verdächtigung, daß Prinz Alfons ivegen seiner Malige» Haltung, die er. wrc gesagt, gar nicht einnehmen konnte, aus seiner militärischen Stellung ausscheidcn nmßtr. So bedauerlich cs ist, daß eine so niedrige Denkungsart kurz vor der „ein des 80. Geburtstages des Regenten in die Oeffrntlichkeit tritt. in Inngeschickt ist das Llustreten der Centrinnspresse. Denn >i»»il!b,rlich erinnert sie damit selbst an die traurigen Verleumd- »Mi. welche damals von »ltramontancr Seste in die Welt gesetzt »iirdeii, um Stimmung gegen den edlen Fürsten zu machen, der Aiirnen Herzens die Zügel der Regierung ergriff. Zu diesem Mike wurde auch plötzlich daS Andenken des unglücklichen Königs verherrlicht, den die Ultramontanen gehaßt batten, wie sie angeblich die Siinde hassen. Daß der Regent in ernsthafter Frömmigkeit die »llrmnontanen Aspirationen zuruckweist, daß er besonders strenge °ii den Grundsätzen wahrer Parität festhält, ist auch heute noch dein Ecntrunk ein Dom inr Auge. Und alle die Angriffe gegen da? .protestantische" Ministerinm, gegen den .Protestantischen" Chef der Äeheimkanzlei rc. gelten eigentlich der höchsten Stelle. So »"verhüllt wie diesmal hatte man sie gber noch nicht zu unter nehmen gewagt. -ju der Hochzeit der Königin Wilhelmina von Holland, »Ache Anfang Februar stattfinden wll. werden vom Garde-Jäger- Aalaillon in PotSdav,. wo der Bräutigam, der Herzog Heinrich nvii Pcecklenburg. bis zu seiner Verlobung als Oberleutnant Dienst »hat. eine- Aruahl Offiziere, Oberjäger und Mannschaften ab- kvimmindirt. Wie verlautet, sind von jeder Kompagnie 2 Ober- Jäger zur Reise nach dem Haag bestimmt. Herzog seinerzeit der 4. Kompagnie des Gardc-JSgcr- >Mr und 11 Heinrich Hai hlilaisioils anu.^ Mintsttr Dr. v. Miguel ist von seinem Unwohlsein wieder dellkommen hergestellt und wohnt« den Verhandlungen de- vmißischen' Abgeordnetenhauses bei. Er nahm indeß ans der Niniftcrbank nicht seinen gewohnten Ecksitz ein. ans welchem er »ch in Folge der Zugluft seine letzte Erkältung zngczogen hatte, mdern wählte sich vorsichtig den geschützten Platz m der Mitte der Äiilifterbant. Tie PetitionSkvminission des Reichstags hat über die Einführ ung der Prügelstrafe deratben und wie in der vorigen Session Uebergang zur TageSochnrmg empfohlen. Offiziös wlrd neuerdings gegen die namentlich von freisinnige, Seite kommende Anregung, eine direkte Reichssteuer zu schaffen, Stellung genommen. Die Erfahrung habe gelehrt, daß der Einführung direkter Reichssteuern nabezn unüberwindliche trcb nische »nd staatsrechtliche Schwierigkeiten entgenenstrhen. und man sage daher t» der That nicht zu viel, wenn man nur indirekte Steuern als geeignet Ini Sinne der Reichsverfnlsima zn>» Ersatz für die Matrikulanunlage bezeichne, die die Einzelstaaten als alleinige Erheber der direkten Steuer an das Reich zahlen. Eine benierkenswertbe Bekanntmachung erläßt da» Staais- ministerimn in Meiningen. Abtheilnng für Kirchen- und Schul sachen. ES theilt aiüäßlich eines bestimmten Faltes init. daß Cüigaben ohne Unterschrift — es leien irr der Regel felge Verleumdungen — nicht beachtet werden. Nach den Varliegendei, sieben Verlustliste» hat das astaiiatischc Expeditionskorps bisher litt Offiziere und Soldaten durch den Tod verloren. Davon sind mir vier im Gefecht gefallen, während die übrige» !>0 dur ch Unglückssälle oder Krankheit dahin- gerafft sind. Unter den Verstorbenen befinden sich drei Ossiziere, der Oberst Gras Vocck v. Wittenberg, der Oberleutnant ini Pivnicrkvrps Seelbach und der Hauvtmann Haenel v. Eroiieitthal vom 0. Infanterie-Regiment. Unter den verstorbenen Mann schaften befinden sich 1 Feldwebel, l Zahlmeistcraipiraiil, 1 Ser geant. 2 Unteroffiziere. 7 Gefreite rind 81 Gemeine. Die l im Gefecht gefallenen Soldaten gehören sämnitlich dem 2. Infanterie Regiment an: sie waren in der am 00. November hkrauogegebcne» Verlustliste als an Krankheiten gestorben gemeldet, während 1 andere Soldaten gefallen sein sollten. Jetzt hat sich heraus gestellt^ daß letztere an Krankheiten btngeichreden sind, während die 4 Soldalcn vom 2. Bataillon des 2. Infanterie Regiments bei Tse-king-kwa» gefallen sind. TieS Gefecht hat außerdem noch 2 schwer und 1 leicht Verwundete gekostet, während bei Pei lang 2 schwer und 0 leicht Verwundete und bei Hlinig tiing-hsicn 0. schwer und 2 leicht Verwundete gezählt wurde» Unter den > 18 Verwundeten sind 4 Offiziere, die Majors v., Foerstcr und ! v. Haine, der Hanvtmann Schösser „nd der Oberleutnant Errmer Vermißt iverden 0 Soldaten, von denen 2 schon während der lieberfahr« abhanden gekommen sind. Der in seiner Garnison Gumbiimc» durch Mörderband er schossene Rittmeister v. Krosigk vom Dragoner Regiment v. Wedel iPvnimerschcsl Nr. 11 war ei» Sahn des Generals her Kavallerie v. Krosigk, ehemaligen Kommandeurs des Leib Garde Husaren-Rcgimenis und späteren Ehefs des Militär Reikinsrituts. In verschiedeiien Berichten wird besonders hcrvorgchobe», daß sich die Sozialdemokraten bei der Troiicrkundgkbimg für die verstorbene Königin von Euglnnd im Reichstage erhoben nnd ioivohl die Ainprachc des Grasen Bülow wie die des Grasen Ballestrem stehend angeliött hätten. Sv selbstverständlich dies, schreiben die „Hamb. Nachr.". sirr jede» wobterzogene» Varla mcntaricr ist, so sehr »ins; es bei den Sozialdemokraten cmffallen, die sonst bekanntlich demonstrativ den Saal zn verlassen vileacn, sobald eine Kundgebung für den Monarchen erfolgen soll. Oder bezieht sich dir KönigSicheu der Sozialdemokratie mir ans den eigenen Landesherr», oder nur auf lebende Souveräne? Das Ware ja eine eigenthüinliche Durchlöcherung des antimanarchlschc« Prinzips, dem die „Genossen" sonst so „klaffenbewußt" huldigen. Allerdings kann inan nach der Parteinahme der Sozialdemokratie für Ebinn und die chinesische Dsinastie das Widerspruchsvollste nnd Ahsnrdcste in dieser Beziehung bei ihr mr möglich halte», ebenso wie wir überzeugt sind, daß die Sozialdemokratie, wenn Bebel Plötzlich König und Liebknecht vom Papste heilig gesprochen iverden sollte. Etttcrem sofort begeistert die Stiefel und Letzteren» den Pailtviicl lassen würde und daß alle nntimonnrchische und aiitikirchliche Gesinnnngstnchtigieit vergessen wäre. Wir heben dies nur hervor, um zn zeigen, aus tvelchcn schwachen Füßen die Ncber;eiig»ngstrcue der „Genossen" sieht und daß sich die ihnen verhaßtesten Einrichtungen sofort in ihr lffeaciitheil verwandeln, sobald ihre Partei Nutzen davon bat. Der „Nutzen" ist also bei den Genossen ebenso ausschlaggebend wie bei den „Kavitalsbesticn". Wo bleibt aber da der llmterichied? Oesterreich. ES ist festgestellt, daß der dem Ministerrath vor- gelegte Entwurf der Thronrede zur Eröffnung des Reichsraths einen Absatz über die Sprachenfra ge enthält, worin die Nothwcndigkeit der dciittchcn Sprache als staatlicher Vermittelimgs- sprache betont wird. Ungar«. In Fiume traf der englische Dampfer „Suffe" ein, um Pferde für Südafrika aufznnehmen. (England. Ein Mitarbeiter des „Dailv Expreß" hatte, solmid die Kran Nie it der Königin eine bedrohliche Wendung ge nommen hatte, eine Anzahl englischer Politiker daraufhin befragt, ob ini Falle eines Thronwechsels eine Arnderiing in der Haltung Englands gegenüber den Buren zn erwarten >ei. Alle Gefragten erklärten einstimmig, daß sie eine unmittelbare Ein wirkung des jetzigen Königs auf die von der Regierung geleitete Reichspolitil als völlig ausgeschlossen ansiilien. Außerdem gaben selbst liberale Parlamentsmitglieder zn. daß der Prinz von Wales zn wiederholten Malen seine volle Billigung des Bnrenkrieges nilsgeivrachen habe und daß er auch seit Jahren in engen gesell schaftlichen Beziehungen gerade zu denjenigen Finanz kreisen stehe, welche am stärksten an den tranSvaalischen Geschäften betheiligt sind. Man erinnert sich des Händedrucks, mit dem erCecilRbodes begrüßte, dessen Urheberschaft des Jameson-Zngcs gerichtlich scstgestellt worden war. Uustland. Wie der amtliche „WarSzawSki Dniewnik" meldet, erhielt ein Warschauer Pserdegroßhändler von der englischen Re chnung den Auftrag. 2000 Pferde für die englische Kavallerie in Transvaal zu.liefern Afrika. I« einem amtlichen Berichte Kitchener'S wird offen zugegeben, daß unter den Burensamikien, die iu den von Kitchener eingerichteten gwßcn „Schutztagcm" gefangen gehalten werden, alle diejenigen, von denen noch männliche Angehörige unter Waffen sichen, nur „halbe Rationen" für ihren Lebens unterhalt bekomme». Nach der Erklärung KItchencr's soll sich dieses Mittel bereits m mehreren Familien wirksam erwiesen haben, indem ans die Bitten der hungernden Frauen und Kinder hm die betreffenden Familienangehörigen die Waffen niederlcgtcu und ebenfalls nach den „Schublagern" kamen. Andere Burenfrauen seien jedoch, so sagt der Bericht, noch eigensinnig und iveigerten sich, die Auffächerung zur Äaffenniederlcgung an ihre Männer oder Sohne zn „unterzeichnen". Hieraus geht hervor, daß diese AusfordcrungSbricfe von den Engländern selbst hergestellt werden und daß nian die betreffenden Frauen durch Hunger nnd die Ent behrungen ihrer Kinder zn zwingen sucht, diese Briefe zn unter schreiben. Neueste Drahtmel-rmgen vom 25. Januar * Berlin. An der Fahrt nach England rnr Flotten parade nehmen die Schiffe „Baden", „Jagd", „Victoria Luise", „Hagen", „Odin" nnd zwei große Torpedoboote thcll. "London. Eine Depesche Loch Kitchcner' s aus Pretoria von gestern meldet: General Cimningham ist ans dem Marsche von Olifantsnek nach Süden und machte während des Marsches 17 Ge fangene. Heute wmdc Eunntngham bei Middrlsontci» in ein Gefecht verwickelt. Charles Snor griff Hasebrock's Lager a», nahm den Feldkornel nnd 4 Mann aesangcu nnd erbeutete 20 Pferde. Methnen's Kolonne ist. nachdem sic die Buren aus Grignaland und Kuruman vertrieben hatte, nach dem Weiten der Kap kolonie znrückgekchrt. Unsere Truppen rücken durch Clanwklltam nach Norden vor, während das Kommando der Middland-Linic sich lvcstlich von Uniondalc befindet und von Oberst Haig'S Trnvpen scharf verfolgt wlrd. Im Osten ist Alles ruhig. Die Buren richten in der Kapkolonie nur wenig Schoden an und werden bei den Einwohnern, die sich ihnen nicht anschließen, täglich un populärer. Kunst Mid Wissenschaft. ^ "4 König!. Hofschauspiel. Eine dreiaktige Lustspiel- Novität „Die kleine Sirene" von Aloys Prasch und Rudolf Presber erlebte gestern Abend vor auSverkouftem Hause ihre Erst - aufführnng. ohne irgendwie stärkereWirknna erzielen z« können, obwohl der freundliche Beifall nachsichtigen Wohlwollens die beiden Autoren nach dem zweite» und dritten Akte zögernd vor die Gardine riest während der erste Anima beiimhe entschieden ab gelehnt wurde. Das Stück, das bislang auf keinem anderen 7r Henker erschienen ist, präsentirt sich als em Kostimi Lustspiel mit wenig Handlung und vielen Veilen, das inst verbrauchte» Bühnen Mitteln eine recht belanglose Fabel st> die Länge ipstntt, ui» am Schluß drei glückliche Paare sich ziemlich verwundert nrgemchec treten zu lassen Las ganze Stück, dem einige dünn gciäte hübsche Einzelheiten und nette Wendungen nicht absprechen sind, ist zu »»interessant, um zwei Stunden lang die Kosten der Unterhalt!»!" trage» z» können, obwohl man sich jenseits der Rampe beinahe kmmpfhast beniijhte, die „Kleine Sirene" über Wasser zu halte». Uni die Darstellung »inchlrn sich die Damen Salbach und Baste, sowie die Herren Stahl, Müller, Gunz »nd Ne:nna»n besoiwer verdient, wenn eS ihnen auch' mir vorübergehend gelang, für ihre durchaus schablonenhaften Rollen die Antheilnalmie oes Publikum zu erwerben. vv 4 J»i Köiiigl. Hosvpernhaiiie geht heute iieiieinstridirl „Figaro's Ho ch, eit" in Scene. Anfang 7 I!l». Inn Köiiigl. Schaisipielhanie wird das Lnstwiel „Die rleine Sirene" wiederholt. Ansang halb 8 Uhr. 4 Im Residenztheater gastirt beute, Sonnabend, Frl. Hann Haßmann als Adele in der Strauß'schen Ope>e»te ,.Di- F^cder »iau s". Nachmittags Ubr wird daS Kmdernsiwhcn „Schneeweißchen und Nosenrvth" gegeben. 4 S o n ii a b e ii d - B c s p e r in dcc .ilrenzrcr ct, e , »m 2<!. Januar, Ncich»ntta>„c 2 Ukr - Boricicr Vee, iRbnttSiag. Sr Majestät des Nävers Wilhelm N.: 1. Oraelvoripiei. 2. ..i-mivno, sse I-Vkc«,»". HmnmiS mr tthor. Tolokimme» uns Orcheicer von Gustav Schreck. 2. „ z<>, karrte des Herrn", Duett ,lrr zwei Sopran,' tgestinaen von FrSnleü» Margarethe Weihbacv und Helene »luiwe». eher rmd Orciceiier ana dem „2.ob,>eia»a" von I MendalÄolm Tzntthotva. ^ „Halleluia! Lobet den Herrn", stuntoie naw Aorten der Heil,,,cn Läv!" für Chor. Soli und Orckeiier, mm Ießaktus der stonigl. Akcidemic orr ünnst in Berlin am Sv. Veburlsiage Sr. Majeüiit de-- .tzaiier» nnd zz-nrnt. Milhetm l. lo»>i>on!rl von Älbeci Becker <->». Kl», »um eriien Mal». 7" den Soloslnicme» iverden miüvillcn die Eonccrt- und Oratoriensiinaninn ', Iränlein Di. Weißbuch nnd H. .nanhe, sowie der Cc»>cer«iänaer Herr Älnm Reichert. 4 Molcttc ln der Frauenkirche, heute Aachmiilaa r 1!i> t. cV-rae>tt-Fuae von G. I. Händel, geiptelt von Herrn O. Heil. :i. vum kse- rc-acn»sihor von Olto Iocher. !i. „In Deine Hände befehle in. »leinen Geht". Arie für Alt von I. S. Bach nnd 4. „Um Mitternacht . Lied jtir Alt von Iclir Traeiekc, aciungcn von Frau Wal!» Schröder, üvii cert- und Oiatorieniängenn aus 'Haien. K. „Das ist eine fei ge Stund-. " khor mit Sopramolo von G. Schreck. ^ 4 Heute. Sminabend, findet im Mnienhanse daS l. Conce,' lSonatcn 2lbe»d) von A. Siloti Klavier' und dem Solisten de." Kaisers von Rußland, A. Wierzbilowicz «Violoncello) statt. 4 M o; a rt - V crc iu. Es sei nochmals daraus ciufmerkmm gemacht, daß die morgen Sonntag Mittage 12 Uhr im Vercinshans staltsindende Gencralvrvbe eine össentli ch > ist und Eintlittslurlen ,.c l Mk.) auch an der Kaffe zu baden sind. Frl. Marie Bender wird das hier vielleicht noch nicht acherte Klavierconectt Els-clnr) von Mozart und die Ballctiuusik „n „Atzeste" von Gluck-Taint-Salns vortragen, Frl. Anna Stephan eine Evncerlarie von Mozart mit Orchester und obligatem K lavier. Lieder : „Mit Matthe» und Rosen" von Schumann. „In deu Beercn" von Brahms und „Rastlose Liebe" von Schubert singen DaS Orchester spielt die Ouvertüre zn „Jdvmeneus", dos Diner timento It-änr m,d einen Marsch von Mozart. 4 Der Saal der Nencrwerbnnge» im König!. Knvser st ich labin et weist ersreullcher Weise für den Januar auch Arbeiten Dresdner Künstler auf. die zwar nicht in der überwiegen den Mehrzahl, so doch qualitativ recht anerkennenSwetth vertreten sind. Allein Otto Fischers „Birken am Teiche", ein vorzüglicher Steindruck, und in zweiter Linie „Die Meeresbmndung" würden ge nügen. um das z» beweisen: ja diese Arbeiten übertreten in mehr ots einer Hinsicht die Blätter ähnlichen Genres, die man in letzter Zeit an der gleichen Stelle ausgestellt gesehen hat. Auch Mar Stremel's Lithographien zeigen ein tüchtiger! können und vor Allein ein seines Namrsludiiim: so ist namentlich das Herren- bildniß in der nachlässigen Haltung des Körpers ausgezeichnet wicdergcgcben, während der Künstler in den, Dmck „Mädchen bei der Lampe nicht über den äußerlichen Effekt hinausgekommen ist, trotz, der technisch eleganten Ausführung. Als ein weit fortgeschrittenes Talent lernt man wieder dir treffliche Marianne Fiedler kennen, die auf dem ihr wohl noch neuen Gebiete des Farbensteindrucks die Sicherheit des malerischen Blickes verräth, die schon in ihren Oelftndicu zn schützen lvar. Tie Plakatkunst, iu der nach der rapiden Entwickelung der letzten fünf Jahre schon seit Längerem ein Stillstand zu beobachten war. der nichts weiter als natur gemäß ist, hat in Josef Koller einen beochtcnswetthrn Vertreter gefunden, dem in hohem Maße der scharfe Strich in der Silhouette und das Gefühl für kontrastircndc Farben, die wettbvollsten Eigen schaften für jeden Plakatier, nach der vorliegenden Probe zu eigen sind. Neben diesen Arbeiten Dresdner Künstler enthalt die Januar-Ausstellung als werthvollstc Beiträge wieder eine größere. Anzahl von Probedrucken des genialen Karl Stanffer. wie in ver schiedenen Plattenznständen die Bildnisse Kaiser Wilbelms l-, Gottfried Kcller's. Freptag's, Halm's, Conrad Ferdinand Mcver's re. Daneben sieht man Naoirungen Peter Halm §. welche die technische Fettigkeit der! jungen Künstlers wieder in's hellste Licht rucken, und eine größere Reihe von Einzelarbettm verschiede' ncr Meister von Rang und Nus, von denen die beiden Radimnacn Leibl's. des unlängst Heimgegangenen, am meisten von aktuellem Interesse sind. An einen großen Todten erinnert auch das Blatt Hans Olde's, das den Kops Nietzsche s in frappanter Aehnlichkeit wiedergicbt. nur mit wohl zu absichtlicher Betonung des Cha rakteristischen. wozu allerdings der ungemein eindrucksvolle Kops des Philitsophen leicht verleiten kann. Alles in Allein Hiebt e- im Saale der Neiierwerbnnaen wieder gemrg zn sehen, um einen Besuch des Kaksinets reichlich zn lohnen. —o-. 4 Ncinhold Beckcr's neues Violinconcert (op. 100-, welches Herr Hans Nemnann in seinem Eoncert mi Orchester am 20. Januar «vielt, erregt das Interesse der Musil freunde. Das Eoncert «Johann Lauterbach gewidmet) ist sinfonisch m vier Sätzen gehalten. Es giebt dem Solisten reiche Gelegen Heft, im Vortrag nnd in der Technik sich anszuzeichnen. 4 Die Ausstellung der Studtenardeiten der hiesigen Akademie der bildenden .Künste findet vom 27. Januar bi mst Februar (für Maler nnd Bildhauer) und vom 10. bis mtt 17 Februar <sür Architekten) im akademischen AusstellungSgebändc a»s der Brühl scheu Terrasse täglich von 10 bis 4 iSomttag von 11 bis 4 Nhtt statt. Sie ist wie in früheren Jahren nicht össcitt lieh: doch wird solchen Personen, die sich fiir die Studien in teressircn, der Zutritt unentgeltlich gestattet. 4 Unter Mitwirkung namhafter hiesiger, sowie auswärtiger Solisten und des Philharmonischen Orchesters zu Berlin wirb der Eder der sin Jahre 1807 gegründeten Drevßia'scheu Sing akadcmic zu Dresden Montag den 28. d. M. unter Lcitnnq des Kapellmeisters Eutt Hösel ein Chor- mrd Orchester Eoncert im großen waalc der Philharmonie zu Berlin ver anstalten. Das Programm verzeichnet: die Bcriirrz'schc König Lcar-Onvetture: ..Nänie" für geinischten Chor mid Orchester von H. Götz: die Beetdovcn'iche Coriolau-Onverttrre: „Die Feen" si». Llkt), Geber für Solo-Quintett und gemischten Chor n e»poll» von Rich. Wagner: „Parfifal" 2. Aufzug: ») Orchestcr-Einletttuig. d) Klingsor-Scenc und Kmidrv's Beschwönmg. e> Blumen niädchcn-Seenc nnd Schluß des zweite» Auszuges: Fantasie für Klavier, Soli. Chor und Orchester von Beethoven. Unter den zahlreichen Mitwirkenden befinden sich KammersLnger Perron. Hofovcrnsängcr a. D. Schransf, Conccrtsängcr Seifert-Dresden. Eoncettsänaerinnc» Irl. Knothc, Frau Hohlfäd. Frl. Gersterovb. Jakobi, Frau Ritter, Frl. Schulz, sämnitlich aus Dresden. : die Conccrtiängerin Frl. Rost-Berlin >md die Klavier vittuosin Frl. Hedwig Mei-er-Köln a. Rh. - 4 Zu dem Berliner Eoncert des Dresdner Damen qnartcttL schreibt die „Voss. Ztg.": „Im Hofe stellte sich das „Dresdner Danien-Quartett" (n onpcsila) vor. dem Frl. Margarethe Knothc (l. Sopran), Fra» Hedwig Ritter (2. Sopran). Frl. Elffa bcth Kaiser <1. Litt) und Frau M.nija Frentag-Winklcr «2. Mi anacliören. Die Damen haben rS sich angelegen sein kaffen, ganze Arbeit zu thnn: Ihre Vorträge sind nbewus »orgsültia vorhercstcl und befriedigen allem schon durch daS ungewöhnliche Aufgebot künstlerischen Ernstes, das sich in ihnen offeudart. Ihre S timmeir sind angenchnl. gut geschult, nnd wenn der erste Sopran sich nicht hier >md da Jntvnatwnsschivanknngcn hätte zn Schulde» kommeir lasten, könnte die Anerkennung der dargebotencn Lctstmracn rück haltSloS sein." — Begründer nnd artistischer Leiter des Co,wertes ist der Dresdner Tonknnstlcr Alerander Wolf. 4 Chemnitz. Das nach kurzer Kroncheit entschlafene Oper». Mitglied des Chemnitzer Stadltheaters. Herr Eduard Offen- bach, wurde am Donnerstna ans dem Chemnitzer Schloßfncdhose znr etvigen Ruhe bestattet. Eine große Trauerveisammlung. Ver- tetcr der Behörden »nd mehrerer Vereine erwiesen dem entschlafenen Sänger die letzten Ehren. Der Tl-eaterchor leitete die Todtenfeier mit einen, Gesänge ein. Im Aufträge des Bühnenpersonals ries Herr Schauspieler Hahn den, Heimgegangenen ein Lebewohl nach. so