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- 88 - Allerlei für die Frauenwelt. Die ideale Stellung der Frau iw Laote. Nachdruck verboten. Die deutsche Frau dürfte sich nickt daran genügen lassen, nur die Frau ibreS Mannes zu sein, nein. — ihr Bestreben muh immer dahin gehen, ihm außer der Hausfrau auch Freundin zu sein, eine echte, gute Freundin, die i» der lelbstlolesten Weise und nur aus iei» Wohl bedacht, mit ihm über Alles, was ihn inte- remrl. redet und berathet. statt ihn, wie es so manche Frauen leider thu». mit kleinlichem Beklatsch oder .»lagen über Dienstboten und Kinder den Kops warm «i machen. Da ver geht dem Mann die Liebe und der Sin» zur Häuslichkeit. Er flieht aus seinem eigene» vauie, um irgend wo anders, vielleicht im WirlkSdauS, Zerstreuung zu suchen: er sucht und er findet sie. aus »osten seines Eheglückes - Ader das berücksichtigt jene Frau nicht, die da eben ihrer Freundin klagt, dag sie in ihrer langsühiigen Ehe auch gar nichts weiter gehabt, als Mühe und Sorgen Ihr Gatte bleibe keinen Abend zu Hause, sondern lause Abend sür Abend in'S WiikhSbauS; statt sich mit ihr zu unterhalten, überlasse er sie ihren eigenen Gedanken. — Ja, gute Frau, wenn Du es doch in den ersten Jahren Deiner Ehe verstanden hättest. Deinem Gatten das Familienleben io traulich wie möglich zu zeigen, er würde sicher ein ganz Anderer ge worden sein, als wie er jeH ist. Doch nun ist eS freilich zu spät, den» Dein Gatte, dem das allabendliche Kneipenlansen nun zur zweite» Natur geworden, wird wohl kaum noch aus seine alten Tage umzumvdeln sein. — ,WaS das Hänschen »re gelernt, dos lernt der Hans nicht mehr ". — Du liebes, braves, aber unkluges Hausmüttcrchen. wirst nun wohl, wie bisher, die Abende allein verleben müssen ! Doch Dir, flottes, junges Frauchen da. ritte ich letzt, da eS noch Zeit ist. zu . Willst Du eine ideale Stellung in der Familie eilnieinnen, tv begnüge Dich nicht damit. Deinen Gatten zu bedienen, sondern sei auch bestrebt, ihn in geistiger Beziehung zu kovire», mit andere» Lotten aut ieine Interesse» eriizugcbeii und vollständig daran theilzunedmen! — Zweitens muh die Frau, wenn sie eine vollkommen ideale Stellung in der Familie einnehmen will, immer io leben, daß alle Hausgenossen, vom Hansberrn bis rum jüngsten Sprößling. in ibk die Gattin und Mutter, das verso,bette Ideal des Weibes, sehen. Sie darf sich keiner unedlen Gedanken schuldig machen, in» nicht in die Lage zu kommen, unedle Thaten zu begehen. Ernefta Dooren. Höflichkeit in der Familie. Wie Mancher ist in Gesellschaft außerhalb drS Hauies im Verkehr mit Fiemdcn der liebens würdigste. höflichste, unlerhulteiidste Mensch, doch io bald er zu Haus ist, läßt er sich in jeder Weise gehen, oenn er deukl. zu HauS ist es gar nicht nöthig. irgend welche Rücksicht zu nehmen, dafür ist er ja zu Haus lind doch willen wir gegen liniere Lieben, welche uns am allernächste» stehen, am höflichsten und rücksichtsvollsten sein, denn wie un angenehm berührt eS uns. wenn ein Familien mitglied sich dehnt und räkelt, mn «lutem <vlohne,i gähnt und dergleichen mehr. Oder Jemand ist ln Gesellschaft lustig und unter haltend. doch kommr er nach HauS, sitzt er stumm und gelanaweilt da. kaum aus eine sreundliche Frage Antwort gebend. Auch ist eS tn manche» Familien Sitte, bei irgend einer Dienstleistung weder zu bitten, noch zu danken und doch — welch' kleine Mühe ist dies Alles, wie doppelt gern wird dann jeder Wunich ausgesüint! Die Kinder werden dadurch schon bei Zeiten an ei» höfliches Benehmen gewöhnt, denn ein gutes Beiipiel thut unendlich viel. Sle werde» unter einander viel weniger in Streit gerathen, denn einer Bitte gegenüber sind sie bedeutend nachgrbeiidec. Wenn Höflichkeit und Rücksicht i» der Familie herrschen geht eS viel gemüth- sicher «nd ruhiger zu; Jeder wird sich be mühen. zur Unterhaltung etwas beizutragen. Jeder wird sich unangenehmer Angewohnheiten enthalten, welchen den anderen Familien angehörigen peinlich sind. Nicht nur in Gejellichnst sollen wir lustig ieiir, sondern auch zu Hans: wie unendlrch erheiternd wirkt es nach des TageS Last und Mühe, wenn sich Jeder bemüht, etwas zur Unterhaltung beizutragen! Da wird manches Vorkonunnitz des Tages humoristisch beleuchtet, manche, harmloie Witz herzlich belacht und die Familie ist sich in voller Liebe zugeihan Rur wenig gehört dazu: etwas Rücksicht und Höflichkeil zu Haus wird doppelt empfunden und mit gleicher Münze zurückgegedcn. v. Lahrman». Zu spät! Es weckt die Tobten keine Klage aus, D'runt stör" sie nicht in ihrem heil'gen Schlummer: WaS lies gebettet ruht im Erdenschooß. Verlangt nicht Sühne mehr für Qual und Kummer. Und wenn die Reue Dir das Herz zerfleischt. Und heiße Thränen Deine», Ang' entfließen. Du leibst vor Weh die ttstde spalten wögst. Es ist umjvnst Dein glchn. — umsonst Dein Büßen! Und ob die Zeit enteilt in raschem Flug. Gestalten wechselnd auf- und niedergehei«. Die Reue bleibt, die Dir die Brust durchwühlt. Sic lebt mit Dir und wird mit Dir bestehen! D'rnm sorge nur. daß nie durch Deine Schuld Ei» Menschenglück und -Lebe» ward vernichtet; Die Leidenschaft, die And rer Unglück irhuf. Sie klagt Dich an. Du wirst durch „e gerichtet! Und wie verzweifilingsvoll die Ren" auch fleht An jenen Schlummerstätten um Vergeben. ES weckt Tein Klagen Tobte nicht mehr auf. Es ist umsonst — Du büßt Dein ganzes Leben! tzedwig M-tthcr. rräthsel. Mein Wort mit g soll rein, Mit d soll s ehrlich sein. L. s- StSklnW, Mit Gegründet 1850 Erscheint ^Uo. KT Sonnabend, den Ltt. Januar. „Die Grafen von Buchenau". Roman von Arthur Zapp. r',Zori>cymig.) lALchbruck »«rdol«».) Der Kammerherr wurde van einem Hnjienanfall hciingejucht und ionnte zunächst nicht antworten Dabei war ihm das rine Bein von dein ander» lieru.ttergerntststt und feine bequeme Haltung hatte etwas Gezwungenes erhalten. Sein Oberkörper neigte sich leicht vornüber. Alö der Huslcnanfall vorüber ivar, nnhnien seine Miene» etwas Nachdem lichcö au. als berechne er im Stillen seine Mittel. „Ich Iveitz »ich!. Papa." entzegncte e> endlich, „ob ich Deinem Wunsche werde entsprechen können, so gern ich cs selbstvcrirändlstst «rochtc." Die Blicke des Grasen hefteten sich forschend und scharf aus das Gesicht des HosUng- „Solltest Du wirtlich so sehr aus die Hhpoiheienzmjen angewiesen sein?" Der Kumn» chcr> zog seine Augenbraue» gewichtig in die Höhe, „Lieber Papa," sagre er, „Du glaub» go> nicht, zu wie hol»e» Ausgaben einen daä Hoflebc» verpflichtet Hätte ich die Anstiruckie. die an llnsercinen gestellt werden, in ihrem ganzer. Umfange früher gekannt. ich hätte es i.„, buch wohl überlegt, ehe ich mich entschloß, von Rollenfctd nach Berlin zu übersiedetn und i» che» Hosdrenst zu treten. Jetzt haben wir uns in die neuen Verhältnisse ernnclebt, ,a. st° sind uns lieb geworden; ich habe die Aussicht, über turz oder lang zrm ileremonienmerster ernannt zu werden. Du wirst mir gewiß nicht verdenken, daß ich diese Ehance nicht gern wieder aufaeben möchte." „Selbstverständlich nicht." erwiderte der Graf, dessen Gesicht um einen Schatten bleicher geworden war. „Also Du kannst wirklich nicht, auch nicht sur ei» einziges Fahr, aus die achttausend Marl verzichten?" Der Hammerherr zog seine Schulter., so hoch er tonnte und gab seinen Mienen den Ausdruck tiefsten Bedauerns „EL Ware stickst finnig von mir." erwiderte or. „wenn ich Dir jetzt eine Zusicherung geben würde, die ich nachher vielleicht nicht halten tonnte Ich «in wirtlich untröstlich, daß ich Derne» Lrmfck» nicht werde erfüllen können, aber —" Eine heftige Bewegung des Studenten unterbrach den süßlichen Höfling. Dietrich. Gruft rang stürmisch, seine Augen flammten zornig und seine Stimme zitterte vor Erregun , „Wozu die Redensarten!" ries er seinem Schwager zu. „Sage doch, daß Du nicht willst Wr, Alle wissen ja. daß Tu reich bist und daß cS Dir ein Lerchles Ware. Papa zu Hilm : wurme». ES ist eine Schmach, daß Du Dich von Papa überhaupt so lange bitten lach ' Der Graf ergriff scincn Sohn am Arm und drängte ihn sanft zurück. Der Äammerher, zog seine Augenbrauen in die Höhe und tlcmmte sein Monocle ein, „Ich dächte doch." jagte er in dem Nasalton des Hochmuths, „daß cS sich hier um eine Angelegenheit Handel!, die ich allein mit Papa abzumachen habe. Ich muß Dir bemerken, daß Deiner Jugend eüm Kritik dessen, WaS ich zu thu» sür meine Pflicht halte, überhaupt nicht zutommt." „Oho!" rief der Student hitzig Aber sein Vater ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Laß nur Dietrich!" gebot er, „Tassilo hat Recht. Es ist nicht Deines Amtes, ihm Vorhaltungen zu «rachen." Sich stolz aufrichtend, fügte er. zu seinem Schwiegersohn gewendet, kühl hinzu „Die Sache ist mit Deiner Erklärung erledigt. Tassilo. Ich danle Dir." Und er ruckte feinen« Schwiegersohn zu, zum Zeichen, daß er ihre Unterredung für beendigt ansähe, Viertes Kapitek. > Ein Jahr war vergangen. Graf Gerhard von Buchenau hatte sein Gut Alt-Möbren verkauft. Bodos Spielschuld war pünktlich bezahlt worden. Der Epleutnant war mit einer letzte» Zuwendung von dreitausend Mart »ach Amerika geschickt worden Außer ein paar kurzen Briefen, die er an seinen Bruder gerichtet und in denen er über seine Aittunft und seine ersten Eindrücke i» der neuen Welt berichtet batte, war kein Lebenszeichen mehr vo» ihm an jcine Angehörigen gelangt. Die Gräfin litt schwer unter dieser Ungewißheit übe, das Schicksal ihres Licbling-SsohneS. um so schwerer, als sie ihren Gram still in ihrer Brust verschloß. Vor dem allen Grafen durfte der Name des Verschollenen nie genannt werden, den er nicht mehr als seine» Sohn betrachtete. Daß das Erlebnis;, das mit der unfrei toilligen Auswanderung des Exleutnants zusammenhing. nicht spurlos an dem alten Herr,« vocübcrgegangen war. sah man an seinem Haupt- und Barthaar, das schneeweiß geworden war. Die iräftige. hohe Gestalt hielt sich dagegen immer noch stramm aufrecht, und sei» Thätigleitsdrang hatte eher zu- als abgenommeii. Mt-Möhren hakw der Graf verlaust, um sich nicht seine Verpflichtungen über den Kopf wachsen zu lassen. Außerdem hatte er in Luchenem feinen Lbcrinspcttvr entlassen, und er bcwirthschaftete das große Gut selbst mit > ... .... Dl Ml- klllr, 2- 2^. o 'wc! M. LrkL- qnaMLt 11l 4-5 M NLLr- 1 »Ir, S, 6. 7 uuä W. ^ 2L- . r«m plan. 8 AU* I-nnckaner IIül«. "WH Inneoln Lonnett I-onckon. Vietar ckay k-onckon. Estristzy <E La stcnäou. W» ItaUent^vIie Ilüt«. WWW ck. Lorsulino LIsuLruclriu. Römern L 6o klbiks. Lisssti L 6o Intrs. HVivnev II »tt». "WH V. Mko8, LuiLviI. Xooiezl. üotsjökeruut. lilHüf llelitzcliel' iissklmt s, s. ? Hitlcr-Aiina-Lchule LV «L in Dresden-Ltriesen» Tsttmannstraßc. Hau«Iit»It>inx;«8eI»iiI« mit I>«n«Ion»t. Sorgfältige christl. Erzlchling. Wissenschastl. Fortbildung. Grunds. Ausbildung im.Haushalt. Pensionspreis WO M. 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