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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010126018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901012601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-26
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1901
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ImigrgedMir: kk.Die»»i>er««i»rlcka«" ««Kim» >»M Mdi« v«»ieder iu Ivi«k» und d«r nücktteu Um,«du«, «o du tintra«!«, durch ctaene Votru t»n»omn!,«io»Lr« erklel. erhalt«,, !>»» Blu» mi Wixdrnta,«». dl« nM «n vvnn- oder Keiertaae tot,«,,, «n TLnIan-aaden »deu»« und n-«r»e»« ,N,kt,«N!. jL Nückpade «ngeimLter Schritt nuck, Irin« Perdiudlichtrü. »erulvrechantchluk: »«l «r. U und Rr. ltOS« releorowm^Ndrelte: «,chrich»r« Lredde«. ^»n Si«« 21 SegrSitzel 1856 LunHdondoa». O Xtti'speil. * Iuuxu»<;»rt«»nn»ff«n. Telegr.-Ndresse: Nachrichten, Dresden. V»v»o-, Okoeolutivo- auck ««oMuroo.t'Lkrlll. Litt«, proliii-gi, 8iv uvsorvn >»W« AS-t-eao^ «i«aei-Unit ürrtl. «orpkolll«». Niivu H Ssiulvsrkvr -HAl»Wl!lllIII!lI > II. <«^ux»nir»iirii, ^üdmttsekiLynkkdrilc. v> ,t»,«t t» <!ti»>»»lt^««utr»k»u Sit, iV»l«e»I,»u-«tri»»« s, ,, „,>,»i»»r«ir»«»r L» («.Imr. titrl«»»»»r«tr.>, in liii»«»»: »«>>ul»rr»»«« IN K uw! d-'! Ns,,,- dlux »«um»»». >t«»«t»v-d„ 0» »er »«»liillulmilitret,« ' äll» lörti-xt k. vötlms. PoiAlMillästl'. No. l!I. ß «FoLa««ss F»Lss2vL^ 8 Istlmlv äor ^ r7 a Lila^tenek»»«« .7» vwpüedlt sink /ur ^nrialims von Ii»«e^»Scin nnä Ht»»»i,n«ni« ist uinxo ^eitiini.-. i. VsriüokvIullL von S Sedlittsodudsll sllsi' Lvsleme ^z«» ztt« ^ <t,MSi1t>s' Hypothekenbanken und Staatsaufsicht. Sireikeilligungsämter, Licht und Kraftwerk, «81-» ^»1». VVtllfvt. Dichterabend, BezirkSausschuksitzung, Gerichtsocrhandlunge». Kupserstichkabinet. Mutiimakl. Witterung: Trübe, mild. Loimabenv, 26. Jann«, 1Ä«i. Hypochekenbanlen nnd Staatsaufsicht. Die Budgctkommrssion deS Preußischen AbgcordiieteuhauseS Set sich mit den Vorgängen bei deu Spielhagenbanken beschäftigt und sich nach einaehender Erörterung aller einschlägigen Fragen aus zwei Resolutionen geeinigt, deren eine die wirksamere Aus- Mallung der Rechte der Treuhänder fordert, während durch die mdeic die Regierung ersucht wird, die Staatsaufsicht bei den Hypothekenbanken insbesondere durch Ernennung von StaatS- lonimissareu bei den einzelnen Instituten zu verschärfen. Um die Meinung dieser Beschlüsse für die mehr als 6 Milliarde» Mark deutschen SparlaPitalS, die in Pfandbriefen angelegt sind, zu lemdigen, muß man zunächst noch einmal auf den bestehende» -Wand zumckgreiscn und dessen Mängel in kurzen Strichen be richten. Tie finanziellen Liberationen, die zu dem Zusammenbruch der Hpielhagendankcn geführt haben, bilden in ihrem fragwürdigen .-Zuschnitt einen offenen Hohn auf das bisherige staatliche Aufsichts- nchr gegenüber den Hypothekenbanken. Eine streng solide und reelle GcichäftSsübrung bei derartigen Instituten muß sich an den »eitsatz halten, daß der reale Werth der für die Psandbricse Menden Hypotheken den allsgegebenen Papieren volle Lichcrdeit gewahrt- Zn dem Zweck ist sorgsam darauf zu achten, daß der der Beleihung mit Hypotheken zu Grunde zu legende Lea!, der Grundstücke den durch gewissenhafte Ermittelung fest- .chellic» Verkaufswerth niemals übersteigen kann und daß hierbei um die Lauernden Eigenschalten des Grundstücks und derienlge tzstrag zu berücksichtigen sind, den das Grundstück bei ordnungS- matziger Wirst,schalt jedem Besitzer nachhaltig gewähren muß. Es sandelt sich also in erster Linie um die Gewinnung Vertrauens- irürdigcr Taxen ; daneben aber muß eine gut geleitete Hypotheken- Lauk tedingungvlos die Hand von solchen Geichäfteu lassen, die mit Lim eigentlichen Hypothckenwesen nichts oder nur wenig zn chuu haben und einen sei es ausgciprccheneii, sei es theilweiicn tpLlulalwen Charakter tragen. Die Wahrung dieser Grundlagen rmci soliden Geichäitösührung im Hypothckenbanlwesen muß sich die staatliche Aufsicht angelegen sein lassen. Wie verhält es sich nun damit bei den beiden Instituten, welche die jetzige Krisis bnausbc'chwvren haben, der Deutschen Grundschuldbank und der 'Tropischen Hyvolheken-Aktienbank? Tie genannten Banken sind fortgesetzt, und zwar je länger, desto mehr, von jenen Leitsätzen einer gesunden Hypothckenbank- politi! abgewichen, indem sie sowohl sinnlos übertriebene Taxen ausgenommen als auch spekulative Geschäfte der — gelinde gesagt - gewagtesten Art betrieben haben. Man legte in den Spiel- Hagcu-Banken zuweilen den Taxatoren in der Bank einfach die siiffern vor, die diese dann glatt unterschrieben, ohne daß die Herren sich selbstthätig um die Ermittelimg des wahre» Werth- vcrhültuiises auch nur so viel angestrengt hätten, wie das Setzen dc- Tüpfels über dem i erfordert. Ferner wurde auch die von vornherein unsichere Art der Vaugeld- und Terrain- VMtheken in den Geschäftsbereich der Banken einbezogen und außerdem lancirte man Verwandte und gute Freunde der lrilcndcn Persönlichkeiten in die Direktion von »Töchterbanken" hinein, dclich dann die eigenen Grundstücke dieser .Töchterbanken" weit über den wahren Werth und führte so das Geld der Pfand- biiesbesitzer spekulativen Unternehmungen zu, die mit dem Zwecke uni» Wesen des Hypothekengeschüfts kaum noch einen entfernten ^uiLmmeuhaug hatten. Die Staatsaufsicht versagte gegenüber diesem gewissenlosen Treiben völlig; sie bewies eine Ohnmacht und Hilflosigkeit, die man angesichts der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen kaum begreift. Die „Franks. Ztg." macht der Negierung wegen ihrer handgreiflichen Verfehlungen nach dieser Richtung eine schreckhafte Rechnung auf. Sie führt das etwas weiter zurückliegende Beispiel der National-Hypotheken- Rediigcselljchaft in Stettin an, deren schlimme Lage, wie gerichtS- aktemmßig sestgcstelt worden ist. der Negierung schon Jahre lang bekannt war. Trotzdem wurde von Anitswegen nicht eingegrifsen, weil - ivnst der Zusammenbruch schon damals erfolgt wäre. Die Folge dieses .fürsorglichen" Verhaltens der preußischen Negierung war, daß der Krach zwar später, aber um so verheerender ausbrach. Aehnlich wurde offiziös im November 1900 erklärt, die Verbindung der Cvielhagenbanken mit geschäftlichen Unternehmungen der ver schiedensten Art, sek der Aufsichtsbehörde „seit langer Zeit" bekannt, sie habe dem „andauernd die größte Aufmerksamkeit gewidmet". Zn der Tbat, meint die „Franks. Ztg.", die Häufung von Töchtergesellschaften, die wachsend« Verauickung, die Millionen- Verschiebungen in. den Bilanzen. daS Alles mußte der Aufsichts behörde auffällig genug erscheinen. Indessen, wer trotzdem keinen Finger rührte. daS war die Berliner Aufsichtsbehörde. Auch die Wirksamkeit deS durch Gesetz etngeführte» „Treuhänders", der «inen privaten Bertteter der Pfandbrtesobligationen-Gläudiger darstellt, vniagte vollständig, weil dies« lediglich ganz formell und Ziffern, mäßig darauf zu achte» hat. ob die „vorschriftsmäßige Deckung" iür die Pfandbriefe vorhanden ist, sich aber bei Leibe nicht, worauf eS'doch gerade ankommt, mit einer materiellen Prüfung d« wirklichen Wertkes der haftenden Grundstücke im Verhältniß z- dem durch Taxe festgesetzten Werthe befasse» darf. So konnte denn daS Verhäng,,iß ungestört seinen Lauf nehmen. Hiernach hat die Budyetkommission des preußischen Abgeord netenhauses durchaus das Richlige getroffen, wenn sie die Abhilfe von zwei Seiten zugleich ansaßte, nämlich sowohl durch eine Aus dehnung der Rechte der Treuhänder auf die materielle Prüfung der zu Grunde liegenden Weribe als auch durch die Forder ung der Erneiiliung von Staatskommissareil bei den ein zelnen Hypothekenbankiiistltute». Für die Erweiterung der Befugnisse der Treuhänder Ist eine besondere gesetzliche Er mächtigung nothwendig: der Staatskommissar dagegen kann seine Tbätigkeit bereits ans Grund der beklebenden Vorschriften des Reichsbypothekenbankgeketzes in wirksamster Weise ausüben. Es heißt nämlich i» den 88 st und 4 deS genannten Gesetzes: Zt st. Die Hypothekenbanken unterliegen der staatlichen Aufsicht. Die Aussicht steht dem Bundesstaate zn. !n welchem die Bank ihren Sitz hat. Die Aussicht erstreckt sich auf den ganzen Ge schäftsbetrieb der Bank und dauert auch nach deren Aiulösuiig bis zur Beendigung der Lignidation fort — 8 4. Die Aufsichtsbehörde ist befugt, alle Anordnungen zu treffen, welche erforderlich sind, um den Gcichäftöbetrieb der Bank mit den Gesetzen, der Sntzung und de» sonst in verbindlicher Weile getroffenen Bestimmungen im Einklänge zu erhalten." Das Gesetz unterwirft asto der Auf sicht des StaatSkvnniiissars „den ganzen Geschäftsbetrieb der Bank und die Aufsichtsbehörde ist hiernach zu den weitestgehenden Ein blicken befugt. Auch darf sie jede Anordnung treffen, um den Geschäftsbetrieb in Einklang zu halte» niit dem Gesetz, dem Statut und den sonst verbindlichen Satzungen, insbesondere auch im Punkte der Wcrlhermittelungen, und sie darf ferner die hier gegen verstoßenden Beschlüsse und Anordnungen der Verwaltung verbiete». Was will nian mehr? Es kann angesichts io durch greifender Gesehesvorschrifien doch nur noch daraus ankommcn, daß die Regierungen von der ihnen verliehenen Macht auch den entwrecheiiden Gebrauch machen. Anderwärts als in Preußen ist «S bereits vielfach geschehe«. So besteht in Bcnwrn die Einrichtung der StaatSkomnnssare schon seit lange» Jahren und Hai sich bestens bewährt. Daß ferner im Königreich Sachsen eine eingehende Prüfung der wirklichen Werthvcrhältnisse stattfindet, wurde in der Budaetkommlssioii lobend bcrvorgehoben. Der konservative Ab geordnete Winckler erklärte, die gelammte Aussicht werde in Sachsen viel schärfer gebaiidhabt und solche Dinge wie die preußische Pfaiiddrieikrisis könnten dort zn Lande überhaupl nicht Vorkommen Selbst dann aber, wenn eine verschärfte Staatsaufsicht gegen über den Hypothekenbanken auf der von der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses vorgezeichneten Grundlage überall verwiiklicht worden ist, wird für das anlageiuchende Kapitalisten publikum doch keineswegs die Pflicht hinfällig, die Augen offen zu halten und selbst nach dem Rechten zu sehen. Die Aktionäre sind ihrerseits nicht von aller Schuld an der Krisis freizusprrchen, weil die General versammlungen der beiden verkrachten Banken trotz aller eindringlichen Warnungsrufe in der Presse immer nur von der Verwaltung und deren Freunden beschickt wurden, während die außenstehenden Aktionäre fern blieben, statt dort der Mißwirt schaft entgegenzntreten oder auch nnr Aufklärung zu fordern. Man wird daber der „Frkf. Zg.". die in der ganzen Affaire von Anfang bis zu Ende einen kehr einsichtigen und korrekten Standpunkt ein genommen hat. auch darin nicht Unrecht geben können, wenn sie fordert, daß das große Publikum selbst die Lehren der jetzigen Kotastrophe ziehen und verwerten müise. Die Kapitalisten müssen sich doch sagen, das; auch bei den Hypothekenbank-Obliga tionen Ertrag und Qualität in einem unlrennbaren ursächlichen Zusammenhänge stehen, so zwar, daß ein Mehr an Zinsertrag und Zwischengewinn auf ei» Weniger an Qualität hindentet. Die Staatsaufsicht kann nicht antvniakisch wirken, sondern die Voraus setzung ihres Erfolges ist, daß sich das Publikum nicht durch den staatlichen Schutz in eine blinve Vertrauensseligkeit und in ein kritikloses Hasten nach einem Zinsgenuß von solcher Höhe, der wegen der Sicherheit mit mathematischer Notwendigkeit bei jedem Einsichtigen Bedenken erwecken muß ldie Svieihagengrnpve be kundete zuletzt sogar die Neigung, zu dem 4>/s vrozentigen Typus zu greifen), Hineintreiben läßt. Demosthenes rief einst den Atenem zu: „Wenn Ihr frei sein wollt, so müßt Ihr mißtrauisch sein!" Der moderne Kapitalist kann sich dieses Wort des großen griechischen Redners zn Nutze machen, indem er es variier: „Wenn Du Deinen Geldbeutel vor Schaden bewahren willst, so mußt Du immer ein gesundes Mißtrauen hegen!" Neueste Drahtmeldungen vom 25. Januar. cSSmnitlt»« nicht als Privat Meldungen gekennzeichneten Depeschen flammen von Wotfj'S Tcl. Bureau: die mit " vcricbcncii lind während dev Drucks cliiacaangen.l * B erlin. Walderiee meldet a»SPeking vom 24. d.M.: Die Kolonne Wangenbein, ist ohne Zwischenfall von Schoho zu rückgekommen. — Die Eisenbahn Schanhaikwan-Pcking ist gestern von den Russen übernommen worden. * London. Nachdem einige andere Minister bereits in Osborne gewesen sind, »m dem Ceremvniell entsprechend dem König den ersten Vortrag zu halten, ist heute auch der Minister des Auswärtigen Lord Lansdvwne auf Befehl des Königs nach Osborne aefakren. Der Lordmayor begab sich hentc nach der den!scheu Botschaft, .um im Namen der gesammten Citn den» deutschen Kaiser sein tiefstes Beileid auSzusprcchen und hin- zuzufügen, daß es alle Bürger der City auf das Tiefste bewegt nabe, als sie erfuhren, der Kaiser sei aus freien Stücken an das Krankenbett seiner erhabenen Großmutter geeilt. * Newyork. Der Washingtoner Korrespondent des „Ncwyork Herald" sagt, er habe die Ermächtigung, zu erklären, daß Rußland kein Abkommen mit China bezüglich der M a nd s cd urct getroffen habe. Ferner könne erklärt werden, daß das Petersburger Kabinet nicht beabsichtige, von der in der Cirkularnote vom 25. August angegebenen Stellung abzuweichen. Berlin. (Priv.-Tel.) Reichstag. Präsident Graf Valltstrem übermittelt dem Haufe den Dank der Kaiserin Friedrich für die vorgestrige Beileidskundgebung. — Die Äerathuna der GesetzeSvorlaae betr. Versorgung der Familien und Relikten der Tbetlnehmer an der Cbtna-Expedition wird fortgesetzt. — Abg. Dr. Schädier (Centr.) stimmt der Vorlage Namens seiner Freunde zu und aiebt seiner Genugthuung Ausdruck über die gestrige Erklärung des Reichskanzlers, durch welche die Streitfrage Über die Erhöhung der Bezüge für die Invaliden a»S den früheren Kriegen in dankenswerther Weise aus dem Wege ge räumt sei. Abg. v. BoNmar <Soz.) erklärt, daß sich seine Freunde, trotz ihres ablehnenden Standpunktes zn der China Expedition der Fürsorge für die Ovser der Erpedstion nicht e>r ziehen werden und daß sie die möglichste Beschleunigung Hinsicht!: > der Vorlegung der gestern vom Reichskanzler angekündigten Bo: läge, durch welche In genau gleicher Weise auch für die Opfer de stillieren Kriege gesorgt werden soll, bestimmt erwarten. — Abg Graf Oriola lnatl.) giebt ebenfalls seine Kenugtbunng über di- Zusage des Reichskanzlers zu erkennen. Wäre diese Zusage nicht erfolgt. Io winde ei selbst unbedingt, wie schon so oft. seine Forde, ling einer Ausbesserung der Bezüge für die Invaliden ans früheren Kriegen wiederlwlt haben, um io mehr, als in den Motiven der gegenwärtige» Vorlage die befremdliche Aenßerung enthalten sei. daß für die China Invaliden wegen höherer Schädigung, „amen' lich nuS klimatischen Ursache», sich ein höherer Verwrglingsaiiipruch rechtfertige. Diese Stelle in den Motiven habe unter de» alielen Invaliden, Offizieren wie Maninchasten. große und be rechtigte Entrüstung hervorgeruscn. Jedenfalls sei es gut. daß nun endlich ein so alter Wunsch des Reichstags in Erfüllung gehe. Redner findet die Einbeziehung der Beamten der Landesverwnstnng in Kiauiichvu in die Vorlage auffällig. — Geh. Admiralitätsrath Pere < s erklärt dies mit dem besonderen Umstande der verdienst vollen Mitwirkung der betreffende» Beamten an der Expedition — Abi;, v. Tiedemann (Reichst,.) tritt ebenfalls für die Vor lage em und freut sich der Erklärung des Reichskanzlers. Auch seine Freunde seien entschlossen geweien. für die Cbina-KSniiffer nichts zu bewilligen, was nicht auch den alleren Invaliden gewährt werde. Der Reichskanzler möge nun aber auch im Verwaltungs wege dafür sorgen, daß auch den Veteranen der ihnen durch Geiey von 1875 verheißene Ehreniold gewähff werde. — Staatssekretär v. Thielma n n: Ich gebe zu. daß ein geringer Tdeil der als unterslützungsberechtigt anerkannten Veteranen noch der Versorgung entbehrt. Ein darauf bezüglicher Antrag liegt der Budaetkommission vor. Ich kann erklären, daß der Herr Reichskanzler dem Anträge sympathisch gegenübersteht und daß die verbündeten Regierungen geneigt sind, zu seiner Durchführung Hilfe zu leisten. -Bestall.) -- Abg. Pachnicke streif. Verein.) begrüßt die Erklärung des Reichskanzlers. Es müsse aber ganze Arbeit gemacht werben durch eine organische Reform der Militär-Peusionsgesetzc. — Abg. MüIler-Sagan streif. Volks».) erblickt in dem ganzen Vorgang einen deutlichen Beweis, wie der Reichstag schließlich seine Wünsche durchsetze, wenn er nur die «witzige Energie auswendc. — Abg. Graf Noon (konst) äußert seine Freude darüber, daß endlich, endlich in dieser Frage das Gewünschte erreicht,ist. — Abg Prinz Carola th (natl.) aiebt seiner Genilgthnnng Ausdruck über die gestrige und heutige Erklärung vom BundeSralhstische. Hinsichtlich der letzteren wäre es ihm aber lieber gewesen, der SchatziekretSr hätte kurzweg erklärt: Die bereits dotirten Vetemnen erhalten sofort, und zwar vom 1. Januar an gerechnet, ihre 120 Mk. Wenn diese Gelder sofort auSgezahlt würden, !o könnte der Reichs kanzler gewiß sein, daß dieses ganze Hans ihm Indemnität er lheilte. (Sehr richtig.) Remedur in ferner auch darin nötbig daß den im Komnmnaldienst angestellten Militäranwärtern mchts mehr an ihrer Pension gekürzt wird. — Schatzsekretär v. Thiel- mann: Ich habe gesagt, daß der Reichskanzler dem in der Glldgetkommiision eingebrachten Antrag Müller-Fulda und Münch Fcrber ans Elhöhiing der PensionS-Etais um einen entsprechenden Betrag Sympathie entgegenbringt, und ich denke doch, dieic Sympathie bedeutet baares Geld. (Heiterkeit und Beifall.) - Prinz Carolath erklärt sich hiervon befriedigt. — Hieraus geht die Vorlage an eine Kommission. — Die Beratlmnq des Etat des Reichsamts des Innern wirb sortgesttzt. Baycrstcher Ministerialdirektor v. Herrn« nnn erklärt, dir -j" 6-"^ ! rn S.2. 2. s §> > ch "t-zß-c-d >, 8 § »rtk ch^M-d » M,-. gestern von v. Vollmnr -,e„nn- über den Grafen bayerische Regierung stehe dem bekannten erwähnten Artikel der .Augsburger Abendzeitung" Poiadowsky sem und billige auch durchallS die darin angcsochte» staatsrechtliche Auffassung des Grafen Posadowsiy. — Abg. Gamv (Reichs».) beklagt die Ueberbandnahme der Emission:., ausländischer Papiere an de» deutschen Borken und urthrilt abfällig über die Idee einer Central-Auskunstsstellr über wirthi'chaftlich- Fragen, wie solche in der Resolution Müneb-Ferber verlangt werden. Weiler wendet er sich gegen die wirthichosts-politrstb: - neuerlichen Ausführungen Filchbeck's. Ein Zollichutz sei tiir die Landwirthschaft unvedinat nothig. das sollte selbst Fischbeck ei» sehen, wenn er sich die günstigen Produltionsbedingimgen in Amerika und auch in Rußland vergegenwärtige. In der lozial politischen Gesetzgebung sei eS viel besser, ein langsameres Tempo einzuhaltcn. uno zwar im Einvernehmen mit den Unternehmer». Zu empfehlen sei eine Zusammenlegung der Versicherungsgesetze. ferner falls eine Relikten-Versicherung Angeführt werde, eine stärkere Heranziehung deS Großkapitals als der Landwirthschaft. Wenn Herr Kueck die unpassende Bemerkung gemacht habe, wir hätten Veit Minister v. Berlepsch klein gekriegt, so bedauere er dies, be sonders weil Berlepsch eine vornehme Natur sei. Aber es sei nnr natürlich, daß ein so bedeutender Verein wie der Ccntralverbaud der Industriellen seinen Einfluß auf die Gesetzgebung geltend zu machen suche. Ebenso sei es nur natürlich, däß die Minister mit solchen Vereinen in Fühlung träten. — Abg. Fürst Bismarck tritt einigen landwirthschaftlichen Jrrtdümer» entgegen, besonders betreffend die Produktionskosten der Landwirthschaft, und weist nach, daß von vielen Landwirthe» die Produktionskosten kaum ein - gebracht werden. Es folge daraus die Nothwcndigkcit einer Er höhung der Getreidezölle. (Beifall rechts ) — Abg. Dr. Hasse (natl.) wünscht Reform des Gesetzes über Erwerb und Verlust der Reichsangehörigkeit. — Abg. Lcdebvur <Soz.) tritt der treulichen Aenszeriing des Staatssekretärs Grafen Poiadowsky entgegen, daß mit rcpilbllkanischcn Einrichtungen nichls zu vereinbaren iei. Aus der Zugehörigkeit der drei Hansestaate» zum Reiche erhelle das Gegentheil. Er begreife nicht, wie die Vertreter der drei Hanse- Republiken die Auffassung veS Staatssekretärs hätten unwider sprochen lassen können. Redner kommt dann auf die 12000 Mark- Affaire zurück. Herr v. Äoedtke sei als Sündenbock in die Wüste gejagt worden, wo er aber wohl eine paffende Oase finden werde. Dieser eine Fall allein schon zeige, wie die Regiernna von Jnteressen-Koterien geleitet werde. Da muffe durch die von seinen Freunden beantragte Nntersnchuna hlnelnaeleuchtet werden. — Abg. CahenSly (Centr.) tritt snr die Rewlution Münch-Ferber betr. wirthschaftllche AuSkunftsstellen mit Reichsuiitkrstützllng ein. — Abg. Molkcnbuhr (Soz) bestreitet Gamp gegenüber, da» eS einer Krankenversicherung der Landarbeiter nicht bedürfe, west für diese in Krankheitsfällen genügend gesorgt sei, und führt Be schwerde über die Behandlung der Bergarbeiter und der Eisenbahn- arbelter in Preußen. — Abg. Freiherr Hehl zü HerrnShetq
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