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desto mehr gerieth sein Blut in Wallung. Wie ein Rausch von Glück und Uebermuth war es »her ihn gekommen. Mit Lieschen war er schon völlig einig ge worden. Er batte zu versieben gegeben, daß er dem Herrn Papa seine Aufwartung macken werde — wann, hatte er allerdings noch klüglich verschwiegen — und dabei vieles, was Mutter und Tochter so beiß ersehnten, erratben lasten. Jetzt waren die Minen gelegt. .Gnädig« Frau... ich bin unglücklich I Ich geiz« am jede Minute, die ich in Ibrer und Fräulein Tochter Gesellschaft zubringen darf, nun muß ich wie aber auf kurze Zeit verlassen..." .Mästen Sie?" »Das ist aber schade," platzte Lieschen beraus. ,D. es ist nichts." sagte er verbindlich lächelnd. .Ich denke eben daran, daß ich mir kein Geld eingesteckt habe und einen Tausenümarkschein wird der Kellner jetzt um diese Zeit schwerlich wechseln können. Namentlich nach Splvestervergnügungen ist man aber stets Irrthümern oder auch Le- mogelungen bezüglich der Rechnung ausgesetzt. Ich liebe es daher, sofort zu bezahlen. Ich will in mein Zimmer gehen und sehen, ob ich ge nügend kleineres Geld oorräthig habe. Ich fliege, meine Damen, um schnell wieder hier zu sein." „Aber, mein Herr. das ist kein Grund, uns ! auch nur eine Viertelstunde Ihre Gesellschaft zu ! entziehen. Wollen Sie meinen Vorschlag an- ^ nehmen? Bleiben Sie und nehmen Sic den Bundertmarkichein hier einstweilen an. ja? Lr ^ ist immerhin leichter zu wechseln als ein Tausender." „Gnädige Frau. Ihre Güte rührt mich. In ' jedem andern Falle wäre mir die Annahme ! eines so liebenswürdigen Vorschlages peinlich; ! hier dagegen... ick weiß nicht... genug, ich , fühle, es herrscht vertrauen zwischen unsz dies ! beglückt mich und macht mir beste Hoffnungen I für die Zukunft." Lieschen erröthete bis hinter die Vhren. von nun an war der Fremde geradezu hinreißend. Ls war bereits drei Uhr. als sich Fra« protzig mit Töchterchen auf den Beimweg machten. Der Fremde stieg gedankenschwer die Treppen hinauf, fand durch einen unberechenbaren Zufall diesmal ^ sein Zimmer ohne jede Schwierigkeit und schlief bald darauf festen Schlaf. Um acht Uhr, als noch Alles in den Federn i lag und in Sylvesrerphantasien schwelgte, erschien > der Hausknecht, wie der Fremde befohlen hatte, ^ und weckte. Der nunmehrige glückliche Besitzer eines Hundertmarkscheines ordnete seine An gelegenheit und saß bereits eine Stunde später im Lisenbahnzuge, der ihn seinem Ziele zuführte. Die hundert Mark, so kalkulirte er, sind zwar eine , Anleihe wider Willen; aber es ist ja nur auf kurze Zeit. Ulan wird mir schon noch verzeiken. A. (Schluß in nächster Nummer.) verirbild. SekunLanerftolj. Wo steckt der Drachentödter?" AngebraANe Bemerkung. Professor (im Lramen-: ..Sagen Sie mir, Herr Kandidat ! was ist der Klagen?" Kandidat (nach einigem Zögern,: ..Der Ulanen ist ein i posthornähnliches Gebilde..." Professor (ihm ,n die Red- fallend.: „Nun, da geben Sie beim und lernen Sie auf dem Posthorn blasen l" Vielversprechender Ansang. G e f ä n z nIß dir e k t o r Jum Strätlin r, der entlassen wird „Worauf wollen :ie n b nnn eine ebrlicke Lr-stenz bearünden ? i Arbeitsscheuer v : r a - - n > . „Ich will's 'mal mit cn i Lotterlieloos verbuchen.' Lrster Tertianer: „Du, der Sekundaner Lehmann trägt ja heute den ! Kopf so hoch und grüßt uns nickt 'mal." Zweiter: „Sehr erklärlich. Der Herr Professor hat heute zu ihm gesagt: Lehmann, was brummten Sie in den Bart ? l" Bei der Schmiere. Sckchauspieler: „Dürft' ich Sie um eine Dreixfennigmarke bitten, Herr Direktor?" Direktor (streng): „Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, Ulüller . . . . kommen Sie mir nicht mit Vorschüssen!" Lin braver Ssbn. Sob» eines Gcoßkaufmanns: „Weißt Du, Papa, für zwei Tbefs ist eiaentlich doch in unserem Geschäft kein Raum, das führt nur zu Ünzuträglichkeiten. Wenn es Dir daher recht ist, so ziehe ich mich zurück und setze mich zur Ruhe!" Livil-Militärischcs. Ul ann: „Wie kommt denn dos, das Küchenbudget ist ja so viel böber als im vorigen Nlonat?" Frau: „Ja. jetzt ist eben das Ulilitär aus dem Ulanövcr zunick!" Lrste Dame: „Ick glaube, Frau Ul. hinter uns hat schon, ihrem Aeußeren nach, den Größenwahnfinn I" Zweite Dame: „Ich glaube, daß ist mehr Blößenwahn l" Nichts für ihn. Wildhändlcr: „Bedauere sehr, Herr Baron, aber Rebhühner sind rein ausverkauft. Sollte Ihnen vielleicht mit Schneehühnern gedient sein . . . ." Baron (von der Jagd zurückkebrcnd): „Aber lieber Mann, in meinem Revier giebt's ja gar keine Schneehühner I" Lntgegcnkommend. H a z a r d s p i c I e r (leise zum Wirth): „Donnerwetter, Herr wirth, habe all' mein Geld verloren und noch eine Band voll Streichhölzer dazu, wovon jedes eine Mark gilt — können Sic mir nicht aus der Verlegenheit Helsen?" Wirth: „Recht gern, hier haben Sie noch eine Schachtel Streichhölzer." Diagnose. Hausherr (vertraulich zur Aerztin): „Sagen Sic einmal aufrichtig, wie denken Sie über den Instand meiner Frau; mein früherer Bausarzt meinte, wenn ^ ich ihr ein neues, seidenes Kleid . . . ." Aerztin (überlegen): „Ach, was versteht so ein Mann von der Mode . . . eine neue pelzgarniiur muß sie haben l" Gerieben. Richter: „Haben Sie nickt einige Wochen vor dem Linbruch, welchen Sie jetzt verübt haben, auch schon 'mal versucht, in das betreffende Haus einzudringen?" Angeklagter: „Jawohl'" Richter: „Damals Sind Sie wohl gestört worden?" Angeklagter: „Nein; aber in dem engen Fenster wär' ich beinahe stecken geblieben, deshalb schob ich die Geschichte auf und machte erst eine Lntfettungskur durch. Zwangslage. Richter: „Außer dem Mittagessen, welches Sie nicht bezahlen konnten, haben Sie fick auch noch drei Flasche» Wein geben lassen?" Zechpreller: „Gewiß; es stand ja ausdrücklich ans der Speiscnkartc „Wcinzwang" !" Genaue Auskunft. B er > : „Sag' 'mal, Karlchen, was kostet denn Lucr Bettor dort ?" Kar-leben: „Der? Der kostet gar nischt erseht. Der frißt gleich Alles aus, was ihm vorgeietzt wird." Falsch anfgcfastt. „Du. den schau' 'mal au. der is brav, der möcht' seiner Alten lelegraphircn. was er für einen Mordsrausch hat."