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gerechnet werden, wozu sicherlich die etwas periphere Lage von Ervenice und Nove Sedlo/Bilina beigetragen hat. Die genannten Ortschaften waren von Most ziemlich entfernt, und in den zwanziger und dreißiger Jahren gehörten sie zum Bezirk Cho- mutov. Die Sammlertätigkeit des Museums in Most respektierte die Verwaltungs grenze, und die archäologische Aktivität im Raum von Chomutov war weniger in tensiv und auf andere Ziele ausgerichtet. Die aus dem Studium des Siedlungsnetzes in Zone B sich ergebenden wichtigen Probleme schreiben wir deshalb dem unglei chen Forschungsinteresse zu, das ihrem Ost- und Westteil gewidmet wurde. Gegen wärtig ist nur noch ein geringer Teil des ursprünglichen Terrains intakt, d. h. im Siedlungskern von Komorany und im Raum der ehemaligen Ortschaft Trebusice. Bl- Der Großteil der Funde aus dem erhöhten Sandrücken am Ostrand des Komorany-Sees entstammt der Gemarkung von Sous und wurde zwischen 1886 und 1908 gewonnen. 1930 bis 1932 wurden hier die bisher letzten Funde registriert. Aus dem nördlichen Teil derselben Fundstelle, die zu der Gemeinde Dolni Jiretin ge hört, sind Funde aus den Jahren 1930 bis 1941 bekannt. Dann war dieses Gebiet archäologisch stumm. Die Zerstörung des Sandrückens ist inzwischen zwar weit fort geschritten, jedoch bleibt seine weitere Untersuchung unvermeidlich. C - Das Gebiet der sog. Seewiese veränderte sich bereits in der ersten Hälfte des 19. Jh. durch das endgültige Austrocknen des Komorany-Sees. Am Ende dieses Jahr hunderts standen hier sowohl Gruben als auch Tagebaue im Betrieb. Archäologisches Interesse galt den Pingenwänden, in erster Linie den Tagebauen Fortuna (ab 1895, Komorany) und Quida IV (ab 1921, Dolni Jiretin); unbeachtet blieb der Tagebau Eliska (seit dem angehenden 20. Jh., Ervenice). Große Fundverluste gehen zweifel los auf die Jahre 1938 bis 1953 zurück, denn gerade auf die sog. Seewiese konzen trierte sich eine intensive Kohlegewinnung. In den fünfziger und den frühen sech ziger Jahren widmete sich die Expositur der westlichen Peripherie des ehemaligen Sees. Bis 1986 blieb bloß jener Teil der Seesedimente intakt, wo sich früher der sog. Drinov-See ausbreitete. Von der Seewiese sind uns keine Siedlungsobjekte bekannt. Urgeschichtliches Fundmaterial wird hier mit dem Saisonfischfang in Verbindung gesetzt (Ncustupny 1985). Außerdem sei betont, daß frühmittelalterliche Funde hier augenscheinlich durchaus in sekundärer Lage auftauchen. D - Das Landgebiet am Fuß des Erzgebirges zeichnet sich durch wenige registrierte Funde aus. Archäologisches Interesse ist hier demzufolge schwer faßbar. Bis in die späten dreißiger Jahre waren für diesen Raum eher weniger umfangreiche Terrain eingriffe (Tiefgruben, Sandgruben, verschiedene Bauten) kennzeichnend. Der zweite Weltkrieg hinterließ hier gleichfalls seine Spuren, und heute ist der Großteil des er forschten Raumes devastiert. Die archäologische Tätigkeit datiert seit dem frühen 20. Jh. dank den Berichten von A. Pobel über negative Begehungen in Albrechtice, Cernice und Drinov im Jahre 1906 wie auch von J. Karnitz in Lom aus dem Jahre 1911 (Budinsky 1977). H. Preidel (1934) konnte von dort nur ein paar Einzelfunde geschliffener Steingeräte registrieren, die er übrigens auch im Erzgebirge verzeich nete. Ihre Stichhaltigkeit bedarf einer selbständigen Beglaubigung. Es fehlt an un mittelbaren Beweisen jeglichen Forschungsinteresses für diesen Raum aus den zwan-