HERTHA MÖCKEL ZUM FÜNFZIGSTEN DIENSTJUBILÄUM Von Heinz-Joachim Vogt Am 15. Januar 1988 beging unsere Kollegin Hertha Möckel ihr fünfzigstes Dienst jubiläum als Wissenschaftliche Zeichnerin an unserer Einrichtung (Taf. 1). Am 9. Juni 1914 in Dresden geboren, absolvierte sie Grundschule und die Neustädter Höhere Mädchenschule, der sich eine Ausbildung an der privaten Kunstschule von Prof. Richter über fünf Semester anschloß. Hier genoß sie eine sehr gründliche gra fische Ausbildung, die ihr sehr zugute kam, bis sie familiäre Umstände drängten, zum Unterhalt beizutragen. Nach kurzer Tätigkeit am Staatlichen Museum für Völkerkunde Dresden wurde sie am 15. Januar 1938 Mitarbeiterin beim damaligen Landespfleger für Boden altertümer in Sachsen, Dr. G. Bierbaum, am Staatlichen Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte Dresden. Als im gleichen Jahre, am 1. April 1938, aus dem obengenannten Museum die vorgeschichtliche Abteilung herausgelöst und als Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden eine selbständige wissenschaftliche Ein richtung wurde, gehörte Hertha Möckel zu den ersten Mitarbeitern des Museums. In den ersten Jahren des Neuaufbaus des Museums nach dem zweiten Weltkrieg, in denen bei bescheidener personeller Besetzung Vielseitigkeit bei den Mitarbeitern erforderlich war, wurden von ihr neben den grafischen auch die fotografischen Ar beiten in gleich guter Qualität ausgeführt. Den Problemen des Betriebes und der Kollegen immer aufgeschlossen, arbeitete sie jahrelang erfolgreich in der betrieb lichen Gewerkschaftsleitung mit. Ihrer Zeichenfeder entstammen tausende von Dokumentationszeichnungen von Bodenfunden für das „Archiv urgeschichtlicher Funde Sachsens“, einem wissenschaft lichen Unternehmen, das in dieser Konsequenz wohl ohne Beispiel im deutschspra chigen Raum zu dieser Zeit war. Die im Sachsen-Katalog (S-Katalog) vereinigten Zeichnungen aller in Sachsen bekannt gewordenen Bodenfunde bilden für gegen wärtige und künftige Generationen von Fachwissenschaftlern eine einmalige Quel lensammlung. Bereits seit Aufnahme ihrer Tätigkeit am Landesmuseum wurden ihre Zeichnungen auch für die Publikation in „Sachsens Vorzeit“ benötigt. Waren es zu erst Bodenfunde aller urgeschichtlichen Perioden, die sie dokumentierte, so zeigte sich bereits bei den ersten von ihr gezeichneten paläolithischen Feuersteingeräten, daß ihre grafische Begabung am eindrucksvollsten an diesem Material sichtbar wird. In den nachfolgenden Jahrzehnten bieten die „Arbeits- und Forschungsberichte zur