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büchern eingetragen sind, konnten nicht identifiziert werden. In M Most wird eine Fundkollektion von 64 spätburgwallzeitlichen und von acht hartgebrannten hochmittelalterlichen Fragmenten (n. 2701) auf bewahrt, die der obigen Fundstelle zugeschrieben werden, die jedoch einige Wochen vor dem oben er wähnten Datum inventarisiert wurden. Man kann nicht entscheiden, ob es sich um einen einzigen oder um zwei unterschiedliche Fundkomplexe handelt. Aus der zweiten Variante würde augenscheinlich dieselbe folgern. DR1NOV 2 - Aus der Fundstelle auf der ehern. Seewiese, die in den Jahren 1957-1965 E. Neustupny (1985) durchforschte, stammt u. a. eine Scherbenkollektion mittelalterlicher Keramik. Die Fundumstände ver binden sie stratigraphisch mit oberen Schichten, d. h. mit der oberen Schwemmbodenschicht oder mit der Oberfläche der unmittelbar darunter liegenden Schicht. Die derart lokalisierte Keramik gehört durchaus zu hartgebrannter Ware aus dem fortgeschrittenen 13. bis 16. Jh. Unter den nicht stratifizierten Lesefunden gibt es ebenfalls vier Scherben anscheinend von spätburgwallzeitlichem Gepräge, die mit der wesentlich zahlreicheren hochmittelalterlichen Keramik vergesellschaftet waren (ebenda, S. 67). ERVENICE 3 - Bei der Liquidation der Ortschaft untersuchte die Expositur des AI in den Jahren 1955-1961 die polykulturelle Siedlung, die bis in den Nordteil des Siedlungskerns von Ervenice reichte. Lesefunde aus einer Kulturschicht, die durch Abbaggerungen für die Kohlengrube „Cs. armäda“ zerstört wurde, enthielten außer urgeschichtlichen auch frühmittelalterliche Keramikbruchstücke. Die Aussagekraft von insgesamt acht frühmittelalterlichen Scherben ist äußerst beschränkt. Einer von ihnen könnte vielleicht der frühslawischen Periode, die übrigen der Alt-, Mittel- und Jung- bzw. der Spätburgwallzeit zuge schrieben werden (ExM n. 43/55, 2/57-1, 319/59; NZ 1173/73, 67/62). 4 - Ohne nähere Fundumstände sind die im Nationalmuseum zu Prag aufbewahrten Gegenstände aus Ervenice (n. 54008): ein unverziertes Kleingefäß (Va 1958, Abb. 14,6), ein Spinnwirtel aus Glas und ein Blechfragment aus Buntmetall. Diese Funde könnten Gräbern entstammen. HAMR 5 - Im Jahre 1953 fand O. Kytlicovä in der Wand des Tagebaues „Rudy sever“ insgesamt 24 Keramik scherben, die das Fragment eines jung- bzw. spätburgwallzeitlichen Gefäßes darstellen (ExM n. 18/53; NZ 30,158/53,637/76). O. Kytlicovä gemäß fanden sie sich in sekundärer Lage in einer mächtigen Torfschicht, dem vermutlichen Überrest eines Teiches. Für die Lokalisierung spricht der Flurname Spindelteich, der auf älteren Karten erscheint (Abb. 4 A). HORN1 JlRETlN 6 - Aus der Sandgrube, die H. Preidel (1934, S. 154) als Fst. 1 bezeichnet, werden u. a. burgwall zeitliche Keramikscherben erwähnt. Der Inhaber der Sandgrube las sie 1939 auf (NZ P 6984-5/50). Die polykulturelle Fundstelle lag am Rande der Seewiese und knüpfte an die Anschwemmungen am Fuß des Erzgebirges (vgl. Vencl 1970, S. 15) an. In den Museumsfonds konnte der Fund nicht identi fiziert werden. 7 - Nicht nachweisbar sind ferner die angeblich frühmittelalterlichen Scherben, die 1926 bei Bag gerarbeiten im Tagebau des Quido IV-Schachtes in 1 m Tiefe an den Tag gekommen sind (Preidel 1934, S. 71, 146; Fst. 7; M Most n. 10391). KOMORANY 8 - Das mannigfaltige archäologische Material aus der Seewiese enthält den größeren Teil eines spät burgwallzeitlichen Gefäßes, der bei Baggerarbeiten aus dem Flußgebiet der Bilina im Jahre 1935 ent deckt wurde (M Most n. 463/27; Va 1977, Abb. 9,2). Der Auskunft des Bauleiters nach sollte das Fragment im Sand am Grund des Flußbettes gelegen haben (NZ 624/71, 63/76). In diesem Zusammen hang sei bemerkt, daß eine analoge Fundsituation der aufgefundenen spätmittelalterlichen Keramik und einem Fragment einer Renaissancekachel zugeschrieben wurde (M Most n. 2419). 9 - In den Jahren 1923-1927 wandte sich das Sammlerinteresse unter der Leitung von O. Tscha- kert dem Raum zwischen den Tagebauen Fortuna und Washington zu, wo aus den Bruchrändern meh rerer Pingen eine große Anzahl von Scherben aufgesammelt wurde, darunter angeblich auch die früh mittelalterlichen (Preidel 1934, S. 118, Fst. 11). Der im M Most aufbewahrte Fundkomplex (n. 1031) enthält vier winzige abgewetzte frühmittelalterliche Scherben von jüngerem Gepräge (jung- bzw. spät- 37