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richtet. Vom chronologischen Standpunkt aus verringerte sich das Blickfeld auf den Zeitraum grundlegender Umwandlungen im 12. und 13. Jh. Territorial ist es im Gegenteil viel breiter, denn wir waren um die Gewinnung einer genügend reprä sentativen Quellenbasis und um die Überwindung des durch die Devastierung ent stellten Kartenbildes bemüht (Klapste 1986). Das engere Hinterland von Most könnte man in den breiter gefaßten Kontext erst dann eingliedern, wenn aufgrund der dort wahrgenommenen Situation wenigstens eine elementare Bewertung der in der gesamten Region erforschten Faktoren in Frage käme. Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit dem engeren Hinterland von Most ein schließlich des Gebietes um den ehemaligen Komofany-See. Er geht vom Katalog archäologischen Fundgutes vom 6. bis in das frühe 13. und von der Lokalisierung der Funde in der geomorphologischen und hydrologischen Rekonstruktionskarte aus. Eine breitere chronologische Fassung der Entwicklungstradition im Rahmen der frühmittelalterlichen Besiedlung in unmittelbarer Umgebung von Most zielt darauf, durch eine bessere Kenntnis dieser Tradition die qualitativen Aspekte der Siedlungs situation im Zeitraum vor Entstehung der königlichen Stadt näherzubringen und demzufolge zu einer besseren Kenntnis der anfänglichen Städtebildung beizutragen. Wir hoffen, daß diese Konzeption nicht nur im Zusammenhang mit der frühmittel alterlichen Siedlungssituation im böhmischen Erzgebirgsvorland, sondern auch in den breiteren Zusammenhängen für das böhmisch-sächsische Grenzgebiet nützlich sein kann. Der Beitrag zur Topographie der frühmittelalterlichen Besiedlung im Raum von Most sollte zugleich dem über die Landesgrenzen geführten Dialog zu nutze sein, der seit mehreren Jahren zwischen den nordböhmischen und sächsischen Archäologen erfolgreich geführt wird. 2. Archäologische Quellen 2.1. Fundkatalog 1 DOLN1 JIRET1N 1 - Unter den Funden aus der Flur Seewiese unweit des Quido III-Schachtes führt H. Preidel (1934, S. 143, Fst. 3) frühmittelalterliche Scherben - teilweise mit Wellenlinien verziert - an (M Most n. 90/27), die mit einem spätmittelalterlichen Einzelscherben am 6.-9. 9. 1927 beim Zuschütten einer Pinge gefunden wurden. Auf ähnliche Weise bezeichnete Keramikfunde, die sonst in den Inventar- 1 Das Fundverzeichnis geht von den Funden aus, die in den Museumssammlungen und in der Exposi tur des AI in Most identifiziert werden konnten. Das in der zugänglichen Literatur als frühmittel alterlich bezeichnete Fundmaterial, dessen chronologische Stellung nicht beglaubigt werden konnte, ist nur registriert; die erwiesenermaßen falsch datierten Funde, d. h. die nicht frühmittelalterlichen, sind ausgeschieden worden. Die Lokalisierung der Funde machte gleichfalls gewisse Korrekturen erforderlich. Verwendete Abkürzungen: M Museum; AI Archäologisches Institut in Prag; ExM b Expositur des AI in Most; n. Inventar- oder Zugangsnummer; NZ Fundbericht im ExM-Archiv; NZ P Fundbericht im Archiv des AI, Prag. Der Beitrag nutzt die einheitliche Numerierung der Fundstellen, die vom Fundverzeichnis abgeleitet wurde. Für die wertvollen Konsultationen und die Hilfe, insbesondere bei der chronologischen Klassifizierung älterer frühmittelalterlicher Funde, danken wir Herrn Dr. J. Bubenik (AI Prag).