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Von Jan Klapste TOPOGRAPHIE DER FRÜHMITTELALTERLICHEN BESIEDLUNG IN DER GEGEND VON MOST (NORDWESTBÖHMEN)* Mit einem Beitrag von Jaroslav Bezk 1. Einleitung Eine zusammenfassende Bewertung der archäologisch nachgewiesenen frühmittel- alterlichen Besiedlung im Hinterland von Most bildete bereits im Vorbereitungs stadium der archäologischen Erforschung der Stadt Most eine der grundlegenden Vorbedingungen für einen Interpretationsversuch in bezug auf ihr frühe Entwick lung. Die Erfüllung dieser im allgemeinen Sinne einfachen und im böhmischen Mi lieu mehrere Male erwogenen Aufgabe wird aber im Raum von Most durch den Charakter der Quellenbasis erschwert, denn es wirkt sich darauf das Schicksal der dortigen Landschaft nachteilig aus. Infolge zahlreicher Terraineingriffe, die die fort schreitende Industrialisierung mit sich bringt, ändert sich das Gepräge des Beckens von Most seit den siebziger Jahren des 19. Jh. und noch viel intensiver seit den vier ziger Jahren des 20. Jh. Auf der einen Seite besteht hier im Verlauf mehrerer Jahr zehnte die potentielle Gelegenheit zur Gewinnung umfangreicher archäologischer Quellen, auf der anderen Seite gehen immer größere Landgebiete Nordwestböh mens für die künftige archäologische Erforschung verloren. Bereits die ersten Inter pretationsversuche verweisen auf den lückenhaften Charakter der archäologischen Quellenbasis und auf die schwierige Lokalisierung der Funde in einer völlig verän derten Landschaft, zumal es darüber hinaus an nötigen kartographischen Unterlagen mangelt, die für die Festlegung der Siedlungsbeziehungen zum Geländerelief und Wassernetz unentbehrlich sind. Von Anfang an wollten wir dazu die Praxis über winden, das archäologische Fundmaterial einfach den Gemarkungen zuzuweisen oder die Kontakte zwischen Besiedlung und Naturumwelt lediglich pauschal zu be werten. Der erwünschte Beitrag zur Kenntnis der Siedlungssituation vor Entstehen der Stadt Most kann ausschließlich von einer zuverlässigen Verbreitungskarte archäo logischer Funde und von der Rekonstruktionskarte des Geländereliefs und des Was sernetzes vor der Entfaltung der Kohlenförderung und anderer ähnlicher Tätigkeiten ausgehen. Diese Auffassung wird außerdem von der Forschungskonzeption der mittelalterlichen Besiedlung im Raum von Most unterstützt, nach der sich die ent sprechende Aktivität der Expositur des Archäologischen Instituts in Most seit 1980 * Herrn Prof. Dr. W. Coblenz zum 70. Geburtstag am 24. 5. 1987 gewidmet.