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stik der slawischen Keramik reicht von verzierten Wand- und Randscherben bis zu einigen Bodenansätzen, die in mehreren Fällen mit einem Kreuz versehen sind. Auch Keramik des 12. und 13. Jh. (blaugraue Ware und ihre Vorläufer) ist vertreten, dar unter mehrere geschlitzte Wursthenkel, Knopfdeckelreste und eine Ausgußtülle. Das gesamte Fundmaterial läßt den eindeutigen Schluß zu, daß der Festenberg vom Ende des 8. bis zum 14. Jh. durchgängig bewohnt war (vgL Anm. 36 u. 48; Abb. 7 a-b). Bezieht man den topographischen Befund in die Betrachtung ein, so zeigt dieser im Laufe der Jahre eine starke Veränderung. Neben normalen Verwitterungserschei nungen führte leider die Verwendung als Steinbruch zur Vernichtung der Hauptburg, so daß nur noch früher gemachte Beobachtungen heranzuziehen sind. Trotzdem be weist der heutige Befund mit ziemlicher Sicherheit, daß es sich um eine slawische Burganlage (mit vielleicht schon in dieser Zeit vorhandenen Vorwällen) handelt, in die später eine Steinburg gesetzt wurde. Der Zustandsbericht in der Ortsakte von Baderitz vom 14. 9. 1971, durch eine eigene Begehung bestätigt, sagt aus, daß die Hauptbefestigung der Hauptburg nur noch im Westen der Anlage als schmaler Grat erhalten ist. An höchster westlicher Stelle befindet sich ein leicht gebogtcs Funda mentmauerwerk. Der Hauptgraben und ein Vorgraben sind noch erkennbar. In der Ortsakte wird noch vermerkt, daß die „Einbeziehung des Teils der Plateauhöhe nach Ost bis zum Hohlweg in die Gesamtbefestigung“ unklar bleibt (OA Baderitz). Ge rade in diesem Abschnitt wäre jedoch eine Grabung für den Zusammenhang von Burg und Vorburg sicher aufschlußreich. Abb. 7 a. Festenberg, Flur Baderitz, Kr. Oschatz. 1 Messer mit bronzenem Heftabschluß; 2-4 Pyramidensporn (nach Corpus 1985, 151/4).