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werden. Diese Schwingungen, nach allen Seiten allen Aether- atomen, einem ums andere, aber sehr schnell mitgeteilt, gelangen auch in das Auge, wo sie die auf der Netzhaut des Auges aus gehenden Sehnerven erregen und die Lichtempfindung Hervor rufen. Diese Lichtätherwellen sind natürlich äußerst klein zu denken; man hat aber (mit Hilfe der Jnflexions-und Jnter- ferenzphänomene) berechnet, daß dielängsten etwa ^gggg mm in unserem Auge die Empfindung des roten, die kürzesten nur Vio oao nun die Empfindung des violetten Lichtes erregen. Die Schnelligkeit, in welcher derartige Vibrationen vor sich gehen, kann nur etwa einen Zeitraum von ein achthundertbilliontel bis ein vierhundertfünfzigbilliontel Sekunde betragen. Die Aetherteilchen selbst sind wederleuchtend noch gefärbt; nur ihr Schwingungstempo könnensie ändern. DasverschiedeneTempo bedingt im Auge die verschiedenen Farbenempfindungen. Wo die Aetherteilchen ruhen, ist für das Auge Finsternis. Quellen des Lichtes sind solche Körper, deren Teilchen (Moleküle) in so lebhaften Schwingungen begriffen sind, das; sie dieselben auf den Aether übertragen; wir nennen sie selbstleuchtend. Die vornehmste aller Lichtquellen ist für uns die Sonne. In zweiter Linie stehen die künstlichen Beleuchtungskörper, welche durch einen Oxydations- oder Verbrennungsprozeß (Kerzen oder Gaslicht), auch durch Glühendmachen eines Körpers mittels des elektrischen Stromes entstehen (Bogenlicht, Glühlicht). Es ist auch eine bekannte Thatsache und ein Gesetz der Physik, daß Licht, welches unterwegs auf ein Hindernis stößt, sich in Wärme umsetzt; umgekehrt kann ein Körper, welcher sehr stark erwärmt wird, Licht ausstrahlen, wie wir dies bei glühendem Eisen sehen; im ersten Falle kommen die vibrierenden Aetherteile teilweise zum Stillstand, im zweiten werden die alles, auch die festen Körper durchdringenden Aetheratome in so rapide Bewegung versetzt, daß ein Leuchten derselben entsteht. Manche nicht selbstleuchtende Körper lassen die sie treffen den Aetherwellen, die wir kurzweg Lichtstrahlen nennen können, mehr oder weniger durch sich hindurchgehen; dann