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Schwellung der Blösse. Eine derartige Schwellung wird in der Gerberei absichtlich vorgenommen, wenn es sich um die Herstellung solcher Leder arten handelt, von denen man eine gewisse Festig keit und Starrheit verlangt, wie z. B. Sohlleder und Vacheleder. Zur Erzielung der Schwellung verwendet man besonders bei den ursprüng lichen Gerbeverfahren Sauerbrühe, d. i. eine an Gerbstoff meist ziemlich arme Gerbebrühe, in welcher sich durch Vergärung der zucker artigen Stoffe und anderer Nichtgerbstoffe Essig säure und Milchsäure gebildet haben. Diese Sauer brühe verdankt also ihre schwellende Wirkung einem Gehalte an Essigsäure und Milchsäure. Bei den neueren Gerbeverfahren, bei welchen man meist solche Gerbmaterialien verwendet, die an und für sich ärmer an säurebildenden Stoffen sind, und bei welchen ausserdem die Be dingungen zu einer kräftigen Säurebildung un günstiger sind, sucht man die sonst auf natürlichem Wege in den Gerbebrühen gebildeten Säuren durch Zusatz käuflicher Säuren oder durch Anwendung besonderer Schwellbäder, das sind verdünnte Lösungen von käuflichen Säuren, oder durch ähn liche Hülfsmittel zu ersetzen. Wegen des niedrigen Preises kommt hierfür in erster Linie die Schw efel- säure in Betracht, welche für diesen Zweck in sehr grossen Mengen, namentlich bei der Schwellung des norddeutschen Sohlleders, zur Anwendung kommt. Äusser der Schwefelsäure werden in manchen Gerbereien Salzsäure, Oxalsäure, Essigsäure oder Milchsäure verwendet. Nachdem es jetzt gelungen ist, die Milchsäure nach einigen neuen Verfahren wesentlich billiger wie früher und in einem sehr reinen Zustande herzustellen, wird für dieselbe stark Propaganda gemacht. Es ist dies auch sehr naheliegend, weil die Milchsäure diejenige Säure ist, die neben der Essigsäure in jeder natürlichen Schwellbrühe (Sauerbrühe) vorhanden ist, und weil man weiss, dass bei sachgemässer Arbeitsweise auf diesem Wege ein gutes, einwandfreies Leder her gestellt werden kann. Die Schwefelsäure bietet im Gegensatz hierzu die Gefahr, dass die von der Blösse aufgenommene und nicht wieder vollständig