Volltext Seite (XML)
Oie Zeitung als Geschichtsquelle. Von den ältesten Tagen der Menschheitsgeschichte be richten uns Steine und Bronzen. Spätere Generationen haben uns auf Papyrusrollen hinterlassen, wie sie gelebt haben, und wie der Gang ihres Schicksals gewesen ist. Unseren Nachkommen wird das bedruckte Papier darüber Aufschluß geben. Von den gewaltigen Mengen Papier, das für Druckerzeugnisse Verwendung findet entfällt der größte Teil heute auf die Herstellung von Zeitungen. Diese Tat sache berechtigt zu der Annahme, daß auch die Zeitung in viel größerem Maße, als es bisher der Fall gewesen ist, als Quelle für Eeschichts- und Kulturjorschung herange zogen werden wird. Bis zum Weltkriege war es jo, daß man den Zeitungen keinen großen Wert für wirklich histo rische Arbeiten beimaß. Mit dem Weltkrieg wurde es anders. Fast jeden Tag vollzogen sich doch damals wahr haft welthistorische und die Dinge von Grund aus umwäl zende Ereignisse. Die Tageszeitungen wurden damals zur ersten und wichtigsten Einrichtung, die alle Einzelheiten der Geschehnisse Strich um Strich und Zug für Zug auf- zeichnete. Mögen sich auch in dem Bild, das die Zeitungen vom Weltgeschehen und Kulturleben geben, da und dort Verzeichnungen und Verzerrungen finden, io wird dennoch heute die Fähigkeit der Zeitung, als historische Quelle zu dienen, kaum noch sehr in Frage gestellt. Aber die Lebensdauer einer Tageszeitung ist beschränkt, in manchen Fällen sogar sehr beschränkt. Papier ist kein Stein, den erst Jahrtausende verwittern. Wer in Zei tungsbänden blättert, die kaum fünfzehn oder zwanzig Jahre alt find, macht die betrübliche Feststellung, daß diese kaum die Lebenslange einer Generation überdauern wer den, ganz davon zu schweigen, daß sie dem nagenden Zahn von Jahrhunderten widerstünden. Das Papier wird nach kurzer Zeit schon braun, und wenn man es dreht und wendet, so kann es geschehen, daß es einem unter den Händen zerbröckelt und zerfällt. Diese Vergänglichkeit des Papiers ist allerdings eine verhältnismäßig neue Erschei nung. Früher war es anders. Fachleute amerikanischer Zeitungen, die Untersuchungen über die Dauerhaftigkeit verschiedener Papiergattungen angestellt batten, mußten feststellen, daß ein Buch aus dem Jahre 1480 noch sehr gut lesbar war. Das Papier zeigte fast nicht die geringste Veränderung. Zeitungen aus dem letzten Jahrzehnt da gegen wiesen erhebliche Spuren des Verfalls auf: Zeitun gen jedoch aus der Zeit vor 1870 waren noch durchaus gut erhalten. Diese großen Unterschiede sind darauf zurück zuführen, daß um 1870 herum Las Holzpapier in Gebrauch kam, während in den Zeiten vorher zum größten Teil Lei nenpapier für den Druck Verwendung fand. Man hat daraus natürlich praktische Folgerungen für Lie Erhaltung von Zeitungen auf lange Zeiträume gezogen. Seit einiger Zeit wird ein Teil der Auslage Ler „New Port Times" auf reinem Leinenpapier gedruckt, um auf diese Weise gewissermaßen eine Zeitung für die Ewigkeit zu erhalten. Die Direktion der Zeitung hat sich trotz der hohen Kosten, die die Verwendung von Leinenpapier ver ursacht, dazu bewegen lassen, weil sie von amerikanischen Autoritäten darum gebeten worden war. Ihre Bitte be gründeten diese mit der Notwendigkeit Lie Zeitungen als Nachrichtenquelle für kommende Geschlechter auszubewah ren. Der Leiter Ler Zeitungsabteilung einer Ler Neuyorker öffentlichen Bibliotheken hat ein anderes Verfahren an gewandt, um die Beständigkeit von Zeitungen zu erhöhen. Er ging ebenfalls von der Ueberzeugung aus. daß die Tageszeitungen, die während des Krieges die Vorgänge aus den Schlachtfeldern und die Auseinandersetzungen in den verschiedensten Parlamenten der Welt unter den Völ kern verbreitet hatten, für die Nachwelt so lange als möglich aufgehoben werden müßten. Er unterzog sich daher der Mühe, über jede Seite. Stück für Stück, ein durchsichtiges japanisches Gewebe zu kleben. Das war eins sehr müh selige Arbeit, bewirkte auch, daß das Lesen etwas erschwert wird, aber die Zeitungen find doch auf diese Weise vor dem Verfall und Verwesen geschützt. Auch englische und große deutsche Zeitungen verfolgen seit längerem die Praris, sogenannte Bibliothekseremplare ihrer Ausgaben Herstel len zu lasten. Damit ist die Zeitung als Kulturfaktor wieder einen Schritt in ihrer Entwicklung weitergekommen. Erst Nachrichtenvermittler von allerhand Neuigkeiten: Später die siebente Großmacht, und jetzt endlich Quelle für historische Forschung, ... . _ Rossini und Beethoven. Als der Komponist des unsterblichen „WarLier von Sevilla" einst in Wien weilte, hatte er keinen sehnlicheren Wunsch als den, Beethoven persönlich kennen zu lernen, dem er eine herzliche Verehrung entgegenbükchte. Mit Hilfe eines Freundes von Beethoven gelang es Rosfini, von Lem deutschen Meister empfangen zu werLe«, der im allgemeinen für derartige Besuche nicht zu halben war. Ter Italiener war nicht wenig erschreckt, als or die schma len Stiegen zu Beethovens Wohnung hinatufitieg, und konnte sich der Tränen nicht erwehren, als er dkn großen Meister, in einer armseligen, halb verfallenen Bude Hau sen sah. Beethoven war aber trotzdem guter Dinge und empfing den Besucher mit Herzlichkeit. Nach längeuer Unterhal tung, in Ler Rossini nicht verfehlte, dem deutschen Meister aufrichtige Worte Ler Verehrung zu sagen, rocmdte er sich zum Gehen. Er ergriff die Hand Beethovens zum Abschied und brach abermals in Tränen aus, weil etr den grvgen Meister in einer so unwürdigen Wohnung twisten mußte. Noch am seihen Tage richtete er einen Appell an die Wiener Gesellschaft, in dem er sie auffordert«!. durch Spen den dazu beizutragen, ihrem großen Musiker, efin menschen würdiges Heim zu verschaffen. Leider blüeben die Be mühungen Rossinis ohne Erfolg. Nur wearig« Gulden waren Las Ergebnis seiner Sammlung. Der Italiener hat diese unbegreifliche Gleichgültigkeit einens der größten Genies der Weltgeschichte gegenüber den ML.enern nie ver gessen können. Winke und Ratschläge. Lei- und Fettslccke aus Möbelbezügen zu entfernen. Man legt frische Semmeln auf den heißen Herd, bricht sie, sobald sie sehr heiß geworden sind, auseingrstder, reibt den Fleck mtt der Krume und fährt immer mit, neuen Semmeln so fort, bis Ler Fleck verschwunden ist. Räts«I-E<ke. Homonym. Als Sinnbild roher Kraft bin ich bekannt: Doch urteil" nicht zu rasch, nimmt nrkich zur Hand. Staunend wirst meines Geistes Tiefen zu erkennen. Und eines Dichterfürsten größtes Mül mich nennen. Schach-Ausgabe. Schwarz. - .-«»SW.-, Weiß. Weiß zieht und setzt mit dem dritten Zuge matt. Auslösungen au» letztste Rnmmer. Dreisilbige Scharade:: Cleveland. Domino-Auf z; ade: Im Rest lagen: 6-6, 6-1, 6-0, S L. C behielt: 6-4, 6-2, 4-4, 4-2, 3-1!. Der Gang der Partie war: L A 5-5. B 5-3, C 3-6; II. A 6-5, B 5-1, C 1-4; M.. A 4-5, B S-O, L V4; IV. A 2-5 (— 72). Bilderrätsel: ^„Hast dü. zur Arbeit gtade Mnt, geh schnell daran, dann wird sie