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je vier Heilige, dazu kommen neben der Maria mit dem Christuskind im ab schließenden Giebel noch je zwei; im ganzen sind es also „vierzehn Heilige“. Auf einer Schriftzeile darunter steht „XIIII notheifer by jhene" (das letzte c ist hochgestellt). Am Pilgerzeichen hängen unten die wettinischen Wappen, der Meißner Löwe und der Rautenkranz. An dem Pilgerzeichen, das als Flach relief durchbrochen gegossen ist und das die stattliche Höhe von 9,4 cm be sitzt, sind runde Ösen zum Aufnähen oder zum Aufnageln angebracht. Abb. 156. Glasbecher (zusammengesetzt, Fuß ergänzt). H=(139) MD = 120 Ort - Ran Das gefundene Pilgerzeichen ist dasjenige des Wallfahrtsortes Vierzehnheiligen bei Jena, der von dem Brüderpaar Kurfürst Friedrich dem Sanftmütigen und Herzog Wilhelm dem Tapferen anläßlich ihrer Versöhnung gegründet und dessen Kirche 1464 geweiht wurde. Abformungen des gleichen Pilgerzeichens sind an den Glocken zu Kulkwitz bei Leipzig und zu Lauchstädt bei Merseburg angebracht, womit möglicherweise die Glockengießer von diesen Gemeinden als Zeugnis ihrer Pilgerfahrten nach Vierzehnheiligen beim Guß einer neuen Glocke beauftragt wurden. Vier nachmittelalterliche Fundstücke (17. Jahrhundert) 11. Trinkkrug und Schälchen aus Steinzeug In einer rechteckigen aus Ziegeln gemauerten Aschengrube der Barockzeit von der Südseite des Ranstädter Steinwegs blieb unversehrt ein reichverzierter Trinkkrug aus Steinzeug erhalten (Abb. 158). Auf schmalem Fuß steigt die Wandung in sanfter Schwellung empor. Der Hals ist von der wenig ausladen-