erstmals ins Japanische Palais kamen. Eine eigentliche prähistorische Staats sammlung hat es aber bis dahin noch nicht gegeben. Es bedurfte erst der tatkräftigen Bemühungen von Hanns Bruno Geinitz, um auch für Dresden die epochemachende Gründung eines Spezialmuseums vorzubereiten und durchzuführen. Geinitz war in erster Linie Geologe und Paläontologe, der sich bald durch Fleiß, Gründlichkeit, Zuverlässigkeit und eine umfassende Publikations tätigkeit ebenso einen Weltruf geschaffen hatte wie durch den Aufbau der von ihm betreuten Sammlungen. Hanns Bruno Geinitz wurde am 16. Oktober 1814 in Altenburg als Sohn eines Baumeisters und späteren Baurates geboren und konnte auch in seiner Heimatstadt den Besuch des Gymnasiums auf nehmen. Seine ausgeprägte Neigung für die Naturwissenschaften ließ ihn aber den Schulbesuch nicht beenden — er nahm von 1830 bis 1832 die Lehre in der Hofapotheke Altenburg auf, wo er auch noch zwei weitere Jahre als Gehilfe tätig war. Von 1834 bis 1837 besuchte er zum Studium der Natur wissenschaften die Universität Berlin und mußte zwischendurch im Frühjahr 1836 das für die Abschlußprüfung notwendige Abitur nachholen, das er im Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin ablegte. Zum Abschluß seines Universitätsbesuches in Jena promovierte er am 28. August 1837 zum Dr. phil. Ostern 1838 trat er seinen Dienst als Hilfslehrer an der Technischen Bil dungsanstalt Dresden, der Vorläuferin der heutigen Technischen Universi tät, an und unterrichtete in Physik und Chemie. Daneben lehrte er an der Blochmannschen Erziehungsanstalt Naturwissenschaften und Mathematik. Diese zum Lebensunterhalt notwendige zusätzliche Stelle konnte er 1842 aufgeben, da er von da an gleichzeitig Bibliothekar der Technischen Bildungs anstalt wurde. Zu seiner Lehrtätigkeit kam vom 1. Februar 1847 an der Posten des verantwortlichen Inspektors der Mineraliengalerie. In Verbindung mit den revolutionären Ereignissen im Mai 1849 und dem Brand des Zwingers (8. Mai 1849) wurde die gesamte geologische Sammlung zerstört, und Geinitz mußte in mühevoller Arbeit und durch geschickte Neuankäufe den Wieder aufbau in Angriß’ nehmen. Auf Grund seiner hervorragenden Leistungen wurde er 1850 zum Professor ernannt. Sein Lehrstuhl für Geognosie, Minera logie und allgemeine Naturgeschichte konnte im Zuge der Spezialisierung von 1858 an auf Geologie und Mineralogie beschränkt werden. Inzwischen war er Ende Februar 1857 zum Direktor des Königlich Mineralogischen Museums in Dresden ernannt worden. Erst am 30. April 1898 tritt Geinitz von der Direktion dieses Museums, nunmehr 84jährig, zurück, nachdem ei 1894 als 80jähriger die Emeritierung an der Technischen Hochschule erlangt hatte. Zu seiner umfangreichen Lehrtätigkeit und der Leitung des Museums trat eine intensive Förderung naturwissenschaftlicher Gesellschaften. Neben seiner Mitgliedschaft in der Leopoldina (seit 1844) ist besonders der Aufbau