der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden hervorzuheben. Hier war er des öfteren erster Vorsitzender und hat speziell in den ihm von seinem Fachgebiet her vertrauten Sektionen eine äußerst segensreiche Tätig keit entfaltet. Geinitz kam in Verbindung mit der Pariser Weltausstellung von 1867 nach Frankreich, wo die ersten Entdeckungen von Menschenresten in diluvialen Schichten zusammen mit ausgestorbenen Tieren und vorgeschichtlichen Geräten gerade bekannt geworden waren. Schon dabei und anläßlich des anthropologischen und prähistorischen Kongresses mit einer seinerzeit viel bewunderten Ausstellung unter dem Motto „Galerie archeologique“ oder „Galerie de l’histoire du travail" kam ihm der verpflichtende Gedanke, auch für Sachsen die staatlichen Grundlagen solcher Forschungen zu schaffen. Die projektierte prähistorische Sammlung sollte die Lücke ausfüllen helfen, die noch zwischen den Schaustellungen „aus den Vorzeiten mit den ausgestor benen Tieren und Pflanzen und den Museen der jüngeren Geschichte“ be stand. Zu dieser prähistorischen Staatssammlung sollten sowohl die anthro pologischen als auch die ethnographischen Bestände gehören. Die Vor stellungen über den Aufbau einer solchen Sammlung konnten durch die folgenden Besuche der großen Sammlungen vaterländischer Altertümer in Kopenhagen und in Kiel noch präzisiert werden. Hanns Bruno Geinitz hatte ja auch im Zusammenhang mit seiner Arbeit im Polytechnikum den Versuch unternehmen wollen, eine Sammlung für die „Geschichte der Arbeit“ auf zubauen. Er stellte damit eine Forderung, die noch heute aktuell bleibt, bildet doch die Arbeit die Grundlage der menschlichen Entwicklung in größe ren Zügen. Als die Deutsche Anthropologische Gesellschaft für den 14. bis 17. September 1874 die allgemeine Jahresversammlung nach Dresden ein berief und Hanns Bruno Geinitz zum Geschäftsführer dieses jährlichen Höhepunktes ernannte, nutzte er die seinerzeit einmalige Gelegenheit zur Gründung einer prähistorischen Sammlung beim damaligen „Königlich Mineralogischen Museum“. Bereits fünf Jahre vorher hatte Geinitz in der „Naturforschenden Gesellschaft ISIS“ in Dresden eine „Sektion für vor historische Forschungen“ ins Leben gerufen. Er wollte damit ein Sprachrohr für die Belange der Ur- und Frühgeschichte schaffen und konnte in diesem Rahmen auch die Vorbereitungen zur Gründung des Museums auf breitere Schultern legen. Schon 1879 wurde mit Johannes Deichmüller ein eigener Assistent für die Belange der prähistorischen Abteilung berufen, der seiner Aufgabe 44 Jahre lang, also bis 1923, mit größtem Erfolg nachgehen konnte. Die junge Sammlung wuchs sehr rasch, und zwar nicht nur durch Ankäufe großer Privatsammlungen aus dem In- und Ausland, sondern ebenso durch reiche Schenkungen und die Übernahme der prähistorischen Bestände des Antikenkabinetts im Jahre 1879 und des „Sächsischen Altertumsvereins“ 11