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Abb. 3. Fundort unbekannt (Leipzig, Museum des Kunsthandwerks). Irdene Wärmeschale, unglasiert. 1 : 3. alterliche Wärmespender sowohl in der vorgeführten verfeinerten glasierten als auch in seiner gröberen unglasierten Ausführung nicht unmittelbar aus Prototypen Nordeuropas hervorgegangen ist, weil man sich hier noch wie seit Jahrtausenden des Gluttopfes und der Gluttasse bediente, die man lediglich auf irdene Teller oder Scheiben setzte, um sie von leichter brennbaren Unter lagen zu trennen. Und da diese Bedingungen später gut vom „Grapen“ erfüllt werden, so ist mit mitteldeutschen Wärmetöpfen dieser Art seit jenem Zeit punkt zu rechnen, da in der nordeuropäischen Töpferei wieder Grapenbeine eingeführt wurden, die das Gefäß vom Boden hochheben, also etwa seit dem 14. Jahrhundert. In diese Richtung weist ein Scherben im Fundmaterial von der Nordseite des Ranstädter Steinwegs (Abb. 4). Es ist ein Stück von der Schulter eines kugel förmigen oxydierend gebrannten Gefäßes, das dem Halsansatz nach ein weit- mündiger Wölbetopf mit etwa 15 bis 17 cm Mündungsranddurchmesser war. Das Besondere dieses Scherbens ist nun, daß die Schulter des Gefäßes durch löchert war. Auf dem Fundstück kann man vier Lochreihen zählen, vermutlich waren es mehr; also eine breite Durchbruchszone. Es fällt nicht schwer, sich diesen Topf als Wölbetopf mit drei Grapenbeinen vorzustellen, und zwar als