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Beimengungsbestände Nr. 1, 13, 66 bis 68, 106, 107, 114 bis 121, vielleicht auch 125, als zutreffend abgerundet. Nach den Fiala-Tafeln können von den Dresdner Fundexemplaren als meißnische und böhmische ungefähre Vor läufer oder Zeitgenossen des erwähnten Löwenzepter-Typs 11 ) folgende Emis sionen angenommen werden: XXI/2, 5 und 9 (meißnisch), XXIII/6, 7 und 9 (böhmisch), XXV/1 (meißnisch) und XXX/1 und 9 (böhmisch). Die Bearbeitung dieses so lehrreichen Münzfundes wird durch die Beschrei bung seines irdenen Münzgefäßes 12 ) ergänzt. In seinen Betrachtungen ver gleicht Coblenz dasselbe im Einklang mit der Ansicht von Kl. Günther mit demjenigen des Brakteatenfundes von Hennersdorf am Rollberge, dessen Vergrabungszeit auch um 1270 liegt, wenn auch die konservativen Formen und Ornamente ein halbes Jahrhundert alt sein können. Anmerkungen zu den Abbildungen F. XXX/11 (Abb. 2), Zittauer Umschriftbrakteat Wenzels II. um 1285, äußerer Durchmesser 38 mm, innerer 19 mm, stark profiliert, glatt. F. XXXI/9 (Abb. 7), böhmische Emission aus dem Fund von Salesel, äußerer Durchmesser 36 mm, innerer 20 mm, Hermsdorfer Profilierungsart; Wenzel I. Schw. 631 = F. XXXI/7 (Abb. 6), meißnische Emission aus dem Fund von Salesel (bei Schw. links unten etwas plattgedrückt, bei F. rechts oben abgebröckelt; in den Händen des Markgrafen Halblilie und Fahne), äußerer Durchmesser 36 mm, innerer 20 mm. F. XXX/15 (Abb. 8), böhmische Emission aus dem Fund von Salesel, wahrscheinlich des Juvenis Rex Otacharus, äußerer Durchmesser 34 mm, innerer 20 mm. In diesem Zusam menhang ist zu betonen, daß der bereits beantragte Brakteat F. XXX/14 (Abb. 11) des selben Rex Juvenis Otacharus den äußeren Durchmesser von ebenfalls 34 mm, jedoch einen inneren von nur 18 mm hat. Der letztere muß folglich um etwa ein halbes Jahr jünger sein als F. XXX/15, aber auch dem jungen Gegenkönig gehören. Schw. 642 (Abb. 9), meißnische „beschriftete“ (eine Beschriftung vortäuschende) Emission von Saleseier Ausmaßen, offenbar aus derselben etwas jüngeren Zeit wie F. XXX/14, da gleichfalls äußerer Durchmesser 34 mm, innerer 18 mm. Bei seinen zwei einander zuge wandten Löwen könnte es sich auf Grund der Entstehungszeit dieser Emission in den Jahren 1249/1250 um eine Gegenüberstellung — wenn auch symmetrisch zu Halbierungs zwecken des meißnischen und des thüringischen Löwen handeln; wir haben hier somit die erste Anwendung des thüringischen Löwen auf einem meißnischen Geldstück. Die selben jungsaleselischen Dimensionen findet man auch bei der analogen, aber „unbe schrifteten“ Emission Schw. 689 (Abb. 10). F. XXIX/15 (Abb. 12), böhmische Emission aus dem Fund von Mnichovice und Prag, wahr scheinlich noch Wenzel I. knapp nach 1250, äußerer Durchmesser 31 mm, innerer 17 mm. 11) Beim Schrötlingsdurchmesser von 43 mm, der bis um 1240 zur Ausprägung kam und dann unter 40 mm sank und bei der Saleseier Gruppe aus dem Jahre 1247—1251 sogar nur rund 35 mm betrug, kann es sich beim heraldisch interessanten Fundposten Nr. 47 nur um die Reduplikation des meiß nischen Löwen in den beiden Händen des Markgrafen handeln. 12) W. Coblenz, Das Münzgefäß von Dresden-Altstadt, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur säch sischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, S. 242—243.