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Brakteaten mit der starken Profilierung des Fundes von Hermsdorf zu gelten, die in Salesel (Zälezly) gefunden wurden (F. Taf. XXXI). Dieselben bilden offenbar den Ausklang der hypothetischen meißnisch-böhmischen Münzunion, nach dem sie zum Teil einen König mit Krone und zum Teil einen barhäuptigen Markgrafen mit Sieben-Locken-Frisur tragen. Auch Schwinkowski betrachtet Abb. 10. Schw. 689. Abb. 9. Schw. 642. Abb. 11. F. XXIX/14. solche Reduktionsemissionen mit letzterem Münzbilde als meißnisch (Schw. Nr. 619, 634, 635, 659, 663, 671, 675 bis 684, 686, sämtlich stumm und 642 bereits beschriftet). Eine derartige sitzende Königsfigur befindet sich noch auf den ebenfalls stummen und mittleren Brakteaten aus den Funden von Mnicho- vice und Prag F. XXIX/13 bis 15, die folglich aus dem Ende der Regierungs zeit Wenzels I. knapp vor seinen Päteker Schriftbrakteaten stammen müssen. Zu dieser Zeil, etwa kurz nach 1250, teilten sich dann die Wege der bisherigen böhmisch-meißnischen Münzunion: in Böhmen ging man zu den mittleren Brakteaten nach hessisch-braunschweigischem Schrötlingsmuster über, wäh rend man in Meißen die Prägung der großen Brakteaten fortsetzte, allerdings bald dieselben mit Umschriften versah und ihre Schnittprofilierung in einer