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Dresden (1206 Dresdene usw.), oso. Drjezdzany, tsch. Dräzd , any 7i ). Auch Drieschnitz im Kreise Cottbus, nso. Dreznica (1463 Drysnitz) wird hierher gehören 75 ). Zu vergleichen sind atsch. driesce ,Zweig‘, russ. drjazg ,Reisig 1 usw. 76 ). Die Erwähnung des palus Drezke beweist, daß aso. dr^zg- einen Wald auf feuchtem Boden, vor allem Laubwald, bezeichnen konnte. Wie Ortsnamen zeigen, ist auch mit dem Vorhandensein eines aso. Appella- tivums keh ,Baumstumpf 4 , möglicherweise auch ,Forst 1 , zu rechnen (urslaw. k'bn'b, k^nb), vgl. poln. kien, kien ,Stumpf 1 , knieja ,Forst, der für die Jagd und Bienenzucht bestimmt ist 1 , russ. kneja ,einzeln stehender, von Feldern umgebener Wald, lichtes Gebüsch 177 ). Sowohl in der südslawischen als auch in der westslawischen Onomastik 78 ) finden sich Belege. Hierher gehören noch Knau, Kreis Altenburg, (um 1150 Knowe) und Knau bei Pößneck (1378 Knaw, Kneyw) 79 ), Grundform evtl. *K'bnovbje > *Knov , e. Auch aso. kyka bedeutete zunächst,Stock, Stumpf 1 , wurde aber dann sicher auch als Waldbezeichnung gebraucht: tsch., slowak. kyka, apoln. kika. In Flur Nohra im Kreise Weimar heißt es 1378 von eynem holtze, der Kik genant, 1542 der Kick, 1880 im Kiekholze 90 ), hierher auch der ON Gieckau bei Naum burg (1350 zu dem Kike). Möglicherweise wurde von kyka das Wort kycera abgeleitet. Es liegt sicher vor in Kitzscher, Kreis Borna, (1350 Kiczer, 1378 Kiczschern) und im Namen der Wüstung Kizerin (1039) bei Beuditz, Kreis Weißenfels. In den Karpaten begegnet kycera sehr häufig als Name bewaldeter und kahler Erhebungen. Die Bedeutung kann fürs Altsorbische nicht mehr erschlossen werden 81 ). — Für aso. korc (mundartlich vielleicht auch kure) ,Baumstumpf 1 (vgl. atsch., poln. kre, karcz, russ. korc usw.) wurden an anderer Stelle bereits Belege zusammengestellt 82 ), genannt sei nur 1143 (campus) Kirtzs, heute Kertzsch im Kreise Glauchau, wo aso. kyrc mit der 74) E. Eichler, in: Beiträge zur Namenforschung 9, 1958, S. 288; W. Fleischer, Namen und Mund art im Raum von Dresden I (Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungs- geschichte 11). Berlin 1961, S. 33 f. 75) Nach G. Krüger, Die Rittergüter in der Herrschaft Cottbus und ihre Besitzer, in: Familienkund- liehe Hefte für die Niederlausitz 9, 1939, S. 8. 76) E. Berneker, Slavisches etymologisches Wörterbuch, Band 1, S. 222; M. Vasmer, Russisches etymologisches Wörterbuch, Band I, S. 376. ”) M. Vasmer, a. a. O., S. 579; L. Hadrovics, Südslawische Beiträge zum russischen Etymologikon, in: Zeitschrift für Slawistik 7, 1962, S. 653 f. (vgl. dazu vor allem E. Dickenmann, Studien zur Hydronymie des Savesystems. Budapest 1939, S. 176 f.). 78) Zum Beispiel poln. FIN Knieje, tsch. ON Knije, Knihy (s. Beiträge zur Namenforschung 9, 1958, S. 299, mit Literatur) sowie skr. FlußN Kneja (E. Dickenmann, a. a. O., S. 176 f.). ”) E. Eichler, in: Beiträge zur Namenforschung 9, 1958, S. 299. 80) Belege mitgeteilt von G. Hanse (Weimar). Vgl. auch Rudolstadter Heimathefte 10,1964; E. Eich- ler, a. a. 0.; F. Sia wski, Slownik etymologiczny jzyka polskiego, Band II, S. 134 ff. 81) E. Eichler, a. a. 0., S. 299, mit Literatur. 82) A. a. O., S. 296. — Vgl. auch M. Vasmer, a. a. O., A. 636; V. Machek, a. a. O., S. 233.