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sind unter dem Mikroskop leicht als Plagioklase (Ca-Na-Feldspate) und als Kalifeldspate (K-Na-Feldspat) zu bestimmen. Die stets verzwillingten Plagio klase weisen teilweise einen Zonarbau auf, in manchen Bereichen löschen sie unruhig fleckig aus. Sie sind, wie die Kalifeldspate, nur schwach durch sekun däre Zersetzungsprodukte getrübt. Die Kalifeldspate sind nach dem optischen Befund als Orthoklase anzusprechen. Manche Körner werden schwach von dünnen Perthitadern durchzogen. Aus den Idiomorphiebeziehungen der gesteinsbildenden Minerale zueinander ist die magmatische Ausscheidungsfolge Biotit — Plagioklas — Quarz — Kali feldspat (Letztausscheidung) abzuleiten. Stets vorhandene Nebengemengteile sind Zirkon, Apatit und opake Erzpartikel. Übergemengteile, so z. B. Horn blende oder Muskovit, fehlen. Bezogen auf die äußerlich kräftige Rotfärbung der Gesteinsprobe ist die unter dem Mikroskop erkennbare Zersetzung der einzelnen Minerale schwach. Quantitative Mineralzusammensetzung: Von zwei verschiedenen Dünnschliffen der Probe 1 wurden modale Inte grationen (Punktintegrationen zu je 1000 Meßpunkten) vorgenommen. Sie brachten folgende Ergebnisse: Biotit Plagioklas Quarz Kalifeldspat 27,0 48,8 16,7 7,5 Vol.-% 24,3 40,7 27,5 7,5 Vol.-% Mittel 25,8 44,6 22,1 7,5 Vol.-% Der Gehalt an Plagioklas übertrifft um ein Vielfaches den Gehalt an Kalifeld spat. Der Biotitanteil liegt mit fast 26 Vol.-% hoch. Petrographischer Charakter des Gesteins: Die untersuchte Probe (Mühlstein) ist nach den megaskopischen und mikro skopischen Beobachtungen und nach den Ergebnissen der modalen Integra tionen einwandfrei als granodioritisches Gestein (Plagioklasgehalt bedeutend höher als der Kalifeldspatgehalt) anzusprechen. Bezogen auf die gegebenen regionalen Verhältnisse, handelt es sich um Lausitzer Granodiorit. Lokalisierung der Herkunft: Im Bereich des Lausitzer Granodiorits finden sich relativ hohe Biotit- und Plagioklasgehalte — wie sie für die untersuchte Probe kennzeichnend sind —, besonders in der Nachbarschaft zum feinkörnigen, hybriden Lausitzer Zwei glimmergranodiorit. Diese Verhältnisse sind in der Umgebung der Fundstelle bei Radeberg in besonderem Maße gegeben. Der mittelkörnige Granodiorit ist