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Profilierung verziert 88 ) sind. Manchmal besitzen sie auch vier Fortsätze am Bart, wie z. B. Funde aus Thüringen, Mecklenburg und Schweden beweisen 89 ). Seit karolingischer Zeit scheinen das Holzriegelschloß und der Ankerschlüssel immer mehr außer Gebrauch zu kommen, nur im wikingischen Kulturgebiet und bei den Westslawen werden diese Schlösser noch bis ins hohe Mittelalter hinein verwendet. In spätmerowingische (karolingische ?) Zeit wird ein Eisen gerätdepot von Gettenbach, Kreis Gelnhausen 90 ), mit vier eisernen T-Schlüs- sein gestellt werden müssen, während die Schlüssel aus Wijk bei Duurstede- Dorestad, Gelderland 91 ), und von Aalsum auf Huizum, Friesland 92 ) (Holland), bereits dem 8./9. Jahrhundert angehören. Ein kleiner Silberschlüssel gleicher Form stammt aus dem karolingischen Domburg auf Walcheren, Zeeland (Holland) 93 ). Aus Schweden sind uns Beispiele von Birka am Mälarsee (Upp- land) 94 ) und von Skara (Västergötland)95) bekannt; in Norwegen begegnen sie uns während der Wikingerzeit in etwas abgewandelter Form (J. Petersen Typ, Abb. 26896)). Für Norddeutschland wird der Gebrauch von Holzriegelschloß und eisernem T-Schlüssel während des frühen Mittelalters durch einen Fund aus der frühslawischen Siedlung von Groß Strömkendorf, Kreis Wismar, bezeugt 96 “). Die ältesten Siedlungsschichten von Gniezno, Poznan, Giecz, Ostrowa Lednicka und Wolin in Polen lieferten ebenfalls Schlüssel, die mit den vier Radeberger Stücken übereinstimmen 97 ). Noch im 11.,Jahrhundert wird 88) Weimar, Grab 27: A. Götze, Die alt thüringischen Funde von Weimar. Berlin 1912, Taf. XII, 16,17. Klein Gottschow, Kreis Perleberg: W. Matthes, Die Sweben oder Altschwaben, in: H. Rei- nerth, Vorgeschichte der deutschen Stämme I. Leipzig 1940, S. 309 ff., Taf. 134,4. Maastricht, Limburg (Holland): P. Glazema und J. Ypey, Merovingische ambachtskunst. Baarn ohne Jahr, Abb. 54. 89) H. Kaufmann, Die vorgeschichtliche Besiedlung des Orlagaues. Leipzig 1959, Taf. 57/58,14. R. Beltz, Die vorgeschichtlichen Altertümer des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Schwerin 1910, Taf. 54, 30. B.-M. Vifot, Järnldersboplatsen vid Uppäkra, in: rsberättelse Lund 1935-1936, (1936), S. 299 ff., Fig. 10,6 auf S. 315. 90) R. Welcker, a. a. O., S. 104 ff., Taf. 29, 1-4. 91) IL .1. Holwerda, Opgravingen van Dorestad, in: Oudheidkundige Mededeelingen N. F. 11, 1930, S. 32 ff., Abb. 61, 71, 72 auf S. 78. 92) P. C. J. A. Boeles, Friesland tot de elfde eeuw. s‘ Gravenhage 1951, Taf. XXX, 11. 93) A. Roes, Les trouvailles de Domburg II, in: Berichten van de Ryksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek VI, Amersfoort 1955, S. 79 ff., Taf. XII, A,6. 94) M. II. Stolpe, Sur les d^couvertes faites dans l’ile de Björkö, in: Congrs international d’Anthro- pologie et d’Archeologie prähisloritpies Stockholm 1874. Stockholm 1876, II. Bd., S. 619 ff., Fig. 21 und 23. 95) H. Wideen, Västsvenska Vikingatidsstudier. Göteborg 1955, Abb. 73 auf S. 210. 96) J. Petersen, a. a. O., Abb. 268 auf S. 479. 96 «) E. Schuldt, Eine slawische Siedlung von Groß Strömkendorf, Kreis Wismar, in: Bodendenk malpflege in Mecklenburg, Jahrbuch 1955, S. 135 ff., Abb. 121 auf S. 141. 97) J. Kostrzewski, Kultura prapolska. Warszawa 1962, Abb. 75 auf S. 113; siehe auch S. 112. B. Kostrzewski, Sprawozdanie z prac wykopaliskowych w Gieczu w r. 1949, in: Studia Wczes7 no^redniowieczne I, 1952, S. 149 ff., Taf. 129 c.