Volltext Seite (XML)
Abb. 4. Markranstädt, Kreis Leipzig. „Im Schwarzen“. 1:1. Abb. 5. Markranstädt, Kreis Leipzig. „Am Pritzschenborn". 1:1. ähnlich dem Markranstädter sowie Glasperlen aller Sorten geliefert, sondern auch unversehrte Glasbänder aus Gräbern. Rohmaterial und gläserne Wulst gebilde als „Halbfabrikate“ machen außer anderen Beobachtungen wahr scheinlich, daß hier ein Fabrikationszentrum für Glasschmuck dieser Art bestanden hat. Th. E. Haevernick hat das „Bratspießverfahren“, das ein wirbelndes Schleudern der glühenden zähplastischen Glasmasse ermöglichte, beschrieben 13 ). Danach hat O. Kunkel zeichnerisch die Phasen dieser Her stellung veranschaulicht 14 ). Daß ein so gewonnenes Werkstück von Manching aus seinen Weg ins Leipziger Land linden konnte, sei es als Handelsgut, sei es, daß eine Keltin sich nach der Markranstädter Hermundurensiedlung ver heiratete, wird durch einen Vorgang in umgekehrter Richtung interessant. Unter den fremdstämmigen Schmuckstücken aus dem Oppidum Manching treten zur Spätlatnezeit Fibeln germanischer Prägung mit Bügelplatte auf, wie sie auf mitteldeutschem Boden beheimatet und mit einem Stück in Leipzigs Nähe, in Gröbern, vertreten sind, dies deswegen interessant, „weil 13) Th. E. Haevernick, Die Glasarmringe und Ringperlen der Mittel- und Spätlatenezeit auf dein europäischen Festland. Bonn 1960. H ) 0. Kunkel, Zur Frage keltischer Glasindustrie, in: Germania 39, 1961, S.322 ff., Abb. 1 aufS. 323.