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Sachsen 76 ) schreibt. Beil, Nadel, Ring und Pfriem passen nach vielen Paralle len aus der Lausitzer Kultur recht gut in die Jungbronzezeit und damit in den gleichen Horizont wie die Funde vom Wall. Der Meißel ist in der hier vor liegenden Form in unseren Bereichen recht selten, widerspricht der gegebenen Ansetzung aber ebenfalls nicht. Südwestlich grenzen die Fluren von Herwigsdorf bei Löbau an die Ausläufer des Schafberges. Auch von hier ist ein größerer Bronzesammelfund schon 1880 bekannt geworden, der jüngst wegen seiner Zusammensetzung einer näheren Untersuchung unterzogen werden mußte 77 ). J. Frenzel erwähnt weiterhin vom gleichen Ort zwei mittelständige Lappenbeile, die ebenfalls unsere Vor lage bereichern sollten 78 ). Zwischen den beiden Weltkriegen kam nun ganz in der Nähe eines jüngst bronzezeitlichen, vor allem aber Billendorfer Gräberfeldes von Plötzen (Kreis Bautzen, ehemals Kreis Löbau) 79 ) ein Bronzeschwert (Abb. 26) ans Tages licht, dessen Grill'leider schon in alter Zeit abgebrochen war und nun verloren scheint. Offenbar ist auch die Biegung der Klinge und ein weiterer Bruch im oberen Drittel derselben in Zusammenhang mit dem Abbrechen des Griffes zu bringen. Das Stück besitzt fast spitzovalen Querschnitt mit Profilierungen nach den Rändern zu, die sich aber schon vor der Spitze verlieren. Kennzeich nend sind die starke Verbreiterung im unteren Drittel der Klinge und die leich ten Einbuchtungen nach dem Griff zu, die darüber hinaus noch mehrfach ge kerbt sind 80 ). Das Stück paßt in der Klingengestaltung und den gekerbten 76) Aufnahme von J. Deichmüller 1904. „... über dem Steinbruch nahe der sogenannten Burg- statte, 1850. Einzelfund. Ganz in der Nähe sind nach 1880 die auf Blatt 1 dargestellten Fund stücke gefunden worden, die mit dem Celt zusammen wahrscheinlich zu einem Depotfund ge hören ...“ ”) W. Coblenz, Zu einigen Oberlausitzer Bronzedepotfunden, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 10, 1962, S. 7 bis 20, bes. S. 13 bis 20 (2. der Fund von Her- wigsdorf/Kr. Löbau). Vorher etwa .1. F renzel, a. a. O., S. 35. 78) J. Frenzel, a. a. O., S. 41. ”) Material im Museum Löbau. 80) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (S.: 136/36 a und b). Fundstelle ist die Höhe 272,1. Die Stücke wurden beim Steinehacken gefunden, u. zwar die Schwertspitze im Dezember 1934, das Griffstück 0,5 m von dieser Stelle am 3. 1. 1935 (vgl. Ortsarchiv des Landesmuseums: 645/35; 1551/35 und 49/36). Zerbrochene Schwertklinge aus Bronze: „Klinge eines zweischneidigen Schwertes, dicht am Griff abgebrochen und zwischen oberem und mittlerem Drittel etwa durchgebrochen. Das kürzere (Griff-) Bruchstück ist über die Ebene S-för mig gekrümmt und zeigt im stärkst gebogenen Teile — dicht unter der Griffbruchstelle beiderseits eine (lache Einbuchtung, die ziemlich regelmäßig fein gezackt erscheint (auf einer Seite fünf, auf der anderen sieben freistehende Zacken erkennbar). Vom unteren Ende dieser Einbuchtungen bis zum unteren Bruchende ziemlich gleich breit (0,06 Unterschied). Querschnitt fast linsenförmig oder rautenförmig; die ursprünglich sicher vorhandene, wenn auch nicht reiche Profilierung infolge der Mißhandlung nach dem Auffinden (Schaben der ziemlich starken Patina!) verwischt. Das (längere) Spitzenstück ist gerade, verbreitert sich von der Bruchstelle an gleichmäßig bis etwas über die Mitte der Länge und geht dann etwas rascher, aber gleichmäßig in die Spitze über. Der Querschnitt ist im oberen Teil etwas deutlicher geblieben; eine breite, flache Mittelrippe