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Abb. 5. Löbau. Schafberg. 1 : 3. brauchen dabei nur an verschiedene Gold- 40 ) und Bronzegefäße 41 ) zu denken, die vielleicht auf solche Vorbilder zurückgehen könnten, wenn dabei die Rippung selbstverständlich auch aus Gründen der Formbeständigkeit solch äußerst dünner Schalen angebracht worden sein dürfte, falls es sich darüber hinaus nicht auch um Anlehnungen an die übliche Kerbung und Rippung an Bronze- und Golddraht, Armreifen, Bändern, Ringen 42 ) und dergleichen han delt. Bei unserem Löbauer Stück ist eine Ableitung von den Gold- oder Bronze gefäßen schon der Größe wegen recht wahrscheinlich und wäre auch der Bedeutung des Ortes angepaßt. Trotzdem kann nicht eindeutig entschieden werden, ob nicht doch ein Korbgeflecht als Vorbild diente, nicht aber als Abdruckform (siehe oben). Daß auch in unserer Gegend Tonnachbildungen von Metallgefäßen angefertigt wurden, beweisen die Bronzetasse von Königs wartha 43 ) und ein ähnliches aus Ton hergestelltes Gefäß vom gleichen Fund ort (Abb. 7)44). Bemerken möchten wir hierbei noch, daß die Punkt-, Buckel-, Leisten- oder Rippenzier nicht auf enge Kulturräume begrenzt sind und sich 4° ) Etwa G. Kossinna, Der germanische Goldreichtum in der Bronzezeit, I. Der Goldfund vom Messingwerk bei Eberswalde und die goldenen Kultgefäße, Würzburg 1913, Abb. 1, 6, 8, 10, 22; Tafel II, III, Vjund 8, VII,5, VIII,6, IX,8, XIV,2 und 3. C.Schuchhardt, Der Goldfund vom Messingwerk bei Eberswalde, Berlin 1914, Abb. 7, 8, 9, 10, 16, 23, 26, 27, 29. Tafel I bis X. E. Sprockhoff, Zur Handelsgeschichte der germanischen Bronzezeit, Berlin 1930, Tafel I8e und 22 c. 41) Vgl. etwa W. Coblenz, Der Bronzegefäßfund von Dresden-Dobritz, in: Arbeits- und Forschungs- berichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, S. 135 161, Abb. 11 und Tafel 27. 42) Gerippte und gekerbte Bänder, Hinge, Drähte sind ja gerade in der .Jungbronzezeit und am Anfang der folgenden Stufe außerordentlich häufig. 43) Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, alter Katalog 818 (S. 122). G. Bierbaum, Bronze gefäße und Bronzedeckel aus Sachsen, in: Festschrift zur 25-Jahrfeier der Gesellschaft für Vor geschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen, 1926, S. 66 75, bes. S. 66 70 und Ta fel VII,2. W. Coblenz, Der Bronzegefäßfund von Dresden-Dobritz (s. Anm. II), S. 153 und Abb. 19. 44 ) Das Stück stammt aus Königswartha, Kr. Bautzen, Gräberfeld der Lausitzer Kultur vom Winz (Fundstelle 2). Es befand sich im Görlitzer Museum (unter der Inventarnummer 135 g). Es ist jetzt leider nicht mehr auffindbar. Eine Nachbildung der Schale besaß vor Ende des 2.Weltkrieges das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden und ist dem Verfasser seitdem bekannt (das Original lag ihm nicht vor). Leider gehört diese nicht zu den nach dem Kriege geborgenen Beständen. Die hier vorliegende Abb. 7 geht auf die Umzeichnung eines Kleinfotos zurück (einschließlich einer erläuternden Karteikarte im Dresdner Museum). Abb. 6 (nebenstehend). Löbau. Schafberg. Etwa 1:1.