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liehe Niederschlagsmenge dort pro Jahr 1,30 m! Auch die ab geschnittenen Staudenblumen, die die Dahlienleute nebenher mitgebracht, waren durchaus erstklassig, so die Gladiolen von W. Pfitzer-Stuttgart und dessen zartlila und rosafarbigen Phlox- Sämlinge. Auf alle Einsendungen von Goos & Koenemann-Nieder- Walluf, Otto Mann - Leipzig, Heinr. Junge-Hameln, Paul Süptits-Saalfeld und G. Arends-Ronsdorf einzugehen erübrigt sich wohl, da es ja genügend bekannt ist, daß sie alle vor zügliches leisten. Die Binderei wies durchweg recht geschmackvolle Lei stungen auf. Ueber jedes Lob erhaben waren die Darbietungen von M. Stiller-Barmen; aber auch H. Klemroth und W. Röpling. boten recht hübsche Sachen. Aus einer Binderei-Ausstellung kann man immer einen einigermaßen sichere n Schluß auf den künstlerischen Geschmack nicht nur der Blütner — um das Neuwort zu gebrauchen — sondern besonders auch der Ein wohnerschaft ziehen, hier fiel derselbe nur schmeichelhaft für beide aus. Der Vollständigkeit halber sei noch vorzügliches, künstliches Blumenmaterial von F. Schnell und Carl Röpling-Barmen er wähnt; letzterer zeigte außerdem noch Gärtnereibedarfsartikel aller Art. In der industriellen Abteilung glänzte vor allem die Firma Gustav Röder-Langenhagen mit einem überaus sauber gebauten Gewächshause; viel gerühmt wurde ihr bekannter Lollarkessel. Gebr. Brill-Barmen und Gerh. Rubruck-Köln-Ehrenfeld hatten ebenfalls Häuser aufgestellt, letztere Firmen zudem noch das praktische Colonia-Fenster, dessen Enden schräg umgebogen, so daß, zusammengesetzt, ein Schutzkasten mit Glaswänden fertig ist; für Frühkulturen im Freien sehr empfehlenswert. Böttcher & Eschenhorn-Gr .-Lichterfelde, Berlin, zeigten ihre schon oft erwähnten Fensterverbinder, C. Witteborg & Co.- Dortmund Frühbeetfenster, W. Nasse-Creteld Heizkessel usw. und Klein & Co.-Roisdorf b. Bonn die bekannten Zementbassins. Gartengeräte, besonders Mähmaschinen führte die bekannte Firma Gebr. Brill-Barmen vor. Herbst-Rosenschau zu Hamburg vom 8—10. September. II. Bemerkenswerte neuere Züchtungen. Hallt man eine Heerschan über die vielen ausgestellten Rosensorten, so begegnet man vier Fünftel Teehybriden, einigen Tea-Sorten und Polyanten, während Remontantrosen nur in ver schwindender Anzahl gebracht sind. Die Klasse der Lutea- hybriden (Pernetiana), die in erfreulichem Sortenaufstieg be- griffen ist, gehört ja fast durchweg den Teehybriden mit zu. Wägte man die Farben ab, so überragte rosa alle anderen Tönungen. Auffällig viele gelbfarbene und gelbgrundige Züchtungen, zumeist neueren Datums, die wir antreffen, geben Zeugnis davon, daß darin die Züchter mit Hochdruck arbeiten. Trotzdem sind es meist nur Liebhaberrosen, da die wenigsten in Größe und Blumenfestigkeit genügen, um „Gebrauchsrosen“ zu sein. Auch ist es bekannt, daß der Blumenbinder immer noch ein unbegründetes Vorurteil gegen gelbe Rosen besitzt. Weitaus die meisten der neueren Züchtungen gehören zur rosa Farbenskala und dürften darin heute eigentlich die Wünsche aller Interessenten zu erfüllen sein, während rote Farben, weil uns im Herbste die Remontant fehlen, nur einen spärlichen Bruchteil der Farbsortimente ausmachen, so daß wir jede neue gut remontierende rote Züchtung mit einer gewissen Rücksicht nahme aufnehmen müssen, weil es daran am meisten gebricht. Ihrem Herkommen nach sind noch immer die zeitgemäßen Rosensorten zu fast zwei Dritteilen auf Frankreich entfallend. In den Rest teilen sich die übrigen Kulturländer, wobei Eng land gegen Deutschland noch im Vorrange ist. Doch überall wird fleißig befruchtet in unseren Landen, so daß wir des eigenen Segens zum Vorteil unserer Geldbeutel, bald genug haben werden. Wieder zur sachlichen Berichterstattung übergehend, wollen wir die rosigen Farben und Grundtöne zuerst betrachten: Mme. Melanie Soupert, aurorarosa, ist eine der farbschönsten Liebhaber rosen, sowohl für den Herbst, als im Frühflore. Leider ist die stoffig feste Blume mangelhaft gefüllt. Jonkheer J. L. Mock, die 460 Nr. DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau. 39 Pharisäer-Typ, blüht seitlich aus dem Busch und ist ein priste Ze sig hal stehend. Wohl ist der Stiel stark und fest, aber zu kurz dspenb besitzt, sich tagelang im Wasser aufbewahren läßt, dabei nienördert blauend verblüht. Für ihre Härte spricht noch der Umsti Blüte daß sie aus „Chatenay“ X „Eugene Fürst“ (also Remontanth öftel fast transparent fleischfarben auf Goldgrund; Liebhaberso ger Pf tung hat noch Wert als Kastenrose, da sie im Freien zu zwetrfürB bleibt und selten einen der schönen Blume angemessenen erreicht. Als eine besonders für heißes Wetter haltbare Bh tiger Remontierer. Das Herbstlaub ist schön bronzig und Blütenstiele sind blaurot bereift. Von der angeführten H Grolez-Farbe, sind ihre Blumen von Pokalform, zahlreicher in d prächtiger Haltung über der kurzen wohlgebauten Pflare um e Sti keine barkeit konnte man sich am dritten Ausstellungstage am bes überzeugen. ,ht ver. wählte dieF pfe für :it durc ! hrend rüber i mgung : chlich Zu j gt, dal ruchsvc inger nügt a erhöhe s Kaii im abe । Erdbe besitzend) hervorgegangen ist. Eine feine matte Farbe hat Viscountess Enfild, wach' rosen bald erkennen und auch für Topfzwecke nicht ge ziehen können. Damit sei aber keineswegs gesagt, daß sie mittellange Schnittrose, immer fleißig nachblühend, nicht a eine Vasenblume. Da sie aber im Früh- wie im Spätflor gleiche Pl wertvoll ist, wird man sie als die beste aller rosa Grupposphat, I spät« i. W< Den mi Die 1909 er Pariser Preisträgerin Mme. Se"cond Weber, man als die beste Soupert’sche Züchtung bezeichnen möc lachsrosa mit leuchtendem Zentrum, ist ein vorzüglicher Her blüher. Sie hat großen Schnitt- und vielleicht noch große Gruppenwert, dazu lederfestes gesundes Laub. In dieser Fa gibt es nichts Besseres bis heute. Als weitere Kostbar nenne ich Mme. Maurice de Luze, für die ein jeder begeis eintreten wird, der sie je gesehen hat. In prachtvoller, vertie 25000 Pflanzen, die es natürlich in Deutschland zusammen nommen nicht gibt, kaufen wollte. Die holländische Zücht Veluwezoom, tief karminrosa mit feinem silbrigen Saum, hat Sortimentswert. Wundervoll, und tagelang als Knospem stehend, ist Mons. Joseph Hill, rosagrundig mit gelb. Sie Ernäl nmense den Spätblumen geltend macht. Mrs. Jrthur Munt bes Pharisäer-Wuchs, wird aber in der Blume von Mildred Gr übertroffen. Gute Sortimentsblumen. Die letztgenannte Zt l leich len zv Öt nie dern ; „Kaiserin“ und „Grolez“. Der stark remontierende Strauch! hochwachsend. InRadiance haben wir eine vollfarbene „Testoi wüchsig und laubgesund, vor uns, die als gute Sortiments anzusehen ist. sphor ihren Wert besäße, zumal sie eine der schönsten Lichtfara der heißen Sommer ihre vorzüglichen Eigenschaften bewiesen und schon hochbewertete neuere Rose hat ihr im Juni das internation Preisgericht in Bagatelle noch die Goldmedaille der Stadt Pa" den höchsten Preis, den überhaupt eine Rose erlangen ka zugesprochen. Als Kastenrose wird sie dereinst in grol Mengen angepflanzt werden. Daß auch die Amerikaner ih Wert erkannt haben beweist, daß ein anwesender Einkän stielverbesserte „Farbenkönigin“, ist ja genugsam bekannt, so _. nähere Beschreibung hier nicht nötig ist. Sie hat gerade die f darf Elisabeth Barnes, seidenrosa, bezeichnet werde. Die spre um sich herausdrehende Knospe steht in der Form zwisc fache. Bean Hole in ihrer klassisch schönen Knospenform ist wohl nmerte bekannt anzunehmen. So schön sie ist, erscheint doch das rden we karmine Farbgemisch oft etwas unrein, was sich besonderseckmä Wenn sie auch nicht neu mehr ist, möchte die Hinner’s Züchtung Pharisäer mit erwähnen, die noch lange nicht ge gewürdigt wird und mehr wie eine die Bezeichnung „Klas rose“ verdient. Sie haben sich in diesem abnormen Sommer Frost tiger t die E chstur Glanz bewährt, sowohl im ersten Blühen — das zeigten diej berner Gruppenvorführungen, die alles Vergleichswerte schlu — als auch die in Hamburg ausgestellten Herbstblumen. | (Fortsetzung folgt.) isge InP imer erzie Frühj ung. Öen k h im ' Eine Deutsche Gartenbauausteilung im Jahre 1913 Breslau ist von dem „Hauptausschuß für die Jahrhunderte der Freiheitskriege in Breslau“ beschlossen worden. Sie hain im alten Scheitniger Parke stehen zur Verfügung 1 sichern dem ünternehmen einen außerordentlich schönen la schaftlichen Rahmen. Der bereits .gewählte „Ausschuß die Gartenbauausteilung“ wird in Kürze mit den weiteren V bereitungen an die Oeffentlichkeit treten. das ganze Gebiet des deutschen Gartenbaues umfassen. großer Teil der ehemaligen Pferderennbahn und der Göpprrnt, 1