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Pr 1- Freitag, den 6. Januar 1911. XIII. Jahrgang. DerJ/andelsgärfner Abonnementspreis Inserate Für Deutschland, Oesterreich und Luxemburg M. 5.— jährlich, für das Ausland M. 8.— jährlich. Ausgabe jeden Freitag. Bestellungen nimmt jede Postanstalt entgegen. Idandeiszeitung für den deutschen Gartenbau Herausgegeben von Otto Thalacker, Leipzig=Gohlis 30 Pfennige für die vier gespaltene Nonpareillezeile, auf Umschlag 40 Pfennige. Im Reklameteil M. 1.—für die zweigespaltene 105 mm breite Petitzeile. Einladung zum Abonnement. Mit diesem Jahre beginnt „Der Handelsgärtner“ seinen 13. Jahrgang als unabhängiges Fachblatt für den deutschen Gartenbau, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, die wirtschaftlichen und Handels-Interessen der heimischen Gärtnerei nach jeder Richtung hin zu fördern. Unterstützt von einer ständig wachsenden Zahl Mitarbeiter aus allen Zweigen des Gartenbaues, sowie erweiterte Verbindungen nach dem Auslande ermöglichen es, den werten Abonnenten frühzeitig und eingehend über alle Vorkommnisse, die von allgemeinem In teresse sind, zu berichten. Den vielseitigen Anregungen, die auch im Laufe des letzten Jahres an die Redaktion gerichtet worden sind, ist nach Möglichkeit Rechnung getragen, soweit sich derartige Wünsche an dem Rahmen des Blattes anpassen liessen Die Mitarbeit der Leser des „Handelsgärtner“ in diesem Sinne ist stets willkommen und kann dem weiteren Ausbau eines Fachblattes nur dienlich sein. Ein ständig grösseres Interesse wird aus den Abonnentenkreisen ferner den Fragekästen für Rechtssachen etc. entgegengebracht und dadurch finden eine grosse Zahl von Streitsachen,- die eine Fülle von Rechtsbelehrung bieten, in der eingehendsten Weise Berück sichtigung. Jedem Abonnenten steht der Fragekasten unentgeltlich zur Verfügung, eilige Angelegenheiten finden sofort brieflich Er ledigung, vorausgesetzt darf wohl werden, dass diese Einrichtung auch von den neuhinzukommenden Abonnenten gern benutzt wird. Mit dem neuen Jahre sind zwei weitere neue Einrichtungen getroffen, auf welche empfehlend hingewiesen werden soll. Mit dem neuen Jahre ist unter der Rubrik: Kleine Anzeigen eine besondere Abteilung für Stehen- Angebote und -Gesuche, Geschäfts-Verkäufe, Verpachtungen, Kaufgesuche, Etablierungs-Anzeigen etc. einge richtet worden. Jedem Abonnenten stehen für das Quartal in dieser Abteilung 10 Zeilen, d. h. im Jahre 40 Zeilen völlig unberechnet zur Verfügung. Weitere Kleine Anzeigen berechnen wir, wenn diese 5 Zeilen nicht überschreiten, für die Abonnenten mit 10 Pf. pro Zeile netto. Der Abonnementsbetrag für 1911 für Deutschland, Oesterreich und Luxemburg Mk. 5.—, für das übrige Ausland Mk. 8.—, kann auch von den neu hinzu kommenden Abonnenten im Mai—Juni gefüllt zurück geschickt wird. Redaktion und Leipzig, den 4. Januar 1911. Sämtliche Postsachen bitten wir von jetzt an zu richten: An den a Des Hohneujahrstags wegen erscheint diese Nummer einen Tag später, -•a Beachtenswerte Artikel in vorliegender Nummer: Glockenschläge. Wie verfasst man ein eigenhändiges Testament. Die deutsche Gartenbaugesellschaft. Die Behandlung mit Wasserdampf. Glockenschläge! Die Glocken haben wieder den Anfang eines Jahres verkündet. Neue Arbeit winkt uns auf wirtschaftlichen Gebieten — neues Streben fordert das neue Jahr von uns. Es ist noch nicht viel erreicht von alledem, was in den letzten Jahren in Angriff genommen wurde. Da sollen die Glockenschläge die Lauen und Gleichgültigen aufrütteln, dass sie teilnehmen an der gemeinsamen Arbeit zum Wohl der deutschen Gärtnerei. Die Glockenschläge rufen uns zu: Jede Kraft wird gebraucht! Jede Stimme soll sich hören lassen, jede Meinung ist wichtig, wenn wir vorwärts kommen wollen. Die Glockenschläge mahnen: „Tröstet Euch nicht damit, dass es genug andere gibt, die für unseren Stand eintreten. Ihr seid selbst auch berufen, mit zu kämpfen für unsere Standesinteressen ! Die Glocken eingezahlt werden, sobald die beigefügte Karte entsprechend aus- Verlag von Der Handelsgärtner. Handelszeitung für den deutschen Gartenbau. Verlag von „Der Handelsgärtner“, Leipzig, Weststrasse 58. Schläge sollen Euch ins Herz tönen: Es ist nichts damit getan, dass Ihr in Verbänden und Vereinen organisiert seid! Ihr müsst auch mitarbeiten an den Werken Eurer Vereinigungen, wenn etwas Erspriessliches aus der Organisation erstehen soll. Es heisst: Opfer bringen, wenn man die gute Sache zum Siege führen will. — Wir haben im verflossenen Jahre in der Gärtnerei den Kampf gegen die schwere Konkurrenz, welche von Gärtnerlehranstalten, von den durch Zuschüsse subventionierten Betrieben, von Guts- und Hof gärtnereien, den ansässigen Berufsgärtnern bereitet werden, wieder hervorgehoben und bekämpft, ohne viel zu erreichen. Es sind Schritte getan worden, um das Ueberhandnehmen des Strassen- und Wirtshausblumenhandels zu verhindern. Wir haben uns gegen die schädigenden Pflanzenauktionen und gegen die Schleuderkonkurrenz der Warenhäuser gewehrt, aber erreicht ist leider recht herzlich wenig worden und es bedarf weiter rechten Vorgehens, um diese Auswüchse in unserem gärtnerischen Handel zu beseitigen. Nachdem seit dem 1. Januar 1910 wieder „ein Stückchen“ der neuen Entwürfe zur Gewerbeordnung unter Dach und Fach ge kommen war, hat leider die grosse Novelle zur Gewerbeordnung noch immer auf sich warten lassen. Die Rechtsfrage in der Gärtnerei ist daher auch heute noch nicht geklärt. Die widersprechendsten Urteile hat auch das verflossene Jahr gezeitigt. Bei der Beratung des Reichshaushaltsetats hat zwar der Abgeordnete Behrens in