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Oktober 1»39 56. dsbrZanz - Nummer 41 Wis Icano c^sr Llumsn- unci Ä6rp^crn26Ol)cku 2ur OsmüssvSrsOrNUNF LsiircrAsri? Einsatz zur Ernährungssicherung Auf die Notwendigkeit, daß für die Dauer des uns aufgezwungenen Abwehrkampfes sich auch die Betriebe des Blumen- und Zierpflanzenbaues durch betriebswirtschaftlich sinnvolle Umstellung auf Gemüsebau an der Erzeugung lebens wichtiger Nahrungsgüter beteiligen müssen, ist wiederholt hingewiesen worden. In Nr. 36 der „Garlenbauwirtschaft" ist durch Reichssach bearbeiter Weinhausen das Grundsätzliche hierzu gesagt und zum Ausdruck gebracht worden, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Formen diese Umstellung erfolgen kann. Die Notwendig keit der Verlagerung des Blumen- und Zier pflanzenbaues auf den Gemüsebau ergibt sich aus der großen Bedeutung des Gemüses für die Volks ernährung und Volksgesundheit. Wenn sich somit die Ausnahme des Gemüsebaues in die Betriebe als zwangsläufige Folge der politischen Entwick lung ergibt, so wäre es im höchsten Maß verwerf lich, daraus zu folgern, daß der Blumen- und Zicrpslanzenbau unter den augenblicklichen Zeit umständen keine Daseinsberechtigung mehr habe und in blindem Uebereifer dieser Betriebszweig vollkommen außer Acht gelassen wird. Es mutz vielmehr immer wieder betont werden, datz auch in Zeiten der höchsten Not die Blume ein unent behrliches Kul'urgut darstellt und darum niemals eine Berechtigung gegeben ist» den Blumen- und Zicrpslanzenbau in feiner Gesamtheit als etwas Ueberslüssiges und Unzeitgemäßes zu betrachten. Die Umstellung der Betriebe wird und darf in der Regel nur teilweise erfolgen. Es -M sich auch kein allgemein gültiges Schema >'erfw ausstellen. Es muß vielmehr jeweils auf Griind der örtlichen und betriebswirtschaftlichen Verhältnisse im Einzelfall geprüft werden, in wel chem Umfang und in welcher Form eine Um stellung auf Gemüsebau ersolgen kann. Stets ist dabei zu berücksichtigen, daß die Betriebsstruktur erhalten bleibt, so daß nach Beendigung des augenblicklichen Notzustandes der Betrieb schnell wieder in gewohnter Weise weitergeführt werden kann. Zwecklos ist es, den Gemüsebau in Be triebe' zwängen zu wollen, wo die örtlichen Ver hältnisse den Erfolg von vornherein in Frage stellen. Es wäre beispielsweise unsinnig, Spezial betriebe der Azaleen- und Erikenkultur auf Ge müsebau umzustellen, weil hier die Bodenverhält nisse Und technischen Einrichtungen eine Gemüse- kultur — wenn überhaupt, so doch nur unter ganz erheblichen Aufwendungen zulassen. Darum kommt es darauf an, bei der Umstellung stets zu prüfen, ob die Erfolgsausfichten gegeben sind. Das Gebot der Wirtschaftlichkeit muß auch hier bei allen Maßnahmen beachtet werden; denn Fehl schläge treffen nicht nur den einzelnen Betrieb, sondern schaden darüber hinaus der Gesamtheit. Vielfach werden für eine Umstellung auf Ge müsebau die persönlichen Erfahrungen und Kennt nisse auf diesem Gebiet nicht in ausreichendem Maß vorliegen. Durch berufskameradschaftliche Hilfe oder mit Unterstützung einer gartenbaulichen Beratungsstelle wird sich aber auch hier leicht Ab hilfe schaffen lassen. Die gärtnerischen Grund begriffe, die auch dem einseitigsten Zierpflanzen gärtner eigen sind, werden in den meisten Fällen genügen, um bei einigen Hinweisen durch erfah rene Gemüsegärtner oder durch eine Gartenbau- berntungsstelle die Grundlagen für erfolgreiches Arbeiten zu vermitteln. Treib- und Friihgemüsebau im Vordergrund Einige allgemeine Hinweise hinsichtlich der Methoden und Kulturarten seien für die Umstel lung der Betriebe kurz aufgezeigt. Es ist klar, daß die Blumen und Zierpflanzenbetriebe sich nicht so sehr auf den Freilandanbau der Maffen- qemüse verlegen sollen, sondern daß vielmehr der Treib- und Frühgemüsebau im Vordergrund stehen soll. In erster Linie ist dabei an die mit ein fachen Mitteln durchzuführenden Kulturen zu den- ken, und insbesondere an die Vorkultur von Ge müsepflanzen der verschiedenen Arten, die später zum Auspflanzen ins Frefland bestimmt sind und zu einer wesentlichen Verfrühung der Ernten bei tragen. Neben den Mistbeetanlagen eignen sich für die Aufnahme der Gemüsekulturen die Block oder Großraumhäuser ohne oder mit heraus nehmbaren Tabletteneinbauten. Wichtig ist hier, daß der Boden, sofern er nicht durch Auspflanz kultur in Bearbeitung gehalten wurde, durch reichliche Humus- und Düngerzufuhr und sorgfäl- tige Bearbeitung in einen für die Gemüsekultur brauchbaren Zustand versetzt wird. Sofern Stall mist fehlt, leistet Torfkompost hervorragende Dienste. Gemüsckulturen, die Erfolg versprechen Von den Treibkulturen, die bei der Umstellung Vorwiegend zu berücksichtigen sind, muß die an Von Diplomgärtner Herm. Basse. sich wichtigste Treibgemüseart, Treibgurken, in den meisten Fällen ausscheiden. Diese Kultur kann nur dort Erfolg versprechen, wo einmal die per sönlichen Ersahrungen und technischen Einrich tungen ausreichend vorhanden sind, und wo andererseits die Möglichkeit besteht, die Kultur schon frühzeitig im Winter zu beginnen, damit im April/Mai die Ernte einsetzen kann. Die Vor aussetzungen hierfür werden aber in den Blumen- und Zierpflanzenbetrieben nur in wenigen Fällen gegeben sein. Dagegen läßt sich die Treib - t o m a t e n - Kultur schon leichter mit Erfolg durchführen, sofern Helle und lustige Häuser zur Verfügung stehen. Die günstigste Aussaatzeit ist Ende Dezember, so daß im März das Auspflanzen vorgenommen werden kann. Vorwiegend ist aber das Augenmerk auf Kulturen mit kürzerer Ent wicklungsdauer- zu legen, insbesondere deshalb, weil hier die Aussaaten vom Winter bis zum Früh jahr laufend erfolgen können. So kann bereits Anfang Dezember mit den ersten Aussaaten von Treibradies und Treibsalat begonnen wer den. Hierbei ist insbesondere die Sortenfrage zu beachten. Bei Treibradies kommt es darauf an, daß die Sorte eine möglichst kurze Entwicklungs zeit und eine gleichmäßige Knollenentwicklung bc- sitzt. Die Sorte „Haubners Frühwunder" hat sich in dieser Hinsicht gut bewährt, aber auch gute Herkünfte von „Saxa Treib" bringen gute Ergeb nisse. Bei Salat ist als früheste Sorte „Bött ners Treib" zu nennen. Die Sorte bildet zwar einen verhältnismäßig kleinen Kopf, wird aber in der Frühzeitigkeit von keiner anderen übertroffen. Auch die Sorte „Goldgelber Steinkopf" eignet sich sehr gut für die frühe Treiberei, wobei lediglich die geldliche Farbe absatztechnisch hinderlich sein kann. Für die etwas spätere und insbesondere für die Kastentreiberei find „Maikönig Treib" und „Viktoria Treib" als die besten Sorten zu nennen. Als weitere wichtige und lohnende Treibkultur ist der Treibkohlrabi zu nennen, der auch be reits im Dezember ausgesät und im Januar/Februar ausgepflanzt werden kann. Als empfehlenswerte Sorte ist hier „Prager weißer Treib" zu nennen. Es kommt darauf an, eine gute Herkunft des Saatgutes zu erhalten. Das Originalsaatgut von Dvorsky hat sich in der Regel als das ertragssicherste erwiesen, obwohl auch Herkünfte guter deutscher Zuchtfirmen durch aus ebenbürtig sein können. Auch Blumen kohl läßt sich sehr gut für Treibzwecke ver wenden, und zwar insbesondere die frühen Typen der Sorte „Erfurter Zwerg". Allerdings wird es hier am zweckmäßigsten sein, die Pflanzen im Haus sehr weit vorzukultivieren, um sie dann zeitig im Frühjahr im Mistbeetkasten oder Doppelkasten anszupflanzen. Für die spätere Treiberei, etwa von Februar/März ab, können In wiederholten und grundlegenden Ausführun gen hat Reichsfachwart Boettner richtungweisend die Beziehungen zwischen Gartenbau und Klein siedlung aufgedeckt, und sehr mit Recht wird jetzt der Beruf auf tätige M'thilfe bei der Schulung der Kleinsiedler hingcwiesen. Da zu befürchten steht, daß manchmal bei allem guten Willen doch geschadet werden kann, halte ich mich verpflichtet, auf Erfahrungen hinzuweisen, die ich mit welen treuhelfenden Berufskameraden bei der Beratung von weit über 15 000 Kleinsied lungen im deutschen Nordosten machen durfte. Die Kleinsiedlung ist, darüber muß man von vornherein klar fein, eine neue Lebens- und Wirt schaftsform, die weder nach bäuerlichen, noch nach gärtnerischen Gesichtspunkten bewirtschaftet werden kann. Jlk Vordergrund steht die Aufgabe, aus einem kleinen Gelände eine möglichst hohe tierische und pflanzliche Ernährung für die Eigcnverforgung herauszuholen, und dieses Ziel steckt den Weg ab, der befchritten werden muß. Die Beratung einer Kleinsiedlung muß vor dem Bau des Hauses beginnen. Der an der Baustelle anfallende Mutterboden ist abzutragen, aufzusetzen, evtl, zu verbessern und gibt die erste Bodenver besserungsmöglichkeit der neuen Siedlung. Vor der Pflanzung empfiehlt sich dann ferner das zu sammenhängende tiefe Lockern mit geeigneten Zuggeräten.' Obstbaumpflanzung Dann kommt die Obstbaumpflanzung. Die Zahi der Bäume für den Einzelsiedler ist überall ge ring, 6—7 Halbstämme oder die doppelte Menge Stangenbohnen, an Bindfäden gezogen, und Buschbohnen gute Erträge liefern. Bei Stangen bohnen ist hauptsächlich die Sorte „Blockperle", bei Buschbohnen sind die frühen Sorten, wie „Schreibers Granda", „St. Andreas" und „Saxa" geeignet. Auch die Frühbeetkästen können weit gehend zur Frühgemüsekultur herangezogen wer den. Wie im Haus sind auch hier für die Früh kultur besonders Radies, Salat, Blumenkohl, Kohlrabi und Buschbohnen anbaufähig. Die Zeit der Aussaat bzw. des Auspflanzens muß sich nach den örtlichen Verhältnissen richten und kann bei gedeckten Kästen in der Regel bereits im Februar erfolgen. Als Sommer- und Folgekulturen aus die Frühkulturen können in den Mistbeetanlagen Kastengurken und Tomaten gezogen werden. Bei Kastengurken richtet sich die Sortenfrage nach den örtlichen Marltansprüchen, so werden in Mittel und Ostdeutschland die kürzeren Sorten, wie Es müssen darum Wege gefunden werden, um in . den fraglichen Gebieten die Gemüsebau- Betriebe mit den Blumen- und Zierpslanzen- Betrieben zusammenzubringen, damit durch recht zeitige Planung die Jungpflanzen-Anzucht seitens der Zierpflanzenbetriebe in der erforderlichen Weise vorgenommen werden kann. Durch recht zeitige Absprache über Art und Höhe des Bedarfs läßt sich dabei auch durch gegenseitige Verein barungen eine Preissicherung für die Jung- pslanzen erzielen, die beiden Teilen gerecht wird. Neben der Heranzucht von Salat und Tomaten kommen für diese Vorkultur insbesondere die ver schiedenen 'Kohlarten in Frage. Dabei sind selbstverständlich nur ausgesprochene Frühsorten zu wählen. Bezüglich der Sorten können in den einzelnen Anbaugebieten durchaus verschiedene Ansprüche herrschen, und es ist darum notwendig, datz hierüber von vornherein völlige Klarheit besteht. Bei Weißkohl wird für die Vorkultur in der Regel die Sorte „Dithmarscher Früher" oder „Juni-Riesen" in Frage kommen. Bei Wirsing sind Sorten vom Typ „Früher Dithmarscher", „Vorbote" oder „Saxa" für den Frühänbau besonders geeignet. Rotkohl hat in der Regel für die Vorkultur keine.große Bedeutung, dagegen ist Blumenkohl für diesen Zweck besonders geeignet. Es kommen auch hier wieder nür die ausgesproche nen Frühsorten in Frage, wie die frühen Typen von „Erfurter Zwerg", „6 Wochen", „Erfolg", „Viktoria" und ähnliche. Auch Frühkohlrabi ist für die Vorkultur von besonderer Bedeutung. Neben Buschbäume und das notwendige Beerenobst. Ent scheidend sind auch nicht diese Zahlen, sondern die Zahlen aller Siedlungen eines Ortes, und da er geben sich oft Obstanpflanzungen mit 1000 und mehr Bäumen. Für mancherlei- ist da vorzusorgen. Am besten sind Pflanzungen, die regelrecht ge schloffene Bestände bilden und mit einsetzender reicher Tragbarkeit einmal leicht zu Pflegen, spritzen und ernten sind. Steinobst zwischen Kern obst ermöglicht späteren Bestandswechsel. Die Sor tenwahl muß auf die Befruchtung Rücksicht neh men. Man kann eben nicht nur eine Süßkirschen, forte in der Siedlung anpflanzen. Wichtig ist auch bei der Planung, später bei besonders reichen Boll ernten verwertbare Mehrerträg« zu berücksichtigen, die gesammelt werden müssen, um sie einer volks wirtschaftlichen wichtigen Verarbeitung zuzuführen. Auch hierauf muß die Sortenwahl Rücksicht neh- men. Der Möglichkeit der Anpflanzung leicht er ziehbarer Spaliere, Spindelbüsche usw. muß Rech- nung getragen werden. Ebenso ist es wichtig, die notwendigen Pflegemaßnahmen, insbesondere Schnitt, Düngung und Spritzung, rechtzeitig zu organisieren. Daß bei der Neupflanzung die Auswahl von Mavkenbäumen auf besten Unterlagen erfolgt und die Pflanzung technisch einwandfrei durchgeführt wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Gemüsebau zur Eigencrnährung Wichtig für die Eigenernährung des Siedlers ist dann der Gemüsebau. Hier können durch intensivste Nutzung sonst kaum erreichbare Höchsterträge erzielt werden. Die Möglichkeit reicher Kompost- und Tisr- mistdüngung kann in kurzer Zeit einen srucht- „Sensation" und „Reform" bevorzugt, während in West- und Norddeutschland die längeren Sor ten, wie „Orion", „Spiers" oder „Konkurrent" besser absetzbar sind. Vorkultur von Gcmüsejungpslanzen Wie bereits - erwähnt, können die Glasflächen der Zierpflanzenbetriebe auch in den Fällen, bei denen eine direkte Ausnutzung durch Gemüse treiberei nicht möglich ist, in hervorragender Weise zur Frühgemüseerzeugung herangezogen werden, indem sie für die Vorkultur von Gemüse-Jungpflanzen ausgenutzt wer den. So laffen sich einmal Pflanzen heranziehen, die im eigenen Betrieb, im Freiland oder im Frühbeetkasten zur Auspflanzung gelangen, zum anderen können aber die Betriebe in den Ge bieten mit intensivem kleinlandwirtschaftlichem Gemüsebau ganz besonders sür die Jungpslanzen- Anzucht für andere Betriebe nutzbar gemacht wer den. Durch gute Vorkultur läßt sich bei zahl reichen Gemüsearten eine ganz bedeutende Ver frühung der Ernten erzielen. Der kleinlandwirt- schastliche Gemüsebau, der nur über geringe oder gar keine Glasflächen verfügt, wird bei der Ver wendung vorkultivierter Pflanzen in die Lage versetzt, seine Erzeugnisse wesentlich früher auf den Markt zu bringen, und er kann hierdurch die Lücke ausfüllen, die zwischen dem eigentlichen Treibgemüse und dem Massengemüse aus dem Freiland liegt. XIsMLkiscUuncssbsrcltunF, ^u/Fabs von vsrontivortunFsvollsr ös^sutunxf Intensivste Leistungsklemwirtschaft Rechtzeitige Feststellung des Jungpflanzenbedarfs der Sorte ,Prager Weitzer Treib" sei hier für den frühen Freilandanbau ganz besonders auf die Sorte „Rogglis Freiland" hingewiesen, die sich überall als weitgehend unempfindlich gegen Tempe raturschwankungen erwiesen hat und fast nie ein Aufschießen oder sonstigen Ausfall zeigt. Für die Vorkultur der erwähnten Gemüsearten wird die Aussaat je nach den örtlichen Verhält nissen im Januar oder Februar im Gewächshaus, auf Grundbeeten öder in Handkästen vorgenommen. Nach einmaligem Pikieren werden die Jung pflanzen eingetopft, wobei zweckmätzigerweise Erdtöpfe verwendet werden. Es gibt neuerdings neben den größeren Topfballenmaschinen einfache Handtopfpressen, die sehr gute Dienste leisten. Wo jedoch solche Geräte nicht zur Verfügung stehen, können auch Tontöpfe (Stecklingstöpfe) zum Eintopfen benutzt werden. Selbstverständlich ist bei der Vorkultur strengstens darauf zu achten, daß nur gesunde und wüchsige Jungpflanzen herangezogen werden. Durch entsprechende Kultur maßnahmen mutz dafür Sorge getragen werden, datz die Pflanzen nicht vergeilen, Lberständig werden oder im Wurzelballen verfilzen usw. Durch Umstellung können die Betriebe des Zier pflanzenbaues zu einem erheblichen Teil zu der Ernährungssicherung beitragen. Bei den hierfür zu ergreifenden Maßnahmen muß jedoch ein sinn- und planloses Vorgehen vermieden werden, und es prüfe daher jeder, wie Und in welchem Umfang der Gemüsebau in feinen Betrieb einbezogen werden kann, ohne dadurch den Betrieb in seiner Existenz zu gefährden. baren Boden mit bestem Krümelgefüge schassen, der ständig sachgemäß verbessert -wird. Deswegen ist die Gemüsenutzung einer geförderten Kleinsied, luna außerordentlich leistungsintensiv, gewöhnlich so, daß 60 qm je Kopf der Familie genügen, um eine ausreichende Versorgung mit Frisch- und Verwertungsgemüse zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sind die vorgeschrittenen Siedlungsgebiete heute zum slächenmäßigen Gemüseanbau mit Var-, Nach- und Zwischenkulturen übergegangen, im We sten z. B. nach dem sehr wertvollen System von Franz Boden, Düsseldorf, der auch sehr stark mit Abdeckung und dadurch erzielter Schattengare arbeitet.' Flä'chcnbedarf je Kops Hier im Rordosten arbeiten wir etwas anders. Wir säen und pflanzen ebenfalls in Reihen neben einander und rechnen hier durchschnittlich, aber nicht dogmatisch je Kopf etwa 20 qm Kohlgemüse mit starker Frühzwischen frucht von Salat (Kopf und Schnitt) und Kohl rabi, etzva 10 qm Gurken mit Sellerie, Tomaten und Mangold mit Zwischen- und Vorkulturen, etwa 10 qm Möhren, Schwarzwurzeln, Zwiebeln, Porree, Petersilie mit Einsaat von Radies und Frührettich und Nachbau abgeräumter Reihen von Spinat, etwa 10 qm Bohnen, etwa 10 qm Vorkultur Spinat, Erbsen, Steckzwie beln, Nachkultur rote Rüben, Grünkohl, Rettichz Feldsalat. Außerdem Küchenkräuter, Rhabarber, Sauer ampfer, Spargel. Hier ist die. Mithilfe des Gartenbaues bei der Lieferung von Gemüsepflanzen bester Qualität sehr wichtig, insbesondere hei rechtzeitiger Anfor-