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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
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- Gartenbauwirtschaft
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6artenbauwirttchaÜ vereinigt mit Deutscher krwerbogartenbatt Kummer 1L ro. Lprtt 1»!-. 11 Ms Tradition und 2ÖksT F'isiiZ illürtsn 2U dem üsutiASN koken Stand Sürttembergs Blumen- und Zlcrpflanzenbau ehr- Pilanzenart IVilkelm stüt.ls daß in Gberbürcsermeister der Stadt der Ausländsdeutschen Stuttgart ^8par3ßsU8 Spronxserj . . . H.8P3I-3SN8 !)InlN0LU8 . . . Lemonia Kloire ds k-orrains Ü6)?0Ilia 86Msi6I't'Ior6N8 . . und siedlungspolitisch bedeutsame Ausgabe für das Reich durchfükren zu können. Ich bin der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Reichsgartenschau Stuttgart zgrg einen wertvollen und richtungweisenden Beitrag für die deutsche Landschafts- und Gartengestaltung leisten wird und im letzten Sinne mitzukelfen vermag an der großen Aufgabe der wieder- Verknüpfung des deutschen Menschen mit Garten und Landschaft, Boden und Scholle. Nationalsozialismus hat auch dem deutschen Städtebau neue und entscheidende Impulse gegeben. Für Stuttgart, als Stadt der Ausländsdeutschen, besteht eine erhöhte Verpflichtung zu sorgfältiger, weitgreifender Planung und repräsentativer Gestaltung des Stadtkärpers. Die Entscheidung über die künftige städtebauliche Entwicklung ist für Stutt gart klar gegeben. Die Stadt Stuttgart hat in erster Linie diejenigen Besonderheiten zu pflegen und planmäßig auszubauen, die ihr die Natur in so reichem Maße geschenkt hat. Die eigenartige und für eine Großstadt einzigartige landschaftliche Lage hat Stuttgart — die „wunderschöne Hauptstadt des Schwabenlandcs", wie sie der Führer genannt hat — zur aus- gesprochenen Gartenstadt wie vorbestimmt. Für die Betrauung Stuttgarts mit einer Reichs ausstellung des deutschen Gartenbaus bin ich daher dem Reichsbauernführer um so mehr zu Dank verpflichtet, als dieser Auftrag in der durch die Natur selbst gewiesenen Entwicklungs- linie der schwäbischen Gauhauptstadt gelegen ist. Das für die Reichsgartenschau zur Verfügung gestellte 51 Hektar große Gelände auf einer der schönsten Aussichtshöhcn Stuttgarts bildet zugleich im Rahmen der von mir betriebenen Auflockerungspolitik das Kernstück eines großen Grüngürtels, der sich zwischen die Innenstadt und die Vororte Stuttgarts legen soll. Vor allem aber ist Stuttgart stolz daraus, mit der Durchführung der K24 MV Stück S28 700 Stück SIS 400 Slick KV MV Stück 828 MO Stück 181 MO Stück 712 VVV Stück 2IS 100 Stück MN 800 Stück LW LV» Stück 80 000 Stück 4S 800 Stück MS 80V Stück 287 INV Stück arbeit an Cyclamen vom Reichsnährstand anerkannt wurde. Sehr viele Betriebe beschäftigen sich schon seit alter Zeit mit der Züchtung und Kultur von Veilchen. So stammen die weitverbreiteten Sorten „Königin Charlotte" und „Riesen von Botnang", wie auch die bekannte Topfvergißmeinnichtsorte „Isolde Grotz" aus württembergischen Betrieben. Diese zahlreichen, zum Teil weit über Deutsch lands Grenzen hinaus bekannten Leistungen sind nicht etwa alle in Großbetrieben entstanden. Ge- Shrysanthemen, kleinblumige Cyclamen Gloyinien Hortensien Snollenbcgonien .... polarx. rouals Nelarx. psltntum . . . Petunien kriuiulu obooniou . . . kriinuis sinensis . . . Primat» ntnlavoickss . . Sonstige Topfpflanzen . . Tcppichbeetpslanzen . . . (Fortsetzung folgt) rade die kleineren und mittleren Betriebe haben mit zähem Fleiß und eiserner Energie die Mi zahl dieser Leistungen hervorgebracht. ein eng umgrenztes Gelände beschränkt. Es wurde vielmehr arbeitsintensive Veredlungsindustvie planmäßig zu entwickeln und ihr Absatzmöglichkeiten in aller Welt zu erschließen. Die Stadt Stuttgart ist aber nicht nur der Mit telpunkt des württembergischeu, sie ist das Zentrum des gesamten südwestdeutschen Wirtschaftsraumes geworden. Davon zeugen viele Firmen von Welt ruf, die hier ihren Sitz haben. Es seien nur die zwei Namen Bosch und Daimler erwähnt, und es ist wohl kein Zufall, daß hier in Stuttgart auch Dr. Porsche den Volkswagen konstruiert hat. Obwohl die Industrie im Stuttgarter Wirtschafts leben einen hervorragenden Platz einnimmt, ist Stuttgart doch in seiner Gesamterscheinung keine Industriestadt im üblichen Sinne. Seine Silhouette ist nicht durch Reihen von Schornsteinen bestimmt, sondern durch rebenbestandene, waldbekrönte Höhen. Stuttgart ist eine ausgesprochene Garten stadt. Symbolisch ist vielleicht die Tatsache, daß Stuttgart seine Eigenschaft als Gartenstadt schon in seinem Namen „Stutgarten" andeutet. Wenn nun Stuttgart in diesem Jahre eine Gar tenschau durchführt, so muß von vornherein be tont werden, daß sich diese Veranstaltung nicht auf Weit über Deutschlands Grenzen hinaus sind die Gladiolen-Züchtungen der im Jahre 1844 ge gründeten Firma Wilhelm Pfitzer, Stuttgart- Fellbach, bekannt. An Dahlienziichtungen sind die Firmen Hermann Ernst, Möhringen, und Paul Götz, Reutlingen, stark beteiligt. Letztgenannter Be trieb verfügt auch wie die Firma Steinecke, Lud wigsburg, über wertvolle neuere Echeverien- kreuzungen. Wertvoll sind auch die zur Weihnachts zeit stark gefragten außerordentlich großblumigen Christrosen der Firmen Schuler, Metzingen, und Robert Stadel, Rottenburg. Gebührender Erwäh nung in diesem Nahmen bedürfen die Züchtungen von plilox paniculats (ckecussata) der Firma Schöllhammcr, Langenargen. Nicht weniger bedeutend sind die Kultur- und Züchtungserfolge mittlerer und kleinerer Betriebe. Ich erinnere nur an die Betriebe wie Lutz, Grotz und Görg, Fellbach. Die Firma Lutz Fellbach, be schäftigt sich wie die Firma Spieth L Herricgel in Obereßlingen neben anderem in größerem Maß mit der Kultur von Bouwardien und der Züchtung von Freesien. Die Freesien sind in einigen Betrie ben so gut durchgezüchtet, daß sie sortenrein aus Samen fallen. Letztgenannte Firma verfügt auch wie die Grotzgärtnerei Münz, Waiblingen, über sehr gute Kulturen der Oerbera famesonii. Er folgversprechend sind auch die im gutgeleiteten Topf pflanzenbetrieb von A. Biedenbach, Stuttgart, durchgeführten Auslesen von Usambara-Veilchen. Es ist im Rahmen dieser Arbeit unmöglich, alle die Betriebe aufzuzählen, die durch irgendeine Sonderkultur oder durch besonders gute Zucht leistungen aus der Vielheit der Gartenbaubetriebe Die Topfpflanzenbetnebe Ausgesprochen reine Topfpflauzenbetriebe gibt es in Württemberg nicht sehr viele. Meistens wer den die Topfpflanzen im gemischten Betrieb an gezogen, wodurch eine vielseitigere intensive Aus nützung der Kultureinrichtungen möglich ist. Beson ders stark gebraucht sind die Frühbeete. Im zeitigen Frühjahr dienen diese oft zur Anzucht von Ge- müsesetzlingen. Sind diese herausgenommen, dann folgen in ausgesprochen gemischten Betrieben die Sommerblumen, wie LeZonia semperklorens, rstum mexicsnum, Salvia spienckens, ^iternantbsra niw. Diese Pflanzen werden dann Ende Mai, Anfang Juni auf den Friedhof gepflanzt. In. Württemberg gehört die Fricdhofpflege dem selb ständigen Gärtner. Der in anderen Ländern heftig geführte Kampf gegen das Friedhofmonopol war in Württemberg noch nie notwendig. Ten Sommer über dienen dann dieselben Kästen den inzwischen immer größer gewordenen Topfpflanzen, wie Cyclamen, Hortensien, kicus usw. Was im Obstbau die in Württemberg ansässigen und heute noch in ganz Deutschland bekannten UMM wie Taucher, Stuttgart, und Lukas, Reut lingen bedeuten, sind im Blumen- und Zier silanzenbau die Firmen WilhclmPfitzer, Stuttgart- Fellbach; Gebrüder Neubronner, Ulm, und Wilhelm Bosinger Stuttgart, u. a. Fast jeder ältere würt- iembergische Gärtner hat in seiner Jugend in einem dieser Betriebe als Volontär oder Gehilfe gearbeitet und rühmt heute noch, mit welchem Idealismus Und mit welchem Aufwand inan damals zahlreiche punkt des Blumen- und Zierpflanzengärtners aus beirifft, so muß gesagt werden, daß sich auch hierin der württembergische Gartenbau sehen lassen . vom Propagandaministerium für reichswichtig erklärten Reichsnartenschau eine ernahrungs- kann. Obwohl der schwäbische Mensch für eine ein seitige Spezialisierung, sowohl in der Industrie, als auch im Gartenbau, nie zu gewinnen war, läßt sich im Blumen- und Pflanzenbau doch eine Ein teilung nach Topfpflanzenbetrieben und Schnitt- blumenbewieben vornehmen. hervorragen. Erwähnt muß jedoch noch werden, Württemberg vier Firmen sind, deren Zucht- Geschichlliche Entwicklung Wenn man die Entwicklung des würitem- bergischen Gartenbaus verfolgt, so kann man fest- siellen, daß dieser schon, so lange es eine Garten kultur in Deutschland gab, immer auf einer beacht lich Hohen Stufe stand und in mancher Hinsicht richtunggebend war. So wissen wir, daß besonders der Gartenbau in der Ulmer Gegend auf eine gute Tradition zurückblicken kann. Schon zur Zeit der Karolinger bestand in Ulm ein Königshof, der sich für den Gartenbau fördernd auswirkte. Im Mittelalter sind in der Ulmer Gegend schon sehr viel Rosen angebaut worden, und man bekämpfte damals schon den Verkauf von Erzeugnissen ans staatlichen Betrieben. Gleich den Handwerkern hatten die Ulmer Gärtner eine Innung und mach ten zwischen Lustgärtnern und Bauerngärtnern einen Unterschied. Sie hatten das Recht und die Pflicht die Straße zu kehren und bekamen als Lohn den Abfall, der zur Düngung verwendet wurde. Der Straßenkehricht wird übrigens heute wieder in vielen württembergischen Gärtnereien zur Humusbildung gebraucht. Die Lustgärtner standen m jener Zeit in hohem Ansehen und galten als Künstler. Leider finden wir heute nur noch sehr wenige Beiriebe, deren Entwicklung sich bis in diese Zeit -urückverfolgen läßt. Einer der bekanntesten ist z. B. die heute noch bestehende Firma Straub und Vanzenmacher in Ulm. Diese Firma dürste gleich zeitig eine der ältesten Samenhandlungen Deutsch lands ;ein; sie wurde am 1. 10. 1644, bereits vier halste vor Beendigung des Dreißigjährigen Krieges, gegründet. Die meisten württembergischen Gartenbaubetriebe sind, wie die im Reich, erst viel später entstanden. Tie Ausbreitung des Gartenbaus steht in Würt temberg in engem Zusammenhang mit dem Zu rückgehen des Weinbaues. So ist es eine Tatsache, daß in den großen Städten wie Stuttgart, Heil bronn, Eßlingen, Ulm. Reutlingen, Tübingen usw. die Vorfahren sehr vieler Gärtner Weingärtner waren, die, um dem Bedürfnis der immer grö ßeren Nachfrage nach Gartenbauerzeugnissen gerech- zu werden, ihre Weinberge ausrodeten und überall da, wo es die Steigerung der Berge noch erlaubte, Gemüse oder auch Blumen anbauten. Dadurch finden wir auch heute noch sehr viele Gärtnereien an verhältnismäßig steilen Hängen. Heute ist es sogar so, daß gewisse Weinbergslagen in Stutt gart unter Naturschutz gestellt wurden, damit, wie es im Gedicht von Ludwig Uhland heißt, „die reb- umgränzten Höhen" wenigstens noch teilweise der Nachwelt erhalten bleiben. An diesem Ausroden der Weinberge trägt natürlich die in Württemberg besonders starke Bautätigkeit mit die Hauptschuld. Es kommt vor, daß heute viele gärtnerische Be triebe. besonders in den Großstädten, innerhalb der Baulinie liegen. Die damit Verbundene hohe steuerliche Belastung und der große Aufwand menschlicher Arbeitskraft an den sogenannten Tcrrasien-Gärtnereien zwingen heute manchen Betriebssichrer, seinen Betrieb auf das Land hinaus zu verlegen. Viele ältere Betriebe, die sich lang sam entwickelt haben, leiden heute sehr stark unter einer wenig planvollen Anlage. Die Ursache liegt darin, daß bei der Gründung zunächst nur sehr bescheidene Geldmittel zur Verfügung standen. Das ursprüngliche Gelände war klein, und ein Plan, wie man die Gärtnerei später auszubauen gedenkt, wurde nicht gemacht. Die sich ständig verbessernden Verkehrsmöglich- keiien gestatten heute eine Verlagerung, räumlich gesehen, ohne weiteres. Diese in der Verlagerung begriffenen Betriebe versprechen einmal Muster- buriebe zu werden. Sie sind nicht, wie üblich, in langen Zeiträumen aus den kleinsten und beschei densten Verhältnissen heraus entstanden, sondern werden mit einem entsprechenden Kapital, das aus der alten Gärtnerei gelöst wurde, aufgebaut. Sie sind so geplant und mit den neuesten technischen Einrichtungen ausgestaltet, daß mit möglichst wenig Aufwand an menschlicher Arbeitskraft große Leistungen erzielt werden. Was nun die rein fachliche Seite vom Stand- LkHi8, U^080ti8 u. ?6U86ö 3 465 800 Stück Chrysanthemen sEinstieler u. dekorative zus.) Pflanzenarten und -sorten kultiviert hat. Man kann wohl sagen, daß gerade die meisten und besten Geranien Neubronnersche Züchtungen sind. Auch die heute viel gefragte Geramensorte S. Königer wurde von der württembergischxn Firma Königer, Aalen, die auch die viel umstrittene öelcwerone eingeführt hat, erstmals in Handel ge bracht. Die Edelpelargonien haben ihre Verbreitung und ihren Sortenreichtum der im Jahre 1876 ge gründeten Firma Carl Faiß, Stuttgart-Feuerbach, zu verdanken. Von den heute im Handel befind lichen, 'weit über 160 Sorten sind die meisten in diesem Betrieb entstanden. Erwähnt seien nur die „Ostergrußklasse", „Faiß Unermüdliche", „Radio", usw. Auf der Reichsgartenschau in Stuttgart wird ein sehr umfangreiches Sortiment zu sehen sein. Zu der Bereicherung des 8e§on,a semperklorens- Sortiments hat ebenfalls schwäbischer Fleiß und schwäbische Ausdauer diel Gutes beigetragen. Es sei nur an die bei den Prüfungen des Reichsnähr standes gut bewerteten. Sorten wie „Rote und RosaPerle" von Reinhold Schmid, Schwäb. Gmünd, erinnert. Die Firma Paul Schmid, Donzdorf, be- fchästigt sich neben der Einführung von Neuheiten züchterisch an Lamm inckica, Lalceolarien, Li nerarien und Urimula obconica. Zu der Be reicherung des b>rimrüa malacoickes-Sortiments hat der Vorstand der württembergischen Gartenbau schule in Hohenheim, Landesökonomierat Sander, sehr beachtliche Beiträge geleistet. Sander hat sich der Durchzüchtung dieser primula schon in Weihen- stephan gewidmet. So war seine Züchtung „Treu- Rosa" diejenige, die als erste kräftige Rosafarbtöne hatte. Eine neuere Züchtung ist die Sorte „Porzellan", die sich sehr bald in Erwerbs gärtnereien einführen wird. Um über die.Gesamtleistung des württembergi schen Blumen- und Zierpflanzenbaues ein ge naueres Bild zu bekommen, wurden im letzten Jahr von feiten der Landesbauernschaft Topfpslanzen- Anbauerhebungen angestellt. Die Fragebogen wur den durch die Bezirksfachwarte an die Betriebe weitergeleitet. Das Ergebnis wird hier zum ersten mal bekanntgegeben. Bei der Erhebung wurde eine Trennung zwischen Jungpflnnzen und Fertig pflanzen gemacht. Sie wurde hier der Einfachheit wegen nicht vorgenommen. Mit dem tragischen Untergang des Staufenh.au- ses erlebte der schwäbische Stamm einen besonders iahen Sturz in Bruderzwist und engste Kleinstaa terei, die auf Jahrhunderte sein politisches, soziales und wirtschaftliches Schicksal bestimmen sollte. Aus diesen engen, drückenden Verhältnissen heraus ist wohl auch die starke, unstillbare Sehnsucht des Schwaben zu erklären, die ihn immer wieder in die Der starke Aufschwung, den Stuttgart nach der Machtübernahme genommen hat, ist gekennzeichnet in erster Linie durch die Tatsache, daß Stuttgart durch den Führer zur Stadt der Ausländsdeutschen berufen worden ist. Zu dieser Aufgabe, sozusagen symbolische Heimatgemeinde der Ausländsdeutschen zu -fein, rst Stuttgart aus seiner ganzen Geschichte und Arbeit heraus vorbestimmt. Durch die starke schwäbische Auswanderung der vergangenen Jahr- geistigen und räumlichen Weiten und Fernen ge- hunderte ist ja Stuttgart und das Schwabenland ' führt hat. So haben wir in Schwaden eine Mülle von jeher mit dem Deutschtum in der Welt drau- von Dichtern und Denkern. Eine lange Reihe von ßen sippenmäßig aufs engste verbunden. Namen wäre hier zu nennen, angsfangen mit dem Daraus ergab sich, daß schon frühzeitig in Stritt- Astronomen Johannes Kepler und dem Dichter der gart eine planmäßige Pflege kultureller Beziehen- Deutschen, Friedrich Schiller, der sein Erstlings- ,r klar und eindeutig die Forderung auf- mstellt und durchgesetzt, daß ganz Stuttgart eine Gartenschau werden muß. werk „Die Räuber" in den Wäldern Stuttgarts erstmals seinen Freunden vorgetragen hat. Diesen Männern, die weit in den geistigen Weltraum hin- eingestoßen sind, steht eine lange Reihe kühner Pioniere der Luft gegenüber, die von Berblinger, dem Schneider von Ulm, hinaufreicht bis in die Ge genwart zu Zeppelin, zu Männern wie Hirth und Dornier, Klemm und Heinkel. So fällt es auch gar nicht auf, daß der schnellste Flieger der Welt, Heinz Dieterle, ein Schwabe ist. Diese außerordentlich hohe Entwicklung der würt tembergischen Motoren- und Flugzeugindustrie ist aber nur ein eindrucksvolles Beispiel für den Cha rakter der württembergischen Wirtschaft überhaupt. Aus der Enge des schwäbischen Raumes und aus seiner Armut an Bodenschätzen ergab sich schon früh die Notwendigkeit, in Württemberg eine besonde-s gen zu den Deutschen draußen ausgenommen wurde. Stuttgart ist auch Sitz des Deutschen Aus land-Instituts. Vor wenigen Jahren ist in Stutt gart im Palais des letzten württembergischen Kö nigs das erste Volksmuseum der Deutschen im Aus land errichtet worden. In dieser Stadt der Ans- landsdeutschsn Stuttgart finden nunmehr jeweils die großen Tagungen der Auslands-Organisa- tion der NSDAP, statt, zu denen Zehntausende von Deutschen aus allen L udern der Erde zusammen strömen, um hier mit den führenden Männern des Reiches in unmittelbare Verbiuduna zu treten. Auf dem historischen Boden des Schwabenlandes treten die Jahrtausende deutscher Geschichte beson ders sinnfällig vor Augen. Liegen doch hier in die sem schwäbischen Raum dr Stammsitze der aroß-n deutschen Kaisergeschlechter. Anzahl (Yung- u. Fertigpflanzcn . 282 SM Siück . 18S8WS!.k . 120 0V0 Stack . 2 7IV ZM Stück Stuttgart ist zur Gartenstadt geschaffen durch den unvergleichlich schönen landschaftl'.chen Rahmen, in den im Laufe der Jahrhunderte die Stadt sich eingefügt hat. Mildes Klima und fruchtbarer Bo den begünstigen diele Entwicklung. Unter der Parole „Stuttgart muß noch schöner werden" wurde in den letzten Jahren eine ganz systematische Verschönerungsaklion durchgeführt. Die Stuttgarter Bevölkerung hat sich freudig und einmütig in den Dienst dieser Aufgabe gestellt. Aus der eigenartigen landschaftlichen Lage Stuttgarts erwachsen besonders schwierige städte bauliche Probleme. Die Hangbebauung in Stutt gart ist charakterisiert durch weite G.artenflächen und öffentliche Grünanlagen. Das Bild der äuße ren Stadtteile Stuttgarts ist beherrscht durch die Kleingärten und die Kleinsiedlungen. Sie stellen die natürliche Brücke von der Stadt zum Land her und unterstreichen damit die enge Verbundenheit von Stadt und Land, von Industrie, Landwirt schaft und Gartenbau, wie sie für Württemb^ - g kennzeichnend ist. Um Stuttgart seine besonl re Note als Gartenstadt zu erhalten, sollen in den äußeren, bisher ländlichen Stadtteilen die Land wirtschaft und der Gartenbau weitgehend erhallen bleiben. Aus seiner früheren Eigenschaft als königliche Residenz besitzt Stuttgart umfassende, wohlgepflegte Garten- und Parkanlagen, die sich ktlometerlang als Grünverbindung mitten durch die Wohngebiete der Stadt hinziehen. Sie wurden in den letzten Jahrzehnten auch durch großzügige städtische Gar- tennnlagen ergänzt. Besondere Bedeutung kommt heute diesen Park anlagen im Hinblick darauf zu, daß Stuttgart im Begriff ist, wieder eine Bäderstadt von hohem Ruf zu werden. Hierfür ist ja eine einzigartige Voraus setzung darin gegeben, daß wir mit einer täglichen Schüttung von über 20 Millionen Liter im Stadt teil Bad Cannstatt das größte Mineralwasservor kommen Europas besitzen, eine Tatsache, die viel zu wenig bekannt ist. In diesen großen Rahmen Stuttgarts als Gar ten- und Bäderstadt fügt sich naturgemäß gerade die Durchführung einer Reichsausstellung des deut- scheu Gartenbaus besonders glücklich ein, und wir Stuttgarter hoffen, daß recht viele Gäste aus dem Reich nach Stuttgart kommen und das schöne, fleißige Schwabenland lennenlernen werden. Lokwnksus OOlllkcruplstodt und Ltcrdt der ^us^crudsdoutLokou LtuttAcrrt Eine ganze Stadt lm Blumenschmuck
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