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„Leicht zu handhaben": so daß mit Sorgfalt und Sanftmuth man sie mitsammt allem, was sie enthält, leicht fassen kann, ein von nun ab in unsere Hand gegebenes Ding: eine Habe und ein Halt. Faßbar; keine Masse, die man mit beiden Armen nicht um fassen kann; etwas, was man festhalten kann; kein sich bröckelnder Kieshaufen, aus dem man nur einen Kiesel auf einmal aufheben kann. „Mundgerecht": voller Güte und Labe. Die Keats- scheu Worte sollen uns, fürwahr, beständig Hiera» mahnen: „Denn ewig sollst du lieben, und schön sei sie." Eine jede schöne Dichtung ist Madonnen-Dichtung, ob die Jungfrau die Athen's oder die Juda's sei — sie ist stets Pan-Athenäisch. Eine jede unschöne Dichtung ist Majestätsverbrcchen an der Madonna und der Weiblichkeit. Denn die große Dichtung eines jeden Menschen ist die geduldige Aus gestaltung seiner Liebe mit allen Mitteln der Vorsicht, der Phantasie und der Ueberleguug von ihrem An fang bis zu ihrem Ende; sie ist für jede menschliche Seele die schützende Hülle. Und es folgt daraus, kurz gefaßt, ein praktisches Gesetz: daß jedes echte Werk der Einbildungskraft schönheitsvoll ist. Alle schrecklichen Dinge sind entweder thöricht oder krank haft: Gehirnstörungen oder Krankheitsansteckungen.