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rmgsbaum ist anechlscher Heriunft und dedeutel soviel wie Röhrchen: die ausgewachsenen Flir- Tagungen Nührenzweig« noch mehr den« deutschen Flieder übertragen haben. .naggedon, so wider Jerusalem streiten, allwo sitzenden, Direktor a. D. Koch (Zittau), stand, Die Erhöhung des für Hochwas schäden zugebilllgten Darlehns Reichsmark wird zr> den bekanntgegebenen Bedi»- Turnen, Sport und Spiel Leipzig bcsttmmt. Handel Aus dem Gemeindeleben seiner Industrie und seinen Verkehrscinrkchtungen und weder viel Mühe noch ein besonderes Klima gewinnt. Der Flieder warf an mindesten Nutzen ab, wie sonst alle Pflanzen, die Garten, Feld und Flur hervorbrachten und die Nolle spielten. Dieser Mangel jeder materiellen aus den 6. Juli angesetzt. den und Brandstiftungen. Zweiseitig beschriebene Manuskripte müssen wehr bekanntgegeben für die am delphia, Atlantic-City nach Nenyork zurückfahrt. Die Teilnehmer der Studiengesellschaft wurden Er- men; dankbar sei der Kämpfer auf grünem Nasen und gedacht, die dem Verein die tb-Klasse erkämpften, über Mögen die jetzigen Aktiven in den Fußstapfen Nicht lange, nachdem er nach Wien gekommen war, muh sich der schöne Frühlingsbusch über ganz Busbequins, brachte 1560 das erste Fliederbäum- chen aus der Türkei nach Wien, und von diesem ersten Eremplar und dessen Abkömmlingen ver breitete sich zunächst die weitere Fliederkultur tu Europa. Deutsche Eartenliebhaberei, die gerade um jene Zeit sich überall mächtig regte und so viele fremde Gewächse und Blumen, oft unter gvotzen Opfern, bei uns heimisch machte, nahm gungen anerkannt und angenommen. Eure nichtöffentliche Sitzung folgt«. gclcgenheit von der Zustimmung der Gemeinde Ortelsdorf abhängig gemacht. Ms Verwalter der Bibliothek wird Herr Lehrer Müller gewählt. Für den Inzwischen zur Benutzung gekommenen Sprengwagen wird die Beschaffung einer Wasser pumpe beschlossen. Die Angelegenheit wird jedoch in allen Städten ausgezeichnet empfangen und offiziell begrüht. Am Donnerstag, den 19. Mat hat ein Empfang beim Präsidenten der Vereinig ten Staaten stattgefunden. — Der Beginn der nächsten Studienreise des Leipziger Meßamt» ist hochbefriedigenden Verlauf. Nach dem Besuch Neuyorks, das mit seinen gewaltigen Bauten, Erfolgreiche Studienreise des Leipziger Aleh amts nach den Vereinigte» Staaten. Wie dir beiden ersten, so nimmt auch die dritte Studien ¬ deutlich zeigt. Zu der Frage der „Gründung einer Verbandssterbekasse" berichtete Direktor Möckel (Ehemnitz), der reiches Material über di« Leistungen der einzelnen sächsischen Vereine hin ¬ beanspruchte. Dabei war der Flieder durchaus als Zierpflanze zu betrachten, so dass damit jede Gartenliebhaberci einen Zug von Idealismus gen Jerusalem geschieht noch über lausend Jahre vor dem jüngsten Tag und bringt eine große (Hollunder) eigen sind, so mag sich aus diesem Schlacht und Niederlage aller Völker bei Har- Grunde die Bezeichnung Flieder auf die Syringe mit Christi Worten zum Himmel hatte aufsteigen fühlen. „Die Herabknnft des Königs aller Könige vom Brüste sind nach Entfernung des Markes ja klein« Himmel mit seinem Heere aller Berufenen, Aus- Nöhnm, die man früher tatsächlich als solche erwählten und Gläubigen auf weißen Pferden entsandt worden. Freudig begrüßt wurde auch die Anwesenheit des Vorsitzenden vom Preußischen Feuerbestattungsverband, Rechtsanwalt Baacke, Berlin, und dem Vorsitzenden des Berliner Feucr- Niederlichtenau. Am 23. Mai fand die 5. öffentliche meindeverordnetenSitzung für 1927 statt. Kenntnis kamen das genehmigte Ortsgefetz Tagegelder und Reisekosten und werbscmbuße an die Gemeindcverordneten F.S.C. Merkur. Heute sind es 20 Jahre, seitdem der Frankenberger Sport-Club Merkur besteht. Aus Keinen Anfängen heraus gelang es im Laufe dieser Zeit, ein Glied in der großen deutschen Fußballbewegung zu werden, mit dem im Gau Mittelsachsen zu rechnen ist. Dankbar müssen die Mitglieder vor allem ihrem Ehrenvor sitzenden. Herrn Stadtbaumeister-B au« r, Col- Verwendungsmöglichkeit der schönen Zierpflanze beweist aber zugleich, wie jung sie in der euro päischen Kultur noch war und daß sie den alten klassischen Völkern, auf deren Arzneiwissenschaft man stets zurückgriff, ganz unbekannt gewesen sein niutz. Die Heimat des Flieders ist das ferne Vorder asien, also ein entlegenes und in früheren Jahr- Hunderten nur schwer erreichbares Gebiet. Um zu Spritzen zu verwenden pflegte. Da diese das Blut bis an die Pferdezäume gehen wird und schwellen bis zum Berge Silbon. Dann v -"r werden Enael in der Sonne schweben und den Europa verbreitet haben, denn schon im 17. Jahr wrrven nngei in oer Wonne z^weven uno ven rr», ui- ^r- s er- und Unwotter- tn Höhe von 1375 und ebenso von verschiedenen eingegangenen Kia- zum Jubiläumsspiel Merkur 1—Spicloereinig. 1 unbedingt ablehnen. Die Schriftleitung Der Meder Plauderei von Bertha Witt. Schwerlich wird mmi sich heute den duftenden, LkVL'LLW'HS LiL'L'L «LL ltngs. Und doch ist es noch nicht allzil lange her, seit diese schöne Pflanze fremder Zonen bet uns ? A heimisch wurde. Der Gesandte Kaiser Ferdi- Blumenflor nands I. am Hofe des Sultans, Ghislenius ^"ich hervorzurufen. auf die aus 20 Industriellen und Kaufleuten bestehende Reisegesellschaft einen nachhaltigen Ein druck gemacht hatte, wurde am 1. Mai die Reiss men — du bist doch ein rechter Christ wie wir dieselbe Zeit, wie der deutsche Gesandt« beim alle?" iraat er Kunrat. Sultan, dürften auch di« spanischen Jndienfahrer «>in ist für Frauen aemackt Was dm fremden Bkütmstranch mit heimgebracht M lauter haben, denn man unterschied später türkischen und P dar da oben für ein Lhristenhimmel mit lauter Flieder als die beiden Hauptarten. Singen und Beten? Hier unten ist meine Erde! jg^Eischc war zart-violett und hieß daher auch „Gott kommt auch wieder zur Erde, zu richten (Mach) nach dem türkischen „Mas", wählend dir Lebendigen und die Toten!" der spanische lichtblau war. Diese Farbentünun- „Und wann und wie? Da- mbcht' ich doch gen scheinen schon di« Ergebnisse der Verpflan- wissen, was dein Gott und Glauben, gut fürs zung und fremden Kultur gewesen zu sei», denn Stechbett der Frauen, einem Kriegsmann bieten den weißen Flieder betrachtet« man als die ein können!" facht llrsprungsart und nannte ihn Syttnga vul- nunrat in Thüringen also. soviel wie Röhrchen: die ausgewachsenen Flie- mit Freuden auch diesen Strauch auf, der sich überdies für seine Pflege rasch dankbar erwies Beamten, die Aufhebung der Verordnung „ ...... die Straßensperrung für den Autoverkehr ihrer Vorgänger fortschreiten zum Wohle des an Sonn- und Feiertagen. Hierzu wurde be- Vereins und der deutschen Fußballbewcgung. schlossen, anderweit Beschwerde einzulegen, da ein — Am morgigen Himmelfahrtstage (26. 5. 27) m ^oeunsmus, Bedürfnis zur Aufhebung der getroffenen Maß- stehen sich Merkur 1 und Spielverekni- sich nicht den ; nahine nicht vorliegt. Weiter nahm man Kennte gung 1 Waldheim im F reun d s ch af ts - "> nis von der Fertigstellung des Sprengwa- und Jubiläumsspiele auf dem Merkur- Us« gens und dessen Uebergabe, von der Prob«, sportplah gegenüber. Anstoß des bestimmt inte» in Küche und Apotheke meist eine recht vielseitige fahrt der Kraftpostlinie Frankenberg—Lim- essantcn Treffens Vel Ahr. Da dem Sieger als ' " bach, von einer Verfügung der Nmtshaupt- Ehrenpreis ein Kranz winkt, dürsten b-ids. Mann mannschaft über Abrechnung der Bezirksumi- schäften versuchen, «in gutes Spiel zu liefern läge auf 1926/27, von einer Verordnung des und den Sieg davonzutre zm. Zeigt Merkur Ministeriums über freiwilligen Wacht dien st wieder das gute Spiel wie gegen „Tanne" Thal- durch Ortscinwohner zur Verhütung von Brän- heim, sollte es zu einem knappen Siege langen; den und Brandstiftungen. Zuletzt noch wurde denn auch Spielvereinigung Waldheim erzielte. eine Einladung der hiesigen Freiw. Feuer- in letzter Zeit Resultate, die aufhorchen ließen, i ---h- e-- ur- Sonntag, den Möge der Bessere siegen. Für alle Sportanhänger 29. Mai stattfindende Steigerturmweihe muß am Himmelfahrtstage Parole fein: Auf wir in Zukunft Ler Satzschwierigkeiten «egen _ , , , Der 12. Verbandstag des Verbandes der fgch- Ausglelchs, der hierzu bereits im Haushaktplan fischen Feuerbestattungrvsrelnr fand am 21. Mai mäßig vorgesehenen Mittel. Die Errichtung einer unter starker Beteiligung in der Schloßschänke Volksbibliothek wird anerkannt und be- zu Auerbach i. V. statt. Bon fast allen sächsi- schlossen. Hinsichtlich der Auseinandersetzung zwl- scheu Feuerbestattungsvereinen waren Vertreter zu schen Schule und Gemeinde wird die An- der Tagung, die unter Leitung des stellv. Bor- A.-H,Abttilung Bereits heute wollen wir ml, Vor- Ls, am"« 'm Zitzern wurden wiedergewählt: Justizrat Dr. Wach- Modelleur Paul Schröder-Meißen, 3"', Kakilmit'MnMUu-iba». »MsEM Förster, h-er, ausgestellt. ' lich-Plauen und Dr. Zimmermann-Meißen. Als Ort der nächsten Vcrbandstagung 1929 wurde Ge- ditz sein,daßereswar.^rden Verein vorwärts- E^s LÄ^ Staaten von Nordamerika einen alle Teilnehmer über Vorkämpfer der Sportbewegung em Beispiel neh- sichtlich des Bestattungsausschusses zusmnmenge- tragen. Das Material soll im Druck erscheinen und den Vereinen zugestellt werden, damit sie sich über Gründung einer Derbandssterbekasse klar werden. Beim nächsten Verbandstag wird end gültig Beschluß darüber gefaßt werden. Die Vor ¬ bestattungsvereins, Direktor Auerbach. Der Vor« sitzende erstattete den Geschäftsbericht, aus dem „ hervorgeht, daß auch im letzten Jahre die Feuer- Dringlichkeitsantrag zur Verordnung des Reichs- bestattting in Sachsen große Fortschritte gemacht arbettsministerinms über Bestimmungen der Er- s hat, was sich in der zum Teil recht beträchtlichen werbslosenfürforge findet elntkinmig Annahme Mitgliederzunahme in den verschiedenen Vereinen und soll im Protestweg« wekrergeleitet werden. ' ' - - - in das Innere an getreten, die über Albany, Buf falo, Niagara-Fälle, Detroit, Cleveland, Chi cago, St. Louis, Pittsburgh, Washington, Phila- nochmals betr. der hierzu gemachten Angebote dem Bauausschuh zur Prüfung übergeben. Ein Dringlichkeitsantrag zur Verordnung desNeichs- gen über das Herumtummeln und Spie len mit Bällen durch Kinder aus vssentlichen Straßen und Plätzen der Gemeinde. Zur letzteren Angelegenheit wird die Sache dem Wohlfahrts ausschuß zur weiteren Erledigung überwiese!, Zu stimmung findet hierauf «in Antrag für Beitritt zum Bolksbund Deutsche Kriegsgrä- bersürsorg«. Ein laufender Jahresmitgsieds^ beitrag wird bewilligt und der Bezug der Zeih- schrift des Volksbundes „Kriegsgräberfürsorgc" beschlossen. Der 3. Nachtrag zur Gemeindesteuer. -Ordnung, Grunderwerbssteuer betr., wird nach Berichterstattung und Antragstellung angenommen. Zu Grünt», und Gewerbesteuerzu- sch kä gen auf das Rechnungsjahr 1927/28 stimmt man dem Vorschläge des Finanzausschusses zu, 100 Prozent zu erheben, vorbehältlich eines im nächsten Jahre etwa sich notwendig machenden Waldheim — Das ursprünglich für diesen Rto« nat geplant« 20jährige Stiftungsfest findet später, v .rmutljch im Juli, statt; die Per» einsleitung kam unter Berücksichtigung der okel- sack en wirtschaftlichen Notlage und der durch di« in letzter Zeit eingetretenen Ucbersättiguug an Vergnügungen zu diesem Entschluß, der ohne wei- teres anerkannt werden muß. Ergeht ab«r daim an di« Mitglieder der Rus zur Feier d«s 20- jährigen Stiftungsfestes, dann alle Mann zur Stelle. Dasselbe gilt auch für die Mitglieder- rmd Borstandsversammluugen. Für alle Mit glieder ist es Pflicht, durch Besuch der Vecelns- veranstaltungen am Verein mitzuarbeiten. Nöu-sn s-, hundert bezeichnen ihn die Botaniker als einen Vögeln rufen, wie der Apostel Johannes lehrt, weitverbreiteten Strauch. Auch ergab sich bald, und der falsche Prophet stürzt m den Pfuhl, der Wenn auch wohl mehr durch Zufall, «ine Meng« Drache in den Abgrund .... neuer Abarten in Farbe, Duft und Größe der „Das gefällt mir — das ist für einen Mann Blüten. Co entwickelte sich kn einem Privatgarten an euerm Glauben." in Luremburg der „gefüllte" Flieder, den dann „Unser Glaube traut dem Worte." ! «m französischer Gärtner erwarb, in Kultur nahm „Gut - gut. So sag': Gibt eS wahrhaftig und im Handel verbreitete. Eine Dame des nn- ein Auf und Ab unter dem Himmel — Seelen, fischen Adess, Freifrau v. Josika, gewann auf die emporsteigen, und Streiter, die herabkowmen m S,ebenbürgen auch wohl mehr , i durch Zufall, den dunkel-violetten Fheder Mlt werden, uns zu belfe». henckte Kunrat. , den langen, kräftigen Blüten, der nach ihr den „Du wg't «s e^er — du glaubst es. Wisse: Namen Josika-Flieder bekam. Dann zog man Dur2 tobend und tausend Jahre wird ewig ein - durch Kreuzung den reich blühenden, aber schwach stetes Wandern unter dem Himmel sein!" pro-j duftenden sogenannten chinesischen Flieder. Weiter phezeite ihm Bonifaz. Igibt es einen zarten, srühblühenden Strauch, und Da nahm der Thüringer die Christentaufe ! einen spätblühenden Juliflieder; der frühe stammt Am Himmelfahrtstage, als er seines Weibes Seele (Persischer), der spätere, sogenannte —"" - - - - - . - Emodb-Flieder, aus dem Disttikt Emodi im Hima ¬ laja-Gebirge. In höher gelegenen Gegenden, etwa im Harz, trifft man noch spät im Juli diesen dunklen Spätflieder, der sich offenbar in dieser rauheren Höhenluft besonders wohlfühlt. Die heutige fortgeschrittene gärtnerische Kunst liefert uns den zarten Treibhausflieder jetzt schon gleich mit dem neuen Jahr. Ein Pariser Gärtner ent°< deckte 1850 durch Zufall diese Kunst, den Flieder Nie Herrenpartie Eine Himmelfahrtsgeschichte von Paulrichard Hensel. Drei Männer waren am .Himmelfahrtstag hinausgefahrcn, nicht weit, in einen Vorort, wo sich Scharen von Ausflüglem am Seeufer, in Wald und in Gartenlokalen stauten; und es lag ihnen im Grunde auch wenig an grünen Bäumen, an dem Sonnenflimmern auf dem Wasser, son dern sie wollte» eben einmal nur unter sich sein,, ein wenig Junggeselle, in dem seltenen Gefühl, ohne die treue, heimgeblicbene Gefährtin ein ver lorenes Fünkchen Abenteuerlust schüren zu können. Aber mochte es nun sein, daß ihr Blut schon «in wenig träge geworden mar oder daß ihre Schwin gen vom Staub der täglichen Arbeit zu schwer und ihre Begriffe der Wirklichkeit fremd ge worden waren, — der Tag verging ohne Auf regung, mit verlegenen Ansätzen zu einer lauten Fröhlichkeit, über die sie sich gegenseitig ver spotteten, und als es am Abend nach altem Brauch gar anfing zu regnen, ivar die Stimmung s der Drei so, daß sich jeder nach der behaglichen Stille seines Heimes zurückwünschte, ohne dies aber den anderen gegenüber gestehen zu wollen. Schließlich saßen sie in einem Tanzlokal, sahen den flatternden Röckchen und erhitzten Gesichtern zu, aber sie hatten nicht den Mut, von ihrem Tisch auftustehen und an die Verwirklichung ihrer ersten Heimlickzen Ideen zu denken. Als dem einen ein junges Mädel offenherzig zu lachte, so daß er sich verlegen umwandte, neckte man ihn: „Aber frisch drauf los, Bernhard, zeige doch deine alte Kunst ..." Der trank still sein Rier. „Alte Esel sind wir," sagte er mürrisch, „Esel, die man aus ihrem Stall gelassen hat und die nicht wissen, wohin sie gehen sollen." hatte zu viel in den Büchern meiner Mutter gc- Die Sache wurde ärger, als ich fürchtete. Ich bekani Streit mit meinem Bruder. Seine ganze Weltanschauung kam ins Wanken, als er erfuhr, daß das Mädchen ein Pfand seiner Liebe unter dem Herzen trug. Das stand nicht in seinem Programm vom GlüMchsem. Alles Raten und Ermahnen half nichts. Er konnte die neue Wirk lichkeit nicht mit seiner gewohnten Lebensweise m Einklang bringen rind reiste eines Tages kopf los ab, nach Amerika, ohne Abschied. — Am Himmelfahrtstag besuchte das Mädchen uns, — »reine Mutter wußte längst von ihr — denn es hoffte immer noch, etwas von dem Flücht ling zu hören. Und wie ich mit ihr allein im Garten saß, verständnislos, daß Schönheit und Leid so verbunden sein inüssen, begriff ich zum ersten Male, daß auch ich meine eigenen All ¬ er mit dem Heute zufrieden ist, und er soll einen Strich unter eine Geschichte machen können, wenn sie anfängt, trübselig zu werden. Er vergaß mir, daß zu solchem EMulichscin immer zwei gehörten und daß dieser Zweites, der natürlich immer ein Mädel war, durchaus nicht dieselben« Anschauungen zu haben brauchte. Und da war einmal eine, die war viel zu schade für ihn. Nein, ich war nicht neidisch, aber ich erkannte doch, daß diese ganz anders als die anderen waren, die auch nicht mehr als einen Commerz- träum oder ein Wintermärchen wünschten, und ich und Lebewohlsagen, wenn man sich satt getrunken hat, doch wohl nicht die rechte sein kann. Ich selbst stand, weil ich noch recht wenig vom Lebe» wußte, auf dem Standpunkt, daß jedem Menschen das gleiche Recht gebühre und daß neben Wunsch und Verstand immer noch das Herz stünde, das doch auch seinen Anteil heische. „An deiner bilderreichen Sprache erkennt man doch gleich den Schriftsteller," sagte der Zweite. „Mir fiel eben ein, wie den Jüngern zumute ge wesen sein muß, als Christus sie verließ und sie nun ganz aus sich angewiesen waren, seine Lehre zu verbreiten ..." „Nun wirst du gar noch biblisch ...!" „Warum nicht?" warf der Dritte ei». „Wenn wir schon nicht unseren Himmelfahrtstag erleben, können wir doch wenigstens davon sprechen. Werner hat ganz recht; man kann eine Lehre, hier alle, als warten sie nur darauf, in lauter Lust und Freude von dein erste» Besten abge küßt zu werden? Aber nimm eine aus diesem Nahmen heraus, gehe ein paar hundert Schritte weiter mit ihr in die Einsamkeit — sie wird schüchtern sei» und spröde." „Ich möchte auch gar nichts mit diesen lockeren Vögeln zu tun haben," sagte der Erste. — Und Werner fiel sofort ein: „Nein, »ein, Abstand und Unterschied müssen schon sein. Ich danke." Der Dritte aber fuhr fort, als hätte er die Bemerkungen gar nicht gehört: „Mein Bruder war in seiner Jugend ein toller Draufgänger, so daß ich immer Angst hatte, er könnte sich einmal in ein Erlebnis verirre», aus den, er keinen Ausweg mehr wußte. Nicht, daß er schlecht war. Nur hatte er sich eine Lebens auffassung zugelegt, die etwas locker ivar, wen» sie ihm auch Dinge ersparte, die uns in der Jugend oft Hemmung und Not brachten. Seine Idee war: Der Mensch soll glücklich sein, auf welche Art und wo er immer könne. Das heißt, er soll sich nichts aus dem Morgen machen, rvenn eine Erfahrung zu einer eigenen Idee umgestalten, aber dann, ganz auf sich gestellt, für diese Idee . einzutreten, ist doch eme Sache, die zumeist ein lesen, um mir nicht Gedanken darüber zu machen, Zaudern oder Ueberlegen hervorruft. Verzeiht daß die Art meines Bniders, dieses Handgebcn das ketzerische Beispiel: Tun nicht diese Mädchen sichten von der Wett hatte und daß es doch, zumal an solchem Tage, nichts Unrechtes sek, dafür emzustehen. Drum nah», ich das Mädchen in di» Arme und küßte es, so lange, bis es Fragen und Verwunderung ganz vergaß." „Na und dann?" fragte schließlich einer der Freunde. „Einmal war die Geschichte doch auch zu Ende?" „Nein, wir sind noch heute zusammen, llebrtgens kennt Ihr es ja, das Mädel, das heute meine Frau ist, und das Töchterchen..." — — Sie fuhren schweigsam heim. In der Hand hielten sie jeder ein paar Bkütenzweige, die sie einenk Händler am Wege abgekauft hatte». Und die Fahrt nach Hause schien Ihnen über mäßig lang. Auflösung der Denlausgade aus Nr. 117 unseres Blattes. 1. Der Spiegel müßte die Vorderansicht und nicht die Rückansicht des vor ihm stehenden Herrn wiedergeben. 2. Der kleine lioierte Diener trägt einen ve» kehrt geknöpften Rock. 3. Der Herr, der vor ihm steht, dürfte kaum zum Winterpelz einen Strohhnt tragen. 4. Bei allen tanzenden Paaren führt der Herr die Dame verkehrt. 5. Der Künstler, von dem das Gemäld« Mk» oben) stammt, scheint von der Wirkung des Mn- des komische Vorstellungen gehabt zu haben, txnn die Segel blähen nach links, die Rauchfahnen de» Dampfers treiben nach rechte. 6. Der Herr im Klubsessel rechts raucht seine Zigarette und hält eine zweite in der Hand. 7. Beide Musiker bedienen den Bqgen mit der linken Hand, zum Ueberfluß aber öffnet sich das Klavier nach der falschen Seite.