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Beilage znn» Frankenberger Tageblatt ,Mr. IS1 Mittwoch, de« «8. Mai 1027 80. Jahr«»«« Himmelfahrt Poll lkold und Glanz die weite Welt, An Flur und Hain «in Musizieren, Md hach herab vom Himmelszelt Der grauen Lerche Jubilieren. Mk Seide klar und rein die Luft, Doll Liederklana und Falterkosen lMd durch die Fülle haucht der Dust . Der gluterwachten ersten Rosen. O Seeb. gib dich selig hin Dem MLvchenglück, dem goldneu Licht» Lud fthl erschauernd ljeut' den Siim Der «/gen Aimmelfahrtsgeschicht«: Bus Wolkenblau mid Sonnen rot Fuhr «rdenwärts ehr Sonnenwageir, Vnd hat den Heiland lichtumloht Kmpor zum Himmelsdom getragen. Und wie wir tief ergriffen stehn Muf lichtumflossinen Frühlingsfährten, Da Muh das Wrinder uns gescheh'n Md in uns zum Erlebnis werden: Mi« all« Fluren weit und breit Mi Jauchzen füllt, ein selig Klingen, Mutz unsre Seele sehnfuchtsweit Mch jubelnd aus zum Himmel schwingen. Seligkeit leben. All« diese Anschauungen legen Zeugnis ab von d«r grotzen Sehnsucht, die in den Menschen lebt. Das Leben an sich ist nichts als eine Macht- srage. „Tei im Besitz«, und du wohnst im Recht!" Aber mbgen wir wirken und schaffen auf de», uns verordneten Posten, mögen wir in Arbeit und Kampf den Sinn und Zweck unseres Lebens erblicken, mögen wir helfen und stützen, lieben und hassen — das alles, so gern wir «s mit Wichtigkeit oder Notwendigkeit umkleiden, ist ja gar nicht das Eigentliche unseres Seins. Dies Eigentliche ist etwas ganz anderes: die niemals schwelgende Sehnsucht, die In uns lebt und leidet. Sie ist zugleich die einzige Wirklichkeit unseres Seins. Alles andere, so wirklich es uns erscheinen mag, ist unwirklich und unwahr. Das Suchen nach dem Licht inmitten aller Dunkelheit, das Ahnen des Ewigen m aller Vergänglichkeit, das ist di« schöpferische Tat unseres Lebens. Wer es nie gekannt, der hat nie gelebt. Darum wollen wir die grotze Sehnsucht als das höchste Eut des deutschen Volkes hoch und heilig halten, wollen sie uns nicht rauben lassen, auch wem, mancher Schmerz und manche Traurigkeit mit ihr verbunden sind, wollen Himmelfahrt als das Fest ihrer Erfüllung feiern. Md leiderlöst und lichterwacht MM unser Herz «kn köstlich Ahnen: Aus schicksaldunller Erdennacht Mlbrt unser Weg zu Himmelsbahnen. Md unserer Seele Heimatland Akegt fern von aller Erdenschwere Dvrt, wo sich blau der Himmel spannt, Im sonnengoldnen Feuermeer«. Felkr Leo Göckeritz. Dar Fest der Sehnsucht Bon Artur Brausewetter. Li»? Erkenntnis ist von jeher im Geschlechte Menschen gewesen: Datz der Tod nicht das MA« ist, das Letzte nicht sein kam,. , D-k« Aegypter balsamierten ihre Toten ein, um W Über die Vergänglichkeit ihrer Körper h'n- MMtÄuschen. Sie giaubten an die Wiederkehr Wo Wanderung der Seele, lvei! es ihnen un- Wikbar erschien, datz diele wesenslos vergehen Folli^ Der Brahmane und oer Buddhist betrachten Lich äks das Urwesen, als den Brahma, um in fiesem Glauben eine Eewitzheit zu haben, die den Mob überwindet. Der Japaner ist überzeugt, .datz «r, wenn er sich in diesem Leben durch Tap- fexkelt und Eelehrsainkeit auszeichnet, noch den, Hob« in den Himmel verseht wird und dort auf einer entsprechend höheren Stufe die wohl- psrdieA« Belohnung für seine Tugenden erhält. Dis asten Germanen lassen di« Seelen der im AäWfs gefallenen Helden durch Walküren nach Walhalla tragen, damit sie dort in Freude und Denn alle religiösen Vorstellungen eines Wei terlebens von den Aegyptern an bis zu den alten Germanen sind leer mrd arm gegen die christliche: Jesus überwindet den Tod und kehrt in die Heimat seines Vaters zurück, den Seinen die Stätte in seines Vaters lichtem Hause zu bereiten. Damit will Himmelfahrt der unbestimmten und unbefriedigten Sehnsucht Befriedigung und Ziel geben. Nicht uns der Erde und ihren gebietenden Forderungen abspenstia zu machen — tm Gegen teil, uns für sie fähiger, freudiger, stärker zu machen. Mit beiden Füssen fest auf der Erde, mit H'aupt und Händen wirken und schaffen, so lang es Tag ist — aber das Herz km Himmel das ist die rechte Wanderung. „Was soll das Neale an sich?" meint einmal Goethe zu Eckermann. „Wir haben Freude daran, wem« es mit Wahrheit dargeftellt ist. Aber der eigentliche Gennnn ae't doch allein im Idealen." Wach lebm, wahrhaft ein, im Zeitlichen wur. zelnd und wirkend das Ewne suchen, auf Gräbern no^das Banner der Hoffnung pflanzen ... in solcher Höhenluft allein kann man die rechte Stel lung zum Leben und zum Sterben einnehmen, kann man im Geist und in der Wahrheit das Himmelsfahrtsfest des verworfenen, gekreuzigten, «nm triumphierenden Siewshelden Jesu Christi feiern, kann man HimmeMuft und Himmelskraft m das manches Mal so schwer lastende Leben tragen. Durch den Todesgedanken hindurch den goldenen Faden des Lebens ziehen, das ist wohl alles Suchens lind Sehnens letzter Schiust Himmelfahrt helfe uns dazu! Die Fahri unter dem Himmel Bon Paul Burg Als BonisaziuS vor zwblshundert Jahren in unsere germanische«« Länder gezogen kam, um den Heiden das Christentum zu bringen, stieß er bei den mannhaften Recken auf weit mehr Wider stand und Widerspruch als bei ihren Frauen, denen die Lieblichkeit des Marienkults und das Versöhnliche des ChristusglaubenS leichter einging. So fand er im Thüringischen eine«« Herrn Knnrat, mag es nun ein Markgraf oder gar ein König gewesen sein, der ihm schroff entgegentrat: „Du kannst nichts als die Mensche«« beschwatzen — pack dich von hinnen!" Bonifaz war mit den Jahren des Missionieren» ein guter Menschenkenner geworden. „Wo drückt dich dein Schub?" fragte er beherzt und ließ den Thüringer nicht aus seinem Blick. „Mein Weib ist krank — muß sterben. Morgen wird sie nicht mehr sein. Uebers Jahr ist ihr Staub verweht," grollte der Recke und stöhnte. „Führe mich zu ihr!" bat ihn Bonifaz. „Willst du sie etwa mit deinein Geplärre gesund beten, he? Schon zwei solcher Narren hängen vor ihrer Hütte an den Bäumen," schrie ihn Kunrat an. So nimm diese Leichen vor ihrem Auge weg, hänge die Galgenvögel anderswo aus und laß einen guten Platz in ihrer Mitte — für mich!" befahl der Missionar mit Festigkeit. Die sterbende Frau — eine schöne Fra«« — grüßte den Fremden mit ausl-uchtendem Blick, als ahne sie den Christbriuger. Und Bonifaz kniete, gerührt von soviel Schönheit, die zum frühen Welken bestimmt war, an ihrem Leidens-' lager nieder und betete inbrünstig zu seinem Herrgott. Dem mißtrauischen Gatten gefiel dieses Gebaren, das er für eine Huldigung an die Frau hielt, und er jagte alles neugierige Gelichter, das sich in den Frauensaal mit hereingeschlichen hatte, mit behaglichem Brummen hinaus. Unbekümmert um den deutsche«« Bären, richtete nun Bonifaz seine Ansprache an die Frau und began«« ihr davon zu sprechen, daß ein Wink Gottes zuerst die beiden tote«« falschen Propheten aus ihrem Anblick entfernt habe. „Was ist das für eil« Gott? Kann er mir denn nicht vom sterben helfen?" fragte die Frau auf dem Bett mit so linder Stimme, daß es Bonifaz im innersten rührte; er spürte, die Kranke stand kurz vor der Schwelle des Todes. Also begann er ihr zu erzählen von Jesnm Christum, wie er auf diese Welt gekommen, ge ¬ lebt und gelehrt, Wunder getan, gelitten und gestorben — auserstanden. Er sprach und sprach. Die Stunde rann. Er verkündete den Abschiedsspruch Jes«« aus dem letzten Kapitel des Markuscvangeliums mit er hobener Stimme: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden. Wer aber nicht glaubet, der wird verdammet werden! Und die Sterbende richtete sich ein wenig vom Lager auf, als hebe sie eine unsichtbare Hand leise empor, und sie sprach ihm diese Worte de» Evangelisten nach, als befehle es ihr eine innere Stimme. Bonifaz aber, ganz hingegeben an den großen Augenblick des Christwerdens und Ster ben« zugleich in dieser Frau eines heidnischen Fürsten, ergriff die Trinkschale mit gewässertem Wein neben ihrem Bett und sprengte davon Tropfen über die Flüsternde. „Du glaubst — du bist getauft und wirst selig sein!" Die Augen weit offen, verstummte sie Plötzlich und sank leise zurück, während Bonifaz noch aus dem Marknsevangelium weiter erzählte: „Und der Herr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er ausgehoben in den Himmel!" „Still, du! Auch sie ist aufgehoben in euer» Himmel. Siehst du es denn nicht? So hat ihr Auge mich lebenslang nie angesehen," flüsterte Kunrat bewegt und erleichtert, denn immer hatte er sich vor dieser Stunde gefürchtet. Bonifaz kniete und betete. Lange Zeit. Bi» ihn der verwitwete Mann an der Schulter rührte. ' „Komm! Sie lebt nun fern von uns." Sie gingen leise hinaus. Draußen umfing sie der deutsche Frühling mit Vogelsingen und Blumenblühen, so daß BonisaziuS, der mitte,« au» tiefem Bete«« kam, die Hand über fein« Augen schatte«« mußte. „Willst du nicht auch die Taufe Christi neh- MtDr. Oetker*» kvHvArrt» bietet kbnen viels vous rum Lacicsu. «r Ao «»cj» mol otv», blouoa vrrnuedv» vr. ö». Vvtksr, SIsIskslei. HI—. AH--- I Alles gute Zureden Friedrich Karls half nichts. I „Fassen Sie Mut, Hein Drommel. Sie sind Nachdruck verboten. 8 Roman von Wolfgang Marke««. Arheberrechtsschutz d. Verlag Osk. Meister, Werdau nicht umsonst gekommen, das glaube ich Ihnen schon jetzt zusichern zu können. Erholen Si« sich von Ihren« Schmerz. Ich will Ihnen Helsen und dein, welchen es angeht." Als sie in die Diele eintraten, erwartete sie der alte Graf. „Unser Freund Morefield ist gestorben, Vater," sagte Friedrich Karl tiefernst. 'Sein Vater verstand ihn nicht recht. „Tot?" fragte er erschreckt. „So rasch!" Nach wenigen Minuten «nutzten alle Bewohner des Schlosses, datz ein Toter auf Arnsperg war. Tief war bei allen das Mitgefühl, nicht nur bei denen, die in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Toten gestanden hatten, auch die Dienerschaft beklagte den gütigen, immer hilfsbereiten alten Herrn tief. Als Friedrich Karl wieder in das Zimmer des Toten trat, nachdem er die Anordnung zur Aufbahrung des toten Millionärs gegeben, fand er auf dem Schreibtisch des Totei« einen Brief, der an ihn gerichtet war. Kurz vor seinem Ende hatte ihn Morefield geschrieben. Und Friedrich Karl las: „Mein lieber Sohn! Vor meinem Tods will ich einmal diese Anrede gebrauchen. Ich fühle, es geht zu Ende, und darum bitte ich Dich noch einmal, sei meinem Johannes, den, Kind meiner Maud, den Du als Deinen Sohn angenommen hast, Immer der gütige Vater, der Du allen Den««« Kindern bist. Maud hat Dich geliebt, und ich ihr Vater, liebte Dich voi« Herzen. Bleibe der, der Du bist, gerade und offen. Mein Erbe lege ich in Deine Hände. Du bist der Universalerbe meines ganzen Ver mögen». Med« Testament, lange vor Deiner Wiederkehr, an di« ich fest geglaubt habe, notariell und unanfechtbar beim Notar Bran denburger in Breslau ausgestellt und dort nie dergelegt, wird Dir alle Schwierigkeiten aus dein Wegs räumen. Nach Deinein Tode soll Mauds Sohn die Hälfte, Deine beiden Kinder und wetteren Nachkommen die andere Hälfte erhalten. Das ist doch näht hart? Wem« es Dir möglich ist, meine Werke zu erhalten, damit sie nicht in andere Hände übergehe«^ dann wäre mein liebster Mim sch erfüllt. Ueber meins sämtlichen Jndustriewerke habe ich Mister Vall in Neuyork al» obersten Leiter eingesetzt. Die Verwaltung meiner anderen, nichtmdustrieNei« Besitztümer liegt in den Hände«« des Notars Hßin Drommel sah wie von« Donner gerührt. Er war bläh Lis in di« Lippen geworden und «in« grotzen, schweren Hände zitterten. 'Herr Morefield ist - krank?" ^Todkrank, Herr Drommel." Mann kam« ich ihn wohl nicht sprechen?" würgte der Riese hervor. ,,Docht Ich gehe jetzt mit Ihnen zu Herrn Wakefield. Si« müssen mir aber versprechen, datz UM ganz ruhig sind und den Kranken nicht ohne Nöl anstrengen werden." Der Nies« nickte. Dann standen si« auf. Hein Dromm«l wankte «vie «in Trunkener, dann rig er sich Mammen und schritt ruhig neben Friedrich Karl her. Der fühlte, was in der Seele d«s Metz;«» vor sich ging. So nahe am Ziel, stand jr HWengualen aus, datz jetzt all« Mühe ver gebens gewesen sein könne. Im ersten Stock des Herrenhauses klopfte Fried. W Karl an. Kein Herein ertönt». Nach «In« Mntits trat er leise in das Zimmer, Hein folgte Km, Mister Morefield schlief im Lehnsessel. Ruhig und friedlich war der Ausdruck seines Änt- Er schlief weiter, auch als si« dicht bis zu Hw getreten waren, erwachte «r nicht. „Herr Morefield!" rief Friedrich Karl leis«, aber der Schläfer erwacht« nicht. Leise berührt« Ihn Friedrich Karl «in Futze. Ganz nal-e trat er heran zu ihm und hob da» Kämst des Schläfers leicht empor, fatzte fein« Mnbe. Sre wäre«« eiskalt. Langsam drehte er sich zu dein bestürzt da stehenden Hein Dronnnel herum. „Mister Mors- Alb ist - tot!" Der Ries« .trat mit einen« hastigen Schritt »jäher fasste des Toten Hand. Dam» brach er Wr Mein dumpfen Schrei zusammen. Rasch stützt« M Friedrich Karl und schob ihm einen Sessel MM „Fassen Sie sich, Hein Dronnnel. Damit ist noch nicht alles verlöre««." Her zusannncngebvokhen« Niese bot ein erschüt- Bild. Mit dem feste«« Glauben, datz ihm Morefield helfen könne, war er über d«n Ozcan Atpnrmen. Und nun trat der Tod, der imerbittliche, da- NWyen. Der Niese weinic in seinem Sessel still für sich. Squardton, ebenfalls in Neuyork. Erhalt« mein j Eibe Deinen Kind«rn. Lebe wohl und hab' Dank für alle Deine Liebe. D«in Hans Walter Moorfeldcn (später Morefield.") Friedrich Karl steckte den Brief erschüttert zu sich und verschlotz den Schreibtisch des Toten. „Erhalte mein Erbe deinen Kindern," so hatte der Tote ihn gebeten. Er fühlte, datz er ihm damit eine schwer« Aufgabe auferlegt hatte, eine Aufgabe, deren Schwere «r aber noch nicht im Entferntesten ahnt«. Als er dann in den Hof trat, stand Hern Drommel mit müden« Gesicht an der Mauer und sah auf den Schnee, der wiederum den Hof mit einer weißen-Decke überzogen hatte. „Hein Drommel!" rief er. Der Angeredete drehte sich rasch herum. Mit schweren Schritten kau» «r zu dem Erben More- fields. „Hein Dronnnel," sagte Friedrich Karl ernst, „Sie sind nicht umsonst gekommen. Heut« abend erzählen Sie mir, was Sie nach Europa geführt dal. Ich kann und will Ihnen helfen. Herr Morefield hat mich zum Mlemerben über sein Vermögen eingesetzt. Ich lass« Sie heute abend zu mir bitten." Eh« der völlig überrascht« Hein auch nur ein Mort sagen konnte, war er allein. Inbrünstig faltet« der arme Sohn der deutschen Heimat die Hände, und ein stummes Dankgebet stieg empor aus verschütteten Tiefen. „Nicht umsonst gekommen, nicht umsonst!" murmelt« er, und die Träiren liefen ihm die Wangen herunter. Fieberhaftes Treiben im Schlosse, ob des To desfalles. Fieberhaftes Warten bei Hein Dronr- nrel. Er könnt« es kanin erwarten, dem jungen Grafen sein Herz auszuschütten, ihn um Hilf« zu bitten. Alle Mühe, die sich die stattliche Mamsell mit Hem gab, war umsonst. Er satz stumm mn Tisch In der Gesindestube, und die Reden der Mainsell glitten an seinem Ohr vorüber. Als der alt« Diener des Grafen eintrat und ihn zu Friedrich Karl bat, atmete Hein ti«f änf. Endlich, endlich konnte er einem, der helfen ko«mt«, sein Weh klagen. Hastig schritt er über den Hos und trat, von« Diener geführt, in das Arbeitszimmer Friedrich Karls. „Nun erzählen Sie mir, Hein Dronnnel, was hat Sic übers Me«r geführt? ' „Meines Herrn und Freundes Schicksal, Han» Güldenherz' Los. Er ist in grotzer Gefahr." „Herr Eüldenherz ist der Chefingenieur der Morefield-Motorwerke in Ashington?" „Er war es. Man hat ihn abgesetzt, nachdem inan ihn« seine Erfindung gestohlen hat. Er ist berufen, die Morcsield-Werke so grotz zu machen wie kein anderes Motorwerk in Amerika. Er hat das leistungssähige Elektromobil geschaffen, aber man hat seine Pläne gestohlen." „Wer?" „Mister Vall, der Generaldirektor der More- fi«ldschen Werke." Friedrich Karl schwieg eine Weile zu diesen Worten, dann sagte er eindringlich: „Hein Drom mel, Sie sprechen etwas Ungeheuerliches aus. Sie haben ein ehrliches Gesicht. Trotzdem «verden Sie verstehen, datz ich zu Ihrer Behauptung nichts sagen kann, bevor ich mich selbst überzeugt hab«." „Ja, Herr Graf!" rief Hein leidenschaftlich. „Kommen Sie hinüber und prüfen SI«. Sehen Sie und urteilen Sie. Es ist nicht das Einzige, über das ich Klage führen könnte. Aber nichts will ich mehr sagen. Kommen Sie nach Ashing ton!" En« leichter Seufzer entfuhr Friedrich Karl. Er hatte gewünscht, in seinem stillen, «veltabge- schiedenen Glückswinkel noch eine Weile zu leb«n. Und nun ritz ihn das Schicksal wieder hinaus ins Leben. „Sie sprachen davon, datz Hans Güldcnherz' Leben in Gefahr sei?" Der Niese kam wieder in Aufregung. „Ja! Als er mit dem Generalbevollmächtigten Voll eine Auseinandersetzung hatte — er wurde dar auf gleich fristlos entlassen — wurden ihm am nächsten Tage sämtliche Auszeichnungen gestohlen. Die Auszeichnungen nützten aber den Dieben nichts, es fehlte ihnen die Chiffre, die mein Herr stets aus 'seiner Brust trug. Wenige Tage später er schien bei meinem Herrn ein Beauftragter des Mister Vall und verlangte die Auslieferung der Chiffre. Er bot ihm hunderttausend Dollar da für. Mein Herr wies ihn entrüstet ab und warf ihn die Treppe hinunter. Darauf zündete man ihm das Haus an und zwei Tage darauf wurde «r von unbekannter Hand bei einem Ueberfall niedergeschossen und liegt schwer verletzt dar nieder. Bei meinem Freund«, dem Farmer Md- d«ling, hab« ich ihn nntergebracht. Noch weiß vielleicht niemand, datz «r dort weilt, aber ein Zufall kann es hsrausbringcn, und daim fürchte ich um alles." (Forts, folgt.)