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Da» Reich der Fra«. St 1102. Kissen (50/70 mit Rückwand) vorgezeichnet auf gutem orakge Rips 4 M., auf schwarz Tuch 8 M., passendes Stickmaterial 1M M. Lyon-Abplättmuster für 80 Pf. erhältlich. St 1256. Kissen kn Würfelform mit aparten japanischen Stickereimotiven. Stoffgröße jeder Seite 30/30, vorge zeichnet auf schwarzem Tuch 5,50 M., paffendes Stickmaterial in Heller Kunstseide 2,25 M. Lyon-Abplättmuster für IM M. erhältlich. In Frankenberg erhältlich bei Joh. Wenzel, Schlvßslraße. Die moderne Frau und di« Handarbeit. Es ist noch gar nicht lange her, daß die Frau ohne Hand- arbeit undenkbar war. Sie strickte, häkelte, stickte und schuf außer den nützlichen Wollstrümpfen, die nichts gemein hatten nm den hauchdünnen Gespinsten von heute, eine Mengs Decken und Deckchen, Kissen, Schlummerrollen, Sofaschoner, Küchenborden, Zeitungshalter und was sonst noch alles mit Stil-, Kreuz« und Plattstich sich versehen ließ oder mittels Strick- und Häkelnadel hergestellt werden konnte. Im Laufe des letzten Jahrzehntes aber, das so gründlich umwälzend auch in das Leben der Frau eingriff, ist die Hand arbeit selten geworden, denn die Vorbedingungen ihres Ent stehens: Zeit und Muße fehlen. Die Hausfrau, vielgeplagt und von morgens bis abends nicht nur im Haushalt, sondern vielfach auch noch in Berufen beschäftigt, ist froh, wenn sie ein Stündchen für die nötigste Flick- und Stopfarbeit erübrigt; die jungen Töchter sind ernsten, ihre Zeit füllenden Arbeiter: hingcgeben; und die berufstätigen Frauen und Mädchen sind bekanntlich nur selten gewillt, ihre karge freie Zeit in Landarbeiten zu ver bringen. So haben sich diese zu den alten Damen geflüchtet, die sich anders nicht mehr betätigen können, und zu jenen wenigen Bevorzugten, die auch heute noch über ein reichliches Maß an freier Zeit verfügen. Ein Zweig weiblich st erBetäti- gung scheint schwer gefährdet. Aber wenn umn die Sache ernsthaft betrachtet: Ist es denn wirklich zu bedauern, daß so viel unnütze Arbeit un- geschehen bleibt, daß Frauenkraft und Frauenzeit sich nicht mehr tn hunderterle: Ueberflüssigkeiten verausgabt? ! WWM sie. denn. schönend,dem Auge erfreulich, diese vielen I Decken und Deckchen, Sofaschoner, EchlummchMle» und wie sie sonst noch heißen, die Gebilde aus fleißiger Frauenhand? Nein — es muß ganz offen gesagt werden — sie waren es in vielen Fällen nicht. Unser besser geschulter Geschmack, unser höher entwickelter Farbensinn, unsere durch das mo derne Kunstgewerbe gehoben«: Ansprüche müssen die Mehr- zahl jener Erzeugnisse oblegen. Aber indem wir dies tun, erkennen wir die Ausnahmen an: Die Handarbeiten, die neben sauberer und wohl- beherrschter Technik Schönheitswert besitzen. Sie sollen mit allen Mitteln gefördert werden, denn sie sind ein Stück Frauenkultur, das erhalten bleiben muß. Und wenn erst die Frau den tiefere» Wert und Sinn dieser Arbeiten erkennt und sich in weiser Beschränkung in einer Technik, sei es im Filieren, im Strien, im Klöppeln oder Spitzennähen oder in einer der vielen anderen Stickerei- und Handarbeitstechniken vervollkommnet, wirb sie auch trotz Haushalt, Studien und Beruf wieder ab und zu ein Stünd chen finden, um Liese zur Kunst und zum Ausdruck persön lichen Geschmacks erhobene Beschäftigung zu üben. Aüchs r nd Haus. Zur Spargelzeit. Die Spargelküche ist unerschöpflich. Jahr für Jahr brm- gen wir neuartige Rezepte, und immer wi«er erhalten wir neue Anregungen, dre wohl wert sind, veröffentlicht zu werden. Welchen von allen diesen Rezepten der Vorzug ge- geben werden soll, ist schwer zu sagen. Vielleicht wad der Feinschnncker behaupten, daß nichts über frrschgekochtrn Spargel mit Butter, aber wohlgemerkt, frischer, e^r Butter, geht, während die Hausfrau, die mehrere zu sättigen hat, eines dieser kombinierten Gerichte vorziehen wird. Wie dem auch sei, der Spargel ist da und neben ihm das Schweins- kotelett, das nicht nur in unser aller Achtung, sondern auch tm Preise sehr gestiegen ist. Schwemmklößcheu. Zu den SchwemmLößchen nimmt man 90 Gramm Margarine, 90 Gramm gutes Mehl und einen halben Liter Milch. Diese Mischung brennt man auf dem Feuer ab und läßt sie erkalten. Nun vermischt man sie mit einem oder zwei Eigelb oder einem ganzen Gi, Solz, ein wenig Muskatnuß und einem Teelöffel Zucker. Mit einem Löffel sticht man Klößchen ab und läßt sie in Spargelbrühe gaÄochen. Kommen die Klöße nach oben, so sind sie fertig. Spargelgemüse im Ofen gebacken. 500 Gramm Spargel werden geschält, in Stücke geschnitten und in leichtem Satz- wasser weichgekocht. Dann bereitet man eine holländische Tunke aus einen: Löffel guter Margarine, einem Löffel Mehl, Salz, ein wenig Pfeffer, nach Belieben ein wenig Zitronen- schale oder Saft, einem Brühwürfel und dem Spargelwasser. Die Tunke muß recht dicklich sein. Nachdem sie gehörig auf- gekocht hat, verrührt nmn sie mit einen: Gelbei. 500 Gramm junge Schoten, evtl. Büchsenschoten, vermischt man mit den Spargeln und füllt das Gemüse in eine gut gefettete Form, übergießt es mit der dicklich«: Tunke und läßt es eine halbe Stunde im Ofen backen. Gebackene Spargel. Die Spargel werden in gewohnter Mise zugerichtet, in ganzen Stangen in leichtem Salzwaffer nur halb weich gerochr und abgegossen. Sie werde» zu je zwei oder drei in Bündelchen gebunden, in einem recht dick- lichen Eierkuchenteig herumgedreht mrd bei gutem Feuer recht kroß gebacken. Spargel mit Makkaroni. 500 Gramm Spargel werden geputzt, in vier Zentimeter lange Stücke geschockten und in Salzwaffer recht weich gekocht und abgegossen. 100 Gramm Makkaroni werden ebenfalls in Stücke gebrochen, weich gekocht und auf ein Sieb zum Abtraufen gelegt. Dann bereitet man eine Helle Mehlschwitze aus Margarine, ein wenig Mehl, ge- hackter Petersilie und dem nötigen Spargelwaffer. Man ver mischt Makkaroni und Spargel in einer erwärmten Schüssel und reicht Schwemmklößchen dazu. Spargel mit Setzeierm^Man kocht die Spargel in ganzen Stangen weich. In einer Setzeierpfanne löst man eine etwas pikante Tunkenwllrze oder Brühwürfel in Wasser auf, läßt es zum Kochen kommen. Sobald die Flüssigkeck anfiingt zu kochen, schlagt man in die einzelnen Abteilungen je ein Ei ein und läßt es so, ohne Fett, fest werden. Benötigt man nicht-lv viel Lier, sie man Löchrr in der Setzeierpfanne hat,