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Sehr geährder Herr Rebakdähr! Sicher sin Sie neugierig, wie ich un Lie andern Sommerfrischler uns draußen in der Frem- Le befinden. Zenächst mochte ich bemerken-derweise mitteilen, daß unser Sonderzug durchaus nifchd besonderes war. Die Wagen ratterten genau so wie in jedem andern Zug und der letzte Wagen hing genau so hinden wie bei jedem D-Zug. Das ehnzige Vor- deilhafde war, daß underwegs niemand mehr einschdeigen konnde, was bei uns ooch gar nich meeglich gewesen wär, weil mir so schon voll genug waren. Wie das immer so ist in solchen Fällen, haben wir uns in unserem Kudbeeh sehr schnell «gefreundet. Nach der ersten Schdunde FahrL wußden mer gegenseidig de gansen Verhäldnisse, kannben de ehnzelnen Verwandtschafden un nach drei Schdunden warn mer schon wieder froh, daß mer mid dem und jenen bloß noch fünf Schdunden zesamm zu fahrn haddn. Mer gloobd gar nich, wie schnell mer sich gegenseidig dicke krie chen kann, vor allem dann, wenn da ehn baar drunder sin, diede aufbrotzen, als wollden se den nächsden Krieg mid der großen Kladde gewinn, während bei den gleichen Leiden ehn Moder achdzig von der genannden Kladde weg de Löcher in den Schdrim- ben den gansen gedumdten Kuldurfärns verraden. In der Sommerfrische angekomm. Hamm mer gleich festge- schdelld, daß der Regen dovd genau so naß is wie derheeme un daß de Bedden bei Muddern lange nich so guiedschen wie hier. Dadervor muß mer aber das Schlafen ooch teirer dezahln als derhehme un ergendwo muß mer doch schließlich merken, daß mer in der Sommerfrische is. Am erschden Dage Hamm mer uns gegenseidig vorgeschdelld un nu misten mer versuchen, verdräglich beieinander ze wohn. lieber mir wohnt eene Dreizimmerwidwe mit Balkon und Gardenbenutzung aus Berlin. Die Frau fä'ngd schon frieh um sechse an zu trainieren. Dabei rennt se in khrn Zimmer auf un ab, als däden sämdliche Micken des gansen Ortes off ihrn Buckel ehn Schdechabdell abhalden. Wenn se dadermid seidig is. singd se. Anscheinend muß se das nur deswegen machen, damit ihre Mundmuskeln nich aus der Fasson rudschen. Wenn se dann näm lich runder kommd, un off die andern Gäste losgelassen werd, dann brauchd kehn anderer mehr was ze sagen. Der Frau ihr Mann hab sicher de schehnsten Ferien, wenn seine Frau baar hun dert Kilometer von ihr endsernd is. Wenns rogned, sitzen mer alle in der Veranda. Wenn mer das so derhehme machen sollten, wirden mer sicher nach dem Fie- berdhermomeder greifen. In dieser Veranda schbehd nämlich ehn Grammophon mid Mee Bladden voll Schlagern, die schon vor dem Kriege nich mehr gesung wurden. Gestern hab ich ohne Bladde aus Versehn zerdreden. Aber wie! Kehn Schdickel der- von is mehr zu gebrauchen, sonst hädde se de Wirdin sicher wie der zesamm geleimd. Nu is bloß noch ehne Maööe da, die had ooch schon drei Schbringe, wenn die losgelassen werd, das klmgd wie wenn ehner den Schlucken hab. So wie läber de Sonne scheind un das soll ooch manchmal vorkomm', schwärm- alles aus un läßd sich den gansen Dag nich sehn. Das sin immer de schehnsten Schdunden. Im iebrigen aber erholen mir uns off diese Weise köstlich un rechnen jeden Dag aus, wie lange der Zimm- noch lang-. In der Hoffnung, nächste Woche wiederum nur Erfreuliches berichden ze könn, begrißd Sie un alle liem Freunde un Be- kannden Ferchdegodd Schdrammbach. Mchenbeweaung im Ltvper Land. Antrag gegen den Austritt der lutherischen Gemeinde angenommen. Die Lippesche Landessvnode setzte die Beratung über den Austrittsantrag der Lutheraner aus der Lippeschen Landes kirche fort In der Aussprache legten die Sprecher der refor mierten und lutherischen Kirche noch einmal ihre Ansicht klar. Von reformierter Seite wurde folgender Antrag eingebracht:Die Lippesche Landeskirche erklärt, daß die lutherischen Gemeinden nicht berechtigt sind, aus der Lippeschen Lan deskirche auszuireien. Dieser Antrag wurde gegen die Stimmen der Lutheraner angenommen. Damit ist diese Angelegenheit vorläufig als erledigt anzusehen. Welche Schritte nunmehr die Lutheraner unternehmen werden, um die Los lösung von der Landeskirche zu vollziehen, bleibt ab- zuwarten. Turnen — Spiel — Sport. Handball. Wilsdruff 1. — Turnverein Naundorf kragen morgen nachm. ein Ausscheidungsspiel auf dem Platze in Coswig aus. — Die Jugend-Els fährt nach Freital und trifft sich mit der Jugend von SVG. Freital vorm. 10 Uhr. Fußball. Nachmittags 3 Uhr auf hiesigem Platze werden Lie erste und zweite Mannschaft ein Trainingsspiel veranstalten. Dresdner Mustkbrief Dresden, 17. Juli. Bevor die Oper ihre Pforten schloß, hatte man nochmals Gelegenheit, in einer vorzüglichen Auffüh- nmg von Madame Butterfly sich an den Leistungen der jungen Generation zu erfreuen. Maria Ce-otari, die fertige Anfän gerin, sang die Titelrolle mit berauschendem Wohllaut, Iestyka Koettrik. unsere zweite Altistin, erwies sich als eine erste Kraft und Kurt Böhmes herrlicher Baß erstrahlte wieder als eine der schönsten Stimmen, die zur Zeit an der Staatsoper zu hören sind. Im Boccaccio gefiel Elsa Wieder als Fiametta außerordent lich. — Die Spielzeit klang aus mit Lortzings »Zar und Zimmer mann" und soll Mitte August mit „Tannhäuser" wieder eröffnet werden. — Inzwischen werden die Musikhungrigen in den Kon zerten der Ausstellung auf ihre Kosten kommen. In der vergan genen Woche hörte man den Kreuzchor unter der Leitung von Kantor Mauersberger, der in einem Vvlksliederabend seinen künstlerischen Ruf aufs neue bestätigte. Das Philharmonische Orchester bereitete mit einer Aufführung der siebenten Sinfonie von Beethoven unter Florenz Werner als Gastdirigenten hohen künstlerischen Genuß. Ein anderer Abend war der heiteren Muse gewidmet. Man hörte Wiener Tänze und Operettenlieder, letz tere von Lotte Hanel mit entzückendem Charme gesungen, und hatte die erfreuliche Gewißheit, daß auch während des Sommers für die Mufikpflege in Dresden bestens gesorgt ist. Rudolf Feizerl. Spielplan der Dresdner Theater. Vom 19. bis mit 26. Juli. Opernhaus. Bis mit 22. August geschlossen. Schauspielhaus. Sonntag (19.), Montag 8: College Cramp ton; Dienstag bis mit Sonnabend 8, Sonntag ^8: Gastspiel Eugen Klöpfer: Abgemacht — Kuß! Vorstellungen für den D.° AB. Gr. 1: Sonntag (19.) 8901—9000, 10 301—10 800; Mon ta« 1801—2000. 9501-9700; Mittwoch 4901—5200, Gr. 2 351 bis 550, 701—960; Donnerstag 6401—0600, 6701—7400, <Zr. 2 001—700; Sonnabend 601—800, 4001—4300, 8601—8700, 9801-9900: Sonntag (26.) 5901-6600, 9001-9300, 10801 bis 11 420. Gr. 2 1001—1025. Albert-Theater. Dis mit 13. August geschlostem Die Komödie. Täglich abends 0,9 Ähr: Liebfrauenmilch. Vorstellungen für den DVB. Gr. 1: Sonntag (19.) 2901—3000; Montag 2501—2700; Dienstag 3701—3900; Mittwoch 6301 bis 6400, 6601—6700; Donnerstag 5701—5900; Freitag 5501 bis 5700; Sonnabend 3201—3300; Sonntag (26.) 3401—3'500. Residenz-Theater. Täglich abends 0,9 Uhr: Die goldene Motte. Vorstellungen für den BBB. Gr. 1: Montag 7401 bis 7500; Dienstag 7W1--8060; Mittwoch 8101—8200; Donners ¬ tag 8201—8300; Freitag 8800—8900; Sonnabend 9301—9400. Central-Theater. Täglich abends 0,9 Uhr: Peppina. Vor stellungen für den BVB. Gr 1: Montag 401—500; Dienstag 9401—9500; Mittwoch 9901—10 000; Donnerstag 501—600; Freitag 1101—1200; Sonnabend 1201—1300. I »Sie - kanaH LttrllcbsN i Amtliche sächsische Notierungen vom 17. Juli. Effektenbörsen in Dresden, Leipzig und Chemnitz geschloßen Oresvener Produktenbörse. 17. 7. 13. 7. ! 17. 7. 13. 7. Weizen Weiz..Kl. 42,2—12,5 l 1,7—12,c 77 Kilo 253—258 250—255 Rogg.-Kl. 42,2—13.5 12,2—13,5 Noggen Kaiseraus- l 73 Kilo 198—203 198 - 203 zugmehl 47,0—49^> 46,2—48,2 Wtniergste 153—158 153 - 158 Bäcker» Sommery. — — mundmehl 41,0—13,5 40,2—42,^ 0ater tnl. 177—185 180-188 Weizen- j llaps, tt. nachmehl 20,5—22,5 20,5—22,0 Mats Vulaud- ! Laplata welzenm. ! Cingu. Luve 70 44,2—46,2 13,7—45.7 Rotklee Roggen- j Brocken- mebl 01 ! jchniyel 7,60-7 7,60-7,8 rvve öv fT 32,5—33,5 32,5—33,5 Mucker- Roggen- schnitzel mehl t ikanoiscl- Love 70 31,0—32, 31,0—32,0 flocken 15,9—16,5 15,9 16,5 Dolmen- j Futtermehl 15.7-17.0! 15.7 ! nacbmehl ;22.0—23. 22,0—23,0 Nossener Produktenbörse vom 17. Juli 1931. Weizen, hiesiger neu 75 Kilo 12,40; Roggen, hiesiger neu 72 Kilo 9,70; Wintergerste, neu 7,50.—7„70; Hafer alt 8,50 bis 8,75; Weizenmehl, KaiserausWg v. S. m. Ausl. 24; do. Semmes mehl 22,50; do. 60 Proz. aus Inlandsweizen 21; Roggenmehl 60 Proz. 16,75; Nachmehl ohne Sack 10,50; Futtermehl 9 50; Roggenkleie, inländische 6,40—6,80; Weizenkleie grob 6,40 bis 6,80; Maiskörner Laplata 11; Kartoffeln 4,50; Stroh in Ladun gen, Preßstrvh 0,70; do. Gebundstroh 0,60; Heu neu in Ladun gen! 2—2,50; 'Butter ab Hof 0,70-4),75. Kartoffeln neu, Pfd 0,08—0,09; Preßstroh Ztr. 1,70; Gebundstroh 1,60; Eier Stück 0,08—0,09; frische Landbutter 44 Pfund 0,70—0,80. * Produktenbörse. Das Konsumgeschäft nimmt seinen Fort gang. Das Angebot ist weiterhin vorsichtig, die Mühlen er werben Ware, auch zu leichi erhöhten Preisen. Das recht leb hafte Mehlgeschäft ist ruhiger geworden, teilweise mit Rück- sicht auf die Abgelder, die neue Ware gegenüber der alten aufweist, teilweise auch infolge der Festlegung der bisher ver fügbaren flüssigen Mittel. Hafer ebenfalls vom Konsum be achtet. Gerste eher ruhiger. Getreide und Olsaaren per 1000 Ktlogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 17 7 16 7 Welz., mark 253-254 2SI-2S2 vommersch — — stogg., märl. 187-192 186 191 Braugerste .— —— Wintergerste 151-159 151-159 i^uitergersle — — ^0 0 Nt tn er gsi —— — Hafer, mark. 161-167 161-167 pommersch. westpreuß Weizenmehl — — p 100 Kg fr. Brl br inkl. Sack «feinst. Mk, ü, Not, 30,7-37.0 30,7-37,0 Roggenmehl p 100 Kg fr. Berlin br tnkl Sack 27.029.7 27,0-29,7 Wetzkl. s Bln. Rogll. s. Bln. Raps Leinsaat Vlki -Erbsen kt Sverseerbs. Funeaeebsen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupine, blaue ; 17. 7, '12.7-130 11.3-11.7 26.0314 rv.FIr.k 19.0-21.« 24,0-28,0 18,«>20 0 Lupine, gelbe ^4.029« Seradella ! — Rapskuchen 9.30-9,80 Leinkuchen 13 8 144 Trockenschyl, 7 607 80 Sona-Schrot 43013 b Torfml 30/70! — Kartosselslck ! — 16. 7. 12,5,12,7 11.2-11,b 26,031,0 7^021,^»- 19,0211 24,0-28,0 16,O17ch 22,027.0 9,309,80 13,8-14.1 ^7,607,80 ,12,8-13.5 kWlelilkuziverle lmkkbrsMM W»M " Besitzer. Nrcyaro (scyuvert Nmtsbol" LMsöruN ksrnruk 485 seeneuf 486 Herrlicher Lindengarten A. Schütze. Großer Ballsaal Uebervachtang. öastdofu.Sommesll'We am cvaranSler Aaia VineevL Siedler Kruitoost-liglteslsIIg äse Kinls Msöeuis-Hollsn smplielill reine KoksIMen eilen llurslilgls.n u- sourftlen UM-, liöüee- u. 6k5ell5üi3!t5-2immer RnkslwsMe list Vereins mul Motorlslirsr lenMsIs: kerte keioletung: llusspsnnung: öollös kreise empfiehlt allen werten Ausflügler« und Vereinen seine erneuerten Lokalitäten, Karten unä Lallsaal zur gefl. Einkehr; besonders geeignet für Nachtpartien Höhenrestaurant „Parkschänke" Cossebaude Neue Bewirtung! Fernruf Cossebaude 122. Schöne Gastzimmer, Veranden, Garten, Gesellschaftssaal. Gute Verpflegung. Herrlicher Ausblick ins Elbtal und auf der Speicheranlage. Um freundlichen Besuch bittet Edmund Richter, Parkwirt Oastkot >tte6ei-xvartka ckirelct am Ltaabecken Herrlicher ^usklugsort — Schattiger Oarten 8aal kür 400 kersvuea «Isäsn 8onntA§ Leiner Lall! :-:kur Lüche uock Keller bestell» gesorgt:-: IZesitrer: Lrano Rnchol. Ruf 405, gegr.1540, seil l 880 i.B efitz der Familie Gietzelt Großer und kleiner Saal. Auto-Halle. Küche und Keller von Ruf. Direkter Autoverkehr mit Dresden. LM- Beliebter Ausflugsort, Saubachtal -MS Autodroschke zur Stelle. KöMok KriimbM Haltestelle Kraftpoftlinie Dresden-Wils druff, Ruf W.444 hält werten Vereinen «nd Ausflügler« feine Lokalitäten besten» empfohlen. Vorzügliche Küche und Keller, eigene Fletsckerei. 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