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erklärt: Die Erklärungen des Reichskanzlers und unseres Freun des Curtius in den letzten Tagen geben mir die Sicherheit, daß sie nichts ertragen und sich zu nichts verpflichten werden, was gegen das Ehrgefühl, was gegen die nationale und wirtschaftliche Lebensfreiheit unseres Volkes sich richtet. Sollten sich allerdings die von der französischen Presse veröffentlichten „Bedingungen" als die Grundlage erweisen, auf der die französischen Staatsmän ner eine angebliche „Verständigung" uns antragen wollen, so kann hier nur die einzige Antwort gegeben werden: Eine deutsche Regierung, ' die das unterschreiben wollte, würde im selben Augenblick die Grundlage ihrer Existenz im deutschen Volke ver loren haben. * Starke VesoWir ia England wegen der französischen Bedingungen. London, 17. Juli. Die im Daily Telegraph veröffent lichten französischen Bedingungen an Deutschland in Verbindung mit der Gewährung eines 100-Millionen-Pfund-Krediies haben in London starke Besorgnisse ausgelöst. Es liegen zwar keine amt lichen Bestätigungen vor, inwieweit die Pressemeldungen den Tat sachen entsprechen, jedoch scheint man bei den zuständigen eng lischen Stellen anzunehmen, daß sie im großen und ganzen zu treffend sind. Eine halbamtliche Verlautbarung besagt, daß ins besondere die Forderung nach einer Zollkontrolle, die ja auch die österreichisch-deutsche Zollunion unmöglich machen würde, wahr scheinlich für die englische Regierung in der gegenwärtigen Form nicht annehmbar sein würde. Es würde einfach unverständlich sein, so wurde vielfach ver sichert, wenn die deutsche Regierung sich bereitsinden würde, auf derartige Bedingungen einzugehen. Es wird der Hoffnung Aus druck gegeben, daß Deutschland sich in Paris nicht festlegt, so daß es auf jeden Fall mit freien Händen nach London kommen könnte. Auch WashinM gegen die srnnziWen Iordernngen. Washington, 18. Juli. Das Staatsdepartement hat sich bisher geweigert, zu dem französischen Mleihevorschläg Stel lung zu nehmen. Unterstaatssekretär Castle gab zu, daß Staats sekretär Stimsvn in einem funkentelefonischen Gespräch den An leihebetrag in Höhe von 500 Millionen Dollar erwähnt habe, ver weigerte aber jeden weiteren Kommentar. Nach hier vorliegenden Meldungen scheint es Tatsache zu sein, daß Frankreich als Gegen leistung vom der Reichsregierung die Verpflichtung fordert, wäh rend der Anleihedauer den Reichswehrhaushalt nicht zu erhöhen, ferner keine Aenderung des politischen status quo anzustreben, so wie die deutschen Zolleinnahmen als Deckung für die Anleihe zu benutzen. Aus Aeüßerungen anderer der Negierung nahestehen der Persönlichkeiten geht jedoch hervor, daß Washington nicht geneigt ist, den französischen Vorschlag in der vorliegenden Fas sung anzunehmen. In der Mittagsstunde des Freitag hat Präsident Hoover auf dem Kabelwege Staatssekretär Stimson genaueste Anweisungen zugehen lasten. Im Weißen Hause wird dazu erklärt, daß Staats sekretär Stimson angewiesen worden ist, seine Mitarbeit bei den Verhandlungen lediglich auf wirtschaftliche Fragen zu beschränken. Dawes zur Unterstützung Mellons und Stimsons nach London zurückbeordert. Neuyork, 18. Juli. Präsident Hoover hat am Freitag den in Chikago auf Urlaub befindlichen Botschafter Dawes auf gefordert, unverzüglich auf seinen Londoner Posten zurückzukeh- rcn, um die Staatssekretäre Mellon und Stimson bei den Ver handlungen zu unterstützen. Im Weißen Haus macht man sich anscheinend auf eine längere Dauer der Konferenz gefaßt. Lhequers, nichi Versailles. - Nur Aussprache, keine Verhandlungen. Auf deutscher Seite wird Wert darauf gelegt, den Besuch des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers in Paris dem Charakter einer reinen Aussprache zu geben, wie sie auch in Chequers stattgefunden hat. Nach dem Willen der Reichsregierung werden also keine for mellen Verhandlungen finanzieller oder politischer Art geführt werden. Deshalb werden auch Staatssekretär Schäffer vom Reichsfinanzministerium und Geheimrat Vocke von der Reichsbank den Reichskanzler nicht nach Paris begleiten, sondern direkt nach London fahren. Als einziger Finanz- und Haushaltsachverständiger wird Ministerialdirektor von Krosigk die Reise mitmachen. Für Sonnabend 16 Uhr ist die erste Besprechung des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers mit den Mitgliedern der französischen Regierung vorgesehen. Am Sonntag vormittag soll eine zweite Aussprache stattfinden, an der auch Stimson und Henderson teilnehmen werden. Oie Londoner Sachverständigen- konserenz. Zunächst nurSachlieferungsfragen. Die Konferenz der Sachverständigen, die unter dem Vorsitz von Sir Frederic Leith-Roß im englischen Schatz ministerium zusammengetreten ist, beschloß auf Antrag ihres Vorsitzenden, sich im Hinblick auf die bevorstehende Londoner Ministerkonferenz vorläufig nur mit der Frage der Sachlieferungen zu befassen. Zu diesem Zwecke wurde ein besonderer Unterausschuß eingesetzt, in dem ein jedes der beteiligten Länder durch ein bis zwei Herren ver treten ist. Es handelt sich hauptsächlich darum, festzustellen, wieweit gewisse bei der B F.Z. vorhandene Neparations beträge zur Deckung der Kosten für die lausenden Sach lieferungsverträge ausreichen, deren Höhe auf etwa 80 bis 100 Millionen Mark geschätzt wird. Ferner wurde von der Sachverständigenkonferenz be schlossen, daß solche Mächte, die auf der Konferenz nicht vertreten sind, wie zum Beispiel Griechenland, SUdsla- vien und andere, in einer Denkschrift ihre besondere Stel lungnahme zu den Auswirkungen des Hoover-Morato riums übergeben und, falls notwendig, später auch münd lich ihren Standpunkt darlegen können. Auch die Franzosen gehen nach London. Die französische Regierung hat nach langem Zögern und als letzte der eingeladenen Mächte ihr grundsätzliches Einverständnis mit der politischen Aussprache in London erklärt. Der vorbereitende Charakter der Pariser Zusam menkunft ist damit von allen Mächten anerkannt. i Zuchthaus für Kapital-und Steuerflucht. Deutsche, bleibet im Lande! Reichsminister Treviranus über die neuen Notverordnungen. Reichsminister Treviranus sprach im Rundfunk zur politischen Lage. Im Verlauf seiner Ausführungen kün digte der Minister an, daß ab Montag bis Donnerstag nächster Woche eine weitere Lockerung der Zahlungsüber weisung eintreten werde. Es solle die Möglichkeit gegeben werden, Sparguthaben bis zu 20 Mark täglich abzuhcben. Von laufenden Konten dürften bis 100 Mark, im Über weisungsverkehr bis 2000 Mark und im engeren Kreis der Banken bis 15 000 Mark erhoben werden. Ferner solle das Wcchselmoratorium abgebaut werden. Weiter kündigte der Minister an, daß die morgige Notverordnung gegen Kapital- und Steuerflucht jedem genügend Zeit zur Mitteilung an das Finanzamt und die Neichsbank geben werde. Wer diese Frist zur Anmeldung jedoch nicht einhalte, werde rücksichtslos mit Zuchthaus, Gefängnisstrafen und Ab erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte bestraft werden. Dem Auslande müsse erklärt werden, so betonte der Minister weiter, daß Deutsche jetzt im Ausland ihr Geld nicht ausgeben konnten. Ab morgen habe jeder beim GrenzübertrittkOO Reichsmark für jeden Auslandspaß mit Ausnahme der Wanderarbeiter und des kleinen Grenzver kehrs zu zahlen. Die Augen der ganzen Welt, so führte der Minister weiter aus, seien jetzt auf die Männer gerichtet, die nach Paris fahren. Ein 65-Millionen-Volk warte darauf, wieder in Frieden und Freiheit zu leben. Die Opfer, die wir zubringcn bereit seien, dürften jedoch nicht auf Kosten unseres nationalen Stolzes gebrach! werden. Die Reichsregierung habe mit ihren jüngsten Notverord nungen nicht die Kapitalnot beseitigen können, nur die stärk sten Stauungen seien gemildert worden. Die Lockerungen werden planmäßig weiter verfolgt werden. Der Bestand der Wirtschaft hänge davon ab, daß genügend Sparer das Ver trauen haben, daß die Wirtschaft ehrlich mit diesem Gelde wirt schafte. Am Schluß seiner Ausführungen erklärte der Minister, daß man sich durch den Erlaß der Tributlasten nicht zu der Meinung verführen lassen dürfe, daß nun das goldene Zeit alter begonnen hat. Schweres stehe noch bevor. Dringend mahnte der Minister zur Einigkeit und Geschlossen heit. Nation zu sein, sei kein Vergnügen, sondern ein Kampf. Zweite Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen. Amtlich wird mügeleili: Aus Grund des Artikels 48 Abs.2 der Reichsverfassung wird für das Reichsgebiet verordnet: 8 1. Der verantwortliche Schriftleiter einer periodischen Druckschrift ist verpflichtet, auf Verlangen der obersten Reichs oder Landesbehörden oder der von ihnen bestimmten Stellen Kundgebungen sowie Entgegnungen aus die in der periodischen Druckschrift mitgeteilten Tatsachen ohne Einschaltung oder Weg lassung unentgeltlich auszunehmen. Der Abdruck hat unverzüglich bei Tageszeitungen späte stens in Per nach Eingang der Kundgebung oder Enlgegnung nächstfolgenden, für den Druck nicht bereits abgeschlossenen Nummer zu erfolgen. Die Kundgebung oder Entgegnung ist an der vom Einsender bestimmten Stelle mit der von ihm be stimmten Überschrift und in der von ihm bestimmten Schrift zum Abdruck zu bringen. Eine Stellungnahme zu einer Ent gegnung in der gleichen Nummer ist unzulässig. 8 2. Druckschristen, durch deren Inhalt die öffentliche Sicher heit und Ordnung gefährdet wird, können polizeilich beschlag nahmt und eingezogen werden. Periodische Druckschriften können verboten werden, 1. wenn der Vorschrift des 8 1 zuwidergehandelt wird, oder 2. wenn durch ihren Inhalt die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Die Vorschriften des 8 12 Abs. 2 und 3, 8 13, 8 15 Abs. 1 der Verordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 28. März 1931 <Reichsgesetzblatt Seite 79) gelten ent sprechend. 8 3. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkün dung in Krast. Berlin, 17. Juli 1931. (Unterschriften) Oas Gebot -er Stunde. Beamtenbund mahnt zur Besonnenheit. Der Deutsche Beamienbund wendet sich mu folgendem Auf ruf an die Beamtenschaft: „Bei der Größe der Gefahr und Auseinandersetzungen über das Warum und theoretische Aus einandersetzungen über das Wohin nicht am Platze. Richt wie, sondern daß gehandelt wird. ist das Gebot der Stunde und Pflicht der verantwortlichen Stellen: dafür zu sorgen, daß die für notwendig gehaltenen Maßnahmen zweckentsprechend durchgesühri werden, ist mit Ausgabe der Beamten Nicht Nervosität, sondern Be sonnenheit muß gerade letzt von den Beamten an den Tag gelegt werden Nur so nützen sie dem Volksganzen. sich selbst, und jedem einzelnen. Kein aus Panikstimmung ge borenes unüberlegtes Handeln, wie Hamstern von Zahlungsmitteln oder Waren, Wodurch die Sachlage nur verschärft wird, vielmehr durch das eigene Beispiel zur verständnisvollen gemeinsamen Überwin dung der Katastrophenfrage beitragen, verlangi der Ernst der Lage von den Beamten." Das Handwerk zur Aoiverordnung. Dringend Änderung verlangt. Der Vorstand der Handwerkskammer zu Berlin nahm fol genden Beschluß an, der an das Relchswirtschaftsministerlum und an den Reichsverband des deutschen Handwerks in Han nover als der Spitzenveriretung weiter geleitet wurde: »Die m der letzten Notverordnung enthaltenen Bestimmungen über die Auszahlung von Bankguthaben und Sparguthaben bedeuten für die Handwerksmeister, die zur Erhaltung ihrer Existenz und für die Beschaffung von Material Mittel brauchen, eine schwere Schädigung. Die Reichsregierung wird ersucht, diesen Teil der Verordnung umgehend dahin zu ändern, daß, wie bei den Arbeitern und Angestellten. auch die Interessen der Handwerksbelriebe berücksichtigt werden. Ferner fordert der Kammervorstand entsprechende Maßnahmen zur Zurücksührung deutschen im Auslande befindlichen Kapi tals, wodurch die augenblickliche Geldknappheit wesentlich ver mindert würde." Banken dürfen Handwerksbetrieben Zahlungen leisten. Erfolg eines Antrags des sächsischen Handwerkes. Ter Landesausschuß des sächsischen Handwerkes hatte den Reichskanzler ersucht, daß Handwerksmeistern und Ge werbetreibenden Barauszahlungen von Geldern ermög licht werden, soweit sie verdiente Löhne aus eigenen Be trieben sind. Wie wir erfahren, hat dieser Antrag Erfolg gehabt. Es ist bereits angeordnet worden, daß die Geld institute für solche Handwerks- und Gewerbetreibende im Einzelfalle Beträge bis zu 100 Mark auszahlen dürfen. Hus unlerer vrlmal Wilsdruff, am 18. Juli 1931. Merkblatt für den 2l>. Juli. Sonnenaufgang 4""! Mondaufgang 10-' Sonnenuntergang 20"° I Monduntergang 22-" 1847: Der Maler Max Liebermann geb. Wie wird das Wetter? Die Wetterberuhigung, die um die vorige Wochen wende eingetreten war, hielt nicht lange an. Nach einem im allgemeinen warmen und schönen Sonntag kam West-, Nord- und Mitteldeutschland fchon am Montag wieder in den Bereich neuer, vom Westen her vorgedrungener Luft druckstörungen. Die Folge davon waren Gewitter und recht kräftige Niederschläge, die sich in den nächsten Tagen wiederholten. Bei dem unbeständigen Wetter gingen die Temperaturen ziemlich stark zurück; morgens zeigte das Thermometer im allgemeinen nur 12—15 Grad Celsius. Lediglich in Schlesien hielt das wärmere Wetter an; hier stiegen die Temperaturen vielfach in den Mittagsstunden über 30 Grad Celsius. Die Niederschläge, die in der letzten Woche in Deutschland gefallen sind, erreichten vielfach die normale Monatsdurchschnittsmenge. Da die Wirbeltätig- keit noch immer nicht abgeschlossen zu sein scheint, müssen wir mit Ausnahme von, Süddeutschland und Schlesien auch für die nächsten Tage bei Winden aus westlichen Rich tungen mit ziemlich veränderlichem Wetter und Regen fällen rechnen. Allerdings dürfte sich dann eine durch greifende Wetterverbesserung vorbereiten. * Die großen Ferien, auf die sich unsere Schuljugend das ganze Jahr über freut, haben heule nun auch bei uns begonnen. Gestern mittag schlossen sich die Schultore und reichlich vier goldene Frei- zeitivochen werden die Jugend bald vergessen lassen, daß es über haupt noch eine Schule gibt. Leider werden in dieser von Wirt schaftssorgen besonders beschwrten Zeit die Fevienreisen nur in kleinerem Umfange als sonst durchgeführt werden können. Wer sonst in weite Fernen fuhr, wird sich diesmal mit den Schönheiten der engeren Heimat begnügen. Die letzten Notverordnungen mit ihren harten finanziellen Auswirkungen werden manchen schein bar gut fundierten Ferienplan zum Scheitern gebracht haben. Darum erinnern wir auch an ein bescheidenes Wort: Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! Auch unsere sächsische und deutsche Heimat ist groß, weit und schön. Hoffentlich bringt der Wettergott viele schöne und sonnige Tage, dann wer den die großen Ferien Modi überall auszukaitcn sein, selbst wenn es sein muß — „daheim bei Müttern!" Die ersten Kornpuppen stehen auf Klipphausener Flur! Klin gend fährt nun die Sense durchs Korn. In breiten Schwaden sinken die umgelegten Halme M Boden, Binderiemen oder Binde- maschmen vereinigen sie zu festen Garben und in langen Reihen stehen dann die Puppen und bringen die letzte Abwechselung in das kahl gewordene Stoppelfeld. Wir sind auf der Höhe des Jahres angekommen. Langsam geht es nun wieder bergab! Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 19. Juli: Dr. Bret s ch neid er -- Wilsdruff und Dr. Wollburg- Seeligstadt. Marktkonzert der Städtischen Orchesterschule am Sonntag, dem 18. Juli, von 11 bis 12 Uhr. Vortragsfvlge: 1. Bv- genschützen-Marsch von E. Kunze. — 2. Paraphrase über „Schö fers Sonntagslied" von K. Kreutzer. — 3. „Wiener Blut", Wal zer von I. Strauß. — 4. „Kornblumen", Intermezzo von H. Steinbeck. — 5. Themen aus R. Wagners Werken, Fantasie von H. Bohne. — 6. Parademarsch des ehem. Kgl Sachs. Feld- artillerie-Regiments Nr. 12 von W. Baum. Schützenhaus-Lichtspiele. Das Programm dieser Woche bringt an erster Stelle den fesselnden Film „Der Scheidungsan- walt" nach dem Roman „Die Frau von gestern und morgen" von Dr. Alfred Gchirokauer. Ein Ottol-Film in der Regie von Heinz Paul, der vom Milieu der Welt, in der man sich nicht langweilt lebt, vom Reiz der Darstellerin Arlette Marchall und der Idee des Textes, daß ein Scheidungsanwalt eine aner zogene Abneigung gegen die Ehe haben muß, die nur schwer zu besiegen ist. Livio Pavanelli ist der scharmante Anwalt. Die entzückende feine Arlette Marchall, die adlige Sekretärin, in Lie er sich verliebt. Die beiden Darsteller gestalten in sehr vorneh men Stil diesen Liebesroman, der in einem Triumph der Ehe endet. — Ein flottes Lustspiel „Dickerchen in Nöten" läßt auch alle jene auf ihre Rechnung kommen, die gern einmal lachen. Die übliche Wochenschau und ein Kulturfilm vervollständigen das interessante Programm. Schutz Len Wäldern! Gegenwärtig und in den kommenden Wochen der Beeren- und Pilzreise kann man auch in unseren Wäldern einen verstärkten Zustrom von Waldbesuchern beobach ten. Als eine wahre Segnung des Himmels ist es zu bezeichnen, daß gerade auch in diesem schweren Notjahre der Beerenbehang (vornehmlich Heidel- und Himbeeren) allgemein überaus reich ist. Der Sucher nach Beeren und Pilzen sind infolge der großen Arbeitslosigkeit natürlich außerordentlich viele. Leider muß wie der über viel Rücksichtslosigkeit ber Beerensucher geklagt werden. Vielfach werden Heideldeersträucher herausgerissen und achtlos weggsworfen, oder man zertritt unachtsam und gedankenlos die Sträucher. Der Allgemeinheit wird durch solche Unsitte ganz be trächtlicher Schaden zugesügt. Einer sollte auf den anderen Obacht haben, damit die den Ertrag bringenden Straucher nwhr Schonung erfahren. Gröblicher Knfug ist ferner auch das will kürliche Vernichten nicht eßbarer Pilze. Es gibt Menschen, die der törichten Meinung sind, sie müßten jedes Pilzgewachs, das nicht genießbar ist, ausrotten. Wenn das Hunderte tun, ist VE der schöne Wald verschandelt. Diesen Unfug sollte man hnbjcy bleiben lassen. Auch der Giftpilz hat nach des Schöpfers Vor sehung seine Bestimmung und also auch sein Daseinsrecht; nur das kleine Menschenhirn verstehts oft nicht. Und bei ^ser G^ legenheit auch noch etwas anderes. Wie wird doch der lchone Ksipphausener Busch verschandelt! Aller möglicher Unrat zer brochenes Hausgeschirr, Blechbüchsen usw. werden da in ganz