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unverantwortlicher Weise abgeladen. Dieser Tage waren sogar drei Kisten verfaulter Pöklinge an en Rand geworfen worden die einen ekelerregenden Geruch verbreiten. Dabei ist der Klipphausener Busch das einzige größere Waldstück in nächster Nähe der Stadt und zahlreiche Besucher ergehen sich besonders an Sonntagen mit Vorliebe in ihm. Sie alle sind gehalten, dieser Verschandelung entgegenzutreten und dem Förster evtl. Mitteilung von den Uebeltätern zu machen, wenn sie nicht wollen, daß auch dieses schöne Fleckchen Erde für alle gesperrt wird. Bericht über die Lage der Holzindustrie im Bezirk der Indu strie- und Handelskammer Dresden im zweiten Vierteljahr 1931. Die Beschäftigung der Sägewerksindustrie hat sich durch Bau lieferungen gebessert, bei weitem aber nicht in dem erhofften Ausmaße. Trotz Einschränkung der Produktion blieben die Preise sehr gedrückt. Die Kistenindustrie war meist schwach be schäftigt. Für eine Faß- und Bottichfabrik waren die Monate April und Mai überaus absatzschwach. Erst in der allerletzten Zeit ist die Beschäftigung besser geworden, wahrscheinlich aber auch nur vorübergehend. Aus der Herstellung gedrehter, gefräster und geschnittener Holzwaren wird anhaltend schlechter Geschäftsgang gemeldet. Die Beschäftigung der Möbelindustrie war saft durch weg über alle Maßen schlecht. Der Umsatzrückgang ist so verhee rend daß die allermeisten der noch betriebenen Fabriken nur mit einem Fünftel bis einem Viertel ihrer Normalleistung be schäftigt waren. Dabei lagen die erzielbaren Preise in der Regel unter den Selbstkosten. Line Schulmöbelfabrik sand infolge der scharfen Sparmaßnahmen aller BergeLungsstellen nur wenig Ab satz und zu sehr gedrückten Preisen. Technik und Erfindungen. Im weiteren Bezirk wurde vor läufiger Patentschutz erteilt (Einspruch innerhalb zweier Monate zulässig) für Gg. Richter, Freital-Deuben: Spülventil zur Abgabe einer bestimmten Menge von Spülwasser. — Ferner wurde Ge brauchsmusterschutz eingetragen für Hugo Anders, Bannewitz: Bemmtank - Gicherheitsverschluß Mit Sperrung für Kraftfahr zeuge. Max und Ernst Hartmann, Freital: Gußeiserner Ta- schcnlufterhitzer. — Kamera-Fabrik Woldemar Beier, Freital II: Photokamera mit verstellbarer Bildgröße. — Sächsische Arma turenfabrik W. Michalk Sr Sohn, Freital: Preßbeutel für Preß kissen von Schuhklebemaschinen. — Welta-Kamerawerke G. m. b H., Freital: Versteifungsrahmen für photographische Kameras zur Balgbefestigung. (Näheres auf Wunsch durch Patentbüro Krueger, Dresden-A. 1, Schloßstraße 2.) Sparen durch Warenkenntnis. Letzthin sind die in die Milli onen Reichsmark gehenden Ersparnisse bekannt geworden, die in folge der freien Wohlfahrtspflege im Vergleich zu der kostspie ligeren Verwaltung in den Anstalten der öffentlichen Wohlfahrts pflege erzielt werden. Der Wirtschaftsbund gemeinnütziger Wohl- sahrtseinrichtungen Deutschlands ist bestrebt, an diesen Crspar- niffen durch Lie Erweiterung der Wirtschaftskenntnis m den Krankenanstalten und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege mitzuwirken Nach Kochkursen und Buchhaltungskursen hat er jetzt in Wuppertal-Barmen einen Textilkursus veranstaltet, der durch Fachlehrkräfte über die Herstellung Verarbeitung, Appre tur und Behandlung von Textilien die Kenntnisse der dafür in den Anstalten verantwortlichen Persönlichkeiten erweiterte. Ls sprachen u a Professor Paar, Oberleherr Löhr, Dr. Zänker, Kommerzienrat Kracht-Lemgo und Direktor Vietor vom Wirt schaftsbund. Vor allem die vielgebrauchte und teure Anstalts- wäsche stellt einen Etatsposten dar, der je nach Sachkenntnis ver schwenderisch oder sparsam bewirtschaftet werden kann. Welche Verzugszinsen sind üblich? Die Berliner Industrie- und Handelskammer sagt in einem gerichtlichen Gutachten, baß es keine einheitlichen ortsüblichen Sätze für Verzugszinsen gebe, weil Verzugszinsen die dem Gläubiger zustehende Vergütung für den aus der nicht rechtzeitig erfolgten Zahlung einer Geld schuld entstandenen Schaden darstellen und dieser Schaden ver schieden hoch sein könne. Die Praxis der Berliner Gerichte bei Zahlungsbefehlen und Entscheidungen gehe dahin, einen Zinssatz dis zu 2 v. H. über Reichsbankdiskontsatz für bürgerliche und Handelssachen als üblich anzusehen. Darüber hinaus werde der Nachweis eines besonderen Rechtsgrundsatzes oder eines weite ren Schadens gefordert. Vorsicht beim Umgang mit Benzin. Unvorsichtige Benutzung von Benzin Hut vor einigen Tagen wieder ein Menschenleben gefordert. Als ein Fräulein S. in Spremberg und ihre in ihrem Haushalt lebende Nichte. Fräulein K., mit dem Reinigen der Kleiber mit Benzin beschäftigt waren, fingen Lie sich dabei bil denden Gase durch Glut, die sich noch vom Tage vorher im Ofen befand, Feuer, das auch die Mm Reinigen bestimmten Kleider und auch die Kleidung Ler beiden Frauen ergriff. Fräulein K. ist an den Folgen dieses Unfalles gestorben. Fräulein S. liegt noch im Krankenhaus. Außerdem ist Lurch die Explosion ein erheb licher Sachschaden entstanden. Immer wieder muß davor warnt werden, derartig leichtsinnig Leben, Gesundheit und Sach werte zu gefährden. Wie oft ist bereits darauf hingewiesen wor den. Laß Benzingase, die sich mit der atmosphärischen Luft ge mischt haben, außerordentlich explosiv sind. Landwirt für Berussschulhesuch verantwortlich. Das Kam mergericht Berlm hat in einem Urteil festgestellt daß ein Land wirt, der w. seiner Landwirtschaft berufsschulpflichtige Personen beschäftigt, für den Besuch der Berufsschule durch Liese Verant wortung mit stoafbefreiender Wirkung auf seine Angestellten abwalzen könne. " ' Wer wandert aus? Unter den rund 37 400 Deutschen, 'die rm vorigen Jahre über deutsche und fremde Häfen nach über seeischen LanLern ausgewandert sind, befanden sich 24 800 Er werbstätige, 3or0 berufslose Selbständige unb 9140 mitreisende Angehörige. Den verhältnismäßig größten Anteil der Auswan derer stellten mit 8232 Lie in der Landwirtschaft Tätigen Unter Len Industneauswanderern waren wie im Jahre vorher die Eisen- und Metallarbeiter, Elektrotechniker und Feinmechaniker am stärk sten vertreten. Tie Zahl der auswandernden Kaufleute mit rund MO ist unverändert geblieben. Etwas abgenommen haben in öiö Ällgbhörigtzn häuö- Uchen Dienste unL der Erwerbstätigen -ohne feste Stellung. Huhndorf. Baut ä ti g keil. Herr Martin Wowzerk baut hier ein Wohnhaus mit Nebengebäuden und hat die Bauarbei ten Ler Firma Hermann BurkharLt m Wilsdruff übertragen. Grund. Schulausflug. Nach wochenlangem Sparen konnte Oberlehrer Sobe mft Ler ersten Klaffe Len geplanten Sämlan-Uiim nach dem Sudabhang- des Erzgebirges und des äbmllcke Mittelgebirges am Mittwoch auch verwirklichen. »-L z t -°»di w°,d- A». zeige erfw tet daß zur Sonnenwendfeler am Sonnabend, den 2? Su> aeaen elf Ubr abends vor dem hiesigen Gasthofe ein Selbe Felgen, graue Bereifung, schwarze Mslw^ Streifen leicht nach oben gebogene Lenkstange schwarzen Zelluloidgriffen, schwarzer Gepäckträger Teerung am H rade und Gummipedalen. Solltee das Rad inzwischen Person käuflich erworben worden sein, wird sie gebeten, dies Mitteilen zu wollen, La sie sich im anderen Falle wegen Sach hehlerei strafbar machen würde. Wer zur Sache dienende An gaben machen kann, wird gebeten, sie dem Gendarmerieposten Taubenheim zukbmmen zu lasten. Vereinskalender. Frauenverein Grumbach. 22. Juli Restaurant Eger. 'Wetterbericht. Fortbestand des herrschenden Witterungscharakters bei für die Jahreszeit zu niedrigen Temperaturen. Wechselnd bewölkt mit vereinzelten Niederschlägen. Vorwiegend lebhafte Winde aus wechselnden Richtungen. Sachsen und Nachbarschaft Helft -en Hochwassergeschädigten! Öffentliche Sammlung für die Not leidenden im Schwarzwassertal. Das Tal des Schwarzwafsers von der Landesarenze bis zur Stadt Schwarzenberg, das in voriger Woche von einem Wolkenbruche schwer heimgesucht wurde, bildet noch immer einen großen Trümmerhaufen und stellenweise ein meterhohes Geröllfeld. Felder. Wiesen und Gärten sind fußhoch mit Schlamm bedeckt, die Wafserkunstbauten zer stört. Wege und Brücken zum Teil noch unpassierbar Die Bewohner der weggeschwemmten oder zum Teil einge stürzten Häuser sind nur ganz notdürftig untergcbracht. Sie sehen sich ihres ganzen Hausrates und ihrer Vorräte beraubt. Auch zahlreichen anderen Häuslern ist durch die Wasserflut an Gebäuden, Gärten und Hausgeräten bedeu tender Schaden erwachsen. Die öffentliche Hilfe hat zwar eingesetzt, sie ist aber nicht imstande, allen Schaden auch nur annähernd wieder gutmachen zu können. Es mutz deshalb die Hilfsbereit schaft aller sächsischen Volksgenossen angerufen und Herz lich gebeten werden, Gaben für die Notleidenden zu sam meln. Geldbeträge, auch die kleinsten, nehmen alle öffent lichen Kassen entgegen. Die öffentliche Sammlung ist von der Negierung bis zum 1. September genehmigt worden. * Dresden. Immer wieder Ansammlungen vor dem Arbeitsamt. In der Umgebung des Ar beitsamtes in der Maternistratze kam es abermals zu großen Ansammlungen von Kommunisten und Erwerbs- losen.Die Polizeiposten wurden mit Steinen beworfen und mittags mußte zur Säuberung der Straßen eine Be reitschaft eingesetzt werden. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Für die besonneneren Erwerbs losen, die doch ebenfalls gezwungen sind, ihre Unterstützun gen im Arbeitsamte abzuholen, besteht eine beständige Gefahrenquelle, ohne Verschulden in die Tumulte hinein- gezogen zu werden. Hohnstein. Aus der Luftschaukel gestürzt. Vermutlich infolge eines Schwindelanfalles stürzte auf der Ehrenberger Vogelwiese ein Geschirrführer aus der Luftschaukel, wobei er einen Schädelbruch davontrug. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Bautzen. Haushaltplan unter Dach. Mit 250prozentigem Zuschläge zur Bürgersteuer und einem noch ungedeckten Betrage von 60 000 Mark verabschiedeten Stadtverordnete und Stadtrat den Haushaltplan 1931/32 in einer zweiten gemeinschaftlichen Sitzung, nachdem vom Ratstisch die Erklärung abgegeben worden war, daß das Ministerium keine Veranlassung habe, die Fürsorgesätze der Stadt in der alten unter dem sächsischen Durchschnitte liegenden Höhe zu beanstanden. Die Stadtverordneten gaben ihre Zustimmung zum Etat gegen die Stimmen der Kommunisten, Nationalsozialisten und einiger Bürger lichen, der Rat gegen zwei Stimmen. Mügeln. Vor dem Ertrinken bewahrt. An der Nammerschen Angerbrücke siel das zweijährige Söhnchen eines Fabrikarbeiters in den an dieser Stelle etwas tieferen Mühlgraben. Auf die Hilferufe der um stehenden Kinder eilte der Bäckermeister Höppner herbei und rettete das Kind vom sicheren Tode des Ertrinkens. Drebach. Flaschenscherben als Todes ursache. Auf dem hiesigen Turnplätze sprang beim Ball spiel ein kgjähriger Schüler barfuß in eine im Gras lie gende zerbrochene Glasflasche. Er zog sich eine große Fuß- Wunde zu. Obgleich sofort ärztliche Hilfe zur Stelle war, ist der Unglückliche an Wundstarrkrampf gestorben. Vor dem Unfug, geleerte Flaschen zu zerschlagen und wegzu werfen, kann nicht oft genug gewarnt werden. Meerane. Tödlich verunglückt. In der Nähe des „Treierhäuschens" auf der Hohen Straße ereignete sich ein schweres Autounglück, das leider ein Menschen leben forderte. Ein Auto fuhr einen auf der Landstraße laufenden Mann an, der sofort zu Boden gerissen wurde und besinnungslos liegen blieb. Das Auto brachte den Schwerverletzten nach dem Krankenhause, wo er jedoch ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, gestorben ist. Um wen es sich bei dem Toten handelt, konnte noch nicht sestaestellt werden. Colditz. Einweisung des neuen Bürger meisters. Bürgermeister Rosenbusch wurde vom Amtshauptmann Hardraht (Grimma) feierlich in sein Ami eingewiesen. Der Amtshauptmann hielt eine bemerkens werte Ansprache, in der er vor allem auf das unbedingt notwendige Verantwortungsbewußtsein der städtischen Kollegien hinwies. Zur finanziellen und wirtschaftlichen Lage der Stadt Colditz erklärte er, daß Colditz noch Verhältnis niätzig gut da st ehe. Die finanzielle Lage sei zwar gespannt, aber durchaus gesund. Plauen. Um oie W o h l f a h r t s s ä tz e. In der Stadlverordnetensitzung hatten die Kommunisten einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, weil der Rat entgegen den Beschlüssen der Stadtverordneten Anweisung gege ben habe, die Sätze der Wohlfahrtsunterstützung wesent lich herabzusetzen. Sie beantragten, den Rat auszufordern, diese Anweisung sofort zurückzuziehen. Tie Stadt Plauen ist nach den Äußerungen des Stadtrales Schmidt gezwun gen, ihre Sätze denen der unseren Städte anzugleichen, wenn sie nicht aus dem KOO-Millionen-Ausgleichsfonde ihren Anteil verlieren will. Das Kollegium stimmte aber dem kommunistischen Anträge zu. — Ein zweiter kommu nistischer Dringlichkeitsantrag verlangte, daß die Spar- kassenverwallung beauftragt werden soll, unbeachtet höherer Anweisungen, den Sparern ihre Sparein lagen auf Verlangen zurückzuzahlen. Dieser Antrag wurde mit Mehrheit avgelehnt. Böhlen (Bezirk Leipzig). Ein Lehrling ver mißt. Der 1914 in Meuselwitz geborene Maschinen schlosserlehrling Waldemar Kollewe von hier wird ver mißt. Er hat früh wie gewöhnlich das Elternhaus ver lassen und ist nicht wieder zurückgekehrt. Die schweren Hagelschaden in -er sächsischen Lan-wirtschasi. Wie die Pressestelle der Landwirtschastskammer mit teilt, hat das bekanntlich in der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde in einer größeren Anzahl von Orten niedergegangene schwere Hagelwetter für die meisten der davon betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe eine rest lose Vernichtung der anstehenden guten Getreideernte und sehr schweren Schaden an den Hackfrüchten und Obst ge bracht Auch an den landwirtschaftlichen Wohn- und Be triebsgebäuden sind erhebliche Schäden durch Zerschlagen von Dächern und Fensterscheiben eingetreten, konnten doch Hagelkörner bis zu 200 Gramm Gewicht festgestcllt werden. Das über die betroffenen Gemeinden hereingebrochene Unglück ist um so schwerer, als ein großer Teil der Landwirte unter dem Drucke der schweren wirtschaftlichen Lage in diesem Jahre keine Versicherungen gegen Hagelschäden eingegangen war, weil sie glaubten, die hierfür erforderlichen Barmittel nicht aufbringen zu können. Auch aus anderen Teilen des Landes wurden sehr starke Hagelschläge gemeldet, die ebenfalls schweren Schaden verursacht haben. Die Landwirtschaftskammer, die sofort nach Bekannt werden der durch das Unwetter angerichteten Verheerun gen eine Besichtigung der entstandenen Schäden einge leitet und die Angelegenheit in ihrer letzten Vorstands- sitzung eingehend beraten hat, versichert die in ihrer Exi stenz bedrohten Landwirte ihres aufrichtigen Mitgefühls. Wenn auch die überaus schwierige Lage des Staates nicht verkannt werden soll, so wird doch versucht werden, durch Bereitstellung öffentlicher Mittel wenigstens einen Teil der eingetretenen Schäden abzumildern, damit den Betroffenen ihre wirtschaftliche Eristenz unter den jetzt an und für sich schon schwierigen Verhältnissen erhalten werden kann Oberbürgermeister Lehmann, Plauen i. V. "f. Im 61. Lebensjahre verschied der Oberbürgermeister der Stadt Plauen, Johann Georg Lehmann. Anläß lich seines Aufenthaltes an der Adria hatte er sich eine Malaria zugezogen. Nach seiner Rückkehr nach Plauen mußte er sich in das Krankenhaus begeben, wo es jedoch nicht möglich war, das Leben des Oberbürgermeisters zu erhalten. Der Verstorbene war seit 1917 Oberbürgermeister der Stadt Plauen. Auch der „Kampier^ verboten. Nachdem das Polizeipräsidium Chemnitz den „Kämpfer" schon vom 6. bis 30. Juni wegen Beschimpfung der Polizei verboten Hane, hat es sich nunmehr erneut veranlaßt gesehen, den „Kämpfer" und die im gleichen Verlage erscheinende Tageszeitung „Das Echo" und das „Kanwfecho" auf vier Wochen, also bis einschließlich zuni >3. August, zu verbieten. Der „Kämpfer" und „Das Echo" enthalten in ihren Ausgaben vom 14., 15. und 16. Juli dieses Jahres Artikel, die hochverräterische Unternehmen und vorbereitende Handlungen im Sinne von Z 86 des Strafgesetzbuches darsteüen. Schweres Motorradunglück bei Leipzig. Zwei Schwerverletzte. Auf der Landstraße nach Taucha bei Leipzig wurden die Gutsbesitzersehefrau Törl und ihre Cousine, die zu Rad von Taucha kamen, von einem hinter ihnen herkom menden Motorradfahrer umgefahren. Frau Törl erlitt einen schweren Wirbelsäulenbruch, Beinbrüche und ernste innere Verletzungen, der Motorradfahrer, der nur eine Karte mit dem Namen Hans Hausmann bei sich trug, einen Schädelbruch. Beide wurden besinnungslos in das Krankenhaus gebracht. Schwerer Raubüberfall im Gasthause. Schüsse über die Theke. Der Neffe der Wirtin „Zum wilden Mann" in Leutzsch, der Gastwirt Richard Sachse, wurde abends von drei jungen Burschen im Alter von 20 bis 25 Jahren überfallen und niedergeschlagen. Sachse hat schwere Ver letzungen, vermutlich auch einen Lungenschuß, davonge- trägen und ist im Dialonissenhaus gestorben. Die Absicht des Raubes ist bereits festgestellt. Jeder der Täter hat einen Schuß auf den hinter der Bierausgabe stehenden Sachse abgegeben. Die herbeieilende Wirtin ries um Hilse, woraus die Täler unerkannt flüchteten. Straf- und Disziplinarverfahren gegen Stadtverordneten Schrapel. Die Deutschnationale Volkspartei hatte beim sächsi schen Volksbildungsministerium und bei Oberbürger meister Dr. Külz die Einleitung eines Disziplinarverfah rens gegen den Dresdner Stadtverordneten Schrapel mit vem Ziele der Dienstentlassung beantragt. Schrapel, der Oberlehrer an der Dresdner Berufsschule ist, hatte in einer Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums die Worte ge braucht: „Da habt ihr nun euer verfluchtes Christentum!" Zu diesem Falle wird jetzt der Deutschnationalen Volks pariei vom Dresdner Bezirksschulamt mitgeteilt, daß dieses Amr bei der Staatsanwaltschaft angefragt habe, ob gegen Schrapel ein Verfahren nach K 166 RStrGB- schwebe. Tie Staatsanwaltschaft hat ein solches Verfahren eingeleitet. Weiter hat das Ministerium für Volksbildung mit Verordnung vom 25. Juni 1931 Auftrag erteilt, mit möglichster Beschleunigung die Unterlagen beizuziehen, die zur Einleitung eines Dienststrafverfahrens notwendig sind. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimatbeilage und die „Wilsdruffer Illustrierte". Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke. Verlagsleitung: PaulKumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: HermannLässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff.