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1. August 1906. Das Bonvillainsche Formsystem und seine Formmaschinen. Stahl und Eisen. 941 Abbildungen 5 bis 7. und zwar geschieht sowohl das Pressen der Formen als auch das Abheben der Formkasten durch hydraulischen Druck. Aus den Abbil dungen 2 bis 4 und den Querschnittszeichnungen (Abbildung 5 bis 7) ist die Konstruktion und die Arbeitsweise der Maschinen leicht ersicht lich. Die obere Preßtraverse D ist um eine Kolbenhub von 40 bis 50 mm er forderlich ist. Für den Arbeiter leicht sichtbar ist an der Ma schine ein Manometer angeordnet, welches dazu dient, den Preß druck kontrollieren zu können, welcher infolge der bewährten Konstruktion der Ventile so genau reguliert werden kann, daß man die Formen je nach Erfordernis und Sandqualität mit einem Druck von 20 bis 50 kg f. d. Quadrat zentimeter pressen kann. Beim Pressen wird der Haken F in den Tisch der Maschine ein gehängt, damit die Säule keinem einseitigen Druck ausgesetzt ist. Der Tisch C, auf welchem die Formplatten ruhen, besitzt in der Mitte eine große runde Oeffnung mit eingedrehter Nut, auf welcher eiserne Stäbe von rechteckiger Querschnittsform ruhen zur besseren Unterstützung der Modellplatten. Diese Unterstützungsstäbe können in beliebiger Anzahl und Anordnung eingelegt werden, um den zum Abheben der Kerne dienenden Kernabhebestützen freien Durchlaß zu gewähren. Auf der Form maschine werden nämlich sämtliche verti kalen Kerne der zu formenden Maschinenteile in derselben Sandform hergestellt, wodurch sich folgende große Vorteile er geben: Große Ersparnis an Arbeitslöhnen für die sonst von Hand durch besondere Arbeiter herzustellenden Kerne. Ein Versetzen der Kerne beim Gießen ist ausgeschlossen. Es entstehen keine Gußnähte an den Kern marken, da diese fortfallen. Man erhält stets vollkommen gleichmäßige Löcher an derselben feststehende Säule L zur Seite schwenkbar, so daß der Tisch der Maschine vollkommen frei liegt und der Arbeiter in keiner Weise bei den verschiedenen Handgriffen behindert wird. Ueber dem Preßdruckzylinder G ist ein kleiner Rück zugszylinder K angeordnet, welcher von selbst das Hochheben des Kolbens nach erfolgtem Drucke bewirkt. Die Entfernung zwischen der Preß druckplatte und dem Kasten, welche infolge der verschiedenen Kastenhöhen eine sehr wechselnde ist, kann mittels des Handrades, welches zwei ineinander verschiebbare, mit Gewinde versehene Kolben gleichzeitig bewegt, momentan reguliert werden. Hieraus ergeben sich zwei große Vorteile der Maschine anderen Konstruktionen gegenüber: erstens fallen die lästigen Holzunterlagen zum Ausgleichen der verschiedenen Kastenhöhen fort, wie sie bei allen anderen hydraulisch arbeitenden Maschinen bisher verwendet werden, und zwei tens ist der Wasserverbrauch ein ganz mini maler, da zum Pressen der Sandform nur ein Abbildung 8,