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DRESDNER PHILHARMONIE 1863, zurück in St. Petersburg, komponierte er sein Violoncellokonzert Nr. 2. Es wird gele gentlich als ein Konzert in A-Dur gekennzeich net, vermutlich weil der Finalsatz voller Jubel in dieser Tonart ausklingt. Doch nach den übli chen Regeln steht das Konzert in a-Moll, der Grundtonart des Kopfsatzes. Der Komponist kommt - wie schon gesagt - ganz aus der Tra dition der klassisch-romantischen Konzertform. Natürlich ist vieles individuell gestaltet, wie der Themenaufbau, eine variierte Verarbeitung des thematischen Materials, der Wechsel von Solo und Tutti und eine Kontrastgestaltung durch fülligen und aufgelichteten Orchestersatz. Und so wird man nicht behaupten wollen, daß der Komponist mit diesem Konzert neuartige Wege beschritten hat. Die Grenzen zwischen Tradition und künstlerisch-individueller Ausgestaltung sind fließend. Als praktizierender Solist wußte Davidoff genau, wie die spieltechnischen und klanglichen Möglichkeiten seines Instrumentes ins beste Licht zu rücken sind. Bereits der erste Satz ist reich an figurativen Elementen, immer aber gestützt auf eine themengebundene Basis, so daß nicht das Gefühl inhaltsleerer Virtuosität aufkommt. Das macht die Musik höchst leben dig, ja attraktiv. Im zweiten, dem langsamen Satz läßt der Komponist das Violoncello aus drucksvoll singen und den Klang dieses Instru ments sich wirkungsvoll entfalten, feinfühlig begleitet von einem Orchester, das sich nicht in den Vordergrund stellt. Der Schlußsatz schließ lich gleicht einem Parforceritt, der dem Solisten Gelegenheit geben soll, seine spieltechnischen Möglichkeiten herauszustellen, gespickt mit al len teuflischen Finessen bis hin zu halsbreche rischen Figuren, Doppelgriff-Sequenzen und ei nem regelrechten Akkordspiel. Und wieder ist es nicht leeres Geplänkel, sondern eine wohl durchdachte Verbindung von motivisch-thema tischer Arbeit und kenntnisreich-virtuoser Ausschmückung. Aufführungsdauer: ca. 27 Minuten