Zum Programm DRESDNER O PHILHARMONIE N ur selten sind die frühen Sinfonien Mozarts im Konzertsaal zu erleben, Werke eines frühreifen jungen Mannes, der sich gera de erst anschickte, die Musikwelt zu erobern. Und doch sind es bereits meisterhafte Kom positionen, zauberhafte Musikstücke, die es wert sind, weitaus mehr aufgeführt zu werden. Sie eifern zwar noch Vorbildern nach, vor al lem italienischen und wienerischen, tragen aber dennoch schon ein eigenständiges Antlitz, ein unverwechselbar Mozartsches. Es ist kaum zu glauben, doch diese C-Dur-Sinfonie KV 73 ist die Frucht eines 13jährigen, geschrieben mit kindlich-genialer Unbekümmertheit. Karl Davidoff (Dawydow) war ein seinerzeit hochgelobter russischer Violoncellist, u. a. Schü ler und Nachfolger des legendären Gewand hauscellisten Friedrich Grützmacher, später Professor und Direktor des Petersburger Kon servatoriums. Er komponierte meist für sein eigenes Instrument, darunter vier Cellokon zerte. Ulf Prelle, seit 1992 Solocellist der Dresdner Philharmonie, wird uns das 2. Konzert vorstellen. An den Abschluß des Programms hat Walter Weller - in unseren Konzerten längst kein Unbekannter mehr, sondern ein gefeierter Dirigent wie in aller Welt - Bruckners „Dritte“ gestellt. Es ist das Werk des österreichischen Sinfonikers, das er Richard Wagner, „dem un erreichbaren, weltberühmten und erhabenen Meister der Dicht- und Tonkunst in tiefster Ehrfurcht gewidmet“ hat. Mit dieser Sinfonie hat Bruckner seine unverwechselbare Origi nalität gewonnen und uns ein Werk geschenkt, das von beeindruckender Größe ist. Wir kön nen uns auf dieses Konzertereignis allein auch deshalb freuen, als diese Sinfonie lange nicht bei uns erklungen ist, zuletzt 1991 unter Leitung von Jörg-Peter Weigle.