Den ungehemmten Ausbruch ■(■■■■■■■■■■■■IM seelischer Abgründe zum Klingen bringen - nicht Ruhe und Ordnung, keine bequemen akustischen Reize geb. 4.9.1824 in Ansfelden (Ober österreich); gest. 11.10.1896 in Wien 1840 Ausbildung zum Schul lehrer, Schulgehilfe in Windhaag und Kronstorf I n der Zählung seines sinfonischen Werkes ist Anton Bruckner - Beethoven gleich - bis zur Nummer 9 gekommen. Vor- und gleichzeitig mit dem von ihm als erste Sinfonie anerkann ten Werk hatte er noch zwei andere Sinfonien komponiert, eine in f-Moll, genannt „Die Schul arbeit“, und eine in d-Moll, die sogenannte „Nullte“. Beides sind durchaus reife Werke, die der Komponist allerdings in seiner überaus großen Strenge sich selbst gegenüber schlicht verworfen hat. Diese deutliche Selbstbeschei- 1845 Hilfslehrer in St. Florian 1850 Stiftsorganist 1855 Domorganist in Linz bis 1861 Studien bei Simon Sechter (musikalischer Satz) 1865 Besuch einer „Tristan"- Aufführung in München 1868 Wien, Professur am Konservatorium 1875 Berufung an die Wiener Universität 1891 Ehrendoktor düng auf der Suche nach Vollendung ist ein be- | sonderer Wesenszug Bruckners. Ein anderer | aber, sich dem Ratschlag einer übergeordneten Instanz oder einer hochgestellten Persönlich keit, zu der er eine ganz unangemessene devo te Haltung einnahm, zu unterwerfen, wurde ihm geradezu zum Verhängnis, zur eigentlichen Tragödie seines Lebens. Bruckner korrigierte, änderte, ja überarbeitete zeitlebens und ließ es zu, daß durchaus wohlmeinende Freunde, z.B. Dirigenten, die seine Werke aufzuführen ge dachten, eigenmächtige Eingriffe vornahmen, Kürzungen und Veränderungen im Notentext, : Hinzufügungen, Änderungen von Instrumenta- | tion, Phrasierung und Dynamik. Das heutige Dilemma für Aufführungen Brucknerscher Sinfonien besteht eindeutig darin, sich für eine der Fassungen entscheiden zu müssen. Heute benutzen Dirigenten immer häufiger die soge- | nannten Erfassungen - sofern sie zu ermitteln sind -, meist aber eine autorisierte Überarbei tung durch den Komponisten selbst. Sogar hier bei sind Fachleute mitunter geteilter Meinung, inwiefern Bruckner seinem eigenen Willen, sei nem unerhört hohen schöpferischen Impuls und seiner gottbegnadeten Phantasie wirklich ge folgt ist und sich nicht bei jedweder eigenen Veränderung schließlich doch auf Ratschläge anderer berufen hat. Dm aber auch dies zu sa gen, es schmälert in keiner Weise Bruckners Werk, es gehört vielmehr zum Verständnis für