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tlber Groß-Crasmaschinen. 25. Jahrg. Nr. 3. 140 Stahl und Eisen. bei der Regulierung durch veränderlichen Gasgehalt, und was die Hauptsache ist, der Regulator besitzt hier die volle Herrschaft über die Arbeitsfläche der Diagramme. eingeschaltet werden, welches im gespannten Nun bringt aber die Regelungsart durch Ver änderung der Ladungsmenge einige Umstände mit sich, die zu konstruktiven Schwierigkeiten Veranlassung geben könnten. Mit Abnahme der Belastung wird die Kompressionsspannung immer kleiner und sinkt daher erheblich unter den Druck, der zur Beschleu nigung oder Verzögerung der so schweren hin und her gehenden Massen einer Tandemmaschine in den Totpunkten erforderlich ist. Aus diesem Grunde be fürchtet man, daß leicht Stöße im Gestänge auf treten. Ferner entsteht während des Saughubes ein Vakuum im Zylinder, das bei Leerlauf sehr be trächtlich ist und durch dessen Einwirkung die Ven tile aufgesaugt werden, wenn die Federbelastung der Ventile nicht sehr hoch ist. Über Stöße im Gestänge will ich hier nicht aus führlich reden, sondern nur der Meinung entgegen treten, als ob die Kompression vorhanden sein müsse, um die Massendrücke abzufangen. Vielmehr soll sie nur verhindern, daß der Druck wechsel gerade im Totpunkt vor sich geht, da es zur Vermeidung von Stößen günstiger ist, wenn er entweder vor oder nach dem Totpunkt erfolgt. Nun besteht aber wegen der hohen Massendrücke, die in Tandemmaschinen auftreten, auch schon bei der normalen Kompression (von etwa 12 Atm.) die Gefahr, daß der Druck wechsel gerade in den Totpunkt fällt, und wenn hier durch sehr sorgfältige Arbeit und reichliche Schmierung Stöße vermieden werden, so sind sie auch bei niedrigeren Kompressionsspannungen zu ver meiden, so daß also die Befürchtung von Stößen im Gestänge vor der Anwendung der Regelung durch Veränderung der Ladungsmenge nicht abzuschrecken braucht. Wie ich Ihnen nachher an einigen neueren Ausführungen zeigen werde, läßt sich auch der Nach teil, daß die Federn, welche sich um den ganzen Ventilhub zusammendrücken, übermäßig stark aus geführt werden müssen, durch geeignete Konstruk tionen beseitigen. Bei dem heutigen Stande des Gasmotorenbaues ist daher als Präzisionsregulierung die Regelung mit konstantem Mischungsverhältnis und veränderlicher Ladungsmenge zu empfehlen. Doch darf der Konstrukteur nicht vergessen, daß man bei Anwendung konstanter Kompression bis zum Leerlauf herab den Gasverbrauch f. d. indizierte Pferdestärken stunde gleicherhalten könnte, wie bei Vollbelastung, wenn es nur gelänge, hierbei auch im Leerlauf die Verbrennung vollkommen zu machen. Die Auffindung eines Mischungsvorganges, der bei konstanter Kom pression, also zunehmender Luftmenge auch im Leer lauf vollkommene Verbrennung ermöglichte, wäre daher von größtem Werte. Bei den Konstruktionen zur Vermeidung des Auf saugens der Ventile muß naturgemäß immer ein elastisches Zwischenglied zwischen Gestänge und Ventil Zustand eine Kraft ausübt, die größer ist als die Aufsaugekraft. Allein man kann es so einrichten, daß die elastische Zusammendrückung dieses Zwischengliedes nur wenige Millimeter statt des ganzen Ventilhubes zu betragen hat. Die Firma