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■ 0 1. Januar 1905. Stahl und Eisen. 11 Besprechung des Vortrags. hat jedenfalls ähnliche Erfolge wie heißer Wind, d. h. höchstwahrscheinlich ändern sich bei Anwendung von trockenem Wind die Reduktionsvorgänge im Möglichkeit“ bis zu 189— 35 = 154 kg Rechnung nachweisbaren Koksverbrauchs Menge an Wasser in der Luft vor. Man könnte sagen: Trockener Wind „ , . , 154 X 100 , Koksersparnis oder von 35 = 440 % des durch für die Zersetzung der schon sehr hoch angenommenen Rest des darin noch verbliebenen Wassers wurden also im ersten Falle 338 632,63 kg Koks vergast. In der zweiten Periode, als entwässerte Luft in den Hochofen geblasen wurde, vergaste diese nach Gayley im Tag 454,15 X 777 = 352 874 kg Koks und zwar nur durch den in ihr enthaltenen Sauerstoff und den in beiden Fällen gleichen Rest an Wasser in der Luft. Das Gebläse mußte also in letzterem Falle in dem Verhältnis von 338 632:352 874 mehr Wind und nicht weniger ansaugen. Das entspräche einem Mehr an Wind, welchen das Gebläse für die Periode der Ver- Wendung von entwässerter atm. Luft liefern mußte von 339 632 — 68 617 cbm. Der Unterschied zwischen Verwendung der von Gayley mit 1440 X 244 800 cbm angegebenen Ersparnis an Wind mit dem hier berechneten wirklich erforderlichen Mehr beträgt also 244 800 — • 313 417 68 617 = 313417 cbm. Das entspräche einer Leistung der Gebläsemaschinen von ugo = 276 Minuten oder 41/2 Stunden. Ein anderer Weg der Berechnung führt zu ebensolchen Unmöglichkeiten. Gayley will 31 kg Wasser auf 1 t Roheisen mit einer Luftmenge eingeblasen haben, welche im Kubikmeter 13 g Wasser enthielt, und aus welcher Luft 9 g Wasser entfernt wurden. Dann hätten die Gebläse- 31 maschinen nur AXha = 3444 cbm Wind auf 1 t Roheisen zu liefern gehabt. Das wären auf 1 kg Ujvvy 363 73 X 3444 Koks, bei einer Erzeugung von 363,73 t Roheisen, gewesen —351363— = 3,57 cbm Wind. Man rechnet bei den guten, in Deutschland gebräuchlichen Gebläsemaschinen auf 1 kg Koks 5 cbm Wind. Berechnet man nun diese Windmenge für 1 kg Koks nach der Angabe von Gayley, daß in 114 Umdrehungen 1133 cbm Wind geliefert seien, und nimmt somit an, daß die Gebläsemaschinen im Tag 1440 X 1133 = 1 631520 cbm Wind geliefert haben, so ergibt das auf 1 kg Koks= ° 3D 1 000 1440 X 1133 4,61 cbm, d. h. 1,07 cbm mehr. Auf 1 t Roheisen würde das ausmachen —33373— = 4486, d. h. 4486 — 3444 = 1042 cbm mehr. Die Angaben von Gayley, daß 31 kg Wasser auf 1 t Roheisen eingeblasen seien, und daß das 10 436 kg Wasser auf den Tag ausmache (s. Seite 1294, erste Spalte unten), stimmen auch insofern nicht, als die durchschnittliche Erzeugung an Roheisen dann 104— = 336 t sein würde, während sie auf Seite 1293 für diese Periode zu 363,73 t angegeben ist. öl 2. Wirkliche Koksersparnis bei Verwendung von trockener Luft. Wenn 1 kg Wasserstoff beim Verbrennen zu Wasserdampf 29633 W.-E. fühlbar werden läßt, dann wird 1/9 kg 29 633 Wasserstoff, wie solcher in 1 kg Wasser enthalten ist, —9— = 3292 W.-E. fühlbar werden lassen. Dieselbe Menge Wärme ist auch bei der Zersetzung des Wasserdampfes erforderlich, d. h. diese Menge Wärme wird dabei gebunden. Die bei der Zersetzung von 1 kg Wasser frei werdenden 8/9 kg Sauerstoff dagegen verbrennen mit 6/9 kg Kohlenstoff zu Kohlenoxyd, und dabei werden 6/9 X 2473 = 1649 W.-E. fühlbar. Gebunden werden also durch die Zersetzung von 1 kg Wasser nur 3292 — 1640= 1643 W.-E. Nun wird, wie oben schon angeführt, von Gayley behauptet, daß er 31 kg Wasser auf 1 t Roheisen aus der feuchten Gebläseluft ausgeschieden habe. Diese 31 kg würden also bei ihrer Zersetzung 31 X 1643 = 50 933 W.-E. gebunden, d. h. erfordert haben. Auf Seite 1295 ist in der ersten Spalte, fünfte Zeile von oben (die Tabelle unberücksichtigt gelassen) an gegeben, daß der Wind, also auch der darin enthaltene Wasserdampf, mit einer Temperatur von nur 466° in den Hochofen eingeführt wurde. Wenn die Temperatur in dem Gestell 2000« wäre, was ich nicht glaube, dann würden die 31kg Wasser, um von 466° auf 2000° erwärmt zu werden, erfordern 31 (2000 — 466) X 0,48 = 22 826 W.-E. Es waren außerdem, wie oben berechnet, zu der Zersetzung des Wassers 50 933 W.-E., zusammen also 73 759 W.-E. erforderlich, wenn 31 kg Wasser auf 1 t Roheisen mit dem Winde in den Hochofen geführt wurden. Zur Deckung dieses Verlustes 73 759 sind an Kohlenstoff zu verbrennen, wenn dabei nur Kohlenoxyd gebildet wird: 2470 = rd. 30 kg Kohlenstoff. Es werden also, wenn der Koks 85 % Kohlenstoff enthält, nur 35 kg Koks auf 1 t Roheisen weniger verbraucht. Das sind —- e—=3,64 % von dem gesamten Koksverbrauch von 966 kg, weche durch Rechnung nachzuweisen sind, während sie nach Gayley 966 — 777= 189 kg, oder 19,5 % von dem Gesamtkoksverbrauch betragen soll. Es liegt hier also eine „unbegrenzte