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ersparnis von 3,6 kg für 100 kg Roheisen. Mit dieser Koksersparnis von rund 4 % müssen wir rechnen, und nicht, wie Gayley angibt, mit 20 0/o. Sie ist nicht größer als die Koksersparnis bei Vermehrung der Windtemperatur um etwa 90 °. Zieht man die Erhöhung der Verbrennungs temperatur im Gestell in Betracht, die hier aller dings bei dem kalt gehenden Roheisen keine Be deutung hat, so kommt man zu dem Ergebnis, daß eine Erhöhung der Windtemperatur um 140° der Einwirkung der Gayleyschen Kältemaschine gleichkäme. Ich will diesem Gedankengange, den Schmidhammer angeregt hat,* folgen, weil bei heiß erblasenen Roheisengattungen, z. B. hochsiliziertem Gießereieisen, Ferrosilizium und Ferromangan, eine Erhöhung der Verbrennungs temperatur sehr wesentlich ist. Ich stelle drei Fälle auf; der Gebläsewind enthält vor dem Ansaugen: a) 13 g Wasserdampf im Kubikmeter bei 600° Windtemperatur; b) 4 g Wasserdampf bei derselben Windtemperatur; c) 13 g Wasser dampf bei 740° Windtemperatur. In allen drei Fällen soll 1 kg Koks mit 85 % Kohlenstoff verbrennen. Da 0,03 kg Kohlenstoff vom Roh eisen aufgenommen werden, bleiben 0,82 kg zur Verbrennung verfügbar. T = Verbrennungstemperatur = Sa. der Wärmemengen Sa. der Produkte aus Gewichtsmenge der Verbrennungserzeugnisse und spez. Wärme 1. Fall. 1 kg C verbrennt mit 4 cbm Luft = 5,2 kg Luft 0,82 » » » » 3,3 » » = 4,3 » „ 22 °/o** des Kohlenstoffs = 0,18 kg C verbrennen zu 0,66 kg COa 78,» , A.„ =0,64 » » ” " 1,47 » CO 4,3 kg Luft führen ein 3,31 „ N 13X8,3 , „ —10’ kg Wasserdampf = 0,043 „ H20 IUUU ‘ enthalten 0,037 kg 0 + 0,0048 „ H 0,18.8080 + 0,64.2473 + 4,3.600.0,24 — 0,0048.29 000 3517 “ 0,66.0,22 + 1,47.0,24 + 8,31.0.24 + 0,0048.3,4 + 0,037.0,22 “ 1,316 " 2. Fall. 0,18.8080 + 0,64.2473 + 4,3.600.0,24 — 0,0015.29 000 3613 ~ 0,66.0,22 + 1,47.0,24 + 3,81.0,24- 0,0015.3,4 + 0,0117.0,22 “ 1,300 ~ 3. Fall. __ 0,18.8080 + 0,64.2473 + 4,3.740.0,24 — 0,0048.29 000 3662 ~ 0,66.0,22 + 1,47.0,24 + 3^17Ö72T+“()/)048.3,4 + 0,037.0,22 ” 1,816 Damit ist erwiesen, daß auch in dieser Richtung die Wirkung der Trocknung des Ge bläsewindes nur einer Koksersparnis von 6,2 kg für 100 kg gleichkommt, derselben Ersparnis, die bei einer Erhöhung der Windtemperatur um 140° eintritt. Wie ich bereits mündlich bei der Besprechung auf der Hauptversammlung in Düsseldorf aus geführt habe, kann man die von Gayley be richteten Zahlen nur dadurch erklären, daß ein schlecht gehender Ofen nach Einführung der Kältemaschine eine größere Gewichtsmenge Wind und dadurch eine günstigere Durchsatzzeit er hielt. Daß der Ofen vorher schlecht ging, wird zwar in dem Bericht nicht gesagt; man kann es aber daraus entnehmen, daß der Ofen vor der Einführung der Kältemaschine mit 5 °/0 Ver- staubungsverlusten gearbeitet hat, nachher nur mit 1 °/o. Diese großen Verstaubungsverluste sind durch Auswurf beim Rutschen der Beschickung (slip = Rutsch) entstanden, die auf den Hoch ofenwerken bei Pittsburg eine tägliche Erschei nung sind und oft das ganze Werk in eine Staubwolke hüllen. Ich kann diese Behauptung weiter dadurch stützen, daß ich auf die geringe * „Stahl und Eisen“ 1904 S. 1372. ** Vergl. den oben erwähnten Aufsatz: Beispiel eines Minettehochofens. „Stahl und Eisen“ 1901 S. 907. Tageserzeugung an Roheisen hin weise. Die Edgar Thomson-Hochöfen haben bei gleicher Höhe beinahe den gleichen Inhalt, nämlich 564 cbm bei 27,6 m Höhe gegenüber 540 cbm beim Isabella - Hochofen. Sie erzeugen über 5001 als tägliche Durchschnittsleistung gegen über 3641 in unserm Falle. Das nur 2,9 0/o höhere Erzausbringen (57,1 gegen 54,2) bietet keine ausreichende Erklärung. Auch die nach Einführung der Kältemaschine erzielte Tages leistung (454 t) ist nicht außerordentlich, wenn man bedenkt, daß auf dem genannten Werke 834 t als höchste Einzeltagesleistung und 639 t als höchste Tagesleistung im Monatsdurchschnitt (Mai 1902, also nicht in wasserdampfarmer Jahreszeit) notiert sind. Auf dem Edgar Thomsonwerk werden i. d. Minute 50000 cbm = 1415 cbm Gebläsezylinderraum für den Hoch ofendurchlaufen, in unserm Falle nur 1233 cbm bei 114 Umdrehungen, d. h. der Umdrehungszahl vor Einführung der Kältemaschine, also 13 % weniger bei nur um etwa 4 °/o geringerem Ofen inhalt. Wenn nun die Einführung der Kälte maschine die Windmenge der Gebläsemaschine, wi wir sehen werden, um II °/o bei gleicher Dampf arbeit steigerte, so war dadurch erst ein nor males Verhältnis hergestellt und der Ofen ging gut. Da er infolge des hohen Kokssatzes gut in Hitze stand und wahrscheinlich infolge des