Volltext Seite (XML)
netten entgegen, meist als Pointe nach einem der Streiche. Virtuose und rasch vorüberziehende Bildfolgen erzählen Episoden aus dem Leben des Schalks, etwa sein Auftreten unter den töpfever kaufenden Marktweibern, als dreister Wander prediger und als ernsthaft Verliebter, der einen Korb erhält. Herauszuhören ist, wie er sich in ge lehrte Disputationen einläßt und die trockenen Wissenschaftler mit einem Gassenhauer verspot tet. Doch dem weltlichen Gericht entgeht er nicht, wird viermalig hochnotpeinlich befragt und antwortet in immer kläglicher werdenden Gesten (gedämpfte Trompeten, Hörner, D-Klari- nette). Das Todesurteil folgt prompt (Posaunen, Hörner). Ein zerflatterndes Klarinettenmotiv, ein schriller Flötentriller - kläglich endet Till am Galgen. Nach einer Generalpause ertönt es wie der, dieses „Es war einmal ...“. Doch dann blitzt es nochmals auf in triumphalem Schwung: der närrische Geist ist doch unsterblich. Richard Strauss; Radierung von Faragd (1905)