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-"kV - 182 - Rittcrsitzc benannten, nnd die wir sonst immer mit Hallo bestiegen, blieben heute unbeachtet. Es >oar kaum noch zum Aushalten. Keiner hatte — wie gesagt — rechte Lnst, mit unseren Spielen zu beginnen. Alle machten sie so böse Gesichter, so daß auch ich mich zu ihnen unter die ächzenden Kiefern hockte, nachdem ich ein paar Mal um die alte, noch von der letzten Sonnenwende stammende Feuerstelle ge sprungen war, so wie ich mit meinen Kameraden und all' den andern getan, als man das Feuer abbranute. (OH, wie war das schön damals! Eine mächtige Feuersäule schoß knatternd zum nacht- dunklen Himmel empor, und wir spran gen singens um das Feuer herum. Der rote Schein der Flammen glühte uns im Gesicht und so, wie das brennende Holz knatterte, fast so pochte damals mein Herz.) Aber das Sonnenweudfcuer war längst vorüber. Jetzt war Spätherbst, und ich saß mit meinen Kameraden unter den fast kahlen Bäumen, und die Stimmung von uns allen war miserabel. Ich wäre gern sonstwo gewesen, nur nicht gerade hier bei den sonst so frohen Kameraden. Auf einmal hielten es dann auch die andern nicht mehr länger aus. Einer nach dem andern sprang auf, und dann Waren wir bald mitten im schönsten Spiel. — Erst tollten wir eine Zeitlang zwischen den dunklen Kiefernstämmen und dem struppigen Buschwerk herum, bis Rolf uns zu sich rief. Wir sprangen zu ihm hin. — Er machte sich an einem großen schweren Stein zu schaffen. — „Faßt zu, Jungs!" — rief er — „da drunter mub irgenk etwas sein. Die neugefestigte Kameradschaft. Von Oskar Belgien Rian nannte uns die Unzertrenn lichen, uns: Karl, Fred, Rolf, Otto und mich, und ich kann Wohl sagen, mit Recht. Wir hingen tatsächlich wie die Klette» aneinander und nichts vermochte uns voneinander zu trennen. Nur einmal geschah es, daß unsere Kameradschaft heftig zu wanken begann, und wie dies kam, das will ich hier erzähle». So, wie oft, hatten wir auch heute das kleine Städtchen verlassen und waren den Feldweg, der zum Krukelsberg hinauf- suhrte, hinangesticgen. Schon da fing es an. Fred hatte Nüsse und knackte und aß . lustig darauf los, so daß uns, die wir keine Nüsse und anch sonst nichts Lecke res in den Taschen stecken hatten, das Wasser cm Munde zusammenlief. Rolf meinte, da Fred uns scheinbar ganz vergessen hatte, er solle teilen, so wie wir es doch immer getan. Doch Fred teilte nicht, auch dann nicht, als Rolf ihm sagte: „Du bist ein schöner Kamerad!" — Dann wurde nicht mehr darüber gesprochen. Aber auf einmal war da etwas, das zwischen uns und dem Fred stand. Und als wir dann ans dem Krnkcls- bcrg angclangt waren und so wie sonst uns die Zeit mit allerlei Spielen ver treibe» wollten, hatte aus einmal keiner rechte Lust, obwohl der Wind gerade heute recht rauflustig mit den paar knor rigen Kiesern umsprang und ihre Kronen recht ties zur Erde bog. — Das hatte uns immer besonderen Spaß gemacht, deckt heute achtete kaum einer darauf, und oncb die. von hohem struppigem Busch, wert umgebenen Felsblöcke, die wir